DE79195C

DE79195C - Pumpe für regelbare Leistung durch Veränderung des Luftvolumens im Cylinder

Info

Publication number: DE79195C
Application number: DENDAT79195D
Authority: DE
Original assignee: H. MlTTERMAYR, Ehrenfeld, Leostr. 50
Anticipated expiration: 1913-12-17

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um bei Pumpen mit constanter Tourenzahl, Hub- und Förderhöhe veränderliche Fördermengen ohne Kraftverlust zu erzielen, läfst sich folgende einfache Einrichtung treffen:

Der Cylinder, bei mehrfach wirkenden Pumpen jede Cylinderseite, wird mit einem besonderen Windkessel versehen, welcher bei jeder Kolbenstellung in Verbindung mit dem Cylinder steht. Für die normale, d. i. volle Leistung der Pumpe ist dieser Windkessel aufser Thätigkeit, d. h. er enthält keine Luft.

Soll die Leistung der Pumpe verringert werden, so wird Luft in den bezw. die Windkessel gebracht. Der Erfolg hiervon ist, dafs beim nächsten Saughub die Luft erst bis zu dem der Saugspannung entsprechenden Druck (Vacuum) expandirt wird, so dafs die Saugventile sich erst dann öffnen, wenn bereits ein Theil des Kolbenweges zurückgelegt ist. Bei dem nun folgenden Kolbenrückgang wird zunächst die eingeschlossene Luft comprimirt, und erst wenn die der Druckhöhe des Wassers entsprechende Spannung erreicht ist, öffnen sich die Druckventile und das im Cylinder enthaltene Wasser wird in den Druckraum geschoben. Dafs hierbei kein Kraftverlust auftritt, ist ohne Weiteres klar; denn die ganze zur Compression aufgewendete Arbeit wird bei der darauf folgenden Expansion vollkommen wieder gewonnen.

Als Maximum der einzuführenden Luftmenge, bei welcher die Leistung der Pumpe auf Null sinkt, ist immer das einfache Hubvolumen, bezogen auf die tiefste Saugspannung, anzunehmen.

Vorausgesetzt, dafs der Luftinhalt des Saugwindkessels nicht gröfser ist, wie soeben angegeben, kann dieser bei einfach wirkenden Pumpen (mit einem Cylinder) ohne Weiteres für den fraglichen Zweck benutzt werden, während bei mehrfach wirkenden Pumpen für jede Cylinderseite ein Windkessel nöthig ist, wobei zwischen dem Fufsventil im Saugkorb und dem Cylinder keine Verbindung dieser Windkessel bezw. Saugräume bestehen darf.

Die Ausführung der angedeuteten Construction ist theoretisch unter allen Verhältnissen und in stetiger Veränderung von Null bis voller Füllung möglich.

Um eine bestimmte Luftmenge in den bezw. die Windkessel zu bringen und sie wenn nöthig wieder zu entfernen, ist bei ■ einfachster Ausführung nur je ein Hahn anzubringen, welcher z. B. während eines Theils der Saugperiode offen gehalten wird. Um die Menge der eingeführten Luft und damit das Füllungsverhältnifs der Pumpe erkennen zu können, ist jeder Windkessel mit einem Wasserstandsglas versehen, dessen Theilung direct das Füllungsverhältnifs anzeigen kann, wobei die Ablesung während des höchsten Wasserstandes in der Druckperiode zu erfolgen hat.

Soll mehr Wasser gefördert werden, ist also Luft zu entfernen, so wird der Hahn während der Druckperiode geöffnet und kann man hierbei eine beliebige Luftmenge entweichen lassen.

Unter Umständen wird es vortheilhaft sein, das Einbringen oder auch das Entfernen der

Claims

Luft durch eine kleine Luftpumpe zu bewirken, so dafs dies unabhängig von der Druck- bezw. der Saugperiode erfolgen kann. Hierbei kann die kleine Pumpe mit der Steuerung der Betriebsmaschine erforderlichenfalls so verbunden werden, dafs die Füllung der Pumpe von derjenigen der Betriebsmaschine in gewisser Abhängigkeit steht.

Pa te ν t-An sprüch:

Pumpe für regelbare Leistung, dadurch gekennzeichnet, dafs in den Cylinder bezw. in einen dauernd mit demselben verbundenen Raum regelbare Mengen von Luft oder passender Gase gebracht werden, wobei für mehrfach wirkende Pumpen jede Cylinderseite mit einem solchen Raum zu verbinden ist.