DE77470C

DE77470C - Bremsregler für Drucktelegraphen oder dergl. mit Verstellung- der Schwungmassen während des Ganges

Info

Publication number: DE77470C
Application number: DENDAT77470D
Authority: DE
Original assignee: Siemens and Halske AG
Current assignee: Siemens and Halske AG
Anticipated expiration: 1914-02-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTS^

während des Ganges.

Bei den Bremsreglern, deren Umdrehungszahl dadurch verändert wird, dafs der Abstand der schwingenden Massen und hiermit deren Fliehkraft und Bremswirkung gröfser oder kleiner gemacht wird, verursacht es grofse Schwierigkeiten, während des Ganges der zu regelnden Apparate die Lage der schwingenden Massen zu verändern, ohne gleichzeitig durch eine zugeführte gröfsere Reibung eine Phasenverschiebung der Bewegung der sich umdrehenden Theile hervorzurufen.

Diese Schwierigkeit ist bei dem Regler von Hughes dadurch umgangen, dafs man ein Kegelpendel anwendete, welches sich nicht um eine Achse dreht, sondern an einer Feder starr befestigt, ist, die sicn bei den Schwingungen des Pendels nicht dreht, sondern nur biegt. Hierdurch kann dann durch einfache Einführung eines Drahtes, welcher sich mitbiegt, die Verschiebung der schwingenden Massen erreicht werden.

Es stellt sich aber hierbei der grofse Uebelstand ein, dafs die Massen des Reglers in Bezug auf seine Umdrehungsachse nicht gleichförmig angeordnet sind, so dafs eine Kraftcomponente senkrecht zur Achse übrig bleibt, durch welche ein sehr unangenehmes Schleudern der bewegten Theile entsteht.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine Vorrichtung, welche gestattet, bei vollständig gleichförmiger Vertheilung der schwingenden Massen die zur Lageänderung der Haupttheile derselben erforderlichen Kräfte dem schwingenden Regler zuzuführen, ohne dafs die Reibung der bewegten Theile hierdurch so verändert wird, dafs eine Verzögerung der Bewegung auftritt.

Es sollen hier zwei Ausführungsformen der Vorrichtung beschrieben werden, welche im Wesen jedoch vollständig übereinstimmen.

Die Achse A des Reglers läuft in den Lagern χ χ¹, in Spitzen oder Achsen gelagert, und wird durch Zahnräder Z, Riemen oder dergleichen in Umdrehung versetzt. An dieser Achse sind zwei starke Federn ff¹ befestigt, welche sowohl die schweren Massen m m¹ als auch die aus Leder, Elfenbein oder dergl. bestehenden Bremskörper k k¹ tragen. Die Bremskörper laufen in einem Bremsring R₇ welcher so ausgehöhlt ist, dafs die Bremskörper k k^l immer in OeI laufen. Bei wagerechter Lage der Reglerachse genügt es, den äufseren Rand des Bremsringes ein wenig nach innen umzubiegen. Das OeI sammelt sich an der tiefsten Stelle an und wird bei der Bewegung der Regler mit herumgeführt. Insoweit haben die beiden Ausführungsformen gemeinschaftliche Theile.

In Fig. ι sind die beiden schweren Massen mm¹ mittelst der Drähte //' an der Hülse i befestigt, welche' sich sehr leicht auf der Achse A verschiebt. Die Hülse i hat einen Ansatz v, mit welchem sich dieselbe auf die Frictionsscheiben g g¹ durch ihr eigenes Gewicht und die an derselben befestigten Theile mm¹ mit gleichbleibendem Druck anlegt. Bei, wagerechter

Claims

Stellung der Reglerachse wird das nach unten drückende Gewicht .der Theile i, mm¹ durch einen gleichförmigen Federdruck ersetzt. Die Frictionsrollen g g^l sind an einem Träger h befestigt, welcher mittelst der Schraube s höher und tiefer gestellt werden kann. Hierdurch ist es möglich, während der Umdrehung des Reglers die Massen m und m^l höher und tiefer zu stellen. Da dieselben aber auf der zur Achse geneigten Feder//¹ gleiten, verändert sich auch der Abstand derselben von der Umdrehungsachse und hiermit ihre Fliehkraft. In demselben Mafse wird sich aber auch die zu bremsende Kraft der Bremskörper k k¹ ändern. Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der oben beschriebenen Einrichtung. Die Hülse i ist hier durch einen Stift ο ersetzt, welcher an einem Gleitstück b die Drähte / Z¹ trägt. Dieser Stift ist nach oben verlängert und trägt einen Ansatz p, mit welchem er sich an eine mittelst der Schraube g" höher oder tiefer verstellbare Anlage q auflegt. Durch die geringe Umfangsgeschwindigkeit des dünnen Stiftes ο wird auch hierbei die Reibung auf ein genügend geringes Mafs herabgedrückt.

Pat ε ν t-A ν Sprüche:

ι . Ein Bremsregler für Drucktelegraphen oder dergl., dessen Umdrehungszahl von dem Abstand der schwingenden Massen von der Drehungsachse abhängt, dadurch gekennzeichnet, dafs im Innern der Reglerwelle ein axial verschiebbarer Stift (o) angeordnet ist (Fig. 2), welcher mit den auf Federn (ff) ebenfalls in deren Längsrichtung verschiebbar angeordneten Schwungmassen (mm¹) durch Drähte (I P) oder andere geeignete Zugorgane verbunden ist, so dafs durch Verändern der relativen Lage des Stiftes (0) zur Welle (A) der Abstand der Schwungmassen von der Achse vergröfsert oder verkleinert wird.
2. Ein Bremsregler der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Art, sofern bei demselben der Stift (0) durch eine die Achse umgebende Hülse (i), Fig. 1, ersetzt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.