-
Das Würfeln ersetzendes Unterhaltungsspiel Es liegt schon eine Reihe
von Vorschlägen darüber vor, an Stelle des Würfelns mit einem Kubus, der auf seinen
sechs Flächen eine schaubildliche Darstellung der Zahlen eins bis sechs trägt, ein
gleichseitiges, beispielsweise sechsseitiges Prisma zu benutzen, das um seine Achse
drehbar ist und das auf seinen Seitenflächen Schaubilder trägt, die den Aufdrucken
der Würfelflächen entsprechen. Bei einer solchen Ausführung kommt es darauf an,
nur sechs bestimmte Endlagen des als Ersatz des Würfels dienenden Prismas zuzulassen,
von denen jede einem bestimmtem Wurf entspricht. Die Festlegung derartiger Endlagen
hat man schon dadurch vorgenommen, daß in die zahnartige Umrandung eines mit dem
Prisma verbundenen Teiles eine Sperrklinke eingreift, die das Prisma nur in bestimmten
Stellungen auslaufen läßt. Diese Anordnung weicht grundsätzlich von dem gewöhnlichen
Würfelspiel dadurch ab, daß das Stehenbleiben der Prismen durch einen Bremsvorgang
von außen erzwungen wird. Eine ähnliche Anordnung, bei der die Prismen auf einem
waagerechten Schaft angeordnet sind, benutzt Innenbohrungen verschiedenen Durchmessers,
durch die der Schaft hindurchgesteckt ist. Die bestimmten Endlagen der einzelnen
Prismen werden dadurch festgelegt, daß die um den durch Laufrollen beiderseits begrenzten
Schaft drehbaren prismatischen Körper beim Aufsetzen auf eine ebene Fläche mit der
gegenüberliegenden Fläche nach oben stehen.
-
Eine weitere ähnliche Anordnung bedient sich der Lagerung der als
Ersatz der Würfel dienenden Prismen auf einer Welle, wobei die Öffnung in den Körpern,
durch die die Welle hindurchgeht, sternförmig ausgebildet ist, und der Durchmesser
der Welle etwas dünner ist als die Breite eines Zackens dieses Sternes; wenn das
Prisma gedreht wird, wird es nach dem Auslaufen durch Eingreifen der Welle in einen
Zacken der sternförmigen Bohrung in einer bestimmten Lage festgehalten. Eine solche
Anordnung bringt einen unruhigen und geräuschvollen Lauf mit sich, und es
ist
mit einem schnellen Verschleiß der Zacken zu rechnen.
-
Gemäß der Erfindung wird bei einem um seine waagerecht liegende Achse
in zylindrischer Bohrung drehbaren gleichseitigen, vorzugsweise sechsseitigen Prisma,
dessen Seitenflächen mit Schaubildern, z. B. eines Würfels, besetzt sind, die Forderung,
daß das Prisma nach Drehung im Auslauf nur in bestimmten Lagen zur Ruhe kommen kann,
dadurch erfüllt, daß jeder Ruhestellung die Tiefstlage einer im Inneren auf einer
unebenen Bahn laufenden Kugel entspricht. Die Benutzung einer im Inneren laufenden
Kugel ist zwar schon bei Würfelgeräten bekannt, die aus einer hohlen Metallkugel
bestehen und bei der im Inneren sechs Kugelfangkanimern angeordnet sind derart,
daß jede Lage der inneren Kugel einer bestimmten Stellung der Metallkugel entspricht.
Diese Anordnung innerer Kugelfangkammern hat man auch auf zylindrische Würfelgeräte
übertragen, deren äußere Umfangsfläche in sechs gleiche Abschnitte unterteilt ist.
Rundflächen wie die Teile der Zylinderwandung eignen sich aber schlecht zur Anbringung
der Schaubilder, weil dann das Ergebnis nicht so augenfällig in Erscheinung tritt
wie bei ebenen Flächen, z. B. bei den Seitenflächen eines sechsseitigen Prismas.
-
Gemäß der weiteren Erfindung besteht die unebene Bahn der Innenkugel
bei dem neuen Spiel aus einer Fläche, deren Schnitt senkrecht zur waagerechten Achse
ein gleichseitiges, gleichzahhges Vieleck, vorzugsweise ein Sechseck bildet. Hat
das Prisma selbst einen Sechseckquerschnitt und soll in der Ruhestellung eine Fläche
nach oben stehen, so muß die als Bahn der Kugel dienende sechseckige innere Mantelfläche
um 30° dagegen versetzt sein, d. h. mit der Kante nach oben und unten stehen.
-
Das erfindungsgemäß benutzte vorzugsweise sechsseitige Prisma, das
um seine waagerecht liegende Achse drehbar ist, kann in Weiterbildung der Erfindung
nun auch vorteilhafterweise als Anzeigegerät bei einem Unterhaltungsspiel benutzt
werden, bei dem eine Kugel auf einer Schrägfläche abrollen und die Stellung des
Anzeigegerätes verändern kann. In diesem Falle ist das Prisma so auf einer waagerecht
liegenden festen Achse drehbar gelagert; daß es in der Ruhestellung mit einer Kante
nach unten zeigt. Die Innenwandung, in der die innere Kugel läuft, kann dann parallel
dazu angeordnet sein. Die Achse der Prismen liegt in einem bestimmten Abstand über
der Schrägfläche und durch entsprechende Führungen an der Schrägfläche ist dafür
gesorgt, daß die Kugel im wesentlichen senkrecht zur Achse des Prismas unter diesem
hindurchläuft. Dabei sind der Abstand zwischen dem Prisma und der Schrägfläche einerseits
und der Durchmesser der rollenden Kugel andererseits so bemessen, daß die Kugel
gegen die untere Kante des Prismas stößt, wenn dieses sich in seiner Ruhestellung
befindet, aber unter dem Prisma hindurchlaufen kann, wenn dies relativ zu seiner
Ruhelage um einen bestimmten Winkel gedreht und die untere Prismenfläche horizontal
ist. Die auf der Schrägfläche abrollende und entsprechend gelenkte Kugel setzt also
das Prisma, von dem gewöhnlich mehrere über der Schrägfläche angeordnet sind, in
drehende Bewegung und verändert seine Stellung um so mehr, je größer die Schräglage,
die Geschwindigkeit der Kugel und damit ihre lebendige Kraft beim Auftreffen ist.
-
Auf der Zeichnung stellt Abb. i mehrere auf einer waagerechten Stange
angeordnete Prismen mit den Schaubildern eines Würfels, Abb. 2 einen senkrechten
Schnitt durch eines derselben dar; Abb. 3 zeigt eine Schrägfläche, auf der eine
Kugel rollt und ein über derselben angeordnetes Prisma in verschiedenen Stellungen;
Abb. 4 ist eine Draufsicht auf ein auf der Schrägfläche angeordnetes Prisma.
-
Auf der waagerechten Stange i sind die sechsseitigen Prismen 2, 3
und 4 angeordnet, die aus je einem Gehäuse 5 bestehen, dessen Außenflächen und Innenflächen
im Schnitt senkrecht zur Achse gegeneinander um 30' versetzte gleichseitige
Sechsecke bilden und in dessen Bodenflächen 6 Bohrungen 7 zum Hindurchführen der
Stange i vorgesehen sind. Die Prismen, die bekannterweise mit Schaubildern der Würfelwerte
i bis 6 versehen sind, werden durch Anschlagen mit den Fingern in Drehung versetzt
und kommen erst nach geraumer Zeit wieder zur Ruhe. Dabei ist jedesmal, wie aus
Abb. 2 ersichtlich, die Kugel 8, die sich im Inneren jedes Prismas befindet, in
eine nach unten zeigende Vertiefung der inneren Bahn gekommen und eine Prismenseite
liegt waagerecht, von oben sichtbar.
-
Das neuartige Spiel nach der Erfindung hat den Vorteil, daß es in
besonders einfacher Weise sehr dauerhaft herzustellen ist. Die einzelnen Teile können
aus Metall, Kunstharz oder anderen Stoffen bestehen. Da ein Verschleiß außer bei
muten illiger Beschädigung kaum eintritt, so ist die Haltbarkeit praktisch unbegrenzt.
Die Stange i kann aus Stahl ebenso wie die Kugel 8 bestehen, der Körper 5 ebenso
wie die beiden daran befestigten Bodenplatten 6 werden vorzugsweise aus Kunstharz
gefertigt. Die als Kugellauffläche dienende unebene Bahn im Inneren des prismatischen
Körpers kann auch als zylindrische Fläche ausgebildet sein, in der, in gleichmäßigem
Abstand voneinander, an den dem Mittelpunkt der äußeren, mit Zahlen versehenen Flächen
entsprechenden Stellen Vertiefungen angebracht sind, in denen die Kugel nach dem
Auslauf des prismatischen Körpers rastet und diesen in einer bestimmten Ruhelage
hält.
-
Die Abb. 3 und 4 zeigen die Anwendung eines ähnlichen Prismas bei
einem Unterhaltungsspiel, bei dem eine auf einer Schrägfläche io abrollende Kugel
ii die Stellung von Anzeigegeräten verändert, auf die sie durch Leitflächen 12 und
13 hingelenkt wird. Als Anzeigegerät dient ein wiederum auf einer waagerechten Stange
14 gelagertes sechsseitiges Prisma, bei dem die innere Gehäusewand 15 parallel zur
äußeren i6 liegt, so daß unter dem Einfluß der Innenkugel 17 dieses Prisma nur in
Stellungen zur Ruhe kommt, in denen eine Kante nach oben zeigt. Als maßgebend für
die Stellung des Anzeigegerätes muß dann das Schaubild sein, das sich entweder auf
einer der oberen Schrägflächen oder auf einer der senkrechten Seitenflächen befindet.
Der Durchmesser der Kugel ii und der Abstand des Prismas von der Schrägfläche sind
so
bemessen, daß die Kugel gegen die untere Kante des Prismas stößt; dieses muß daher
ausweichen und wird von der Kugel in Umdrehung versetzt (siehe rechter Teil der
Abb. 3). Gewöhnlich sind eine größere Anzahl von Prismen über einer Schrägfläche
angeordnet. Um bei dieser Anordnung zu erreichen, daß das Prisma nach Beendigung
seiner durch den Kugelstoß erteilten Bewegung eine derartige Stellung in seiner
Ruhelage einnimmt, daß die obere Prismenfläche horizontal liegt, kann die innere
als Kugellauffläche dienende unebene Bahn als zylindrische Fläche ausgebildet sein,
beispielsweise als Ringnut, in der in den den Mittelpunkten der äußeren Flächen
des Prismas entsprechenden Stellen größere, beispielsweise kugelige Vertiefungen
und an den den Kanten des Prismas entsprechenden Innenstellen, kleinere Vertiefungen
angebracht sind, die von der rollenden Kugel überlaufen werden, so daß die Kugel
nach dem Auslauf des Prismas innen in einer der größeren Vertiefungen rastet, in
den kleineren Vertiefungen aber nur dann rastet, wenn das Prisma von Hand so gedreht
wird, daß eine Kante nach unten gerichtet ist.
-
Um das sichere Einlaufen der Kugel in die Vertiefung nach dem Auslauf
zu gewährleisten, kann die Innenfläche eine nach der Mitte geneigte Doppelkonusfläche
sein. Falls der prismatische Körper beispielsweise aus Kunststoff gepreßt werden
soll, wird er mit Rücksicht auf die Herstellung, insbesondere der Vertiefungen,
aus zwei axial ineinander steckbaren Hälften mit einer mittleren, durch den Mittelpunkt
der Vertiefungen gehenden Trennfläche gebildet.