DE809950C

DE809950C - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Fasern aus Glas, Schlacke oder anderen in der Hitze plastischen Mineralstoffen

Info

Publication number: DE809950C
Application number: DEP5504A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Rosengarth
Original assignee: Glaswatte GmbH
Current assignee: Glaswatte GmbH
Priority date: 1948-08-12
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-08-06
Also published as: CH282691A; FR1482801A; GB658605A; NL77176C

Description

Die Erfindung bezieht sich auf diejenige Art der Erzeugung von Fasern oder Fäden aus Glas, Schlacke oder anderen in der Hitze plastischen Mineralien, bei der ein schmelzflüssiger Strom der Masse auf eine schnell rotierende Scheibe geleitet und von dieser durch Zentrifugalwirkung zerteilt, abgeschleudert und dabei zu feinen Fasern oder Fäden ausgezogen wird. Die abgestoßenen Fasern sind von unterschiedlichen Längen und bilden ein schlauchförmiges Fasergewirr, das die Achse der Schleuderscheibe umgibt. Um bei den bisher benutzten Einrichtungen dieser Art die Abführung der Fasern zu erleichtern, werden die Fasern durch einen um die Schleuderscheibe von oben nach unten blasenden kreisförmigen Luftstrom nach unten gedrüdkt. Das die Achse der Schleuderscheibe umgebende schlauchförmige Fasergebilde wird durch eine Schervorrichtung absatzweise aufgeschnitten und von der Achse befreit. Um das Abführen der Fasern kontinuierlich gestalten zu können, hat man auch schon ein radial zur Schleuderscheibenachse liegendes, in senkrechter Ebene rotierendes Kreismesser verwendet, das den herabschwebenden Faserschlauch fortlaufend aufschneidet. Diese Schneidvorrichtung erfordert einen besonderen Antrieb, der wegen der starken Hitzeeinwirkung eine Wasserkühlung benötigt.

Die vorliegende Erfindung hat nun den Zweck, das in Frage stehende Verfahren sowohl hinsichtlich der Aufteilung als auch hinsichtlich der Abführung des Faserproduktes wesentlich zu verbessern und zu vereinfachen.

Gemäß der Erfindung werden die von der Schleuderscheibe in Form eines die Scheibenachse umgebenden Schlauches in einem Gehäuse herabsinkenden Fasern durch in horizontaler Ebene um die Scheibenachse rotierende Messer auf bestimmte Längen, z. B. Stapellängen, zerschnitten und durch einen unterhalb der Scheibe erzeugten Saugzug zur Weiterverarbeitung fortlaufend abgezogen.

Zur Ausübung des verbesserten Verfahrens werden erfindungsgemäß unterhalb der Schleuderscheibe auf deren Achse als Schneidmesser ausgebildete, mit der Scheibe umlaufende Flügel vorgesehen. Diese Flügelmesser erhalten zweckmäßig die Form und Anordnung von einen abwärts gerichteten Saugzug erzeugenden Propellerflügeln, so daß sie nicht nur die gewünschte Aufteilung, sondern auch die kontinuierliche Abführung der Fasern bewirken. Dabei wird um die Schleuderscheibenachse herum ein exhaustorartiges Gehäuse mit seitlichem unterem

ao Auslaß angebracht.

Durch die fortlaufende Aufteilung der entstehenden Fasern in bestimmte Faserlängen ergibt sich ein Faserprodukt, das wesentlich günstigere Bedingungen als bisher für seine Verarbeitung zu Wattevliesbahnen, Matten, Streifen, Platten usw. aufweist. Außerdem findet eine störungsfreie Abführung der Fasern statt, ohne daß ein Sonderantrieb für die Schneidvorrichtung und das pneumatische Fördermittel erforderlich wäre.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung in Abb. 1 in einem senkrechten Schnitt und in Abb. 2 in einem Querschnitt nach Linie A-B der Abb. ι dargestellt.

Der Schmelzofen 1 für das zu Fasern zu verarbeitende Material, z. B. Glas, besitzt eine Ausflußöffnung 2, die durch einen Stopfen 3 regelbar ist und durch die fortlaufend ein Strom 4 geschmolzenen Glases austritt und auf die schnell rotierende Schleuderscheibe 5 fließt. Von dieser Scheibe wird die auf sie auftreffende schmelzflüssige Masse durch Zentrifugalwirkung in Form feinster Fasern oder Fäden abgeschleudert. Die Schleudervorrichtung ist von einem Schutzmantel 6 umgeben. Konzentrisch oberhalb der Scheibe 5 ist eine Ringblasdüse 7 vorgesehen, der durch eine Leitung 8 Druckluft zugeführt wird, die um die Peripherie der Scheibe 5 herum einen ringförmigen Blasstrom erzeugt, der die entstehenden Fasern nach unten drückt.

Die Achse 9 der Schleuderscheibe 5 ist unterhalb dieser mit Flügeln 10 ausgestattet, die durch an ihren Kanten vorgesehene Schneiden umlaufende Messer zum Zerteilen der Fasern auf gewünschte Längen bilden. Gleichzeitig sind diese Flügel von derartiger Form und Anordnung, daß sie einen Propeller bilden, der ein pneumatisches Abwärtsfördern des Fasergutes bewirkt. Ein die Achse 9 und die Flügel 10 umgebendes exhaustorartiges Gehäuse 11 gewährleistet eine einwandfreie kontinuierliehe Abgabe des Fasergutes durch die seitliche Auslaßmündung 12, von der es zu den Weiterverarbeitungsstellen gelangt.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Erzeugung von Fasern aus Glas, Schlacke oder anderen in der Hitze plastischen Mineralstoffen durch Zerfaserung eines auf eine schnell rotierende Scheibe geleiteten schmelzflüssigen Stromes der Masse, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Schleuderscheibe in Form eines die Scheibenachse umgebenden Schlauches in einem Gehäuse herabsinkenden Fasern durch in horizontaler Ebene um die Scheibenachse rotierende Messer auf bestimmte Längen, z. B. Stapellänge, zerschnitten und durch einen unterhalb der Scheibe erzeugten Saugzug zur Weiterverarbeitung fortlaufend abgezogen werden.

2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Schleuderscheibe auf deren Achse als Schneidmesser ausgebildete, mit der Scheibe umlaufende Flügel vorgesehen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel die Form und Anordnung von einen abwärts gerichteten Saugzug erzeugenden Propellerflügeln haben.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß um die Schleuderscheibenachse und die Propellermesser herum ein exhaustqrähnliches Gehäuse mit seitlichem unterem Auslaß angebracht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen