DE811265C - Zusammengesetzte Formplatte fuer Giessereien und Verfahren zur Herstellung - Google Patents

Zusammengesetzte Formplatte fuer Giessereien und Verfahren zur Herstellung

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DE811265C
DE811265C DEC97A DEC0000097A DE811265C DE 811265 C DE811265 C DE 811265C DE C97 A DEC97 A DE C97A DE C0000097 A DEC0000097 A DE C0000097A DE 811265 C DE811265 C DE 811265C
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Germany
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DEC97A
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English (en)
Inventor
Franz Schumacher
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COOPER ALLOY FOUNDRY CO
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COOPER ALLOY FOUNDRY CO
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C7/00Patterns; Manufacture thereof so far as not provided for in other classes

Description

  • Zusammengesetzte Formplatte für Gießereien und Verfahren zur Herstellung Für die Massenherstellung im Gießereibetriebe werden sogenannte Formplatten benutzt. Sie werden beim Einstampfen des Sandes zwischen die Hälften der Formkästen gelegt und vor dem Guß entfernt. Formplatten wurden üblicherweise aus Holz hergestellt, und dabei ist es schwierig, die Modellhälften mit ausreichender Festigkeit mit der Platte zu verbinden. Bei Verwendung von Nägeln oder Schrauben müssen diese versenkt und die Versenkungen mit Wachs ausgefüllt werden. Wenn das Wachs herausfällt, entstehen Fehlgüsse. Zum Lösen der Platte von den vollgestampften Formhälften wird eine Rüttelvorrichtung benutzt. Diese bewirkt, daß sich die Schrauben oder sonstigen Befestigungsmittel lockern. Eine andere große Schwierigkeit liegt darin, die Modellhälften platzgenau an gegenüberliegenden Seiten der Platte anzubringen. Wenn ihre Umrisse sich nicht genau decken, entstehen versetzte Gußstücke.
  • Man hat versucht, Formplatten ganz aus Metall herzustellen. Aber eine solche Platte ist unrentabel und bringt eigene Herstellungsschwierigkeiten mit sich. Man hat auch angeregt, ganze Formplatten aus Kunststoff herzustellen, aber eine solche Platte ist nicht genügend widerstandsfähig gegenüber dem Druck, mit dem der Sand eingestampft wird, zumal das unter Umständen mit Pressen bewirkt wird, die mit Drücken von Tonnen arbeiten.
  • Ziel der Erfindung ist die Behebung dieser Schwierigkeiten und allgemein die Verbesserung der Formplatten. Ihr besonderer Gegenstand ist die Herstellung einer zusammengesetzten Fornzplatte, bei der das Modell aus einem Werkstoff besteht, der dem Zweck entsprechend in einem einzigen Stück geformt oder gegossen werden kann, und die Formplatte aus einem Werkstoff, dessen Auswahl mit Rücksicht auf Festigkeit und Kosten getroffen wird. Ferner ist die Erfindung darauf gerichtet, die beiden Teile der zusammengesetzten Formplatte mit glattem fugenlosem Sitz und großer Festigkeit aber bei geringen Kosten miteinander zu verbinden.
  • Zur Erfüllung der genannten und weiterer besonderer Aufgaben, die aus dem folgenden hervorgehen werden, umfaßt die Erfindung die Ausgestaltung der Formplattenteile als solche und ihre Verbindung miteinander. Ein Ausführungsbeispiel wird anschließend beschrieben. In der Zeichnung .zeigt Fig. i die Ansicht einer Formplatte nach der Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt, etwa nach der Linie 2-2 der Fig. i, Fig. 3 einen dazu senkrechten Schnitt, etwa nach Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 die Ansicht einer etwas abgewandelten Formplatte, Fig. 5 die Ansicht einer anderen Formplatte nach der Erfindung, Fig. 6 einen Schnitt, etwa nach Linie 6-6 der Fig. 5, Fig. 7 die Ansicht eines Arbeitsgangs beim Anfertigen einer Form für den Guß eines Einsatzstücks für eine Formplatte, Fig. 8 einen Schnitt, etwa nach Linie 8-8 der Fig. 7, Fig. 9 einen Schnitt, ähnlich dem nach Fig.8, jedoch für einen anderen Arbeitsgang; Fig. io eine Ansicht, ähnlich der nach Fig. 7, die aber eine Abstandsplatte zeigt, welche zwischen die Formhälften gelegt wird, Fig. ii eine Endansicht mit der Eingußöffnung, Fig. 12 einen Schnitt, ähnlich denen nach Fig.8 und 9, welcher die Gesamtform mit dem eingelegten Modell zeigt, Fig. 13 eine Ansicht des Einsatzstücks, bevor es bestoßen und am Umfang genutet ist.
  • Nach den Zeichnungen, insbesondere nach Fig. 5 und 6, ist die Formplatte eine Sperrholzplatte von entsprechender Dicke, wobei die ebene Platte 12 einen Ausschnitt zur Aufnahme des Modelleinsatzes 14 enthält. Dieser Einsatz paßt in den Ausschnitt der Platte 12 und trägt platzgenau angeordnete Modellteile 16 und 18 an gegenüberliegenden Seiten. Rund um den Umfang des Einsatzes 14 und den Ausschnitt der Platte 12 laufen Paßnuten 20 und 22. Ferner ist ein Einguß 24 vorgesehen, der zu den Paßnuten 2o und 22 führt. Ein fester Werkstoff 26 füllt die Paßnuten aus und hält den Einsatz in der Platte. Er besteht vorzugsweise aus einem Metall mit niedrigem Schmelzpunkt, z. B. Woodschem Metall oder einem ähnlichen leicht schmelzenden Metall. Ein derartiger Werkstoff kann geschmolzen und in den Einguß 24 gegossen werden, während der Einsatz 14 paßgenau in der Platte 12 gehalten wird, so daß der Werkstoff herumfließt und die Nut ausfüllt. Sobald er erstarrt, sind Platte und Einsatzteil fest miteinander verbunden. Erforderlichenfalls kann ein zweiter Kanal 28 vorgesehen werden, der als Steiger dient, um das Entweichen der Luft und das Ausfüllen der Nut mit Metall zu erleichtern.
  • Einige handelsübliche Legierungen, die für diesen Zweck verwendet werden können, sind Cerrobend und Cerromatrix (eingetragene Warenzeichen), die von der Cerro de Pasco Copper Corporation of New York City, New York, USA., hergestellt werden. Cerrobend hat einen Schmelzpunkt von 70' C und ist bekannt für die Leichtigkeit, mit der es bei der Siedetemperatur von Wasser schmelzbar ist. Es ist eine Legierung aus Wismut, Blei, Zinn und Kadmium und wird gewöhnlich -als Füllmittel beim Biegen dünnwandiger Rohre benutzt. Cerromatrix hat einen höheren Schmelzpunkt bei iio° C, ist aber für den vorliegenden Zweck auch durchaus brauchbar. Es ist eine Legierung aus Wismut, Blei, Zinn und Antimon und dehnt sich beim Erstarren etwas aus. Beide Legierungen halten die Teile in fester Verbindung miteinander, die gleichmäßig verteilt ist, rund um den Modelleinsatz überall gleiche Widerstandsfähigkeit hat und gegen die starken Beanspruchungen unempfindlich ist, denen sie in einer Gießerei ausgesetzt wird, wie hohen Druck beim Einstampfen des Sandes gegen die Formplatte und der Wirkung der Rütteleinrichtung beim Abheben der Formplatte.
  • Die Festigkeit des Zusammenhalts wird durch den Verbindungsvorgang erhöht, der sich aus dem Bestreben des eingegossenen flüssigen Metalls ergibt, sich zwischen dem Umfang des Einsatzteils und dem Ausschnitt derPlatte auszudehnen. Dies hat einen zusätzlichen Vorteil, weil es unbedingt erforderlich ist, daß die Oberfläche der Formplatte an der Fuge zwischen dem Einsatz und der Platte dicht ist, da sonst nach dem Abheben der Formplatte loser Sand auf der Trennfläche liegen würde, bevor die Formhälften zusammengesetzt werden. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird jede Fuge, die etwa durch ein ungenaues Einpassen des Einsatzes in die Platte entstehen könnte, durch das flüssige Metall ausgefüllt, mit dem die Teile miteinander verbunden werden. Auch absichtlich gelassene Fugen von z. B. 1,5 mm Breite werden von dem Schmelzgut ausgefüllt.
  • Eine andere brauchbare leicht schmelzende Legierung ist Cerrosafe (eingetragenes Warenzeichen), das einen Schmelzpunkt von 74 bis Zoo ° C hat und in dieser Hinsicht noch günstiger ist als Cerromatrix. Cerrosafe besteht aus 4o Teilen Wismut, 11,5 Teilen Zinn und 8,5 Teilen Kadmium, während Cerrobend 5o Teile Wismut, 26,7 Teile Blei, 13,3 Teile Zinn und io Teile Kadmium enthält. Cerromatrix enthält 48 Teile Wismut, 28,5 Teile Blei und 14,5 Teile Zinn.
  • Auch Woodsches Metall ist brauchbar. Es hat einen Schmelzpunkt von 65' C und eine Zusammensetzung von 5o Teilen Wismut, 25 Teilen Blei, 12,5 Teilen Zinn und 12,5 Teilen Kadmium. Eine andere brauchbare Legierung ist die Lipowitzsche mit einem Schmelzpunkt von 68' C und einer Zusammensetzung von 5o Teilen Wismut, 27 Teilen Blei, 12,5 Teilen Zinn und 10,5 Teilen Kadmium. Die Newtonsche Legierung schmilzt bei 94' C und besteht aus 5o Teilen Wismut, 3o Teilen Blei und 2o Teilen Zinn. Auch sie ist brauchbar.
  • Bei der Formplatte nach den Fig. 5 und 6 sind die Modelle so klein, daß zwei auf ihr Platz finden. Demgemäß befindet sich in der Platte 12 ein zweiter Einsatz 30, der in gleicher Weise mittels eines Metallrings mit dem Einguß 34 und dem Steiger 36 verankert ist. Es ist zu betonen, daß die Einsatzplatte nur wenig größer ist als das Modell selbst, daher braucht der Werkstoff des Einsatzes nicht die gleiche Festigkeit zu haben wie der der großen Platte 12.
  • Die Platte 12 besteht vorzugsweise aus hochwertigem Sperrholz. Dieses ist bereits weitgehend und mit sehr befriedigendem Erfolg für Formplatten verwendet. Es hat ausreichende Festigkeit, wirft sich nicht und ist preiswert. Indessen kann die Platte selbstverständlich auch aus anderem Werkstoff, z. B. Metall, hergestellt werden.
  • Der Einsatz ist vorzugsweise ein einheitliches Gußstück, d. h. die Modellhälften 16 und 18 bilden vorzugsweise ein einziges Stück mit dem Grundkörper 14. Das behebt alle Schwierigkeiten der Befestigung derverhältnismäßig empfindlichen Modellteile am Grundkörper des Einsatzes. Vorzugsweise wird der Einsatz aus einem Kunststoff hergestellt, der beim Erhärten nur unbeachtlich schwindet. Die Verwendung eines solchen Kunststoffs ermöglicht die Herstellung des Einsatzes unmittelbar nach einem Musterstück des Gußteils. Im Beispielsfalle handelt es sich um die Angel einer Kelle. Der lange Arm 38 wird am Kellenblech angeschweißt oder andersartig befestigt, während am Ende des Arms 40 der Griff aus Holz o. dgl. angebracht wird.
  • Hier soll der Erfindung entsprechend ein Modell dieser Griffangel zur Herstellung eines Modelleinsatzes und natürlich zum späteren Gießen von Griffangeln nachgebildet werden.
  • Wie Fig. 7 und 8 zeigen, wird aus Wandteilen io2, 104, io6 und io8 ein offener Formkasten gebildet. Das Griffangelmodell iio wird derart unterstützt, daß es möglich ist, eine Formhälfte z. B. aus Gips herzustellen, und in diesem Falle wie überhaupt bei Gegenständen von rundem Querschnitt muß die Trennfläche der Formhälfte am Durchmesser oder der dicksten Stelle des Gußstücks liegen. Zur Unterstützung des Modells iio wird eine Hilfsunterlage 112 benutzt. Im vorliegenden Falle besteht sie aus einem Brett, das bei 114 zur Aufnahme des Modells iio eine Aussparung besitzt, die mit Ton oder einem anderen als Hilfsunterlage 116 dienenden Werkstoff ausgefüllt ist und das Modell so hält, daß seine dickste Stelle in der Ebene der Oberfläche 118 des Bretts 112 liegt. Nach dem Aufbringen eines geeigneten Trennmittels wird über der oberen Hälfte des Modells die obere Formhälfte hergestellt, z. B. durch Aufgießen von Gips über dem Modell bis zu einer Höhe, wie sie durch die gestrichelte Linie 12o angedeutet ist.. Der ganze Kasten wird dann umgewendet und die Hilfsunterlage 112 entfernt. Die Gipshälfte mit dem Modell wird dann abwärts bis zum anderen Ende des Kastens geschoben. Das zeigt die Fig. 9, in der die Gipshälfte 122 auf den Boden der umgewendeten Form geschoben ist.
  • Nach dem Aufbringen eines Trennmittels wird über die hervorstehende Hälfte des Modells iio bis zu der notwendigen Höhe, die durch die gestrichelte Linie 124 angedeutet ist, Gips gegossen. Der ergibt eine Formhälfte, die den Raum 126 ausfüllt.
  • Jetzt läßt man die Formhälften aus dem Kasten herausgleiten, hebt die obere ab und entnimmt das Modell iio. Dann werden die Hälften wieder übereinandergelegt, aber getrennt durch eine Platte von der Dicke der gewünschten Formplatte. Diese Platte enthält eine Aussparung, die etwas größer ist als der Umriß des Gußstücks. So hat entsprechend der Fig. io die Platte 130 in dem Kasten eine weite Aussparung 132, mit der sie die Form 134 der unteren Gipshälfte umgibt, wobei wohlverstanden nach Fig. io die obere Gipshälfte noch nicht aufgelegt ist. Es ist zu beachten, daß die Zwischenplatte 13o bei 136 ausgeschnitten ist, um einen breiten Einlaß zu bilden, der mit dem Hohlraum 132 in Verbindung steht. In Verlängerung des Einlasses 136 liegt in der Wand io8 des Kastens die Öffnung 138. Sie erscheint am besten in Fig. ii.
  • Sobald die beiden Gipshälften und die zwischen ihnen liegende Platte 130 in dem Kasten vereinigt sind, wird ein geeigneter, nicht schwindender Werkstoff durch das Loch 138 eingegossen, der den Hohlraum der Trennplatte und die Hohlräume in den Gipshälften ausfüllt. Das zeigt die Fig. 12, die ein Schnitt ähnlich Fig. 8 ist, aber die Vereinigung der Gipshälften 122 und 126 und der Trennplatte 130 sowie das eingegossene Formgut zeigt, das den ganzen Raum 14o ausfüllt, Die Form des Modelleinsatzes wird nun geöffnet und der Einsatz herausgenommen. Er hat die Gestalt, wie sie Fig. 13 zeigt, bei der der Teil 14 auf beiden Seiten erhabene Modellhälften und einen Einguß 142 trägt. Dieser Teil 142 wird weggestoßen und der ganze Umfang des Einsatzes mit einer Nut versehen.
  • Die Form nach den Fig. 7 bis 12 kann mehrfach benutzt werden, und zwar können so viele Einsatzplatten gegossen werden, als für eine oder mehrere Formplatten nötig sind. Das ist ein großer und wichtiger Vorteil, denn bei Herstellung kleiner Gußstücke kann oft eine große Anzahl von Modellen auf einer einzigen Formplatte vereinigt und in anderen Fällen für eine Massenherstellung eine beträchtliche Anzahl von Formplatten benötigt werden. Außerdem kann ein zufällig beschädigter Einsatz ausgebaut und durch einen neuen ersetzt werden, da alle aus der gleichen Form kommenden Einsätze gleich sind.
  • Wenn auch in der Beschreibung von einer Gipsform gesprochen wurde, kann natürlich jeder beliebige andere zweckentsprechende Werkstoff verwendet werden. Außer aus Gips kann die Form auch aus Holz oder aus einem leicht schmelzenden Metall bestehen, wie z. B. einer Wismut-Blei-Legierung; aber aus Gründen, die unten in Verbindung mit dem Gußmetall dargelegt werden, soll das Metall vorzugsweise einen erheblich höheren Schmelzpunkt haben als 6o' C.
  • Der Einsatzteil kann aus einem beliebigen gießfähigen Werkstoff hergestellt werden. Erfindungsgemäße Versuche haben ergeben, daß dem Zweck am besten die gießfähigen Phenolharze entsprechen, die bei Erhitzung in den Endzustand übergehen. Sie können kalt gemischt und gegossen werden und reagieren und erstarren unter dem Einfluß der in dem Material erzeugten Wärme vorzugsweise unter Mitwirkung künstlicher Erwärmung, jedoch bei einer niedrigen Temperatur, z. B. von 6o° C. Diese Kunststoffe lösen sich leicht von dem Sande, auch ohne daß Trennmittel verwendet werden. Sie haben eine glatte Oberfläche und lange Lebensdauer. Ein für diesen Zweck geeigneter Werkstoff ist im Handel unter dem Namen Plastitool (eingetragenes Warenzeichen) bekannt und wird hergestellt durch die Calresin-Corporation of Culver City, Kalifornien, USA. Dies ist ein flüssiges, unter Wärmeeinfluß erstarrendes phenolisches Gießharz. Der Schwund ist unbeachtlich, es kann wie Holz bearbeitet werden. Es ist nicht porös und gegen alkalische sowie saure Lösungsmittel widerstandsfähig. Seinen Endzustand erreicht es bei Temperaturen von 6o bis 65' C. Eingehende Gebrauchsvorschriften werden von der Herstellerfirma herausgegeben. Für den vorliegenden Zweck genügt es, anzugeben, daß zwei Flüssigkeiten; ein Harz und ein Katalysator, in einem Behälter gemischt und dann in die Form für den Einsatzteil gegossen werden. Der EDC_-zustand kann herbeigeführt werden entweder in einem auf einer Temperatur von 65 bis 82°C gehaltenen Ofen oder mittels einer Infrarotwärmelampe. Dann läßt man das Material abkühlen, bevor man es aus der Form entnimmt.
  • Ein anderer verwendbarer Werkstoff ist im Handel unter dem Namen Catabond 400 (eingetragenes Warenzeichen) bekannt und wird von der Cacalin-Corporation von Amerika, USA., hergestellt. Dies ist ein flüssiges Phenol-Formaldehyd-Gießharz, welches, mit einem Katalysator gemischt, kalt gegossen werden kann und bei einer Temperatur von 79'C in den Endzustand übergeht. Es kann in Holz-, Gips- oder Metallformen gegossen werden. Der Schwund ist sehr gering, insbesondere wenn die Überführung in den Endzustand bei niedriger Temperatur erfolgt. Im allgemeinen sind die kalt zu gießenden Kunststoffe höherwertig und jedem anderen Kunststoff vorzuziehen, der vor dem Gießen durch Erwärmen verflüssigt werden muß, weil die letzteren beim Erstarren eine stärkere Schwindung haben.. Wenn die Form nach einem Modell hergestellt wird, das mit Zugabe für den Schwund angefertigt ist, dann ist dieser Punkt ohne Bedeutung. Soll dagegen die Form unmittelbar nach einem Musterstück des Gegenstands selbst angefertigt werden, dann wird es sehr wesentlich, die Wirkungen eines merkbaren Schwundes zu vermeiden.
  • Die mit den Fig. i bis 3 gezeigte Formplatte soll zur Herstellung von vier Rohrkniestücken dienen. Die Modelle für die Kniestücke sind bei 42, 44, 46 und 48 dargestellt. Die Teile 5o, 52, 54 und 56 zwischen den Kniestücken sind für die Aufnahme und Unterstützung der Kerne bestimmt, die nach dem Abheben der Formplatte eingelegt werden, bevor die Form geschlossen wird. 6o bezeichnet das starke Ende vier Eingußöffnung, durch die das geschmolzene Metall eingegossen wird.
  • Wie vorher werden die Modelle zuzüglich der Kernmarken und dem Einguß alle in einem Stück mit dem Grundkörper des Einsatzteils gegossen. Für diesen Zweck wird vorzugsweise ein leicht schmelzender gießfähiger Kunststoff benutzt. Die Platte 64 besteht vorzugsweise aus einem vielschichtigen Sperrholz. Die Umfangfläche des Einsatzstücks 62 wird, wie bei 66 gezeigt, genutet, und die Innenfläche der Paßöffnung der Platte 64 wird gleichfalls genutet, so caß eine Paß- oder Verankerungsnut 68 entsteht. Ein Einguß 70 und ein Steiger 72 führen zu der Umfangsnut. In den Einguß 70 wird Woodsches Metall oder ein entsprechendes leicht schmelzendes Metall gegossen, um das Einsatzstück und die Platten miteinander zu verbinden und zu verankern, wie das alles oben zu den Fig. 5 und 6 beschrieben ist.
  • Aus den Fig. 2 und 3 ergibt sich, daß der Modellteil 61 des Einsatzteils gegenüber dem Randteil 62 des Einsatzes etwas erhaben hervortritt. Das ist von keiner wesentlichen Bedeutung, aber eine Verbesserung zur Vermeidung der Möglichkeit von Versetzungen an der Trennlinie.
  • Falls gewünscht, kann die Verbindung zwischen dem Einsatz und der Platte durch zusätzliche Querkanäle der Umfangsnut verstärkt werden. Das ist in Fig. 4 dargestellt, aus der man ersehen kann, daß die Umfangsnut 8o durch den Einguß 82 und den Steiger 84, wie oben beschrieben, vollgegossen wird, daß aber die Nut durch Querkanäle oder -löcher 86 und 88 an den Ecken des Einsatzes ergänzt wird. Diese Kanäle stehen mit der Umfangsnut in Verbindung und werden daher gleichzeitig mit ihr mit Metall gefüllt. Mit anderen Worten, ein einziger Gießvorgang genügt, und es bietet nur geringe Schwierigkeit, die Kanäle herzustellen; da es nur nötig ist, vor oder nach dem Herstellen der Umfangsnut einige Löcher zu bohren.
  • Es wird angenommen, daß das Verfahren des Baues und der Gebrauch der erfindungsgemäßen Formplatte wie auch die sich daraus ergebenden Vorteile aus der vorstehenden Beschreibung klar geworden sind. Es ist ferner selbstverständlich, daß die Erfindung nur an Hand einiger bevorzugter Ausführungsformen beschrieben wurde und daß viele Änderungen der gezeigten Konstruktion durchgeführt werden können, ohne von dem Kern der Erfindung gemäß den folgenden Patentansprüchen abzuweichen.

Claims (12)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung einer zusammengesetzten Formplatte, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Aussparung einer größeren Formplatte ein auf beiden Seiten einer kleineren Platte geformtes Modell beispielsweise durch Ausgießen einer am Paßumfang der beiden ineinanderzufügenden Platten angebrachten Nut befestigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut des eingefügten kleineren Modelleinsatzes sowie die Nut der größeren Platte durch Ausgießen über ein Eingußloch mit einem Material erfüllt wird, das bei Raumtemperatur fest ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in einer größeren Modellplatte mehrere Modelleinsätze angeordnet sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst die Formhälften um den Gegenstand, der nachgebildet werden soll, herstellt, dann die besagten Formhälften trennt und den nachzubildenden Gegenstand entfernt, dann die besagten Formhälften mit einer kleinen Platte dazwischen zusammenstellt, welche die Dicke der gewünschten Formplatte besitzt, wobei diese Platte eine Öffnung aufweist, deren Umriß nur etwas größer ist als der nachzubildende Gegenstand, worauf man den sich ergebenden Hohlraum mit einem im wesentlichen nicht schwindenden gießbaren Material ausgießt.
  5. 5. Zusammengesetzte Formplatte, hergestellt nach dem Verfahren der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Modelleinsatz (14, 61) aus festem, geformtem oder gegossenem Material besteht.
  6. 6. Zusammengesetzte Formplatte nach dem Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die größere Platte (12, 64) aus Sperrholz besteht.
  7. Zusammengesetzte Formplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Modelleinsatz (14, 6:) aus gegossenem Kunststoff hergestellt ist, welcher beim Erhärten keinen nennenswerten Schwund zeigt. B.
  8. Zusammengesetzte Formplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Modelleinsatz aus flüssigem, phenolischem Gießharz hergestellt ist.
  9. 9. Formplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feste, die Nut füllende Material zum Festhalten des Einsatzes in der Platte aus Woodschem Metall oder einem entsprechenden niedrigschmelzenden Metall besteht. iö.
  10. Zusammengesetzte Formplatte nach den Ansprüchen 2, 3, 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz an der Platte durch festes Material nicht nur in der Umfangsnut festgehalten wird, sondern auch in Kanälen, welche die besagte Umfangsnut durchsetzen. ii.
  11. Zusammengesetzte Formplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des Modelleinsatzes eng die passenden Modelle umgibt, um die Fläche des Einsatzes möglichst auf ein Minimum herabzusetzen, in Übereinstimmung mit dem Ziel, den Umfang des Einsatzes in seinem Umriß einfach zu halten.
  12. 12. Zusammengesetzte Formplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner einen Steiger besitzt, um dem Befestigungsmaterial nach seinem Einfüllen zu gestatten, die Nuten und Löcher und irgendwelche Zwischenräume oder Spalten zwischen besagtem Einsatz und der Platte auszufüllen.
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