DE814798C - Ophthalmologisches Geraet, insbesondere Spaltlampengeraet mit Vorsatzlinse - Google Patents

Description

• Zur Untersuchung des Augenhintergrundes mit Hilfe der Spaltlampe muß bekanntlich die Brechkraft der Augenlinse durch eineVorsatzlinse kompensiert werden, da andernfalls für den Betrachter. der Augenhintergrund im Unendlichen liegt und dementsprechend im Betrachtungsmikroskop nicht abbildbar ist. Es ist bekannt, die Vorsatzlinse in Form eines Kontaktglases auf das Patienten auge zu bringen. In andern Fällen hat man die Linse in einem Brillengestell oder aber an der Kopfstütze des Geräts unmittelbar vor dem Auge des Patienten befestigt. Alle diese Anordnungen haben Nachteile. Das Kontaktglas ist für den Patienten, insbesondere bei einem erkrankten Auge, immer unangenehm, während bei Vorsatzgläsern, die in Brillengestellen oder an der Kopfstütze angebracht sind, die Justierung, besonders bei verschwerktem Mikroskop außerhalb des achsennahen Bereichs, große Schwierigkeiten bereitet. Gerade bei den kleinen Linsen mit hohen Dioptrien von etwa -50, wie sie für solche Vorsatzgläser notwendig sind, muß aber im Interesse einer guten Abbildung auf eine einwandfreie Justierung größter Wert gelegt werden.
• Nach der vorliegenden Erfindung wird das dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß die Vorsatzlinse mittels eines Tragarms an dem schwenkbaren Mikroskop, vorzugsweise durch Aufstecken, befestigt wird. Der Tragarm muß so lang sein, daß die Vorsatzlinse in an sich bekannter Weise möglichst dicht am Auge sitzt. Durch die Befestigung am Mikroskop wird die Linse bei Verschieben und Verschwenken des Geräts also immer mitbewegt und bleibt in allen Lagen des Mikroskops immer richtig zum Beobachtungsstrahlengang justiert.
• Um bei Verändern des Mikroskopabstandes vom Auge zu vermeiden, daß die Vorsatzlinse unbeabsichtigt in das Auge gestoßen oder von diesem zu weit entfernt wird, ist bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an der Kopfstütze eine Anschlagscheibe vorgesehen, an der sich die Vorsatzlinse mit ihrer Halterung federnd abstützt, so daß nach einmaliger Festlegung des Abstandes der Linse vom Auge beim Verschieben und Verschwenken des Mikroskops dieser Abstand stets erhalten bleibt. Durch diese Anordnung wird dem Arzt die Untersuchung des hinteren Auges mittels eines Spaltlampengeräts außerordentlich erleichtert, da er auf die Justierung der Vorsatzlinse beim Verschieben und Verschwenken des Mikroskops während der Untersuchung keine Rücksicht zu nehmen braucht.
• Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung.
• Das in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel dargestellte Spaltlampengerät steht auf einem Tisch, dessen Platte 2 nach Höhe, Seite und Tiefe verstellbar ist.
• An dem Tisch ist auch die Kopfstütze 5 angebracht, ohne jedoch an der Feinverstellung der Tischplatte teilzunehmen. Das Spaltlampengerät besitzt eine Säule 8, um die die Spaltlampe 9 und das Mikroskop IO mit ihren Tragarmen II bzw. 12 schwenkbar sind.
• Beide Geräte, Spaltlampe und Mikroskop, können in der üblichen Weise ausgebildet sein. Als Mikroskop wird zweckmäßig ein Stereomikroskop verwendet. Die Spaltlampe wird mit ihrem Strahler austrittsprisma i6 und das Mikroskop mit seinem Objektiv I3 auf das andeutungsweise dargestellte Patienten auge 14 gerichtet.
• Die Achse der Drehsäule verläuft zweckmäßig durch die Pupille oder die zu betrachtende Stelle im Innern des Auges 14.
• Damit mit dem Mikroskop auch innere oder hintere Teile des Auges betrachtet werden können, muß die Wirkung der Augen linse aufgehoben werden. Zu diesem Zweck ist möglichst dicht vor dem Auge eine negative Vorsatzlinse 7 hoher Dioptrienzahl, z. B. -50 dptr., vorgesehen. Diese Linse ist mittels eines Tragkörpers 1 am Mikroskop IO aufsteckbar befestigt. In dem Tragkörper sind zwei Führungsstäbe 3 und 4 verschiebbar gelagert. Am vorderen Ende der Stäbe ist über einen Halter I7 die Linse 7 befestigt. Außerdem ist eine um eine senkrechte Achse drehbare Führungsrolle 6 vorgesehen, mit der sich die ganze Halterung an der Anschlag scheibe 15 abstützt, die selbst an der Kopfstütze 5 befestigt ist. Im Tragkörper I ist zu diesein Zweck eine Feder vorgesehen, die den Stab 4 gegen die Anschlagscheibe 15 drückt. Die Anschlagscheibe 15 ist in Form eines Zylinders ausgebildet, desse.l Achse ebenfalls etwa durch die Augenpupille verläuft. Zur genauen Einstellung des Abstandes der Linse 7 vom Auge kann diese noch zusätzlich in einer Führung des Halters 17 verschoben werden.
• Durch die dargestellte Anordnung ist erreicht, daß die Vorsatzlinse bei Einhaltung ihres Augen abstandes immer einwandfrei im Mikroskopstrahlengang justiert bleibt, und zwar unabhärlgig von der Betrachtungsrichtung des Mikroskops und von seinem Abstand vom Auge 14.
• Die Erfindung besitzt besondere Bedeutung für Spaltlampengeräte, jedoch kann sie unter Umständen auch bei anderen ophthalmologischen Geräten nützlich sein, wo es darauf ankommt, eine Augenvorsatzlinse genau justiert im Strahlengang eines Untersuchungsgeräts anzuordnen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRUCHE I. Ophthalmologisches Gerät mit Augenvorsatzlinse, insbesondere Spaltlampengerät mit Vorsatzlinse zur Aufhebung der Brechkraft der Augenlinse, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsatzlinse mittels eines Tragarmes an dem schwenkbaren Spalt lampenmikroskop, vorzugsweise durch Aufstecken, befestigt ist.
2. 2. Ophthalmologisches Gerät nach Anspruch 1 mit Kopfstütze für den Patienten, gekennzeichnet durch eine an der Kopfstütze vorgesehene Anschlagscheibe, an der sich die Vorsatzlinse mit ihrer Halterung federnd abstützt und die beim Verschieben und Verschwenken des Mikroskops den Abstand der Linse vom Auge festlegt.