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Koksofenfülleinrichtung mit Füllgasabsaugung Die Erfindung bezieht
sich auf eine Koksofenfülleinrichtung mit Fülloclideckelabhebevorrichtung und einer
am unteren Ende der Kohlenausläufe angeordneten Füllgasabsaugeleitung.
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Derartige Füllgasabsaugeeinrichtungen an Koksofenfülleinrichtungen
gestatten zwar eine einwandfreie Absaugung der Füllgase, solange die Kohlenfülleinrichtung
über den Füllöchern der Ofenkammer steht. In dein Zeitraum jedoch zwischen dem Beiseitefahren
der Fülleinrichtung und dem Schließen der Füllöcher strömen große Mengen Füllgase
aus den Füllöffnungen aus und bilden eine unmittelbare Belästigung der Bedienungsleute
sowie auch der Umgebung der Ofenanlage.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Einrichtung zti scliaften, die
bis zum Schließen der Fülllochdeckel die entstehenden Füllgase vollständig absaugt,
dadurch, da(3 um das untere Ende der Kohlenausläufe jedes Fülltrichters der Fülleinrichtung
eine Greifervorrichtung für die Füllochdeckel in einem geschlossenen, senkrecht
verschiebbaren Gehäuse angeordnet ist. Mittels dieser Greifervorrichtung werden
die Füllochdeckel erst abgehoben, nachdem die Fülleinrichtung über den einzelnen
Füllöffnungen der Ofenkammer in der Füllstellung bereitgestellt ist, und durch Anheben
des Gehäuses der Greifervorrichtung werden sie so weit hochgehoben, daß aus einer
seitlichen Tasche dieses Gehäuses eine Tischplatte unter den Füllochdeckel geschoben
werden kann, worauf die Tischplatte mit dem Füllochdeckel in die Tasche zurückgeschoben
wird.
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Dieser Grundgedanke der Erfindung wird vorzugsweise so verwirklicht,
daß die Greifervorrichtung für die Füllochdeckel aus fingerartig einen umlaufenden
Vorsprung des Füllochdeckels umgreifenden
mechanisch oder elektromagnetisch
zu betätigenden Hebeln besteht. Da infolge des Anhebens des Füllochdeckels das Auslaufende
der Fülltrichter oberhalb der angehobenen Füllochdeckel endet, sieht die Erfindung
vor, die Greiferhebel mit übereinandergreifenden Gleitblechen für die auslaufende
Kohle zu versehen.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen an Ausführungsbeispielen in schematischer
Darstellung veranschaulicht.
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Abb. i der Zeichnung stellt einen senkrechten Schnitt durch den unteren
Teil eines der Fülltrichter einer Koksofenfülleinrichtung und durch die Decke einer
Koksofenkammer dar; Abb. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Betätigung der
Greiferhebel für die Füllochdeckel; Abb.3 schließlich ist ein waagerechter Schnitt
nach Linie III-III der Abb. 2.
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Bei der dargestellten Ausführungsform nach Abb. i steht der Fülltrichter
i mit seinem Auslaufende 2 unmittelbar über dem zugehörigen Füllloch, 3 der Ofendecke
4. Das Fülloch ist von einem Deckel 5 abgeschlossen. Um das Auslaufende 2 ist ein
Gehäuse 6 angeordnet, das oben bei 7 geschlossen ist und sich dicht, senkrecht verschiebbar,
bei 8 um das Auslaufende 2 legt. Das Gehäuse 6 endet bei 9 etwas oberhalb der Ofendecke
4 und ist unten von einer, ebenfalls senkrecht verschiebbaren, Manschette io umgeben,
welche sich in der dargestellten Füllstellung auf die Ofendecke auflegt.
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Seitlich des Gehäuses 6 ist an der Manschette io eine Tasche i i vorgesehen,
welche eine Tischplatte 12 enthält und mit dem Inneren des Gehäuses 6 verbunden
ist. Die Tischplatte 12 ist mittels einer Spindel 13 waagerecht in das Gehäuse 6
verschiebbar. In dem Gehäuse 6 sind Greiferhebel 14 in Drehpunkten 15 des Gehäuses
gelagert. Der untere Arm der Greiferhebel ist bei 16 fingerartig ausgebildet und
umgreift in der dargestellten Lage einen umlaufenden Randvorsprung 17 des Fülllochdeckels
5. Der obere Arm der Greiferhebel 14 ist mit einem Zapfen 18 versehen, der mit einem
Eisenkern i9 in die Spule 2o einer Magneteinrichtung eingreift. Die Magnetspule
ist von einer Wärmeisolierung 21 umgeben und zum Schutz gegen die Wärmeausstrahlungen
der heißen Füllgase der Ofenkammer in Abstand von dem Gehäuse 6 auf Trageisen 22
gelagert.
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Mittels an den Fülltrichtern i in Lagern 23 gelagerten Spindeln 24,
die in Spindelmuttern 25 des Gehäuses 6 laufen, kann das Gehäuse 6 senkrecht bewegt
werden. Diese senkrechte Verschiebung erfolgt von einem am Fülltrichter i angeordneten
Nfotor 26, der ein Ritze] 27_ dreht. Das Ritze] 27 wirkt auf die Außenverzahnung
eines Zahnkranzes 28, wodurch ein Ritze] 29 der Spindel 24 durch die Innenverzahnung
des Zahnkranzes 28 betätigt wird.
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Mittels vorzugsweise drei solcher Spindeln 24 wird zunächst das Gehäuse
6, nachdem die Magnetspulen 2o durch Unterstromsetzen den Eisenkern 19 eingezogen
haben und damit die Greiferhebel 14 die Füllochdeckel5 umgreifen, so weit hochgehoben,
daß die Tischplatte 12 der Tasche i i unter den Füllochdeckel gelangt. Darauf wird
der Strom zu den Magnetspulen 28 abgeschaltet, worauf die Druckfeder 30 den
oberen Arm des Greiferhebels 14 aus der Spule 2o herausdrückt und somit die Finger
16 des Greiferhebels 14 aus dem Bereich des Randvorsprungs 17 des Füllochdeckels
5 gelangen. Der nunmehr auf der Tischplatte 12 aufliegende Füllochdeckel wird in
die Tasche i i eingeschoben und das Gehäuse 6 mittels der Spindeln 24 wieder abgesenkt.
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Während dieser Bewegungsvorgänge bleibt das Gehäuse 6 durch die auf
der Ofendecke aufliegenden Manschetten io stets allseitig geschlossen. Da das untere
Ende der Ausläufe 2 infolge des Hebens der Füllochdeckel 5 ziemlich oberhalb der
Fülllöcher 3 endet, sind an den Greiferhebeln 14 Gleitbleche 31 angebracht, die
übereinandergreifen und eine Führung für die in die Ofenkammer einlaufende Kohle
bilden.
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Die sich mit großer Heftigkeit bei dem Füllvorgang entwickelnden Füllgase
werden durch eine vorzugsweise an den Taschen i i jedes Gehäuses der Fülltrichter
einer Fülleinrichtung angeordnete Absaugeleitung 32 abgesaugt. Nach beendigter Füllung
wird in analoger Abwicklung der erwähnten Vorgänge der Füllochdeckel 5 wieder auf
das Fülloch 3 aufgebracht, ohne daß während dieses Vorgangs Füllgase ins Freie treten
können.
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Der Antrieb sowohl der Spindel 24 für die Senkrechtbewegung des Gehäuses
6 als auch der Spindel 13 der Tischplatte 12 für den Füllochdeckel kann durch ein
Gestänge für alle Fülltrichter einer Fülleinrichtung gemeinsam erfolgen. Ferner
kann auch die Tischplatte 12 um einen Drehpunkt schwenkbar angeordnet sein. Schließlich
ist es auch möglich, das Gehäuse 6 mit einer Hebeleinrichtung zu versehen, welche
vom Bedienungsstand der Fülleinrichtung aus zwecks Hebens und Senkens des Gehäuses
6 bedient werden kann.
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An Stelle der elektromagnetischen Betätigung der Greiferhebel kann
ferner, wie aus Abb. 2 und 3 ersichtlich, die Betätigung der Greiferhebel mechanisch
erfolgen. Zu diesem Zwecke ist im Bereich des Endes des oberen Armes der Greiferhebel
14 ein Gleitring 34 vorgesehen, der auf einem Rücksprung 35 des Gehäuses 6 in einem
Futter 36 gelagert ist. Der Gleitring 34 wird mittels eines Ritzels 37, das in eine
Innenverzahnung des Gleitringes 34 eingreift, betätigt. In dem Gleitring 34 sind
im Bereiche der Greiferhebel 14 Schlitzöffnungen 38 vorgesehen, die derartig schräg
verlaufen, daß bei einer Drehung des Gleitringes 34 die in den Schlitzen 38 gelagerten
Enden 39 der Greiferhebel 14 in waagerechter Richtung verschoben werden, so daß
die Finger 16 in oder außer Eingriff des Randvorsprungs 17 der Füllochdeckel 5 gelangen.