DE8003871U1

DE8003871U1 - Analplug zur Aufnahme eines Elektromyogramms

Info

Publication number: DE8003871U1
Application number: DE8003871U
Authority: DE
Original assignee: Richard Wolf GmbH
Current assignee: Richard Wolf GmbH
Publication date: 1980-05-14

Description

Anmelder: Richard Wolf GmbH,

Pforzheimer Straße 22, 7134 Knittlingen

Analplug zur Aufnahme eines Elektromyogramms

Die Neuerung bezieht sich auf einen Analplug nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 .

Bei den bekannten Ausführungen der vorerwähnten Art gibt ein durch einen angeschlossenen Differenzverstärker verstärktes Elektromyogramm des Anal-Schließmuskels Aufschluß über dessen Stimmulation, womit Funktionsstörungen des Harnableitsystems des Patienten erkennbar gemacht werden. Durch das Elektromyogramm werden die Niederfrequenten äußerst schwachen elektrischen Signale des Anal-Schließmuskels über Differenzverstärker gemessen und aufgezeichnet. Bisher konnten erhebliche Fehlanzeigen und Fehlmessungen dadurch auftreten, daß Kontaktänderungen bzw. Wackelkontakte zwischen den Elektroden und/oder Schleimhaut des Schließmuskels auftraten.

Die Aufgabe der Neuerung besteht daher darin, solche Kontaktänderungen und sich daraus ergebende Fehlmessungen auszuschalten.

Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst. Durch den Unterdruck saugen sich die Ring- oder Flächenelektroden

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des Analplugs fest an die Schleimhaut des Anal-Schließmuskels an, so daß ständig ein gleichbleibender Kontakt zwischen den Elektroden und dem Muskel aufrechterhalten wird. Fehldiagnosen anhand des dann aufgezeichneten Elektromyogramms werden damit ausgeschlossen.

Die Neuerung mit vorteilhaften Ausführungsbeispielen wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, in der die Ausführungsbeispiele im Achsschnitt durch den Analplug schematisch dargestellt sind.

Figur 1 zeigt einen Analplug nach der Neuerung, der axial von einem Druckmeßkanal 2 durchlaufen ist, an den distal eine durch den rektalen Druck deformierbare Rektalsonde 3 angeschlossen ist, deren Druckänderungen über den Kanal proximalseitig von einem Meßgerät registriert werden. Der Isolierkörper 1 bzw. Analplug ist mit einer ringförmigen Einschnürung 4 versehen, und in den Flanken dieser Einschnürung 4 sind zwei Ringelektroden 5 und 6 gelagert, die sich beim Einführen des Analplugs in den Anus an den in die Einschnürung eingreifenden Schließmuskel anlegen.

Gemäß der Neuerung ist die distalseitige Ringelektrode 5 mit radialen Durchbohrungen 5a und die proximalseitige Ringelektrode 6 mit radialen Durchbohrungen 6a versehen. Die Bohrungen 5a und 6a sind über Röhrchen 5b und 6b aus elektrisch leitendem Metall

über isolierende Schlauchanschlüsse 5c und 6c und einen Stutzen 7 an einen Unterdruck angeschlossen bzw. anschließbar, und dadurch können die Ringelektroden 5 und 6 durch den ausgeübten Unterdruck fest und sicher an der Schleimhaut des Anal-Schließmuskels gehalten werden.

Die elektrisch leitenden Röhrchen 5b und 6b sind andererseits durch Signalleitungen 8 und 9 an einen Differenzverstärker angeschlossen, der die elektrischen Schließmuskelimpulse mit sehr geringer Spannung aufnimmt und als Elektromyagrammdes Analsphinktes aufzeichnet.

Nach Figur 2 ist die distalseitige Ringelektrode 5 über den leitenden Druckmeßkanal 2 und einen Anschluß 10 an Masse gelegt. Die Ringelektrode 6 ist in diesem Fall durch das distale verbreiterte Ende zweier leitenden Röhrchen 6a, also durch deren stirnseitige Ringflächen oder diese durch zusätzliche Kontaktflächen erweiterte Flächenelektroden ersetzt, wobei die Anzahl der Elektroden frei wählbar ist und diese proximal durch leitende Anschlüsse 11 an den/die Differenzverstärker gelegt und andererseits über isolierende Schlauchanschlüsse 6c und 7 an einen Unterdruck anschließbar sind. Auch in diesem Fall wird während der Aufnahme des Myogramms bzw. der Myogramme des Anal-Schließmuskels ein ständig gleichbleibender Kontakt zwischen dem Schließmuskel und den Elektroden 5 und 6a aufrechterhalten.

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Bei der Ausführung nach Figur 3 wird praktisch der Aufbau des Analplugs 1 nach Figur 2 beibehalten, jedoch sind in diesem Fall die beiden leitenden Röhrchen 6a durch längsverlaufende Kanäle 12 des Analplugs 1 ersetzt, durch die Nadelelektroden 13 und 14 schiebbar und in den Anal-Schließmuskel einstechbar sind, um die Signalimpulse abzuleiten und dem Differenzverstärker zur Herstellung eines Elektromyogramms zuzuführen.

Die Herstellung des Analplugs bleibt hierbei jedoch nicht auf die aufgezeigte Einzelteilmontage beschränkt, sondern es können in gleichem Maße auch Technologien der Kunststoffverarbeitung wie z.B. Spritzpressen und dgl. mehr Anwendung finden.

In der weiteren Ausbildung des Analplugs ist es denkbar, daß die elektrisch leitenden Röhrchen durch Flächenelektroden ersetzt werden, die in direkter elektrisch leitender Verbindung mit proximal verlängerten Anschlüssen stehen.

Claims

ti * · Patentanwälte · *'; · ; ; .' : ',I ". Dr. Hugo Wllcken Dipl.-lng, Thomas Wilcken Musterbahn 1 > 2400 Lübeck 1 Anmelder: Richard Wolf GmbH, Pforzheimer Straße 22, 7134 Knittlingen ψ Schutzansprüche ti ii1*

1. Analplug für die Ableitung eines Elektromyogramms des Analsphinkters (Anal-Schließmuskel), bestehend aus einem Isolierkörper mit längsverlaufendem mittigem Kanal zum proximalen Anschluß eines Meßgerätes zur Erfassung und Aufzeichnung

von Druckänderungen in einer hohlen distalen Rektalsonde und mit einer den Schließmuskel aufnehmenden ringförmigen Umfangseinschnürung, in deren Flanken ringförmige oder flächen- |. f örmige, an Differenzverstärker anschließbafe Elektroden

eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ring- oder Flächenelektroden (5,6) mit nach außen offenen Bohrungen (5a,6a) versehen sind, die über Kanäle (5b,6b) des Isolierkörpers (1) an einen Unterdruck anschließbar sind.

2. Analplug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Unterdruckkanäle aus elektrisch leitenden, mit den Elektroden (5,6) verbundenen Röhrchen (5b,6b) bestehen, die proximalseitig über isolierende Schläuche (5c,6c) an eine Unterdruckleitung (7) und durch elektrische Leitungen (8,9) an den/die Differenzverstärker anschließbar sind.

3. Analplug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringelektrode (5) ini der distalseitigen Flanke der ringförmigen

Körpereinschnürung (4) über den leitenden, mittig durch den Isolierkörper (1) verlaufenden Druckmeßkanal (2) an Masse und die Flächenelektroden (6) in der proximalseitigen Flanke über Durchbrechungen und angeschlossene, leitende Röhrchen (6a) einerseits an den/die Differenzverstärker und andererseits isoliert an einen Unterdruck angeschlossen sind.

4. Analplug nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Durchmesser der vorteilhaft elektrisch leitenden Röhrchen (6a) so groß gewählt sind, daß in diese an sich bekannte Nadelelektroden einführbar und an den/die Differenzverstärker anschließbar sind.

5. Analplug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Rasten oder Klemmeinrichtungen (12a) bekannter Art in die Kanäle ' (12b) eingreifen, um die von proximal einführbaren Nadelelektroden oder Leitungsanschlüsse in den Kanälen festzulegen und von außen zu betätigen.