DE8135389U1 - "diamantbesuecktes seil zur schneidenden bearbeitung von steinwerkstoffen" - Google Patents
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Description
Diamantenbestücktes Seil zur schneidenden Bearbeitung von Steinwerkstoffen
Die Erfindung bezieht sich auf ein diamantenbestücktes Seil zur schneidenden Bearbeitung von Steinwerkstoffen,
Bekanntlich werden zum schneidenden Bearbeiten, wie zum Zerteilen und Bearbeiten von Steinwerkstoffen,
insbesondere von Marmor, verschiedene Werkzeuge verwendet, die als wesentlichste Komponente ein als
Schneidelement dienendes Metallseil aufweisen.
Im Gebiet von Carrara wird gegenwärtig bei der Marinorgewinnung
ein elektroplattiertes, mit Diamanten besetztes Stahlseil mit einer Länge von 20 m verwendet,
wobei in Sonderfällen zwei oder drei 20 m lange Standardseile zusammengeschweißt werden.
Diese elektroplattierten, mit Diamanten besetzten Stahlseile enthalten vier Elemente, nämlich als erstes
Element das Metallseil als solches, welches aus schraubenförmig gedrallten Litzen besteht, wobei jede
Litze schraubenförmig aufgedrehte Drähte aus nicht-
rostendem Stahl enthält. Das zweite Element ist eine mit Gewinde versehene Bronzebuchse, die auf dem Seil durch
Kröpfen befestigt ist. Nach korrektem Fixieren der Buchse £ wird ein mit Diamanten elektroplattiertes und ein Innengewinde
aufweisendes hülsenförmiges Stahlelement um den Draht angeordnet. Dieses hülsenförmige Element, welches
das eigentliche diamantenbesetzte Werkzeug bildet, wird sodann auf die Bronzebuchse aufgeschraubt.
Eine kleinere BronzebuGhse; welche als Abstandshalter
dient, wird sodann neben der mit der Hülse versehenen Buchse angeordnet, woran sich eine weitere, mit einer
Diaraantenhülse versehene Buchse anschließt, die wieder-
■J5 um, am Drahtseil befestigt wird. So wird abwechselnd das
Drahtseil über seine Länge mit Bronzebuchsen versehen. Die diamantenbesetzten Hülsen sind mit einer Schicht aus
feinkörnigem Diamantgrieß bedeckt, wie De Beers SDA 40/50 cesh oder EDC 45/50 mesh, mit einer Dicke von einem
Millimeter.
Ein diamantenbesetztes,elektroplattiertes Stahlseil mit
einer Länge von 20 m vermag im Mittel 50 m2 Marmor innerhalb
eines Zeitraumes von 150 bis 259 Arbeitsstunden zu schneiden und vermag die mit dem Schneiden von Marmorblöcken
verbundenen Nettokosten auf weniger als die Hälfte derjenigen Kosten zu senken, die bei der Verwendung
von schraubenförmigen Drahtseilen entsteht. Durch Verwendung eines diamantenbesetztes Stahlseiles lassen sieh
Einsparungen von nahezu 60 % erreichen. Die Schneidleistung für Carrara-Marmor beläuft sich für schraubenförmiges
Stahlseil auf 1 m2/Std., wohingegen Schneidleistungen von
4 bis 6 m2/Std. bei Verwendung eines elektroplattierten,
diamantenbesetzten Stahlseiles erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein diamantenbesetztes Stahlseil zu schaffen, welches sich leicht herstellen
läßt und eine hohe Schneidleistung erbringt, wenn
es zum Gewinnen von Marmorblöcken aus einem Steinbruch und zum Bearbeiten derartiger Blöcke benutzt wird.
Das erfindungsgemäße diamantenbesetzte Stahlseil enthält drei wesentliche Elemente. Das erste Element ist
das Stahlseil selbst, welches aus schraubenförmig verdrehten Litzen besteht, wobei jede Litze zwei oder mehr
IQ Litzen umfaßt und jede Litze zwei oder mehr Drähte aus
nichtrostendem Stahl umfaßt. Derartige Seile sind im Handel erhältlich.
Das zweite Element ist ein Ring, welcher hergestellt ist durch Sintern von Metallpulvern, in welchen der Diamantengrieß
verteilt ist, so daß die Diamantenteilchen über die gesinterte Masse verteilt sind.
Das dritte Element ist ein Ring, der hergestellt ist
durch Sintern von keine Diamantenteilchen enthaltenden Metallpulvern. Dieser Ring dient als Abstandshalter für
die diamantenhaltigen Ringe und verfügt dementsprechend über eine weit geringere Verschleißbeständigkeit als
die diamantenhaltigen Ringe.
25
Die diamantenhaltigen Ringe oder Hülsen und die im wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisenden Abstandshalterringe
werden nacheinander und nebeneinander auf dem Stahlseil in der zur Fertigstellung eines solchen
Seiles erforderlichen Anzahl angeordnet. Das Seil wird anschließend an seinen Enden auf herkömmliche Weise verschweißt
.
Weil die auf dem Stahlseil angeordneten diamantenhaltigen Ringe und Abstandsringe die gleichen Durchmesser aufweisen,
besitzt die gebildete Oberfläche keine ausgeprägten Oberflächenunregelmäßigkeiten, wodurch es mit
höheren Lineargeschwindigkeiten betrieben werden kann,
t · «β
als herkömmliche Seile.
c In manchen Fällen, wenn kein Bedürfnis an hohen linearen
Geschwindigkeiten besteht, können die Abstandshalterringe mit einem geringeren Durchmesser versehen sein als
die dxamantenhaltigen Ringe.
IQ Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Diamantengrieß
mit einer Feinheit von 10/20, 30/40 mesh (2,0/0,84 mm, 595/420 μπι) verwendet werden kann, was zur Folge hat,
daß das diamantenbesetzte Stahlseil nach der Erfindung zum Zerschneiden jeglichen Steinmaterials verwendet werden
■J5 kann, wie für Marmor, Kalksteine und sehr abriebintensive
Materialien, wie den sogenannten "Peperino"-Stein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen (und unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine diamantenbesetztes Seil nach dem Stand der Technik
und
Fig. 2 eine mit Fig. 1 vergleichbare Darstellung
eines diamantenbesetzten Seiles nach der Erfindung
.
Wie in Fig. 1 dargestellt, weist ein bekanntes diamantenbesetztes Seil für Sehneidzwecke ein gelitztes Metallseil
1 auf, auf welches an ihrem Außenumfang mit Gewinde versehene Bronzebuchsen 2 aufgeschoben sind, welche
am Seil 1 durch Kröpfen befestigt sind. Die eigentlichen Arbeitselemente, welche aus mit Innengewinde versehenen
Stahlhülsen 3 bestehen, weisen eine Außenoberflächenschicht 4 auf, die aus Diamantengrieß besteht, welcher
mittels eines Elektroplattierungsvorganges am Stahl-
substrat befestigt wird. Diese Stahlhülsen 3 sind auf
die Buchsen 2 aufgeschraubt. Die einzelnen Arbeitselemente sind jeweils mit Hilfe einer Bronzebuchse 5 voneinander
getrennt, so daß jeweils eine Abstandshalter-Buchse 5 zwischen zwei Trägerbuchsen 2 angeordnet ist,
wobei die Abstandshalterbuchsen 5 einen geringeren Durchmesser aufweisen als die Trägerbuchsen 2. Ein
solches herkömmliches Seil für die Steinbearbeitung ist
weit besser als ein früher benutztes Seil ohne Diamantenbesatz. Es hat jedoch den Nachteil, daß die Arbeitselemente einem sehr raschen Verschleiß unterworfen sind.
Ist die mit Diamanten besetzte Oberflächenschicht erst
,c einmal verschlissen, so wird das Seil unwirksam und
ein Ersetzen durch ein neues Seil erforderlich.
Ein diamantenbesetztes Seil nach der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Es besteht aus einem handelsüblichen
gelitzten Metallseil 1, auf welchem jeweils Ringe oder Hülsen 6 aus gesinterten Metallpulvern, welche eine geeignete
Menge an feinverteiltem Diaraantengrieß enthalten,
sowie Abstandshülsen 7, welche den gleichen Durchmesser wie die Hülsen oder Ringe 6 aufweisen, angeordnet sind.
Die Abstandshülsen 7 sind durch Sintern eines keinen Diamantengrieß enthaltenden Materials, wie eines geeigneten
Metallpulvers, hergestellt. Wie in Fig. 2 dargestellt, sind auf dem Staiilseil 1 jeweils abwechselnd ein
diamanthaltiger Ring 6 und ein Abstandshalterring 7 angeordnet. Nach Anordnen einer hinreichenden Anzahl von
diamanthaltigen Ringen und Abstandshalterringen werden die Enden des Stahlseiles auf herkömmliche Weise verschweißt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele
näher beschrieben -
Herstellung von diamanthaltigen Ringen:
■jO Eine Mischung, enthaltend die folgenden Komponenten
in Pulverform wurde hergestellt:
Kobalt 81%
Kupfer 4,3%
Zinn 0,7%
Wolframcarbid 14%
Einer solchen Pulvermischung wurde Diamantengrieß in eine 1,5 Karat/10 g Mischung entsprechenden Menge zugesetzt.
Es wurde Diamantengrieß des Typs 20/30 mesh der Firma De Beer verwendet.
Die Pulvermischung wurde mit dem Diamantengrieß vermischt und die erhaltene Mischung zu Ringen mit einem
Durchmesser von 9 mm und einer Länge von 10 mm bei einem Innendurchmesser von 4,2 mm verpresst, worauf diese
Ringe 10 min lang in Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur von 9000C gesintert wurden. Die so erzeugten
diamanthaltigen Ringe wiesen eine Brinell-Härte von 110 auf.
Herstellung von Abstandsringen:
Eine Pulvermischung mit den folgenden Komponenten wurde
Eine Pulvermischung mit den folgenden Komponenten wurde
hergestellt: | 82% |
Kupfer | 3% |
Aluminium | 15% |
Wolframcarbid | |
Die Pulver wurden vermischt und nachfolgend zu Ringen mit einem Außendurchmesser von 9 mm, einer Länge von
10 mm und einem Innendurchmesser von 4,2 mm verpresst, worauf die erhaltenen Ringe in Wasserstoffatmosphäre
bei einer Temperatur von 75O0C in einem Ofen gesintert
wurden. Die so erzeugten Abstandsririge wiesen eine Brinell-Härte von 80 auf.
Die diamanthaltigen Ringe (Beispiel 1) und die Abstandsringe
(Beispiel 2) wurden in abwechselnder Reihenfolge auf ein Stahlseil mit einem Durchmesser von
2Q 4 mm und einer Länge von 30 m angeordnet, worauf die
Stahlseilenden auf herkömmliche Weise verschweißt wurden.
Bearbeitung von Travertin und Marmor Bearbeitung von Blöcken:
Gegenwärtig wird zur Bearbeitung von Marmorblöcken eine
Maschine mit einem Messer (Monoklinge) verwendet, welches mit diamantenhaltigen Sektoren versehen ist, oder wird
eine Maschien mit einem schraubenförmigen Seil verwendet.
Die Monoklingen-Maschinen gibt es in zwei Typen:
Hochgeschwindigkeitstyp;
Schneidgeschwindigkeit: 1,50 bis 1,80 m/Std.
Nutzbare Schneidlänge: 3,50 bis 3,70 m
Normaltyp:
Schneidgeschwindigktit: 0,90 bis 1,20 m/Std.
Nutzbare Schneidlänge: 3,50 bis 3,70 m
3ie gegenwärtig im Handel befindlichen Maschinen werden
von verschiedenen Herstellern angeboten und sind alle mit diamantenbesetzte Sektoren aufweisenden Schneiden
versehen.
Als Alternative verwenden einige Unternehmen zum Bearbeiten (Behauen) von Blöcken Maschinen mit schraubenförmig
aufgedrehten Seilen. Mit solchen Geräten erhaltene Ergebnisse sind wie folgt:
Maximale Schneidgeschwindigkeit: 80 bis 100 cm/Std. Nutzbare Schneidlängen: 3,80 cm
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen diamantenbesetzten Seiles
wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Schneidgeschwindigkeit: 2,20 m/Std. Nutzbare Schneidlänge: 4 m
Diese Ergebnisse wurden erzielt unter Verwendung eines mit Diamanten bestückten Seiles von 20 m Länge.
Die Diamantensplitter enthaltenden Abschnitte besaßen einen Durchmesser von 9 mm, eine Länge von 10 mm und
einen Innendurchmesser von 4,2 mm. Der verwendete Diamantengrieß war vom Typ SDA 20/30 mesh, erhältlich
von De Beers.
' -..!111,
Zum Bearbeiten von Granitblöcken werden lediglich Maschinen mit Hochgeschwindigkeitsseil verwendet, so
z.B. die handelsübliche und unter der Bezeichnung PEFI 61 bekannte Maschine.
Wird ein schraubenförmig aufgewickeltes Seil in einer PEFI 6i-Maschine verwendet, so werden üblicherweise
folgende Ergebnisse erzielt:
Schneidgeschwindigkeit: 10 cm/Std.
Nutzbare Schneidlänge: 3 m
Ein schraubenförmiges Seil mit einem mit diamantenbedeckten Draht ist unter den folgenden Bedingungen verwendet
worden:
Diamantenbesetzter Abschnitt:
Durchmesser 8 mm; Länge 10 mm; Innendurchmesser 3,5 mm
Diamant: Typ SDA 85 40/65 mesh (erhältlich von De Beers)
Stahldraht: 3 mm Durchmesser
Bei Verwendung eines diamantenbestückten Seiles mit den obenangegebenen Daten erbrachte folgende Ergebnisse:
Schneidgeschwindigkeit: 25 cm/Std. Nutzbare Schneidlänge: 8,80 m
Die vorstehenden Ergebnisse wurden erhalten beim Bearbeiten von sardischem Granit, Afrika-Black-Granit
und Porrine-Granit.
Es wurden Travertin-Blöcke unter-^Verwendung eines
schraubenförmig gewickelten Seiles mit etwa 1100 ra Länge und einem Durchmesser von 3|5 bis 4,5 mm geschnitten,
wobei große Sandmengen eingesetzt wurden, um den Schneidvorgang zu erleichtern.
Die normal erbrachte Leistung belauft sieh auf etwa
1 m2/Std. Wurde ein diamantenbestücktes Seil mit einer
Länge von 80 m, diamanthaltigen Abschnitten mit einem Außendurchmesser von 9 mm und einer Länge von 10 mm
sowie gleichdimensionierte Abstandsringe und einer Umlaufgeschwindigkeit
von 30 m je Sek. verwendet, um einen Block von 11 m Länge, 8 m Höhe und 1,7 m Dicke herauszuschneiden,
so wurden die folgenden Ergebnisse erzielt: ι
Schneidgeschwindigkeit: 6 bis 8 m2/Std.
Lebensdauer des diamantenbestückten Seiles bis zum
Verschleiß: circa 800 in2 wirksam
Verschleiß: circa 800 in2 wirksam
geschnittenen Materials; Einsparungen (im Vergleich zum einfachen
schraubenförmigen Seil) circa 70 %
schraubenförmigen Seil) circa 70 %
Aus dem Vorstehenden ergeben sich die eingangs angegebenen Vorteile als begründet. Unterstrichen sei auch
der Umweltschutzaspekt des erfindungsgemäßen Seiles, da bei seiner Verwendung die Notwendigkeit entfällt,
Kohlenstoffpulver und dergleichen zu verwenden, welche unter Umweltbelastung herkömmlicherweise in die Atmos-
^^ phäre verteilt werden.
1 <r-
11
Die Erfindung ist anhand eines bevorzugten Ausführungs beispieles beschrieben worden» Es versteht sich, daß
innerhalb des Erfindungsgedankens Abwandlungen möglich
10 15 20 25 30 35
Claims (5)
1. Diamantenbestücktes Seil zur schneidenden Bearbeitung
von Steinwerkstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Metallseil (1) kontinuierlich abwechselnd
angeordnet sind diamantenhaltige Ringe (6), hergestellt durch Sintern einer Mischung aus Metallpulvern
und Diamantengrieß, sowie Abstandsringe oder -hülsen (7), hergestellt durch Sintern eines keinen
Diamantengrieß enthaltenden Materials.
2. Seil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die diamantenhaltigen Ringe (6) und die Abstandsringe (7) den gleichen Außendurchmesser aufweisen.
3. Seil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsringe (7) einen geringfügig
kleineren Durchmesser aufweisen als die diamantenhaltigen Ringe (6).
H. Seil nach Anspruch 1 bis.3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sintermischung zum Herstellen der diamantenhaltigen Ringe zusätzlich zum Diamantengrieß auch Kobalt-
und Wolframcarbidpulver enthält.
5. Seil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sintermischung für die Abstandsringe
(7) Kupfer- und Wolframcarbidpulver enthält.
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