DE77386C - Aus einem Stück hergestelltes, durch eingelegte Bäume versteiftes Segel für Pfahlmasten - Google Patents

Aus einem Stück hergestelltes, durch eingelegte Bäume versteiftes Segel für Pfahlmasten

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DE77386C
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DENDAT77386D
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H. ch. vogt, Kopenhagen, Holsteingade 31b
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63HMARINE PROPULSION OR STEERING
    • B63H9/00Marine propulsion provided directly by wind power
    • B63H9/04Marine propulsion provided directly by wind power using sails or like wind-catching surfaces
    • B63H9/06Types of sail; Constructional features of sails; Arrangements thereof on vessels

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  • Sustainable Energy (AREA)
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  • Combustion & Propulsion (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezweckt, das Segel in passender Weise steif zu halten, um dessen Wirkung zu vergröfsern. Bei dem vorliegenden System (s. Fig. 1) ist das Segel aus einem einzigen Stück hergestellt, dessen Vorliek der Länge des Mastes entspricht; eine Reihe von dünnen Bäumen B ist im Segel eingeschlossen, zu deren Nocken das Segel ausgeholt werden kann, so dafs die Kraft, welche dazu nöthig ist, das Segel stramm zu halten, auf mehrere Bäume vertheilt wird, statt, wie bei gewöhnlichen Gaffelsegeln, nur auf Gaffel und Baum allein. Eine solche Construction hindert auch das Segel daran, bei schwachem Winde und Dünung zu schlagen.
Da die Windgeschwindigkeit von der Wasserfläche nach oben zu zunimmt, soll die Form des Segels nach oben abnehmen. Die Höhe des Segels wird den Mast und die Breite desselben den Baum entlang gestreckt, so dafs ein Bauchen vermieden wird. Um das Segel an seinem Platze zu halten, so dafs das Vorliek nicht leewärts des Mastes fällt, sind an dessen Achterkante zwei Schienen J angebracht, zwischen denen die am Vorliek des Segels festgemachten Knöpfe k sich bewegen können. Statt zweier Schienen kann natürlicherweise auch eine Schiene angewendet werden, um welche Klammern gewöhnlicher Art greifen. Segel dieser Construction werden nur in die Höhe gezogen und stehen dann sofort gestreckt (stramm). Die Windkraft vermag es nicht, den Achtertheil des Segels leewärts zu treiben, weil die Nocken der Bäume von einer Geerde G so gestützt werden, dafs kein Achterliek nothwendig ist, wodurch der Wind besser vom Segel weggleitet.
Weil der Mast infolge der Form des Segels den Hauptdruck trägt, so dafs die Beanspruchung der Schote gering wird, wird das Segel leichter zu manövriren sein. Für Dampfschiffe, die mit einer Dampfwinde zum Aufspannen der Segel versehen sind, erscheint dies System besonders vortheilhaft.
In Fig. 2 sind die Bäume B ersichtlich, deren vordere Enden durch die Schlitten S gesteuert werden, die den Mast entlang auf den Schienen / gleiten können. Der Schlitten ist mit einem länglichen T-Stück verbunden, welch letzteres um die inwendigen Flächen der Schienen J greift und dadurch den Schlitten an den Schienen hält. Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den. Schlitten und Fig. 4 zeigt den Schlitten von hinten gesehen; Fig. 10 und 11 zeigen den Schlitten in gröfserem Mafsstabe. Zwei Ansätze a, mit dem Schlitten in einem Stück gegossen, greifen um die Oese O am Vorderende des Baumes B (s. Fig. 3), und ein Bügel, welcher durch die Oese O geht, hält den Baum an dem Schlitten fest, während der Baum doch, in dieser Weise gelenkt, nach allen Richtungen bewegt werden kann. Das Vorliek des Segels ist durch Stroppen ρ mit dem Schlitten verbunden, so dafs die Kraft, welche auf das Liek wirkt, durch diese vertheilt wird.
Die Achterenden oder Nocken der Bäume werden, wie oben erwähnt, von der Geerde G,
die durch Oesen an den Nocken der Bäume geführt werden kann, gestützt. Die Bäume B, welche nur dazu beitragen sollen, das Segel stramm zu halten, sind deshalb sehr dünn, während die Bäume B, die von den Klaufallen K und den Piekfallen P getragen werden, viel stärker sind; die Geerde ist hier an der Nocke festgemacht.
Die Segel werden durch mehrere Klaufallen K und Piekfallen P aufgeholt. Von den Schlitten. aus, an denen die Klaufallen festgemacht sind und durch welche die Vorderenden der Bäume mitsammt dem Segel gehoben werden, werden diese Fallen über Scheiben i an den Seiten des Mastes und von dort aus zum Verdeck geführt.
Die Piekfallen P (am besten eines an jeder Seite des Segels) führen vom äufseren Theil des Baumes oder von den Nocken ebenfalls über Scheiben i und von dort nach dem Verdeck. Da dieselben einen etwas kürzeren Weg zu machen haben als die Klaufallen, werden sie, wenn sie mit den Klaufallen nach einem und demselben Klotz geführt werden, erst dann gestreckt (stramm) sein, wenn der Klotz dicht an das Verdeck hinuntergeholt worden ist.
Die Knöpfe k, an welchen das Vorliek des Segels festgemacht ist (s. Fig. 12 und 13), bestehen aus zwei abgerundeten Scheiben, die mit einem cylindrischen Bolzen in einem Stück gegossen sind, welcher Bolzen die convexen Seiten der Scheiben gegen einander hält. Der cylindrische Theil ist etwas länger, als die Schienen dick sind, und bewegt sich zwischen diesen; in horizontaler Richtung kann sich derselbe frei drehen, so dafs das Segel zusammengehalten werden kann. Die Scheibe an dem einen Ende des Stieles hält den Knopf k an den Schienen, während die Scheibe am anderen Ende so geformt ist, dafs das Liek des Segels daran festgemacht werden kann.
Das hier beschriebene Segelsystem kann nach Belieben von unten oder von oben gerefft werden. Beim Reffen von unten wird das ganze Segel um ein Stück nach unten heruntergelassen und gleichzeitig die Achtergeerde G geholt, wodurch die Segelfläche vermindert wird, während der ungereffte Theil des Segels doch ziemlich stramm (gestreckt) steht, so dafs man fortfahren kann zu segeln und nur den losen, untersten Theil des Segels am Unterbaum festzumachen braucht. Ist es nothwendig, das Segel sehr schnell einzuziehen, so mufs dasselbe von oben gerefft werden. Man macht dann nur den obersten bezw. die obersten Fallen los und holt durch Hinunterziehen einen beliebig grofsen Theil des Segels hinunter, jedoch nur bis zu einem mit Klaufallen und Piekfallen versehenen Baum. Der oberste eingezogene Theil des Segels wird sich dann vermittelst der im Segel eingelegten Bäume in Längsfalten an dem mit Klaufallen und Piekfallen versehenen Baum lagern. Ist nun aufserdem das Piekfall in zwei Theile getheilt, so liegt der eingezogene Theil des Segels fest zwischen denselben.
Bei diesem System mufs der Mast' vom Verdeck bis zum Knopfe in einem Stück sein. Die Schienen J können, wie Fig. 3 zeigt, an Längenkragen den Mast entlang festgeschraubt sein, namentlich wenn dieser aus Holz ist; ist der Mast aus Stahl, so können Winkeleisen vermittelst . kleiner Winkel mit passenden Zwischenräumen am Mast festgemacht werden, wie es im Querschnitt Fig. 5 gezeigt ist; der eine Flantsch der Winkeleisen wird dann als Schiene für den Schlitten und die Knöpfe benutzt.
Das Stützen des Mastes wird bei diesem System durch einen oder mehrere Sahlingen, Fig. i, 6 und 7, vermehrt, indem die Wanten von der Spitze des Mastes über die Sahling hinaus und von dort nach der Schiffsseite oder gegen den Mast geführt werden, so dafs eine Art von Träger entsteht, wodurch erreicht wird, dafs der Mast schwächer als sonst gemacht werden kann. Es wird bemerkt, dafs das Aufspannen des Segels die Schienen entlang, vom Verdeck bis zur Spitze des Mastes, durchaus nicht das Abstützen des Mastes hindert, was ein besonders wichtiger Punkt ist. Eine der Wanten kann ferner über den Sahlingshorn und nach vorn geführt werden. Uebrigens drücken diejenigen Bäume, welche mit Klaufallen und Piekfallen versehen sind, in der Richtung nach vorn. Da die Entfernung zwischen den Segeln übrigens so grofs sein sollte als die Breite der Segel, damit das eine Segel der Wirkung des anderen nicht schaden kann, so ist auch nichts im Wege, das Stag unmittelbar nach vorn zu führen.
Eine besondere Geerde, Fig. 6 und 7, kann, wenn erwünscht, von einem der Bäume zum Maste hinten zugefügt und während einer Wendung vor dem Winde benutzt werden. Uebrigens kann man beim Segeln vor dem Winde Speiler, Raasegel und dergl. aufspannen. Da die Segelform eine solche ist, dafs die gröfste Dimension des Segels den Mast entlang ist, so wird der Druck auf das Segel dicht bei diesem concentrirt, so dafs die Kraft auf die Schote verhältnifsmäfsig gering und das Segel leicht zu manövriren sein wird. Aus dem Grunde können auch Federn j unterhalb des Baumes mit Vortheil angewendet werden, indem die Schoten an den Federn festgemacht werden, um die Bewegungen des Schiffes weicher zu gestalten. Die Form der Achterkante des Segels kann irgend ein Vieleck mit den Baumnocken als Winkelspitzen bilden, wie in. Fig. 8 und 9 gezeigt ist, wo die Nocken
derjenigen Bäume, die mit Klaufallen und Piekfallen versehen sind, in einem Parabelbogen liegen. Schliefslich soll bemerkt werden, dafs die beschriebene Construction auch ohne die am Maste befestigte Schiene benutzt werden kann, indem das Segel in diesem Falle in gewöhnlicher Weise am Maste befestigt wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Aus einem Stück hergestelltes, versteiftes Segel, bei welchem annäherungsweise wagerechte, mit dem Segeltuch fest verbundene und einerseits in ■ dem Mastbaum geführte, andererseits an einer Geerde G befestigte Bäume B mittelst Klaufallen K und Piekfallen P von Deck aus nach einander aufgeholt oder abgelassen werden können, wobei zwischen den Bäumen eingelegte, ebenfalls mit dem Segeltuch verbundene, einerseits im Mastbaum geführte, andererseits an der Geerde befestigte Versteifungsbäume beim Aufholen des Segels letzteres spannen, beim Herunterlassen desselben jedoch gleichmäfsig auf die Bäume B falten.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT77386D Aus einem Stück hergestelltes, durch eingelegte Bäume versteiftes Segel für Pfahlmasten Expired - Lifetime DE77386C (de)

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