DE78825C - Verfahren zur Umwandlung von Wechselströmen beliebiger Spannung in Gleichströme von ebenfalls beliebiger Spannung und umgekehrt - Google Patents
Verfahren zur Umwandlung von Wechselströmen beliebiger Spannung in Gleichströme von ebenfalls beliebiger Spannung und umgekehrtInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
I. Zweck der Erfindung. Die bisher bekannten Verfahren zur Umwandlung eines
Wechselstromes in einen Gleichstrom beruhen meist auf der Anwendung von Vorrichtungen,
in welchen ein äufseres Drehfeld auf einen inneren Anker wirkt , der demjenigen der
Gleichstrommaschinen ähnlich ist. Die Erscheinungen, welche in den so benutzten Vorrichtungen
auftreten , stimmen mit den Erscheinungen überein, die in den Gleichstrommaschinen
stattfinden.
Das den Gegenstand dieser Erfindung bildende Verfahren beruht auf der Anwendung
von Vorrichtungen, in welchen die von den primären und die von den secundären Strömen
durchlaufenen Stromkreise um dieselben Magnetkerne gewickelt sind und in derselben Weise
zur Erzeugung der wirkenden magnetischen Kraftlinien beitragen.
Die Erscheinungen, welche in diesen Vorrichtungen auftreten, stimmen mit den Erscheinungen
überein, die in den gewöhnlichen Wechselstromwandlern stattfinden.
Dieses Verfahren gewährt den Vortheil, die Benutzung von magnetischen Kraftlinien zuzulassen , die im Innern von Eisenmassen vollständig
geschlossen sind, d. h. längs magnetischer Stromkreise, die so durchlassend wie möglich
sind; dies erlaubt, eine ausgezeichnete Ausnutzung der verwendeten Arbeitstheile und
eine gute Leistung zu erzielen, ferner die von der notwendigen Umschaltung herrührenden
Energieverluste gänzlich zu unterdrücken und aufserdem die Stellung der Bürsten von der
Leistung der Vorrichtung unabhängig zu machen. Endlich kann man bei diesem
neuen Verfahren Umschaltungsvorrichtungen von der gröfsten Einfachheit benutzen.
Ohne die Bedingung des Synchronismus in Verbindung mit Wechselstrommaschinen der
früher von den Erfindern beschriebenen Art angewendet, wie dies in dem französischen
Patent vom 23. Dezember 1891 beschrieben ist, oder bei synchronem Gang (s. Patent
Nr. 76814 vom 11. August 1892) in Verbindung
mit beliebigen Wechselstrommaschinen liefert das neue Verfahren eine in doppelter,
in theoretischer und praktischer Beziehung vollständige Lösung der Aufgabe, die darin
besteht, einen Wechselstrom in einen Gleichstrom oder einen Gleichstrom in einen
Wechselstrom umzuwandeln.
II. - Grundgedanke der Lösung. Ein Magnetkern, der in sich selbst geschlossen ist,
sei mit einem elektrischen Stromkreis umgeben , der aus JV Windungen bestehe und
von einem Wechselstrom durchlaufen werde, dessen Stärke im Augenblick t der Welle T
durch A sin 2 π-ψ versinnlicht sei, wobei A
den gröfsten Werth dieser Stärke darstelle.
Das Product aus der Windungszahl und der Stromstärke, das die Erfinder die Anzahl
der Ampere - Windungen dieses Stromkreises
nennen, ist gleich N A sin 2 π
Die Aenderungen der Zahl der Ampere-Windungen können als Function der Zeit
durch die in Fig. ι dargestellte Curve versinnlicht
werden, deren Abscissen die Zeiten und deren Ordinaten die Anzahl der Ampere-Windungen
sind.
Es ist zu bemerken, dafs in den magnetischen und den elektrischen Wirkungen, die
durch diesen oder in diesem Stromkreis erzeugt werden, nichts geändert wird, wenn
man diesen Stromkreis anstatt von ,einem
Wechselstrom, dessen Stärke A sin 2 π -= ist,
von einem Strom gleichbleibender Stärke durchlaufen läfst und die Anzahl JV-der Windungen
ändert, oder wenn man gleichzeitig die Stromsiärke und die Anzahl der Windungen ändert, in beiden Fällen aber derart, dafs das
Product aus der Stromstärke und der Anzahl der Windungen immer durch den Ausdruck
NA sin 2 π -ψ dargestellt wird.
In : einem beliebigen Augenblick t der Welle T ist dann in allen Fällen die Anzahl
der Ampere-Windungen dieselbe. Nun weifs man aber, dafs in einem beliebigen elektromagnetischen
System die magnetischen und die elektrischen Erscheinungen immer - nur von der Anzahl der Ampere-Windungen des
oder der verschiedenen elektrischen Stromkreise dieses Systems abhängen.
Bei einem gewöhnlichen Wechselstromwandler , dessen beide Stromkreise um denselben
Magnetkern gewickelt sind, wird in den gegenseitigen Inductionen und den Energieübermittelungen
von einem Stromkreis auf den anderen nichts geändert, wenn einerseits die Anzahl der Windungen in dem einen der
beiden Stromkreise dieselbe bleibt und die Stärke des alle diese Windungen durchlaufenden
Stromes sich nach dem vorhin erläuterten Sinusgesetz ändert, andererseits in dem anderen
Stromkreis die Stromstärke gleichbleibend oder wenigstens immer in demselben Sinne erhalten
und die Anzähl der Windungen dergestalt geändert wird, dafs sich die Zahl der Ampere-Windungen
dieses letzteren Stromkreises immer als Function der Zeit gemäfs einem Sinusoidengesetz
ändert.
Auf Grund des zuletzt Gesagten ist es gelungen , eine Vorrichtung zu verwirklichen,
welche Wechselströme von beliebiger Spannung in Gleichströme von ebenfalls beliebiger
Spannung umwandelt, und umgekehrt.
III. Erste Ausführungsart. In Fig. 2 ist ein Umwandler dargestellt, dessen magnetischer
Stromkreis von einem Ring gebildet ist, der aus zusammengeprefsten Blechen oder aus Eisendraht besteht; um diesen Ring sind
zwei Stromkreise, ein primärer und ein secundärer,-gewickelt. Der primäre Stromkreis besteht
aus 12 gleichen Spulen, die alle in derselben
Richtung gewickelt und in gleichen Abständen von einander auf dem Ring angeordnet
sind. Diese Spulen sind mit schwachen Linien schraffirt. Ihre Eintritts- und ihre Austrittspunkte
sind mit den grofsen Buchstaben E1 S1, E2 S.2 . . . bezeichnet. Alle diese Spulen
sind hinter einander geschaltet und bilden einen einzigen Stromkreis, so dafs jeder in diesen
Stromkeis gesendete Strom Kraftlinien erzeugt, die sich im Innern des Eisenkernes in sich
selbst schliefsen,. ohne^dafs eine einzige Kraftlinie das Bestreben hätte, nach aufsen auszutreten.
Der secundäre Stromkreis besteht aus zwölf zwischen den Spulen des primären Stromkreises
angeordneten Spulen, von denen sechs mit starken Linien und die anderen sechs mit"
abwechselnd starken und schwachen Linien schraffirt sind. Ihre Eintritts- und ihre Austrittspunkte
sind mit den kleinen Buchstabenex S1 ,
e2 s.2 . . . bezeichnet. Der Eintrittsdraht
jeder dieser Spulen steht mit dem Austrittsdraht der vorhergehenden Spule und mit
einem der auf einander folgenden Stege eines mit zwölf Stegen versehenen Stromwenders in
Verbindung. Der Stromwender ist in Fig. 2 in der Mitte des Ringes dargestellt.
Um diesen Wender drehen sich mit gleicher Geschwindigkeit zwei Bürsten α und b, die
immer zwei diametral gegenüberliegende Stege berühren. Die eine dieser Bürsten steht mit
dem einen, die andere mit dem anderen von zwei glatten Ringen L1 und L2 in Verbindung,
auf denen zwei feste Reiber/j und/2 schleifen.
Wenn alle Spulen des ^secundären Stromkreises gleich grofs und in demselben Sinne
gewickelt wären, so würde der betrachtete Ring einen Grammering mit zwölf Abtheilungen
bilden, und es würde ein Gleichstrom, der durch Vermittelung der Reiber f} und f2, der
Ringe L1 und L2, der Bürsten und des
Stromwenders in diesen Ring gesendet würde,· Kraftlinien erzeugen, die aus dem Ring an
zwei Punkten austreten, welche in der Verlängerung der Berührungslinie der Bürsten a b
diametral gegenüberliegen, wie dies in Fig. 3 angegeben ist.
Keine einzige Kraftlinie könnte sich dann im Innern des Ringes in sich selbst schliefsen.
Es sei jetzt angenommen, dafs die sechs Spulen , die mit abwechselnd starken und
schwachen Linien schraffirt sind, in einer Richtung gewickelt seien und die sechs Spulen,
die mit starken Linien schraffirt sind, in der anderen Richtung.
Nehmen die Bürsten α und b die in Fig. 2
angegebene Stellung ein, so werden, wenn man durch die Reiber fx f2 einen Gleichstrom
in den Ring sendet, Hie magnetischen Kräfte, die durch die rechtsliegenden und die linksliegenden Spulen längs dem Magnetkern ent-
wickelt werden, anstatt einander entgegengesetzt zu sein, wie vorhin, ihre Wirkungen vereinigen.
Es sei zunächst angenommen, dafs alle diese Spulen des sec-undären Stromkreises die gleiche
Windungszahl N haben und dafs / die Stärke des durch.die Reiber/^f2 eingeleiteten Gleichstromes
bezeichne.
Die Zahl der Ampere-Windungen, die um den Magnetkern entwickelt ,sind und das Bestreben
haben, darin Kraftlinien zu entwickeln, die sich im Innern dieses Ringes in sich
schliefsen, wird dann gleich 6 (N J).
Wenn jetzt die Bürsten α und b die Stege 2 und 8 des Stromwenders berühren, so .wird
jeder der beiden über die Bürsten abgezweigten Stromkreise fünf in einer Richtung gewickelte
Spulen und eine in entgegengesetzter Richtung gewickelte Spule haben. Es geht dann alles
so vor sich, als wenn nur vier in der ersten Richtung gewickelte Spulen da wären und die
Anzahl der Ampere-Windungen, die um den Magnetkern entwickelt sind und das Bestreben
haben, darin Kraftlinien zu entwickeln, die sich im Innern dieses Ringes schliefsen, wird
auf 4 (N J) beschränkt sein.
Ebenso wird diese Zahl auf 2 (NJ) vermindert,wenn
die Bürsten die Stege 3 und 9 berühren. Diese Zahl wird Null, wenn die Bürsten die Stege 4 und ι ο berühren.
Sobald die Bürsten die Stege 5 und 11 berühren, wird die Zahl der Ampere-Windungen
wieder gleich 2 (NJ), aber die Richtung, der magnetisirenden Kraft hat dann gewechselt.
Diese Erscheinung werde dadurch versinnlicht, dafs diese Zahl der Ampere-Windungen das
Zeichen — erhalte.
Die Anzahl der Ampere-Windungen, die auf diese Art um den Kern gewickelt werden
und . die darin Kraftlinien zu entwickeln trachten, die sich im Innern des Kernes in
sich selbst schliefsen, ändern sich also mit der Stellung der Bürsten, wie dies die folgende
Tabelle andeutet:
Stege, welche die Bürsten
berühren
berühren
.4.
.5.
.6.
.5.
.6.
.9.
10. 11 . 12.
10. 11 . 12.
.9.
10.
10.
12.
•3·
.4.
.5.
.6.
Anzahl der um den
Kern entwickelten
Ampere -Windungen
.6 (NJ) .4 (NJ) .2 (NJ)
:o (NJ)-.2 (NJ)
)
.6 (NJ)
•4 (NJ) .2 (NJ)
.0 (NJ) .2 (NJ) •4
Man kann dieses Gesetz der Aenderung durch die in Fig. 4 dargestellte Curve versinnlichen.
...-·■■'
In dieser Figur sind zwölf auf einander folgende Längen, deren jede die Breite eines
Steges des Stromwenders darstellt, als Abscissen eingetragen und als Ordinaten Längen, die
die Anzahl der Windungen darstellen, die um den Kern durch den Stromkreis gebildet
(effectues) sind , der über die Bürsten geschlossen ist, wenn die Bürste α den durch
eine dieser auf einander folgenden Längen dargestellten Steg berührt.
Wenn sich die Bürsten beständig um den Stromwender verschieben, so wächst die Abscisse,
die in jedem Augenblick die Stellung der Bürste α versinnlicht, proportional der
Zeit. Die in Fig. 4 gezeigte Curve kann also in jedem Augenblick die Anzahl der Ampere-Windungen
darstellen, die um den Kern durch einen Gleichstrom von der Stärke /
entwickelt sind. Da diese Stärke constant ist, so versinnlicht diese Curve auch in jedem
Augenblick die algebraische Summe der Anzahl der auf den Kern wirkenden Windungen
des zwischen den Reibern_/lt/2 eingeschlossenen
Stromkreises, wobei die in einer Richtung gewickelten Spulen mit dem Zeichen -f- und die
in der anderen Richtung gewickelten Spulen Tnit dem Zeichen — gerechnet sind.
Da die entwickelte magnetisirende Kraft nur von dieser algebraischen Summe abhängt, so
geht alles so vor sich, als wenn sich die Windungszahl des betrachteten Stromkreises
gemäfs dem durch die Curve Fig. 4 dargestellten Gesetz änderte.
Man bemerkt, dafs die Spitzen aller der Ordinaten, die als Abscissen die Mittelpunkte
der verschiedenen, von den auf einander folgenden Stegen des Stromwenders dargestellten
Längen haben, in einer gebrochenen Linie u ν χ gelegen sind.
Andererseits ist die Zahl 12 nur als Beispiel
gewählt." Man begreift sofort, dafs, je gröfser diese Zahl ist, d. h. je mehr man die
Zahl der Spulen des Ringes und die Zahl der Stege des Stromwenders vergröfsert -— wobei
man immer so verfährt, dafs man die Spulen, die neben der einen Seite eines Durchmessers
des Ringes liegen, in einer Richtung und die neben der anderen Seite dieses Durchmessers
liegenden in umgekehrter Richtung wickelt —, desto mehr sich die Curve, die die Aenderungen
der Windungszahlen darstellt, der gebrochenen Linie uv χ nähert.
Die Aufgabe, die darin besteht, sich die Zahl der auf dem Ring befindlichen Windungen
des zwischen den Reibern/, und/2 enthaltenen
Stromkreises gemäfs einem Sinusoiderigesetz ändern zu lassen, wäre gelöst, wenn die Curve
Fig. 4 nicht mehr einer gebrochenen Linie,
wie der Linie u ν χ, gleichen würde, sondern einen Sinusoidenbogen bildete, wie z. B. denjenigen,
der in Fig. 5 dargestellt ist.
Alsdann müssen die Spitzen der vorhin betrachteten Ordinaten, statt in einer gebrochenen
Linie zu liegen, Punkte des Sinusoidenbogens bilden.
Die Curve, die das Gesetz der Aenderung der Windungszahl darstellt, wird alsdann die
in Fig. 5 gezeigte Form annehmen.
Man gelangt sofort zu diesem Ergebnifs, wenn man die Windungszahlen der verschiedenen
um den Ring gewickelten Spulen ändert, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
Bezeichnet man mit ]/ eine constante Windungszahl
und mit α eine willkürliche Constante, so sind die Windungszahlen, die man
jeder der zwölf den secundären Stromkreis bildenden Spulen zutheilen mufs, die in die
nachstehende Tabelle eingetragenen:
Windungszahl der Spule
ι Y sin a
2 J/ sin (a + ι )
1/ · / 1 2 7Γ-.
3 y sin\a -\- 2 )
4 ' Y sin {a+ 3 ·-y^-)
5 Y sin {a+ 4-~)
6 Y sin (a + 5 · ——)
7 Y sin (a + 6 ■ ——)
8 γ sin {a+ 7·—)
9... Y sin (a+ 8—)■
10 Y sin (a -f- q )
11 Y si η (α + ι ο )
12 Λ .. Y sin (a + 11 )
·' 12
Allgemein mufs man, wenn 2 η secundäre Spulen vorhanden sind, diesen die folgenden
Windungszahlen geben:
Nummer
der Spule
der Spule
Windungszahl der Spule
sin a
2 . . γ sin (a + ι )
2 η
Windungszahl der Spule
3. . -Y sin (a -f- 2 )
3. . -Y sin (a -f- 2 )
2 Tl
P
Y sin (a + (p — 1)-^)
zn......... . .]/ sin (a -f- (2 η — ι) )·
Aus dem vorstehend angedeuteten Bildungsgesetz erkennt man, dafs die Windungszählen
zweier auf dem Ring diametral gegenüberstehender Spulen durch die Sinus von Bogen
gegeben werden, die um π verschieden sind. Diese Sinus sind gleich, haben aber entgegengesetzte
Zeichen, was bedeutet, dafs zwei diametral gegenübergelegene Spulen die gleichen
Windungszahlen haben , aber , in entgegengesetzten Richtungen gewickelt sind.
Nach dieser Darlegung erkennt man, dafs die algebraische Summe der Windungszahl
des zwischen den Bürsten enthaltenen Stromkreises in jedem Augenblick, abgesehen von
einem constanten Factor, gleich ist der algebraischen Summe der Sinus von η Bogen
in arithmetischer Progression, wobei das Verhältnifs (la raison) dieser Progression gleich
2 π .
ist.
ist.
Bezeichnet man den ersten Bogen der Reihe mit χ und ferner mit K eine Constante, so
kann man nach einem bekannten Lehrsatz diese Summe durch den Ausdruck K ■ sin χ
darstellen. Da die Gröfse χ proportional der Zeit wächst , wenn sich die Bürsten
mit gleichförmiger Geschwindigkeit längs des Stromwenders verschieben, so ändert sich die
algebraische Summe der Windungszahlen des zwischen den Bürsten enthaltenen Stromkreises
als Function der Zeit gemäfs einem Gesetz, das sich um so mehr der Sinusoidenfunction
nähert, je gröfser die Anzahl 2 η der Spulen ist.
IV. Zweite Ausführungsart. Anstatt die Windungszahlen der Spulen des secundären
Stromkreises nach einem Sinusoiden-Gesetz sich ändern zu lassen, kann man diese
Zahlen auch constant lassen, indem man aber immer die η Spulen, die neben einer Seite
eines Durchmessers des Ringes gelegen sind, in einer Richtung wickelt und die η anderen
Spulen in der entgegengesetzten Richtung.
Alsdann wird sich die Windungszahl jedes Mal, wenn die Bürsten von einem Steg zum
nächsten übergehen, um eine constante Gröfse ändern. Giebt man aber den verschiedenen
Stegen des Stromwenders ungleiche Breiten, so kann man nach Belieben über die Zeitpunkte
bestimmen, an welchen diese Aenderungen stattfinden , wenn die Bürsten sich
stetig drehen.
Es sei beispielsweise die Fig. 6 betrachtet. Sie stellt einen Sinusoidenbogen dar, der von
einer treppenförmigen Curve eingefafst ist, deren Stufe eine constante Höhe und eine
veränderliche Breite haben , wogegen diese Stufen in Fig. 5 eine veränderliche Höhe und
eine constante Breite hatten.
Man begreift sofort, dafs sich eine derartige Curve ebenso gut dem Sinusoidenbogen nähern
wird, als die in Fig. 5 dargestellte Curve, wenn die Anzahl der Abtheilungen des secundären
Stromkreises entsprechend grofs genommen wird.
Es ist überdies klar, dafs diese Curve das Gesetz darstellt, nach dem sich die Zahl der
auf den Kern des Umformers wirkenden Windungen des über die Bürsten geschlossenen
Stromkreises als Function der Zeit ändert, wenn man den auf einander folgenden Stegen
des Stromaufnehmers Breiten giebt, die . proportional sind den Breiten der auf einander
folgenden Stufen der treppenförmigen Curve der Fig. 6.
V. Anwendung auf Umwandler von Einphasenwechselströmen. Wenn man
die Bürsten mit der Geschwindigkeit -=· sich
drehen läfst, so entsteht, greife man nun zu
der ersten oder zu der zweiten Ausführungsart , ein secundärer Stromkreis, dessen veränderliche
Windungszahl durch den Ausdruck
|/ sin 2 π -ψ dargestellt werden kann.
Es sei angenommen , dafs der primäre Stromkreis in dem Kern des Umwandlers veränderliche
Kraftlinien erzeuge, die in jeder Windung eine elektromotorische Kraft von
der Gröfse Hosin 2 π -ψ induciren.
Der gesammten elektromotorischen Kraft in dem über die Bürsten geschlossenen Stromkreis
kommt dann der Ausdruck ]/ H 0 sin2 t
2 7Γ -= ZU.
Die elektromotorische Kraft hat immer dieselbe Richtung, bleibt aber nicht constant.
Dies wäre nicht von Wichtigkeit, wenn man blos Beleuchtungsvorrichtüngen oder Motoren
speisen wollte, die einen grofsen Selbstinductionscoefficienten haben , dagegen wäre es
unter diesen Umständen nicht möglich, eine Sammelbatterie zu laden, da der Strom jedesmal
seine Richtung wechselt, wenn diese elektromotorische Kraft unter eine gewisse Grenze
sinkt.
In diesem Falle empfiehlt es sich, in den Weg des gleichgerichteten Stromes eine kräftige
Selbstinductionsspule einzuschalten, welche die Schwankungen . des Stromes ausgleicht
(acheverait la rectification du courant), indem sie selbst die nöthigen elektromotorischen
Hülfskräfte liefert.
Diese Spule versieht in Wirklichkeit den Dienst eines Schwungrades und man kann ein
Organ dieser Art nicht umgehen, da der von einem Wechselstrom gelieferten Energie als
Function der Zeit der Ausdruck von der
Form W 0 sin2 2 π.-~ zukommt, wogegen die
Energie, die der Sammelbatterie geliefert werden mufs, in jedem Augenblick dieselbe bleiben
mufs, wenn diese Batterie unter normalen Bedingungen arbeiten soll. Man erreicht das
gleiche Ergebnifs, wenn man zwischen die Klemmen des primären Stromkreises einen
Condensator von passender Capacität im Neben-r schlufs einschalten würde.
VI. Anwendung auf den Fall der Benutzung von Mehrphasenströmen. Die
vorteilhaften Eigenschaften, die diese Ströme besitzen,, wenn es sich darum handelt, eine
Kraftübertragung zu bewirken, sind bekannt. Es ist ferner bekannt, dafs zur Erzielung der
vortheilhaftesten Ausnutzung dieser Ströme jede der benutzten Linien in jedem Augenblick
dieselbe Energiemenge verbrauchen mufs.
Schaltet man die vorher für die Einphasenströme beschriebene Vorrichtung in ein Vertheilungsnetz
für Mehrphasenströme, so'wird nur einem einzigen dieser Ströme Energie
entnommen. Die Wirkungsweise der Vorrichtung wird dann nicht beeinträchtigt, aber
die Arbeitsbedingungen der Maschinen oder anderen Stromverbraucher, die durch alle übermittelten
Ströme gleichzeitig gespeist werden sollen, werden nicht mehr erfüllt.
Diese Schwierigkeit wird dadurch gehoben, dafs man ebenso viele getrennte Einphasenstromapparate
, als man Mehrphasenströme nutzbar zu machen hat, zusammenstellt, jeden dieser Apparate durch einen dieser Stromkreise
speist und so verfährt, dafs sich alle Apparate in Bezug auf die sie speisenden Ströme in
derselben Weise verhalten.
Da der secundäre Stromkreis jedes Apparates eine Quelle elektromotorischer Kraft von
stets derselben Richtung bildet, so würde es in der Praxis unbequem sein, wenn man gezwungen
wäre, diese verschiedenen Quellen elektromotorischer Kraft unabhängig von einander
nutzbar zu machen, es ist daher sehr vortheilhaft, sie zu einer einzigen Quelle zu
vereinigen. Dies thun die Erfinder, indem sie die secundären Stromkreise dieser Apparate
in derselben Weise in Reihe schalten, wie man die Anker mehrerer Gleichstrommaschinen in
Reihe schalten würde. Gleichzeitig bietet diese Schaltung noch einen besonderen Vortheil.
Es ist vorhin gezeigt worden, dafs einer der Apparate, dessen primärer Stromkreis mit
einem Wechselstrom von der Stärke /= A sin
2 7Γ -=■ gespeist wird, in jedem über seine
Bürsten geschlossenen Stromkreis eine elektromotorische Kraft von stets derselben Richtung
entwickelt, der der Ausdruck H= Ho sin2
2 π -ψ zukommt.
Ein zweiter gleicher Apparat, dessen primärer Stromkreis mit einem Wechselstrom gespeist
würde, der in Bezug auf den ersten um Y4 Welle verschoben wäre und dessen Stärke
der Ausdruck P = A cos- ι π -ψ zukäme,
würde in jedem über seine Bürsten geschlossenen Stromkreise eine elektromotorische
Kraft H' = H ο cos2 2 π -ψ entwickeln.
Wenn die secundären Stromkreise dieser beiden Apparate in Reihe geschaltet sind, so
wird die gesammte elektromotorische Kraft, die in dem sie verbindenden Stromkreise entwickelt
ist, in jedem Augenblick gleich Ho
(sin2 2 π -ψ + cos'2 2 π -ψ)-= Ho, d. h. sie
wird also hier constant sein.
Man kann daher die gelieferten Ströme unmittelbar zur Ladung von Sammelbatterien
benutzen, ohne irgend ein Hülfsorgan , wie z. B. einen Condensator oder eine Selbstinductionsspule,
anwenden zu müssen, was ein grofser Vortheil ist.
Ebenso wäre es, wenn man drei gleiche Apparate anwendete, deren primäre Stromkreise
jeder für sich mit einem der durch eine Dreiphasenstromlinie übermittelten Ströme gespeist
würden. Da die secundären Stromkreise dieser Apparate' alle in Reihe geschaltet sind,
so entwickeln sie elektromotorische Kräfte,
denen die Ausdrücke Ho sin1 2 π —ψ, Ho sin1
2 π (-= + —), H 0 sin'2 2 π (-ψ ^ ) zukommen.
Die Summe dieser drei elektromotorischen Kräfte ist auch constant und gleich 3/2 Ho.
Aus dem Vorhergehenden ergiebt sich, dafs die Mehrphasenströme sich sehr gut zu der
Umformungsart eignen, die die Erfinder verwirklichen wollen. Das kommt daher, dafs
die Energie, die eine Mehrphasenströme fortleitende Linie abgiebt, constant ist ebenso wie
diejenige einer einzigen Linie, die einen Gleichstrom von constanter Spannung abgiebt. . Es
ist daher natürlich, dafs die Apparate, die die Umwandlung von Mehrphasenwechselströmen
in Gleichströme oder umgekehrt bewerkstelligen sollen , Energie selbst nicht aufzuspeichern
haben, da sie in jedem Augenblick ebenso viel Energie verbrauchen müssen, als sie empfangen.
■
Nichtsdestoweniger haben die Erfinder bemerkt, dafs es eine grofse Unbequemlichkeit
ist, ebenso viele Stromwender und Bürsten, als zusammengestellte Apparate und folglich nutzbar
zu machende Mehrphasenströme da sind, in gutem Stande erhalten und beaufsichtigen
zu müssen.
Die Erfinder haben ein Mittel zur Beseitigung dieses Uebelstandes gefunden, das derart
ist, dafs man in allen Fällen nur einen einzigen Stromwender und ein einziges Paar Bürsten
zu benutzen braucht.
i. Fall, wo zwei um 1Z4 Welle verschobene
Wechselströme benutzt werden.
Zwei gleiche Umwandler, die mit dem in Fig. 2 gezeigten übereinstimmen, werden unter
einander gelegt und der zweite in Bezug auf den ersten um 900 verschoben.
In Fig. 7, welche diese' Anordnung darstellt, ist angenommen, dafs der Durchmesser des
zweiten Umformers vergröfsert sei, um diese beiden Apparate durch eine einzige Ansicht
veranschaulichen zu können.
Jeder Radius , der durch eine secundäre Spule des inneren Ringes gezogen ist, geht
verlängert durch eine secundäre Spule des äufseren Ringes. Die beiden auf je einem
Radius gelegenen Spulen werden hinter einander geschaltet, indem der Austrittsdraht der
auf dem inneren Ring gelegenen Spule mit dem Eintrittsdraht der auf dem äufseren Ring
gelegenen Spule verbunden wird. Auf diese Weise werden zwölf Stromkreise gebildet,
deren Eintrittspunkte ere2e3... und deren
Austrittspunkte s\ s'^s'^. . . sind.
Man verbindet den Eintrittspunkt jedes dieser Stromkreise mit dem Austrittspunkt des
vorhergehenden Stromkreises und- mit einem der auf einander folgenden Stege eines einzigen
Stromwenders (s. Fig. 7).
Wenn sich die Anzahl der Windungen, die den inneren Kern umgeben und zu einem der
beiden zwischen den Bürsten α und b abgezweigten Stromkreise gehören, ändert als Function
der Zeit, gemäfs, dem Gesetz j/ sin 2 π -ψι
so ändert sich die Anzahl der Windungen des gleichen , den äufseren Kern umgebenden
Stromkreises gemäfs dem Gesetz γ cos 2 -π -ψ·>
da ja die beiden Ringe in Bezug auf einander um 90° verschoben sind.
Wenn also durch die Wirkung der primären Ströme in jeder den inneren Kern
umgebenden Windung eine elektromotorische
Kraft Ho sin 2 π —ψ und in jeder den äufseren
Kern umgebenden Windung eine elektromotorische Kraft H 0 cos 2 π —= entwickelt wird,
so kommt der gesammten elektromotorischen Kraft, die in jedem der zwischen den Bürsten a
und b abgezweigten Stromkreise entwickelt ist, der Ausdruck
Y Ho (sin2 2 π —= -f- cos2 2 π -ψ) —Υ H ο zu.
Sie wird mithin constant sein.
2. Fall, wo Dreiphasenströme benutzt werden.
Es werden drei gleiche Umformer, die mit dem in Fig. 2 gezeigten übereinstimmen, über
einander gelegt und auf einander folgend um 120° verschoben. In Fig. 8 ist ebenso
wie in Fig. 7 angenommen, dafs die Ringe verschiedene Durchmesser haben, um sie in
einem Grundrifs darstellen zu können.
Die auf demselben Radius gelegenen secundären Spulen werden hinter einander geschaltet,
indem der Austrittspunkt der auf dem inneren Kern gelegenen Spule mit dem Eintrittspunkt
der auf dem mittleren Kern gelegenen Spule und der Austrittspunkt dieser letzteren Spule
mit dem Eintrittspunkt der auf dem äufseren Kern gelegenen Spule verbunden wird.
Auf diese Weise werden zwölf Stromkreise gebildet, deren Eintrittspunkte ev e2 e3. . . und
deren Austrittspunkte s'\ s"2s"3. . . sind.
Diese Stromkreise werden ebenso wie im vorigen Falle unter sich und mit den zwölf
Stegen, des Stromwenders verbunden.
Wenn man K Mehrphasenströme zu benutzen hätte, so würde man K gleiche Umformer,
die mit dem in Fig. 2 gezeigten übereinstimmen, anwenden und diese auf einander
2 π
folgend um einen Winkel gleich —=^- ver-
folgend um einen Winkel gleich —=^- ver-
schieben.
VII. Ausführungsform. Als Beispiel ist der verwickeltste Fall, den man in der Praxis
antreffen dürfte, derjenige der Dreiphasenströme gewählt. Es ist angenommen, dafs die Stege
des Stromwenders gleich grofs seien und dafs sich die Windungszahlen der secundären
Stromkreise gemä'fs einem Sinusoidengesetz ändern.
Der Apparat mufs drei getrennte Umformer haben , deren primäre Stromkreise je mit
einem der Dreiphasenströme gespeist werden.
Diese Umformer werden in demselben Gestell untergebracht. Jeder von ihnen ist in
folgender Weise angeordnet:
Der magnetische Stromkreis ist durch Aufeinanderstapelung von Blechen gebildet, die
nach den in Fig. 9 gezeigten Profilen ausgeschnitten sind.
Die nach dem Profil abcd ausgeschnittenen Bleche bilden in ihrer Vereinigung den eigentlichen
Kern der Spule des Umformers. Nachdem diese Spule um ihren Kern montirt ist,
senkt man sie in die Mitte des Rahmens herab, der durch die Vereinigung der anderen
Bleche gebildet ist.
Auf diese Art können sich die durch die Spule erzeugten Kraftlinien völlig im Innern
von Eisenmassen schliefsen, wobei sie den in Fig. 9 durch punktirte Linien angedeuteten
Wegen folgen und nur die beiden magnetischen Punkte a J und b c zu überspringen haben.
Jede Spule hat:
1. eine primäre Wickelung,
2. zwölf secundäre Stromkreise (die Zahl 12
ist als Beispiel genommen) und für jeden dieser secundären Stromkreise eine Windungszahl, die
sich gemäfs dem vorhin erläuterten Sinusoidengesetz ändert. Auf diese Art sind diese verschiedenen
Stromkreise über einander gelegt und nicht neben einander gestellt, wie in den Fig. 2, 7 und 8 angenommen wurde, 'um
diese übersichtlicher zu machen.
Es ist besser, diese Stromkreise über einander zu legen, denn man vermeidet auf diese
Weise die Erzeugung von Folgepunkten auf der Oberfläche der inneren Kerne der Spulen,
Folgepunkten, die sich bei der anderen Anordnung zu zeigen trachten würden.
Die Fig. 10 und 11 stellen im Grundrifs
und im Aufrifs einen Apparat dar, der durch, die Vereinigung von drei derartigen Umwandlern
ABC gebildet ist. Sie werden zwischen
zwei Gufsplatten ab und cd, Fig. 11, fest zusammengehalten.
Die untere Platte ist mit Füfsen versehen, die die ganze Vorrichtung tragen.
Die drei Drähte der Linie enden in den Klemmen et β γ, Fig. 10, von denen α mit dem
Eintrittsdraht m, β mit dem Eintrittsdraht ρ
und γ mit dem Eintrittsdraht q der drei primären Stromkreise verbunden ist. Die Austrittsdrähte
xy \ dieser Stromkreise sind parallel geschaltet.
Was die zwölf secundären Stromkreise jedes Umwandlers anbetrifft, so gehen die Eintrittsdrähte der Stromkreise ungerader Ordnung
durch die linke Seitenwand der sie tragenden Spule und ihre Austrittsdrähte durch die rechte
Seitenwand dieser Spule über den Gufseisenplatten hindurch.
Die Eintrittsdrähte der Stromkreise gerader Ordnung gehen durch die rechte Seitenwand
der sie tragenden Spule und die Austrittsdrähte durch die linke Seitenwand dieser Spule unter
den Gufseisenplatten hindurch.
Diese Eintritts - und diese Austrittsdrähte sind in den Fig. 10 und 11 mit den Buchstaben
e e e. . .s s s. . . bezeichnet, aufserdem ist aus diesen Figuren auch ihre Verbindungs- ,
art zu erkennen, die gemä'fs den vorhin dargelegten Regeln bewerkstelligt ist.
Sie sind mit zwölf Klemmen verbunden, die in den Figuren mit i, 2, 3, 4. . . 12 numerirt
sind. Jede dieser Klemmen mufs mit dem Steg des Stromwenders in Verbindung gebracht
werden, der dieselbe Nummer trägt.
VIII. Bauart eines beweglichen, mit festen Bürsten ausgerüsteten Stromwenders,
der für den neuen Apparat bestimmt ist. Bisher ist der leichteren Erklärung halber angenommen, dafs der Stromwender
fest und die Bürsten beweglich seien. Unter Umständen ist es aber vortheilhaft, diese
Anordnung umzukehren, d. h. die Bürsten fest und den Stromwender beweglich zu machen.
Um in diesem Falle die gewünschten Arbeitsbedingungen zu erhalten, genügt es, die Austrittsdrähte
jeder Abtheilung mit dem entsprechenden Steg des Stromwenders mittelst eines festen Reibers zu verbinden, der auf
einem beweglichen Ring schleift, der mit dem entsprechenden Steg des Stromwenders in elektrischer
Verbindung steht.
Die Fig. 12, 13, 14 und 15 stellen einen
Apparat dar, bei dem diese Einrichtung ausgeführt ist.
Ein synchron gehender sechspoliger Motor M, den Fig. 12 in Endansicht, Fig. 13 links im
Längenschnitt und Fig. 15 links im Grundrifs zeigen, versetzt einen mit 36 Stegen ausgerüsteten
Stromwender C in Umdrehung. Dieser Wender ist dreifach, d. h. hat dreimal so viel
Stege, als streng genommen nöthig wären, so dafs er während der Dauer jeder vollständigen
Welle der in Gleichströme umzuwandelnden Wechselströme nur eine Drittelumdrehung zu
machen braucht.
Diese Stege seien auf einander folgend mit 1, 2. . . 35, 36 numerirt.
Mit dem Wender sind zwölf Ringe Ci1 a2
Ct3...a12 vereinigt. Der Ring U1 steht mit
den Stegen 1, 13, 25 des Wenders in Verbindung, der Ring a.2 mit den Stegen 2, 14, 26,
. der Ring a3 mit den Stegen 3, 1 5, 27 u. s. w.
Auf diesen Ringen schleifen zwölf feste Reiber P1 ß2. . . ß, 2 , von denen jeder mit je
einer von zwölf Klemmen y, y2. . . y12 verbunden
ist.
In diese Klemmen enden die Austrittsdrähte der zwölf Abtheilungen, in die der secundäre
Stromkreis des Systems gemäfs der durch Fig. 8 veranschaulichten Methode zerlegt gedacht
ist.
Es ist zu bemerken, dafs diese Theilung in zwölf Stromkreise nicht unbedingt nothwendig,
sondern nur als Beispiel gewählt ist.
Man hat aber zu beachten, dafs, wenn man die einer Abtheilung entsprechende Steganzahl
vervielfacht, man nach Belieben im Verhältnifs zu dieser Steganzahl die Winkelgeschwindigkeit
verringern kann, die dem Stromwender für einen primären Wechselstrom von derselben
Wechselzahl (de meme periode T) zu geben ist.
Um den Stromwender herum ist ein Bürstenträger D angeordnet, Fig. 13, 14 und 15, der
zwei Bürstenpaare α α und b b trägt, die diametral
gegenüberstehen. Diese Bürsten dienen zur Abnahme des gelieferten Gleichstromes,
und zu diesem Zweck sind die Bürsten jedes Paares durch ein biegsames Kabel mit zwei
äufseren Klemmen verbunden.
IX. Vorschriften für die Ausführung des Verfahrens. Die Vorrichtung, die dazu
dient, die Stellung der Bürsten nach Bedarf zu verändern und deren Einrichtung aus den
Fig. 13, 14 und 15 klar hervorgeht, braucht
nicht beschrieben zu werden, da sie mit den gewöhnlich angewendeten Vorrichtungen übereinstimmt.
Im allgemeinen mufs man , wenn man Sammelbatterien laden will, deren Klemmenspannung
nach dem Ladungsgrad ändern können.
Es empfiehlt sich daher, den Apparat mit Rücksicht auf die Erzeugung der gröfsten
Spannung einzurichten.
Man mufs annehmen, dafs die Stromerzeugungsanstalt die Spannung in jedem der
Leiter auf einem ganz bestimmten Werth erhält.
Es ist daher zweckmäfsig, die Spannung an den Klemmen der primären Stromkreise nach
Bedarf vermindern zu können. Dies erreicht man z. B. dadurch, dafs man in jeden der
Leiter eine Selbstinductionsspule einschaltet.
Man mufs ebenso viele übereinstimmende Spulen benutzen, als man primäre Ströme mit
verschiedenen Phasen verwendet, und diese Spulen müssen immer gleichzeitig geregelt
werden.
Anstatt den synchron gehenden Motor, der immer kleine Abmessungen hat, mit den von
der Erzeugungsanstalt herkommenden Wechselströmen zu speisen , kann man um jeden
Magnetkern des Umwandlers einen besonderen Hülfsstromkreis wickeln. Auf diese Art verfügt
man über verschobene, niedrig gespannte Ströme, die sich sehr gut zur Speisung des
Motors eignen.
X. Umkehrbarkeit. Vermöge der allgemeinen Gesetze der Induction sind alle vorhin
beschriebenen Anwendungen des neuen Verfahrens umkehrbar, d. h. wenn man in die Bürsten des secundären, jetzt primären Stromkreises
einen Gleichstrom sendet und diese Bürsten dreht, so erhält man gemäfs dem
weiter oben angegebenen Gesetz in dem oder den früher primären, jetzt secundären Strom-
kreisen einen Wechselstrom oder mehrere verschobene Wechselströme, deren Wechselzahl
lediglich von der Drehgeschwindigkeit der Bürsten abhängig ist.
Claims (4)
- Paten t-An sp rüche:i. Verfahren zur Umwandlung von Wechselströmen beliebiger Spannung in gleichgerichtete oder Gleichströme von ebenfalls beliebiger Spannung oder umgekehrt, bei welchem die wechselnde Dichte der in einem feststehenden, in sich geschlossenen Magnetkern durch eine wechselstromführende Wickelung erzeugten Kraftlinien Ströme in einem sekundären Kreise inducirt, welcher aus einzelnen um denselben Magnetkern angeordneten Spulen besteht, deren Windungszahlen jedoch nach einer Sinusfunction wechseln und deren eine Hälfte der anderen entgegengesetzt gewickelt ist, so dafs von den Verbindungsstellen dieser Spulen durch einen mit der Periode des Wechselstromes synchron laufenden Stromwender, der für jede Spule mit Sinuswickelung einen oder mehrere Stege haben kann, Gleichstrom abgegeben wird.
- 2. Das durch den Anspruch i. gekennzeichnete Verfahren dahin abgeändert, dafs die Windungszahlen der Spulen des secundären Stromkreises nicht nach einer Sinusfunction wechseln, sondern für alle diese Spulen gleich grofs sind, dagegen aber die Breiten der auf einander folgenden Stege des Stromwenders einer Sinusfunction entsprechen.
- 3. Das durch Anspruch 1. gekennzeichnete Verfahren mit der besonderen Einrichtung, dafs bei einem einzigen inducirenden Wechselstrom der durch die Stromwendevorrichtung gleichgerichtete, Strom durch die Hinzufügung von Condensatoren oder Selbstinductionsspulen zum System stetig gemacht wird.
- 4. Zur Ausführung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens bei Mehrphasenströmen ein Apparat, der aus entsprechend vielen einzelnen Umwandlern zusammengesetzt ist, deren (nach 1.) inducirte Spulen je von einem zum anderen Umwandler in der gesetzmäfsigen Weise hinter einander geschaltet und mit den Stromwenderstegen verbunden sind, während die inducirenden Wechselstromspülen jedes Einzelumwandlers für sich hinter einander geschaltet sind.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE78825C true DE78825C (de) |
Family
ID=351517
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT78825D Expired - Lifetime DE78825C (de) | Verfahren zur Umwandlung von Wechselströmen beliebiger Spannung in Gleichströme von ebenfalls beliebiger Spannung und umgekehrt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE78825C (de) |
-
0
- DE DENDAT78825D patent/DE78825C/de not_active Expired - Lifetime
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