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Musik-Hilfslehrmittel Die Erfindung. betrifft ein Musik-Hilfslehrmittel
für Musiklehrer, Musikschüler, Komponisten usw.
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Beispielsweise setzen musiktheoretische Übungen infolge des außerordentlich
weitreichenden und in seinem Aufbau ziemlich schwierigen Tonsystems Kenntnisse voraus,
die wohl von verhältnismäßig wenigen -,lusikfreunden vollkommen beherrscht werden
und bejahendenfalls auch meist nur auf Grund eines recht langwierigen, anstrengenden
Studiums.
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Zweck der Erfindung ist nun, hier unter Zuhilfenahme eines besonderen
Hilfslehrmittels eine wesentliche Erleichterung und Vereinfachung zu schaffen, die
erreicht wird durch eine zweckmäßig bestimmte Anzahl von lose in Blockform auf-
bzw. nebeneinanderliegenden oder in Buchform vereinigten Blättern, auf welchen ein-
oder beiderseitig die Intervalltöne einer Harmonie, seien es die Intervalle an sich,
seien es die Tonstufen der Tonleitern mit den darauf ruhenden Akkorden, Schlußkadenzen,
seien es die Quinten- und Quartenkreise, Verwandtschaftsgrade der Tonarten u. dgl.
musiktheoretische Begriffe in Dur und Moll, durch waagerechte, in den einzelnen
Intervallentfernungen voneinander räumlich entsprechenden Abständen laufende Linien
so dargestellt sind, daß dem Beschauer dadurch ein übersichtliches, leicht begreifliches
und infolgedessen schnell zu deutendes Bild geboten wird, wobei innerhalb einer
zweckmäßig schlitzartigen Ausnehmung der Blätter eine chromatisch eingeteilte, mehrere
aneinandergereihte Oktaven enthaltende verschiebbare oder endlos abrollende Tonskala
in Erscheinung tritt, welche sich auf den Gxundton jeder beliebigen Dur- oder Molltonleiter
oder eines Akkordes mit den einzelnen Blättern buchstabenmäßig einstellen läßt.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht. Es zeigt Abb. r ein einseitig anwendbares, als Einzelblatt
wirkendes
Musik-Hilfslehrmittel.mit verschiebbarer Skala in Ansicht, Abb. 2 das Hilfslehrmittel
'gemäß Abb. i im Längsschnitt, Abb. 3 ein beiderseitig, ärikendbares, mit verschiebbarer,
jedoch schlaufenförmig ausgebildeter Skala versehenes; wiederum als Einzelblatt
wirkendes Hilfslehrmittel, ebenfalls im Längsschnitt, und Abb. 4 die Längsschnittdarstellung
eines Hilfslehrmittels mit in Buch- oder Blockform gehaltenen Blättern sowie einer
in Form eines endlosen Bandes abzurollenden Skala.
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Ein Musik-Hilfslehrmittel im Sinne der Erfindung besteht aus einem
Blatt a o. dgl. und einer Skala b. Das Blatt kann aus Papier, Pappe, Celluloid,
die in Streifen- oder endloser Bandform gehaltene Skala dagegen aus Papier, Celluloid,
Gewebe oder jedem sonst geeigneten Material bestehen.
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Die Skala ist zweckmäßig stets in Längsrichtung des Blattes, und zwar
genau mittig desselben angeordnet pnd vermöge von jeweils im Kopf- bzw. Fußteil
des Blattes vorgesehenen Führungsschlitzen a"oder sonstwie zwangsläufig verschiebbar.
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Ein als Einzelblatt ausgebildetes Hilfslehrmittel kann einseitig (s.
insbesondere Abb. 2 der Zeichnung) oder aber auch zweiseitig (s. Abb. 3) anwendbar
sein. Im letzteren Fall ist die Skala b zweckmäßig schlaufenartig ausgebildet und
mittels zweier jeweils in dem -Kopf- und Fußteil des Blattes vorgesehener Führungsschlitze
d' längs verschiebbar.
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Abb. 4 der Zeichnung läßt ein Hilfslehrmittel mit in Block- bzw. Buchform
vereinigten Blättern erkennen, bei welchem die Skala b als endloses Band ausgebildet
ist. Das Band läuft dabei über Rollen c, die in der Block- oder Buchrückwand d,
und zwar in einer Vertiefung d' der letzteren eingelagert sind.
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Die Betätigung bzw. das Abrollen des Bandes kann mittels ein.--s seitlich
des Blocks oder der 4uchrückwand herausragenden Wellenendes einer der Rollen, das
mit einem Griff versehen ist, oder in sonstiger Weise erfolgen.
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Die als endloses Band ausgebildete Skala wird im Bereich einer in
der Rückwand vorgesehenen, zweckmäßig schlitzförmigen Ausnehmung d wirksam. Der
Rückwand liegen dann die ebenfalls je mit einer gleichartigen Ausnehmung d versehenen
Blätter a so auf, daß die Skala stets frei sichtbar bleibt und somit bei sämtlichen
aufliegenden Blättern wechselweise zur Wirksamkeit gebracht werden kann.
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Der Erfindungsgegenstaad läßt sich demnach als ein- oder zweiseitig
mit Skala ausgestattetes Einzelblatt oder aber in Block-, Rollen-, Buch- oder sonstiger
Form mit einer beliebigen Anzahl von Blättern unter Verwendung ebenfalls nur einer
Skala ausbilden, wobei die blockförmig abnehm-bzw. auflegbaren Blätter gegen ungewolltes
Sichverschieben oder Verlieren durch Klemmen oder sonst geeignete Sicherungsmittel
an der Rückwand festzuhalten sind.
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Um eine Verunreinigung, ein Verwischen o. dgl. der sich auf der Skala
befindlichen Linierung und Beschriftung zu verhindern, kann dieselbe beispielsweise
durch eine aus durchsichtigem Material bestehende Scheibe e aus Gelluloid, Cellophan
o. dgl. abgedeckt sein.
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Als im Rahmen der Erfindung liegend wird angesehen, wenn die Blätter
des in Buchform hergestelltenErfindungsgegenstandes auswechselbarsind, ferner, daß
die Skala gegeben=enfalls auch in Form eines lose beizulegenden Stabes o. dgl. ausgebildet
:ein kann und beispielsweise nach Auflegen auf die einzelnen Tafeln die gewünschten
Ahlesungen ermöglicht, wobei die Schlitze in den Tafeln und die zur Verschiebung
der Skala erforderlichen Mittel in Fortfall kommen können.
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Während die Seiten der Blätter dem gewünschten, jeweils von ihm zu
vieranschauenden Aufbauteil des Tonsystems bzw. der Harmonie durch entsprechende
waagerechte und senkrechte Linien eingeteilt sind, ist die Skala im wesentlichen
nur mit waagerechten Linien ausgestattet.
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Das aus Abb. i der Zeichnung ersichtliche Schema stellt ein Anschauungsblatt
betreffs die Tonstufen der Durtonleiter mit den darauf ruhenden Akkorden dar.
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Andere, nicht zeichnerisch dargestellte Ausführungsbeispiele beziehen
sich dann beispielsweise auf die Tonstufen der Molltonleiter mit den darauf ruhenden
Akkorden, Verwandtschaftsgrade der Dur- und Molltonarten u. dgl. musiktheoretische
Begriffe in Dur und Moll.
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Das Wesentliche des Erfindungsgegenstandes ist darin zu erblicken,
daß auf den einzelnen Blättern die Intervalle der jeweils in Frage kommenden Akkorde
usw. nicht durch in ein enges Liniensystem eingezwängte Noten dargestellt, sondern
durch Querlinien, die in einem den dazwischenliegenden Tonstufen entsprechenden
Abstandsverhältnisse parallel laufen, sichtbar gemacht werden, wobei die Linien
gleichzeitig auf die zutreffenden, in einer chromatisch eingeteilten, gleitbaren
Tonskala ersichtlichen Töne hinweisen.
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Man erkennt also nicht nur den Abstand der einzelnen Intervalle des
betreffenden Akkordes und damit in den meisten Fällen nicht nur seine Art und Stellung,
sondern man kann auch gleich die einzelnen Töne desselben von der Skala in Buchstaben
ablesen, wodurch nicht nur eine außerordentliche Entlastung des Gedächtnisses, sondern
auch das Begehen irrtümlicher Fehler, die bei anderweitiger Feststellung einer Harmonie
sehr leicht unterlaufen können, verhindert werden.
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Das Einstellen der Tonskala zu den einzelnen Blättern erfolgt einfach
durch entsprechendes Hinundherschieben der Skala, bis die Linie des Grundtons auf
dem Blatt, gekennzeichnet durch Doppellinie, auf den fraglichen Grundton der Skala
zeigt, und zwar am besten so, daß die Doppellinie mit dem in der Mitte jeder Skalaspalte
befindlichen Punkt: übereinstimmt. Statt des Punktes kann man auch die Linie unter
dem betreffenden Ton der Skala anvisieren, doch hat die erstere Anwendungsart den
Vorzug, daß irrtümliche Ablesungen von der Skala
nicht vorkommen
können, da etwaige kleine Verschiebungen der Skala ohne Einfluß dabei bleiben werden.
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Die Grundtonlinie befindet sich ja nach Erfordernis in verschiedener
Höhe der einzelnen in Frage kommenden Blätter.
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Durch Zuhilfenahme eines Hilfslehrmittels gemäß der Erfindung soll
sowohl dem Musiklehrer als auch dem Schüler beim Unterricht besonders bei Einführung
in das gesamte Tonsystem in praktischer Weise gedient werden. Das Hilfslehrmittel
soll außerdem aber gleichzeitig auch schon vorgeschrittenen Musikstudenten, angehenden
Komponisten und anderen Musikfreunden ein Mittel sein, mit welchem sich in vielen
Fragen des Tonsystems wie auch der Harmonielehre mit einer Sicherheit beweg:n läßt,
die das Auffrischen etwa verloren-#legangener diesbezüglicher Kenntnisse vermeidet.
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Wegen der `'erschiebbarkeit der Tonskala kann man von jedem Ton derselben
als Grundton ausgehen und dadurch alle Akkorde usw. in jeder Tonart, ganz gleich
ob Dur oder Moll, vor dem Auge erscheinen lassen.