DE809840C

DE809840C - Entwickler mit kreisender Schlitztrommel zum Vergasen von Karbid unter gleichzeitiger Gewinnung trockenen Kalkhydrates

Info

Publication number: DE809840C
Application number: DEP11701A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Carl Dipl-In Meltzer; Adolf Dr H C Messer
Original assignee: Adolf Messer GmbH
Current assignee: Adolf Messer GmbH
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-08-02

Description

Die bisher bekannten Entwickler mit kreisender Schlitztrommel besitzen durchweg den Nachteil, daß sich die verhältnismäßig engen Schlitzöffnungen der Trommel infolge Kondensatbildung nach kurzer Zeit mit feuchtem Kalkhydrat zusetzen, das beim Erkalten des Entwicklers zementiert und die Schlitzöffnungen verklebt bzw. verstopft, falls nicht eine besondere Reinigungsvorrichtung für die Schlitze vorgesehen wird.
Eingehende Versuche haben nun ergeben, daß sich die erwähnte Kondensatbildung wesentlich verringern läßt, wenn man den Vergasungsraum gegen rasche Abkühlung schützt, ihn also isoliert. Diese Isolierung könnte an und für sich schon durch Anordnung eines luftgefüllten Isoliermantels rings um den Vergasungsraum bewirkt werden. Eine wesentlich intensivere Isolierung wird jedoch erzielt, wenn man den erwähnten Isoliermantel heizt, was am einfachsten dadurch geschieht, daß man das erzeugte Acetylen, das ja, da der Vergasungsvorgang stark exotherm ist, eine verhältnismäßig hohe Temperatur besitzt, vom Vergasungsraum aus zunächst durch den Isoliermantel strömen läßt, bevor es in die nachgeschalteten Apparate und schließlich in die Verbrauchsleitung gelangt. Dabei ist es unter Zuhilfenahme einer Umgehungsleitung mit Absperrorganen möglich, eine mehr oder weniger große Teilmenge des laufend erzeugten Acetylens durch den Isoliermantel zu schicken und auf diese Weise die Temperatur im Vergasungsraum zu regulieren. Das Aufheizen kann aber auch, was insbesondere für das Anfahren des Entwicklers nach größeren Ruhepausen von Bedeutung ist, vermittels Fremdgas erfolgen, das beispielsweise in einem Hilfsentwickler erzeugt werden kann, der auch das zum Entlüften des Entwicklers vor der Inbetriebsetzung benötigte Gas liefert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist sinngemäß ein Entwickler mit kreisender Schlitztrommel, dessen Vergasungsraum von einem Isoliermantel umgeben ist, der laufend von einer mehr oder weniger großen Teilmenge des erzeugten Acetylens durchströmt und dadurch aufgeheizt wird. Besonders wirkungsvoll gestaltet sich dieses Aufheizen, wenn man den Acetylenstrom in der Weise durch den Isoliermantel leitet, daß er unmittelbar nach seiner Bildung, wenn also seine Temperatur am höchsten ist, zunächst die eigentliche Vergasungszone umspült, weil ja gerade hier eine vorzeitige Abkühlung, die die Gefahr des Verklebens bzw. Verstopfens der Trommelschlitze in sich birgt, vermieden werden muß. Die bei dieser Arbeitsweise mehr oder weniger entfallende Bindung der Reaktionswärme durch Oberflächenkühlung kann ohne weiteres durch verstärkte Wasserzufuhr in den-Vergasungsraum, d. h. durch vermehrte Bildung von Wasserdampf ausgeglichen werden.
Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Ausführungsform des Entwicklers dar. Das Karbid gelangt aus dem Vorratsbehälter a über eine Transporteinrichtung b in die Schlitztrommel c und wird dort unter Zufuhr von Wasser durch das Düsenrohr d vergast. Das sich infolge der Begrenzung der Wasserzufuhr auf die zur Vergasung und zur Wärmebindung erforderliche Mindestmenge bildende trockene Kalkhydrat fällt durch die Schlitze der Trommel c auf eine Förderschnecke e und verläßt den Entwickler durch den Austrittsstutzen f, während das erzeugte Gas den durch Pfeile gekennzeichneten Weg über den Isoliermantel g bzw. die Umgehungsleitung i zum Gasabgang h nimmt, wobei die zur Temperaturregelung erforderliche Aufteilung des Gasstroms mit Hilfe der Absperrorgane k und L bewerkstelligt werden kann.

Claims

PATEN TANSPI:GCIIE: i. Entwickler mit kreisender Schlitztrommel zum Vergasen von Karbid unter gleichzeitiger Gewinnung trockenen Kalkhydrates, gekennzeichnet durch eine derartige Ausbildung der Gasführung, daß das erzeugte Acetylen unmittelbar nach seiner Bildung einen den Vergasungsraum umgebenden Isoliermantel durchströmt und so infolge seiner hohen Temperatur die Kondensatbildung im Vergasungsraum, und damit das Verstopfen oder Verkleben der Trommelschlitze, weitgehend verhindert, so daß sich eine besondere Reinigungsvorrichtung für die Trommelschlitze erübrigt.
2. Entwickler nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Aufheizen des Vergasungsraums dienende Acetylenstrom so durch den Isoliermantel geführt wird, daß er in unmittelbarer Nähe der Vergasungszone seine höchste Temperatur besitzt, wodurch eine besonders'intensive Aufheizung gewährleistet wird.
3. Entwickler nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das im Vergasungsraum erzeugte Acetylen nur teilweise zum Aufheizen des Vergasungsraums herangezogen wird, während der restliche Teil über eine Umgehungsleitung mit Absperrorganen unmittelbar in die Verbrauchsleitung gelangt, wodurch eine Regelung der Temperatur im Vergasungsraum ermöglicht wird.
4. Entwickler nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufheizen des Vergasungsraums Fremdgas benutzt wird, das beispielsweise in einem zur Anlage gehörigen Hilfsentwickler erzeugt werden kann.