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Vorrichtung zum Sichern von Schraubenmuttern gegen unbefugtes Losschrauben
Die Erfindung bezieht sich auf eine insbesondere als Diebstahlschutz für die Ersatzräder
an Kraftwagen und für ähnliche Zwecke verwendbare Mutter mit Sicherung gegen unbefugtes
Losschrauben. Bei einer Gruppe von Vorrichtungen dieser Art wird die Mutter an dem
sie tragenden Schraubenbolzen festgeschlossen, indem der Riegel eines in die Mutter
eingebauten Sicherheitsschlosses im vorgeschlossenen Zustand in einen Ausschnitt
des Schraubenbolzens eingreift. Diese Ausführung ist insofern nachteilig, als der
Riegel bei einem Versuch, die Mutter gewaltsam zu drehen, einer starken Beanspruchung
ausgesetzt ist. Er 'ann infolgedessen zerbrochen oder mindestens so verbogen werden,
daß die Vorrichtung unbrauchbar wird. Bei einer anderen Gruppe von bekannten Vorrichtungen
besteht die Mutter aus zwei drehbar miteinander \-erl>tttidetieit Teile», von denen
der innere das Muttergewinde enthält, während der äußere den Schlüsselangriff oder
eine Handhabe zum Drehen aufweist. Die beiden Teile können durch den Riegel eines
im äußeren Teil eingebauten oder daran angebauten Sicherheitsschlosses gekuppelt
werden. Im entkuppelten Zustand ist der äußere Mutterteil auf dem inneren Teil frei
drehbar, so daß die Mutter nicht abgeschraubt werden kann. Nach Kupplung der beiden
Teile kann dagegen der äußere Teil der Mutter den inneren mitnehmen. Auch hier besteht
die Gefahr, daß die Vorrichtung durch Beschädigung des Kupplungsriegels unbrauchbar
wird. Der Riegel muß nämlich die Kraft zum Festziehen und Lösen der Mutter übertragen
und wird deshalb sowohl bei starkem Anziehen der Mutter als auch beim Lösen einer
festsitzenden Mutter stark beansprucht, so daß er verbogen «-erden kann. Der gleiche
Mangel besteht
bei einer die Merkmale der beiden genannten Gruppen
vereinigenden Vorrichtung, bei welcher zwei zum Kuppeln der beiden Teile einer zweiteiligen
Mutter dienende Riegel im entkuppelten Zustand in Ausnehmungen des Schraubenbolzens
eingreifen und so den inneren Teil der Mutter an dem sie tragenden Bolzen festschließen.
Überdies haben alle diejenigen bekannten Vorrichtungen, bei denen die Mutter oder
ihr das Gewinde enthaltender Teil am Schraubenbolzen festgeschlossen wird, den Nachteil,
daß sie nur in Verbindung m-it besonders dafür eingerichteten, nämlich mit Aussparungen
zum Eingriff von Riegeln versehenen Schraubenbolzen brauchbar sind, so daß bei ihrer
Anwendung der am Kraftwagen vorhandene Halter für das Reserverad gegen einen Kalter
ausgewechselt werden muß, der Schraubenbolzen mit Aussparungen hat. Schließlich
ist noch eine Vorrichtung bekannt, bei welcher die beiden Teile einer geteilten
Mutter durch eine mittels eines Sicherheitsschlosses umsteuerbare Ratschenkupplung
wahlweise auf Mitnahme 'im Sinne des Festschraubens oder des Losschraubens gekuppelt
werden können. Diese Vorrichtung hat nicht nur den Mangel, daß die Kupplungsteile
durch ihre starke Beanspruchung beim festen Anziehen oder beim Lösen einer festsitzenden
Mutter einer starken Beanspruchung ausgesetzt sind, die leicht zu Beschädigungen
führen kann, sondern sie ist außerdem verwickelt in der Bauart und deshalb kostspielig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Sicherung
von Schraubenmuttern gegen unbefugtes Losschrauben zu schaffen, die sich bei einfacher
Bauart dadurch auszeichnet, daß einerseits eine starke Beanspruchung von Kupplungsteilen,
die zu Bruch oder Beschädigung führen kann, vermieden ist, während anderseits der
Schraubenbolzen keine Aussparungen zum Eingriff eines Riegels o. dgl. aufzuweisen
braucht, so daß die neue Vorrichtung bei vorhandenen Ersatzradhaltern mit Schraubenbolzen
ohne Aussparungen brauchbar ist. Bei der Erfindung gelangen eine mit einem Schlüsselangriff
versehene einteilige Mutter und eine davon getrennte Schutzkappe zur Anwendung,
die nach dem Aufschrauben und Festziehen der Mutter über diese gestülpt und dann
daran mittels einer durch einen Schlüssel bedienbaren Kupplung drehbar befestigt
werden kann. Die Kupplung kann durch den in eine Ringnut der Mutter eingreifenden
Riegel eines in der Kappe eingebauten Sicherheitsschlosses gebildet sein. Nach dem
Überstülpen und Befestigen der Schutzkappe ist die Mutter unzugänglich, so daß sie
nicht mehr erfaßt werden kann. Ein Losdrehen mit Hilfe der Schutzkappe ist unmöglich,
da die Kappe auf der Mutter frei drehbar ist. jeder Versuch eines gewaltsamen Lösens
der Mutter ist damit verhindert. Nach Entfernen der Schutzkappe kann die Mutter
dagegen erfaßt und gedreht werden. Dabei greift der zum Drehen dienende Schlüssel
unmittelbar an der 'Mutter an, so daß diese gut festgezogen und ferner auch eine
festsitzende Mutter gut wieder gelöst werden kann. Der Kupplungsriegel der Schutzkappe,
die beim Festziehen und Lösen der Mutter entfernt ist, wird nicht auf Biegen oder
Abbrechen beansprucht. Schließlich ist die Vorrichtung in ihrem Aufbau einfach.
Die Schutzkappe braucht z. B. nur einen Drehzylinder mit durch einen Stechschlüssel
einzuordnenden Zuhaltungen und einen davon mittels eines Exzenters verstellbaren
Riegel zu enthalten, während die Mutter einteilig ausgeführt werden kann.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Dabei zeigt Fig. i und 2 Stirnansicht und Draufsicht einer Schutzkappe mit angebautem
Zylinderschloß, Fig.3 die Vorderansicht einer Mutter, Fig. 4 einen Schnitt durch
die auf einer Mutter gestülpte Schutzkappe mit Draufsicht der Mutter, Fig. 5 einen
Schnitt durch die Schutzkappe nach der Linie B-B in Fig. 2.
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1, 2 ist eine beispielsweise zum Festhalten eines Ersatzrades an dem
dafür am Kraftwagen vorgesehenen Halter dienende Mutter. Diese ist hinten, bed 2,
sechskantig gestaltet, so daß sie mittels eines Schraubenschlüssels erfaßt und gedreht
werden kann, während sie auf ihrem vorderen Teil i zylindrisch gestaltet ist. Auf
ihrem zylindrischen Teil enthält sie eine ringsum laufende Nut 3, zweckmäßig von
rechteckigem Querschnitt. 4, 5 ist eine auf die Mutter passende Schutzkappe, die
im wesentlichen aus einem zy)indrischen Mantel 4 und einer damit zusammenhängenden
Decke 5 besteht. Die Kappe kann von hinten auf .die Mutter 1, 2 aufgestülpt werden
und hüllt diese dann bis auf ihr vorderes Ende ein. Das noch aus der Kappe herausragende
Ende wird von einer Vertiefung am Ersatzrad so weit aufgenommen, daß die Mutter
nach dem Aufstülpen der Kappe unzugänglich ist, also nicht mehr erfaßt werden kann.
Um die Eingrifftiefe der Mutter in .die Kappe zu begrenzen, ist letztere an ihrer
Innenwandung mit einer kleinen Schulter 6 versehen, die gegen eine am Übergang vom
zylindrischen in den kantigen Teil liegende Schulter der Mutter anstößt.
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Die Schutzkappe 4, 5 trägt seitlich ein aus einem zylindrischen Mantel
7 und einem Boden 8 bestehendes Zylinderschloßgehäuse, das mit der Kappe aus einem
Stück besteht. In das Zylinderschloßgehäuse ist von vorn her ein Dreh- oder Schließzylinder
9 eingesetzt, der durch einen Querstift io drehbar gehalten ist. Der in einer Querbohrung
,des Gehäusemantels 7 stramm eingepreßte Stift io greift in eine Ringnut i i des
Zylinders ein. Zwischen dem vorderen Stirnende des Schließzylinders und dem Gehäuseboden
8 ist ein flacher Riegel 12 angeordnet, der in einer Aussparung 13 der Wände von
Zylinderschloßgehäuse und Schutzkappe nahezu radial zur letzteren geführt ist. Der
Riegel 12 kann durch einen an der Stirnseite des Schließzylinders 9 vorgesehenen
Exzenterzapfen 14 verstellt werden, der mit einem Querschlitz 15 des Riegels zusammenwirkt.
In der geschlossenen Stek-Jung greift der Riegel 12 in die Ringnut 3 der Mutter
1, 2 ein, so daß die Schutzkappe dann an der
Mutter drehbar befestigt
ist. Im geöffneten Zustand gibt dagegen der Riegel die Mutter frei, so daß die Schutzkappe
davon abgestreift werden kann.
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Der Schließzylinder 9 enthält, wie bekannt, einen längs verlaufenden
Führungsschlitz 16 für einen Stechschlüssel 17 zum Drehen des Zylinders. Außerdem
enthält er in senkrecht zum Schlüsselführungsschlitz verlaufenden Kanälen mehrere
durch den Stechschlüssel einzuordnende Zuhaltungen, die den Zylinder bei abgezogenem
Schlüssel 17 in der Stellung bei geschlossenem Riegel 12 sperren. Die zweckmäßig
einteiligen Zuhaltungen können in dieser Stellung beispielsweise in eine Nut des
Gehäusemantels 7 eingreifen. Diese Nut ist nur einmal vorhanden, so daß der Schlüssel
nur in der Stellung bei geschlossenem Riegel abgezogen werden kann, wohingegen er
in der Stellung bei zurückgezogenem Riegel im Schloß verbleibt.
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In der Schutzkappe 4, 5 ist eine an deren Decke 5 abgestützte, kegelige
Druckfeder 18 angeordnet, die sich beim Überstülpen der Kappe über die Mutter 1,
2 an deren Stirnfläche aufsetzt und dann durch die 1lutter zusammengedrückt wird.
Die Feder 18 bewirkt beim Öffnen des Riegels 12 ein selbsttätiges Abdrücken der
Kappe von der Mutter. Sie ist dadurch unverlierbar gehalten, daß ihre große Endwindung
einen etwas größeren Durchmesser hat als .die lichte Kappenweite beträgt, jo daß
die Feder sich mit dieser Windung in der Kappe festklemmt.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung ist bei allen vorhandenen Kraftwagen
anwendbar, ohne daß der Halter für .das Ersatzrad ausgewechselt oder mit anderen
Schraubenbolzen ausgestattet zu werden braucht. Sie läßt sich auch in solchen Fällen
benutzen, wo die Befestigung des Ersatzrades durch eine sog. Radkappe überdeckt
wird, weil die Mutter mit drehbarer Schutzkappe in einer solchen Radkappe Platz
findet.
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Im Rahmen der Erfindung sind Abänderungen des dargestellten Beispieles
sowie andere Ausführungen und Anwetiduiigen möglich. So könnte ein Zylinderschloß
mit geteilten Stiftzuhaltungen versehen sein. Ferner könnte an Stelle eines Zylinderschlosses
ein anderes Sicherheitsschloß, z. B. ein Schloß mit einem durch die Zuhaltungen
gesperrten und unmittelbar durch einen Schlüssel zu verstellenden Riegel, vorgesehen
sein. Das Schloß könnte statt seitlich an der Schutzkappe auch in einer hinteren
Verlängerung der Kappe 4, 5 untergebracht sein. Die Erfindung ist außer als Diebstahlschutz
bei Ersatzrädern von Kraftwagen auch für andere Zwecke verwendbar. Insbesondere
kann sie gewünschtenfalls auch zum Schutze der laufenden Räder des Kraftwagens verwendet
werden, was bei den bekannten Vorrichtungen nicht gut möglich ist. Ferner kann sie
statt in Verbindung mit einer Mutter auch zusammen mit einer Kopfschrauhe, z. B.
der Verschlußschraube eines Treibstoffbehälters, benutzt werden. Die Kappe 4, 5
wird dann über den Schraubenkopf gestülpt, und der Riegel 12 greift in eine Ringnut
am vorderen zylindrischen Teil des Schraubenkopfes ein.