DE78998C - Kühl- und Verdampfungsapparat mit innen berieselten, aufsen beheizten schraubenförmigen Röhren - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. W

Röhren.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verdampf- und Kühlapparate, welche derart betrieben werden, dafs senkrecht stehende Kühlrohre innen mit Flüssigkeit berieselt und aufsen mit warmen Gasen irgend welcher Art beheizt werden, zum Zwecke, die Verdampfung der Rieselflüssigkeit durch den natürlichen Luftzug zu bewirken, der infolge der Beheizung der Kühlrohre in diesen selbst entsteht.

Bei einer solchen Anordnung wird die Verdampfung auf zweierlei Weise bewirkt, nämlich erstens dadurch, dafs die die Röhren durchziehende Luft sich selbst mit der verdampfenden Rieselflüssigkeit sättigt, und zweitens dadurch, dafs sie den über ihre eigene Sättigung hinaus erzeugten Dampf mit sich fortreifst.

Es ist daher wesentlich, dafs die zur Verdampfung erforderliche Luft mit einer möglichst niedrigen Temperatur in die Kühlrohre eintritt und dieselben mit möglichst grofser Geschwindigkeit durchstreicht, damit der Temperaturunterschied zwischen Rieselflüssigkeit und Luft auch am oberen Ende der Rohre noch genügt, um Verdampfung zu erzeugen. Die Berieselungsflüssigkeit mufs sich hierbei möglichst langsam abwärts bewegen, damit sie Zeit hat, die ihr durch die Beheizung der Rohre von aufsen mitgetheilte Wärme aufzunehmen und deren Wandungen überall gleichmäfsig zu bedecken.

Das bekannte Mittel, die Berieselung derartiger Kühlrohre zu verlangsamen, darin bestehend, die berieselte Oberfläche der Rohre mit einem Gewinde von solcher Tiefe und Steigung zu versehen, dafs die Flüssigkeit gezwungen ist, längs der Gänge dieses Gewindes herumzufliefsen, ist nur bei Anwendung künstlichen Luftzuges wirksam, weil die aus den unteren Oeffnungen frei abtropfende Rieselflüssigkeit sich infolge der Cohäsion glockenförmig zusammenkräuselt und der Luft den' Zutritt zu den Rohren versperrt. Bei den in der Praxis zwischen 40⁰ und ioo° liegenden Temperaturen läfst sich überhaupt nur eine verhältnifsmäfsig geringe Luftgeschwindigkeit erzielen.

Es werden nun Auffangschalen am unteren Ende der Kühlrohre angebracht, welche so beschaffen sind, dafs sie zwar das freie Abtropfen der Kühlflüssigkeit vollständig vereiteln, dem Zutritt der Luft zu den Rohren aber kein Hindernifs entgegensetzen.

Die von der Rieselflüssigkeit durchströmten Rohre R können als Wellrohre mit schraubenförmig eingedrückten Wellen ausgeführt sein, und zwar mit so grofser Steigung, dafs die Kühlflüssigkeit gezwungen ist, längs der Schraubengänge zu fliefsen. Ihre unteren Enden verlaufen aber nicht frei in ein Sammelgefäfs für die daraus abtropfende Flüssigkeit.

Das Gefäfs G, welches die Gase führt, von denen die Rohre aufsen umspült werden sollen, ist vielmehr mit einem doppelten Boden B¹B² versehen, in welchen die Rohre eingeführt sind.

In den oberen Boden B¹ sind die Rohre R gasdicht eingewalzt oder sonst auf geeignete Weise eingepafst, so dafs dieser Boden B¹ in Verbindung mit den Rohren R die die Rohre beheizenden Gase gegen den ablaufenden Flüssigkeitsvorrath abschliefst.

Der untere Boden B² ist mit Löchern versehen, welche den Oeffnungen der Rohre R gegenüberstehen, und auf jede Oeffnung ist ein vorzugsweise konisch gestalteter Stutzen S aufgesetzt, welcher in die untere Rohrmündung hineinragt.

Dadurch wird die aus den Rohren R ablaufende Flüssigkeit sofort aufgefangen, sobald sie auf ihrem Abwärtswege das untere Ende der Röhren erreicht hat, und wird daran gehindert, sowohl sich glockenartig zusammenzukräuseln und dadurch den Zutritt der Luft zu den Rohren zu hemmen, als auch frei durch die Luft abzutropfen und dadurch die umgebende Luft mit sich fortzureifsen.

Am oberen Ende sind die Rohre ebenfalls dicht in eine Wand des die heizenden Gase führenden Gefäfses G eingesetzt und diese Wand kann eventuell gleichzeitig als Boden des Gefäfses ausgebildet werden, welches dazu bestimmt ist, die zu verdampfende Flüssigkeit zuzuführen.

In die oberen Enden der Röhren werden zweckmäfsig die Trichter T eingesetzt, um zu verhindern, dafs die Flüssigkeit in zu grofsen Mengen in die Kühlrohre einströmt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kühl- und Verdampfungsapparat mit innen berieselten, aufsen beheizten Röhren, gekennzeichnet durch Luftzuführungsstutzen (S) in dem zur Aufnahme der ablaufenden Rieselflüssigkeit bestimmten Boden ^jB₁ B₂), zum Zwecke, der Luft freien Zutritt in das Innere der Rieselrohre zu gestatten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.