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Tropfenschutz für Kerzen Es ist bereits bekannt, auf Kerzen zum Schutze
gegen »XI)tropfeii des Wachses rosettenförmige Tropfenfänger aus Papier o. dgl.
aufzustecken. Sie sind so auf der Kerze anzubringen, daß deren oberes Ende über
sie hinausragt, und müssen, sobald die Kerze bis in ihre Nähe abgebrannt ist, von
Hand wieder ein Stück nach unten gerückt werden. Das ist umständlich. z#tißerdeiii
ist das auf sie abgetropfte Wachs als %-erloren anzusehen.
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Vorliegende Erfindung macht sich zur Aufgabe, diese Mängel zu belieben.
Sie schlägt zu diesem Zweck'einen Tropfschutz vor, der im wesentlichen gekennzeichnet
ist durch eine auf die Kerze aufsteckbare, aus unverbrennbarern, hitzebeständigem
Material gefertigte Ringmanschette solchen Wärmeleitvermögens und GeNvichts, daß
sie, auf die Kerze teilweise überstehend aufgesteckt, 1)#im Abbrennen der Kerze
gleichmäßig mit dem Kerzenabbrand nacli unten rutscht.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbeispiele im Schnitt,
und zwar zeigt Fig. i eine für Kerzen normaler Größe bestimmte Bauart, Fig. 2 eine
Bauart für Kerzen mit großem Querschnitt und Fig. 3 eine Ausführungsform
für Kerzen kleinen Querschnitts.
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Der Tropfschutz nach Fig. i hat die Form einer einfachen Ringmanschette
a, deren lichter Querschnitt dem Kerzenquerschnitt entspricht. Die Manschette wird
so auf die Kerze b aufgesteckt, daß sie mit ihrem unteren Teil ein gutes
Stück der Kerze umfaßt, teilweise aber darüber hinausragt und dadurch einen verhältnismäßig
großen Raum für das Wachsbad schafft, das auf diese Weise am Ab-
tropfen gehindert
wird. Der untere Manschettenrand zeigt innenseitig eine Abrundung c, die gewährleistet,
daß sich dieser Rand beim Verschieben nicht in die Kerze eingräbt und dann sperrend
wirkt. Hergestellt wird die Manschette a im allgemeinen aus Metall, z. B. Messing,
Eisen, Aluminium o. dgl., wobei zweckmäßig das Preßverfahren
angewandt
wird. Doch können auch andere Materialien in Betracht gezogen werden, soweit sie
hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit, des Gewichts und der Beständigkeit gegen die
Hitze der Kerzenflamme den Voraussetzungen entsprechen.
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Setzt man die Manschette a, wie oben angegeben, auf die Kerze
b auf und brennt dann diese ab, so zeigt sich, daß die Manschette mit dem
Kerzenabbrand gleichmäßig, also unter Beibehaltung ihrer Relativstellung zum Kerzenende,
nach unten rutscht. Diese Tatsache erklärt sich wie folgt: Die vom flammennahen
überstehenden Teil der Manschette aufgenommene Wärme wird infolge der Leitfähigkeit
des Manschettenmaterials rasch zur unteren Manschettenpartie abgeführt, die die
Kerze b umfaßt. Unter dem Einfluß der Wärme erweicht nun die an der Manschette
anliegende Oberflächenschicht der Kerze, wodurch die Kohäsion zwischen Kerze und
Manschette schließlich so weit herabgesetzt wird, daß letztere infolge ihres Gewichts
nach unten rutscht. Hierbei reguliert sie sich, nicht allzu große Wärmekapazität
voraus-. gesetzt, stets von selbst richtig ein. Denn eilt sie z. B. einmal gegenüber
dem Kerzenabbrand etwas vor, sinkt sie also zu rasch, so verringert sich sofort
die seitlich an die Kerze herangeführte Schmelzwärme, da dann die überstehende Manschettenpartie
kleiner wird und mit ihr auch die Wärmeaufnahme von der Flamme her sowie die Wärmeabgabe
an die Kerzenoberfläche. Die Manschette bleibt dann so lange stehen oder verzögert
ihre Sinkgeschwindigkeit, bis ihr überstehender Teil wieder groß genug geworden
ist, um hinreichende Wärme aufnehmen und nach unten abführen zu können. Umgekehrt:
Bleibt die Manschette gegenüber dem Kerzenabbrand zerück, so vergrößert sich der
überstehende Manschettenteil und damit auch die Wärmeaufnahme von der Flamme. Nun
wird entsprechend mehr Wärme nach unten abgeleitet und daher auch die Kerzenoberfläche
stärker erweicht, was zur Folge hat, daß die Manschette leichter rutscht und gegenüber
dem 'Kerzenabbrand wieder aufholt. Der Vorgang verläuft also nach einem Gleichgewichtsgesetz.
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Die Kerze muß dabei übrigens nicht unbedingt senkrecht stehen. Auch
bei geneigter Kerzenstellung, übermäßige Neigung selbstverständlich ausgenommen,
regelt sich die Manschette von selbst richtig ein, wobei ihr überstehender Teil
zugleich dafür sorgt, daß das Wachsbad auch in dieser schrägen Kerzenlage nicht
ablaufen kann. Es ist auch nicht entscheidend, ob die Manschette an der Kerze von
vornherein ringsum dicht anliegt. Etwaige durchgehende kleine Zwischenräume werden
bald von flüssigem Wachs ausgefüllt, das noch ehe es unten heraustropfen kann, gerinnt
und so die öffnung verstopft, so daß auch in diesem Falle Wachsverluste'vermieden
werden. Außerdem brennt die Kerze vollständig ab. Gegen das Ende zu setzt sich die
Manschette auf den Kerzenboden auf. In ihr brennt dann der Stummel restlos aus,
ohne dag er seitwärts zerfließen kann.
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Für Keizen sehr großen Querschnitts genügt die beschriebene einfache
Manschette nicht, da sie infolge ihres dann ziemlich großen Abstandes von der Flamme
nicht mehr hinreichend erwärmt wird, um die seitliche Oberflächenschicht der Kerze
zum Erweichen zu bringen. In solchen Fällen verwendet man Manschetten der in Fig.
2 dargestellten Bauart, bei der der obere Manschettenrand d nach innen gezogen,
also näher an die Flamme herangeführt ist.
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Für Kerzen kleinen Querschnitts (Christbaumkerzen) erweist sich die
Ausführungsform nach Fig. i, besteht sie aus Metall, wiederum deshalb nicht als
geeignet, weil sie wegen ihrer flammennahen Lage zuviel Schmelzwärme an die Kerze
ableitet. Dem hilft man durch Kühlrippen ab. Ein Beispiel zeigt Fig. 3. Die
Kühlrippe e befindet sich am oberen Manschettenrand. Sie lädt ziemlich weit aus
und führt hier die überschüssige Wärme an die Luft ab. Zweckmäßig gibt man ihr Schaleinform,
damit sie auch bei starker Schräglage der Kerze das Abtropfen des Wachses noch verhindert.
Der untere Rand f der Manschette ist, wie ersichtlich, schwach trichterförmig
erweitert und gewährleistet so ein besonders störungsfreies Weiterrutschen der Manschette
auf der Kerze. Diesg trichterförmige Erweiterung kann selbstverständlich auch bei
den Bauarten nach den Fig. i und 2 vorgesehen werden.