DE7805580U1 - Löschdüse an Handfeuerlöschern - Google Patents
Löschdüse an HandfeuerlöschernInfo
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-
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Description
Kali-Chemie Aktiengesellschaft 3000 Hannover
Löschdüse an Handfeuerlöschern
Die Erfindung betrifft eine Löschdüse an Handfeuerlöschern
mit einer Füllung aus Halogenkohlenwasserstoffen, deren Eprühkanal zwei Längenabschnitte unterschiedlichen Querschnitts
aufweist, wobei der Abschnitt mit dem gröberen Querschnitt am freien Ende der Düse vorgesehen ist.
Halogenkohlenwasserstoffe, insbesondere solche mit verschiedenartigen
Halogenatomen im Halogenkohlenwasserstoffmolekül, haben sich als sehr wirkungsvolle Mittel zur Bekämpfung von
Entstehungbränden erwiesen. Zu den bevorzugten Feuerlöschmittel dieser Art zählt das Bromchlordifluormethan, da es neben
einer günstigen Löschwirkung eine sehr niedrige Toxizität und eine Reihe von vorteilhaften physikalischen Eigenschaften besitzt.
So läßt es sich z.B. bei geringem Überdruck laicht verflüssigen und nimmt dann wegen des hohen spezifischen Gewichts
der Flüssigkeit von 1,9 g/cnr nur einen geringen Raum ein. Da CF2ClBr den elektrischen Strom nicht leitet und infolge seines
niedrigen Siedepunktes rasch rückstandsfrei verdampft, eignet es sich hervorragend zur Bekämpfung von Entstehungsbränden in
elektrischen Anlagen.
Als Nachteil der genannten Halogenkohlenwasserstoffe mit niedrigem Siedepunkt wird jedoch bemängelt, daß sie sich in-
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Z1-PA/Dr.Lr/Ka
22.2.1976
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folge rascher Verdampfung beim Austritt aus nicht besonders gestalteten
Düsen handlsUblicher Löscher rasch zu einer Löschwolke ausbreiten, wodurch ihre Reichweite begrenzt ist, obwohl
die genannten Halogenkohlenwasserstoffe an sich erheblich wirksamer sind als beispielsweise Kohlendioxid und daher die
erforderliche I.öschmittelkonzentration weitaus geringer ist.
Wegen der Möglichkeit einer Gefährdung durch Berührungsspannung
beträgt gemäß Richtlinie VDE 0132 der Sicherheitsabstand beim Löschen in Hochspannungsanlagen bis 100 000 Volt
drei Meter. Auch bei Entstehungsbränden in komplizierten oder unzugänglichen Apparaturen ergibt sich häufig ein größerer
Abstand zum Brandherd. Dabei muß ebenso wie bei Öl- und Gasbränden infolge der schon in der Entst'^hungsphase erheblichen
Strahlungshitze ein größerer Sicherheitsabstand gewahrt werden.
Durch die eingangs erwähnte bekannte Düse (DE-OS 17 59 016)
ist das Problem zu geringer Reichweite an sich gelöst. Infolge der Expansion des Löschmittels beim Übergang aus dem Kanalabschnitt
mit engem Querschnitt in den Kanalabschnitt mit weitem Querschnitt und des dadurch bewirkten Abkühlungseffektes werden
Wurfweiten von bis zu 7 m bei gleichzeitiger Bündelung zu einem scharfen Strahl erreicht.
Die bekannte Düse hat sich jedoch trotz ihrer Vorteile beim Bekämpfen bestimmter Brandarten unter extremen Bedingungen,
d.h. extrem niedrige oder extrem hohe Löschertemperatur, als nicht ausreichend wirksam erwiesen. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß beispielsweise bei tiefen Löschertemperaturen der Gasanteil im Löschmittelstrahl zu gering ist, um eine Gasflamme
erfolgreich zu bekämpfen, während bei höheren Löschertemperaturen trotz des Abkühlungseffektes der bekannten Düse
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der Flüssigkeitsanteil im Löschmittelstrahl zu gering ist, um
großflächige Brände zu löschen, deren Thermik die Löschmittelwolke zu schnell abführt, so daß dadurch die Gefahr der Rückzür
dung bereits gelöschter Brandstellen durch noch brennende Stellen besteht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannte Düse derart zu verbessern, daß auch unter den geschilderten
' -ctremen Bedingungen eine erfolgreiche Bekämpfung der
unterschiedlichen Brandobjekte möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß bei einem Verhältnis des Querschnitts des engeren
Kanalabschnitts zum Querschnitt des weiteren Kanalabschnitts von 1 : 15 bis 1 : 50, vorzugsweise 1 : 16 bi3 1 : 28,
konzentrisch innerhalb des Abschnitts mit dem größeren Querschnitt nahe bei oder in der Austrittsöffnung di - Düse ein
Prallkörper angeordnet ist.
Die Vergrößerung der Querschnittsverhältnisse über die Verhältnisse bei der bekannten Düse hinaus, bei der der weite
Kanalabschnitt maximal den 15-fachen Querschnitt des engeren Kanalquerschnitts aufweist, bewirkt eine Verstärkung des
Abkühleffektes und damit einen noch ausreichend "nassen"
Löschmittelstrahl auch bei hohen Löschertemperaturen, während der Prallkörper eine Aufspreizung des Löschmittelstrahls
und eine Verteilung auf eine ausreichend große Fläche bewirkt und insbesondere bei tiefen Löschertemperaturen die Wucht
und die scharfe Bündelung des Löschmittelstrahles bricht. Der Einfluß der Temperatur des Löschers auf die Charakteristik
des Löschmittelstrahls wird erheblich herabgesetzt. Unter hohen bzw. tiefen Temperaturen werden dabei gemäß den Prüfungsbestimmungen
Temperaturen von +60° C bzw. -20° C verstanden.
Gemäß Weiterbildung der Erfindung verhält sich der Querschnitt des Prallkörpers zum Querschnitt des weiteren
Kanalabschnitts wie 1 : 1,2 bis 1 : 28» vorzugweioe 1 : 3
bis 1 : 15. Zweckmäßigerweise hat der Prallkörper wenigstens den Querschnitt des engeren Kanalabschnitts. Der Prallkörper
kann im einfachsten Fall die Form einer flachen runden Platte oder einer Kugel haben. Zweckmäßigerweise hat er die Form
•ines Kegels mit düseneinwärts gerichteter Spitze.
Die Höhe des Kegels ist nicht kritisch, ebensowenig die Länge des engen Kanals. Die Länge des weiten Kanals ist
ebenfalls nicht besonders kritisch, sollte jedoch auf die \
Füllmenge und den Druck im Löscher abgestimmt sein. Bei einem \ 6-kg-Löscher, d.h. einem Handfeuerlöscher mit einer Bromchlor- f
difluormethanfüllung von 6 kg und einem durch Aufpressen von Stickstoff erzeugten Innendruck von 15-20 bar sollte die
Länge des weiten Kanalabschnitts 60 mm nicht überschreiten. Als optimal hat sich für einen solchen Handfeuerlöscher eine im
Längsschnitt quadratische Form des weiten Kanalabschnitts erwiesen, d.h. eine Länge und einen lichten Durchmesser dieses Abschnitts
von Jeweils 40 mm bei einem Durchmesser des Prallkörpers von 11 mm.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt
durch die erfindungsgemäße Düse und Fig. 2 eine Draufsicht auf die DUsenöffnung.
Ein insgesamt mit 1 bezeichneter zylindrischer DUsenkörper
weist einen Halsteil 2 mit nicht dargestellten Mitteln, beispielsweise überwurfmutter, zur Befestigung am Ventil des
Löschers und einen Kopfteil 3 auf. Als Sprühkanal ist eine Hals- und Kopfteil der Düse durchsetzende konzentrische zylindrische
Bohrung 4, 5 vorgesehen, wobei die Bohrung 4 im HaIsteil 2 einen engen und die unmittelbar in Strönsungsrichtung
daran anschließende Bohrung 5 im Kopfteil 3 einen weiten Querschnitt aufweist. Im Bereich der Mündung der weiten Bohrung 5
-6-
ist mittels Stegen 6 ein Prallkörper 7 in Form eines Kegels mit duseneinwärts gerichteter Spitze gehalten.
Beispiele tatsächlicher Ausführungen der erfindungsgemäßen Düse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengestellt, wobei
zum Vergleich als Düse Nr. 1 eine Düse ohne Prallkörper aufgeführt ist. Als Maß a ist in der Tabelle der Durchmesser
des engen Kanals 4, als Maß b die Länge des weiten Kanals 5, eis Maß c der Durchmesser des weiten Kanals 5 und als Maß d
der Durchmesser des Prallkörpers 7 Jeweils in mm angegeben.
OO O
Außerdem sind unter a . c und d (ohne Dimensionsangabe)
2 2 die Quadrate der genannten Durchmesser und unter c /a bzw. c /d die Verhältnisse dieser Durchmesser angegeben (die
Erfindungsdefinition gemäß den Ansprüchen stellt zwar auf die Verhältnisse der Querschnitte ab, da sich Jedoch bei mathematisch
korrekter Verhältnisbildung der Faktor It Jk herauskürzt,
stimmen die angegebenen Verhältniszahlen mit den Verhältniszahlen gemäß Erfindungsdefinition überein).
Tabelle 1 | a | b | C | und Querschnittsverhältnisse | a2 | c2 | d2 | - | c2/a2 | c2/d2 |
mm | mm | mm | d | 121 | ||||||
7,5 | 60 | 30 | mm | 56,25 | 900 | 121 | - | - | ||
Düsen-Abmessungen | 7,5 | 60 | 30 | - | 56,25 | 900 | 256 | 16 | 7,6 | |
Düse | 7,5 | 40 | 40 | 11 | 56,25 | 1600 | 256 | 28 | 13,2 | |
Nr. | 7,5 | 40 | 40 | 11 | 56,25 | 1600 | 28 | 6,3 | ||
1 | 7,5 | 60 | 30 | 16 | 56,25 | 900 | 16 | 3,5 | ||
2 | 16 | |||||||||
3 | ||||||||||
4 | ||||||||||
5 | ||||||||||
Zwecks Prüfung der Wirkung der erfindungsgemäßen Düsen und
der Vergleichsdüse wurden Handfeuerlöscher, bestückt mit diesen Düsen, mit je 6 kg HALON 1211 (Bromchlordifluormethan)
gefüllt und mit Stickstoff auf einen Gesamtdruck von 16,6 bar bei +200C aufgeladen. Anschließend wurden die Löscher bei
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unterschiedlichen Temperaturen abgespritzt und die Wurfweite sowie der Durchmesser der Löschmittelwolke in etwa 3 - 4 ι
Entfernung beobachtet. Die Düsen befanden sich bei allen Versuchen in waagerechter Lage in einer Höhe von 90 cm über dem
Boden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengestellt.
Wurfweiten und | Durchmesser der Löschmittelwolke bei unter | Temperatur -200C | Durch messer m |
Temperatur +15 C | Durch messer m |
Temperatur +600C | Durch messer m |
schiedlichen Löschertemperaturen | Wurf weite m |
0,4 | Wurf weite m |
0,5 | Wurf weite m |
0,6 | |
Düse | 8 | 1,4 1,4 |
10 | 1 1.2 |
8 | 0,8 1,2 |
|
Nr. | 5 sehr naß 4 |
- | 6 4 |
- | 6 5 |
1,0 | |
1 | - | 1,2 | - | 1,2 | 4 | 0,8 | |
2 3 |
5 | 5 | 5 | ||||
4 | |||||||
5 |
Zur Prüfung der praktischen Wirksamkeit wurden die Düaen 2-5 anhand von Feuerlöschern, die wie vorstehend beschrieben
mit 6 kg HALON 1211 bei 16,6 bar Innendruck bei 200C gefüllt
waren, an den Prüfobjekten B III/W bzw. C III/G der deutschen DIN 14406 Blatt 2 getestet.
Test 1
Vier quadratische Wannen von 65 cm Kantenlänge wurden im Viereck parallel zueinander mit 25 cm Randabstand flach auf dem
Boden liegend angeordnet. Jede Wanne wurde 2 cm hoch mit Wasser gefüllt und jeweils 4 1 Benzin auf die'Wasseroberfläche
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ι · ■ · ι
gegossen. Das Benzin wurde angezündet und nach einer Vorbrennzeit von 30 Sekunden mit Löschversuchen mit den auf +600C
aufgeheizten Löschern begonnen. Dieses Modell entspricht dem Prüfobjekt B III/W.
Versuche mit Düsen ohne Prallkörper führten wegen der Rückzündungen nur in Ausnahmen trotz völliger Entleerung des
Löschers zum Löscherfolg.
Mit den erfindungsgemäßen Düsen 2-5 gelang es bei jedem
Versuch, das Objekt in ca. 6 Sekunden abzulöschen. Es blieb stets noch ein Löschmittelrest von 2 - 2,5 kg im Behälter
zurück.
Es ließ sich beobachten, daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Düsen die Gefahr des Zurückspringens der Flamme
von e;nem noch brennenden auf eine bereits abgelöschte Wanne
eindeutig verzögert bzw. verhindert wurde.
Test 2
Aus einem 1 m über dem Boden waagerecht angeordneten
Rohr mit 1/2 Zoll lichter Weite strömte unter Eigendruck Propangas aus, welches entzündet wurde. Gleichzeitig mit der
Propangasflamme wurde unter dieser Flamme ein Bodenfeuer aus
1/2 1 Benzin entfacht. Die Löschversuche wurden mit auf -200C
abgekühlten Löschern unternommen. Dieses Modell entspricht dem Prüfobjekt C III/G.
Bei Versuchen mit Düsen ohne Prallkörper war nach den vorgeschriebenen drei Versuchen mit einem Löscher praktisch
der gesamte inhalt verbraucht.
Wurden Düser, mit Prallkörper verwendet, waren die Löschangriffs
deutlich erleichtert. Es blieben stets Löschmittelmengen im Löscher zurück.
Claims (4)
1. Löschdüse an Handfeuerlöschern mit einer Füllung aus
Halogenkohlenwasserstoffen, deren Sprühkanal zwei Längenabschnitte
unterschiedlichen Querschnitts aufweist, wobei der Abschnitt mit dem größeren Querschnitt am freien Ende der Düse
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Verhältnis des Querschnitts des engeren Kanalabschnitts (4) zum Querschnitt
des weiteren Kanalabschnitts (5) von 1 : 15 bis 1 : 50, vorzugsweise 1 : 16 bis 1 : 28, konzentrisch innerhalb des
Abschnitts (5) mit dem größeren Querschnitt nahe bei oder in der Austrittsöffnung der Düse ein Prallkörper (7) angeordnet
ist.
2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Querschnitt des Prallkörpers (7) zum Querschnitt des weiteren Kanalabschnitts (5) wie 1 : 1,2 bis 1 : 28, vorzugsweise
1 : 3 bis 1 : 15, verhält.
3. Düse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Prallkörper (7) wenigstens den Querschnitt des engeren
Kanalabschnitts (4) aufweist.
4. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß der Prallkörper (7) die Form eines Kegels mit düseneinwärts gerichteter Spitze hat.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7805580U1 true DE7805580U1 (de) | 1978-06-08 |
Family
ID=1322417
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE7805580U Expired DE7805580U1 (de) | Löschdüse an Handfeuerlöschern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7805580U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202006020889U1 (de) | 2006-10-16 | 2011-01-05 | Neumaerker, Harald, Dr. | Schaumzufuhreinrichtung |
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- DE DE7805580U patent/DE7805580U1/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202006020889U1 (de) | 2006-10-16 | 2011-01-05 | Neumaerker, Harald, Dr. | Schaumzufuhreinrichtung |
DE102006035349B4 (de) * | 2006-10-16 | 2016-02-25 | Harald NEUMAERKER | Schaumzufuhreinrichtung |
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