DE7708275U - Vorrichtung zur Herstellung eines Bogens aus Vierkantstahldraht - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung eines Bogens aus VierkantstahldrahtInfo
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Description
Frau München, den 9. 12. 1977
Dr. Roswitha Aichinger
8045 Ismaning A 1061 ra
Vorrichtung zur Herstellung eines Bogens aus Vierkantstahldraht ■"""
Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines verschiedene Biegungen aufweisenden
Bogens aus Vierkantstahldraht mittels einer Schiaufenbicgezange, der in der Orthodontie, das ist die Zahnregulierung mittels
festsitzender Apparaturen, Anwendung findet.
Bei der Orthodontie werden solche Stahldrähte in der Weise angewendet,
daß sie unter Vorspannung in sogenannte Bandschlösser eingesetzt werden, die ihrerseits auf starre Bänder, vorzugsweise
Stahlbänder, aufgeschweißt sind. Die Stahlbänder werden um den zu regulierenden Zahn exakt angepaßt und aufzementiert,
un so eine ständige gerichtete Kraftwirkung auf den Zahn auszuüben.
Anfangs wurden bevorzugt Stahldrähte mit Kreisquerschnitt gebogen. Dabei ließ sich jedoch kein ausreichend guter Sitz des
Bogens in den Bandschlössern erreichen. Insbesondere ließ sich bei Drähten mit kreisrundem Querschnitt kein Drehmoment um die
Längsachse des Drahtes auf das Bandschloß bzw. auf den Zahn übertragen. Deshalb ist man allgemein dazu übergegangen, die
Bögen aus Vierkantdrähten zu biegen. Dadurch läßt sich ein exakter Sitz des Vierkantbogens in dem jeweiligen Bandschloß erreichen
und es läßt sich von dem Bogen ein Drehmoment um die
Langsachse des Drahtes auf das Schloß, das Band und damit auf den
betreffenden Zahn übertragen. Die übertragung eines Torsionsmomentes
kann dabei entweder in der Weise erfolgen, daß der Vierkantdraht bei der Herstellung des Bogens gezielt tordiert
wird, so daß sich beim Einsetzen j η die vorgesehenen Schlösser ein entsprechendes Rückstellmoment ergibt, wobei in diesem Fall
für alle Bänder Schlösser verwendet werden können, deren Vierkantausnehmungen gleich ausgerichtet sind. Die übertragung eines
Torsionsmomentes kann aber auch in der Weise erfolgen, daß der Vierkantdraht an keiner Stelle vortordiert ist, sondern daß die
Vierkantausnehmungen in den Schlössern je nach dem gewünschten Moment, das auf den Zahn übertragen werden soll, unterschiedlich
geneigt sind. In beiden Fällen wird die gleiche Wirkung erzielt, nämlich es wird an der Anschlußstelle des Bogens am Bandschloß
der Bogen mit einem Torsionsmoment vorgespannt, dessen Reaktionsmoment auf den Zahn übertragen wird.
Bei der Herstellung der Bögen, die jeweils für den Einzelfall vom Orthodenten selbst in Handarbeit erfolgt, liegt eine besondere
Schwierigkeit darin, eine gewünschte Tordierung des Vierkantdrahtes sehr genau zu erreichen bzw. für den Fall der Schlösser
mit unterschiedlich geneigten Ausnahmeausschnitten eine Tordierung des Vierkantdrahtes peinlichst zu vermeiden, da eine nicht
gewünschte Tordierung des Vierkantdrahtes eine falsche Kraftwirkung auf den betreffenden Zahn zur Folge hätte. Als besonders
unangenehm erweist sich die Situation deshalb, weil eine einmal erfolgte bleibende Tordierung des Vierkantdrahtes nicht mehr
rückgängig zu machen ist, das heißt bei einem einzigen Fehler während der Biegung des Bogens muß der Bogen als Ausschuß weg- J
geworfen werden. Man hat bisher versucht, solche Biegefehler f dadurch auszuschalten, daß man spezielle Schlaufenbiegezangen §
entwickelt hat. Diese Zangen sind in ihrer Formgebung und dem- | zufolge in ihrer Herstellung sehr kompliziert und dementsprechend |
aufwendig. Obwohl die aufgezeigte Problematik der Vermeidung von I
i nicht gewünschten Tordierungen des Vierkantdrahtes seit vielen
Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, bekannt ist, und obwohl man seit ebenso langer Zeit versucht, das Problem mit entsprechenden Spe-
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zialzangen zu lösen, ist es bisher nicht gelungen, dem OrLhodenten ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dessen
Hilfe er problemlos die Herstellung solcher Bögen meistern könnte. Vielmehr hat sich gezeigt, daß trotz" der Anwendung
sehr teurer Spezialzangen die Erzielung der genau gewünschten Formgebung des Bogens bisher mehr oder weniger vom Zufall
abhängig ist.
Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es deshalb, eine Vorrichtung
zur Herstellung solcher Bögen anzugeben, mit deren Hilfe Bögen von genau gewünschter Formgebung hergestellt
werden können, ohne daß dabei unvertretbar·hohe Ausschußquoten
in Kauf genommen werden müßten.
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß gelöst durch einen Drahthalter
mit einer beidseitig offenen Führungsbohrung, deren Querschnittkontur genau der Querschnittkontur des Drahtes
angepaßt ist. Der neue Drahthalter ermöglicht eine genaue Ausrichtung der Seitenflächen des Drahtes im Raum, so daß
es dem betreffenden Orthodenten ohne Schwierigkeiten möglich ist, mit einer Schiaufenbiegezange dem Vierkantdraht rile gewünschte
Form zu geben, ohne daß unkontrollierte Tordierungten auftreten. Die in geraden Stücken als Halbzeuge zur Verfügung
stehenden Vierkantdrähte können durch die Führungsbohrung des Drahthalters durchgeschoben werden, wobei man
den Draht aus einem Ende der Führungsbohrung immer gerade soweit herausstehen läßt, wie es für die Biegeoperation notwendig
ist. Hierdurch werden unkontrollierte Kraftwirkungen auf einen längeren Abschnitt des Drahtes mit Sicherheit
vermieden. Sobald jeweils eine Biegeoperaticn an einer bestimmten Stelle des Drahtes beendet ist, wird dieser soweit
aus der Führungsbohrung herausgezogen, bis die gewünschte Stelle, an der die nächste Biegung vorgenommen werden soll,
gerade die Führungsbohrung verlassen hat, so daß die Biegung
des Drahtes an diesem Stelle wiederum bei exakter Ausrichtung
der Seitenflächen des Vierkantdrahtes im Raum erfolgt.
Um einerseits eine möglichst exakte Führung des Drahtes in 4er Führungsbohrung zu gewährleisten, andererseits aber auch
eine Längsverschiebung des Draihtes in der Führungsbohrung
ohne unzulässig hohen Kraftaufwand zu ermöglichen, soll vorzugsweise
die Passung Draht-Bohrung ein Schiebesitz sein.
In weiterer Ausgestaltung der Neuerung wird vorgeschlagen, daß
der Drahthalter außen prismatische Form aufweist und sich zu seinem einen Ende hin verjüngt. Diese Formgebung ermöglicht einer
seits ein sicheres Greifen des Drahthalters an seinen äußeren Seitenflächen, andererseits ein unbehindertes Arbeiten in unmittelbarer
Nähe des Führungsbohrungsendes. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung soll die Länge des Drahthalters etwa das Hundertfache
der größeren Länge des Drahtquerschnittes betragen, während seine Höhe und Breite jeweils etwa das Zehn- bis Zwanzigfache
der größten Kantenlänge des Drahtquerschnitts sein soll. Diese Abmessungen ergeben eine optimale Größe-des Drahthalters,
to daß einerseits eine ausreichend gute Abstützung gegenüber dem Biegewerkzeug, nämlich der Schiaufenbiegezange zwischen zwei
Fingern einer Hand möglich ist, andererseits aufgarund der geringen
Abmessungen der Drahthalter geringstes Gewicht und einfachste Handhabbarkeit in sich vereinigt.
In weiterer Ausgestaltung der Neuerung wird vorgeschlagen, daß der Drahthalter aus Kunstharz oder einem ähnlich formbeständigen
Kunststoff besteht. Dieses Material bietet sich für den Drahthalter insofern an, als seine Herstellung dadurch in einfachster
Weise so erfolgen kann, daß er um einen Musterdraht herumgegossen
wird. Schließlich läßt sich bei der Verwendung eines solchen Materials auch die äußere Form des Drahthalters mit geringstmöglichem
Aufwand auf individuell gewünschte Grifformen bringen,
der Drahthalter kann aber auch aus einem geeigneten Metall bestehen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Neuerung soll an dem verjüngten Ende des Drahthalters zur Führung des Vierkantdrahtes'
ein Metalleinsatz vorgesehen sein. Die Anwendung einer Metallführung hat den Vorteil, daß Verschleiß der Führungsbohrung, der
insbesondere an der Mündung durch erhöhte Krafteinwirkung über den Vierkantdraht auftreten könnte, praktisch ausgeschlossen
wird. Dadurch wird über lange Zeit eine gleichbleibende exakte Führung des Vierkantdrahtes gewährleistet.
Vorzugsweise soll der Metalleinsatz, eine Führungslänge von etwa
dem Acht- bis Zwölffachen der größeren Kantenlänge des Drahtquerschnittes
aufweisen. Es hat sich gezeigt, daß eine solche Führungslänge einer Metallführung optimal ist, indem einerseits
eine genaue Führung des Vierkantdrahtes erzielt wird, andererseits die Reibung zwischen Draht und Führungsbohrung gering
gehalten wird.
Anhand der beigefügten Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Neuerung beschrieben. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine neue Vorrichtung in Arbeitsstellung im Schrägbild,
Fig. 2 den Anschluß eines Vierkantbogens an einer Zahnkrone ausschnittweise im Schrägbild.
In Fig. 1 ist ein teilweise fertiger Bogen 1 dargestellt, der aus einem Draht mit Vierkantquerschnitt gebogen ist. Im Regelfall
werden Vierkantdrähte mit quadratischem Querschnitt verwendet, wie auch in der Figur dargestellt(, jedoch können auch Drähte mit
rechteckigem Querschnitt zur Anwendung kommen. Die Kantenlänge des Vierkantdrahtes ist mit k bezeichnet. Der Bogen 1 steckt mit
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seinem noch zu biegenden Abschnitt in einem Drahthalter 2 von prismatischer äußerer Form. Der Drahthalter 2 weist eine in
seiner Längsrichtung verlaufende zentrale Führungsbohrung 4 auf, die dem Querschnitt des Vierkantdrahtes angepaßt ist. Aus der
rückwärtigen, in der Figur nicht sichtbaren Stirnfläche des Drahthalters steht der Vierkantdraht hervor. Der Drahthalter 2
verjüngt sich in Richtung zu seinem vorderen Ende hin, wo er mit einem Metalleinsatz 6 versehen ist. Der Metalleinsatz & hat die
Form eines Vierkantrohres, dessen Innenbohrung wiederum genau die gleiche Querschnittskontur aufweist, wie der Vierkantdraht,
der geführt werden soll. Die Führungslänge des Metalleinsatzes 6 beträgt etwa das Acht- bis Zwölffache der Kantenlänge k dös Vierkantdrahtes.
Der Metalleinsatz 6 ist in den Drahthalter 2 eingebettet, der aus Kunstharz oder Metall bestehen soll, wobei zur
Verbesserung der Halterung des Metalleinsatzes 6 dieser mit Wider haken 8 versehen ist. Die Gesamtlänge des Drahthalters 2 ist mit
1 bezeichnet und beträgt etwa das Hundertfache der Kantenlänge k des Vierkantdrahtes. Die Biegungen bzw. Tordierungen des Vierkantdrahtes
zu den gewünschten Formen erfolgen in unmittelbarer Nähe vor dem vorderen Ende des Drahthalters 2, im gezeichneten
Ausführungsbeispiel also etwa dort, wo mittels Pfeilen die Kantenlänge des Vierkantdrahtes eingezeichnet ist. Jeweils nach
Ausführung einer Biegung bzw. Torsion kann der Draht aus dem Drahthalter 2 nach vorn soweit herausgezogen werden, bis die
Stelle erreicht ist, an der eine weitere Biegung stattfinden soll
In Fig. 2 ist schematisch eine Zahnkrone 10 dargestellt, die mit einem Stahlband 12 mit einem Bandschloß 14 versehen ist. Das
Bandschloß 14 weist eine Viearkantausnehmung 16 auf, die dem Vierkantquerschnitt
des Bogens 1 genau angepaßt ist. Dadurch ergibt sich ein exakter Sitz des Bogens 1 im Bandschloß 14, der auch
die Übertragung von Torsionsmomenten um die Längsachse des Bogens 1 erlaubt.
Claims (8)
- DOST & ALTENBURGPATENTANWÄLTEWOLFSANG DOST. DR RER. nat,dipi_-chem. UDO ALTENBURS. OIPL.-F-HVS.8 MÜNCHEN BO GALILEIPLATZ 1TELEFON: 089-98 66 64TELEGRAMME: salileipat MünchenTELEX: O5-22T91 iuscodDatum: 9_ Dezember 1977Schutzansprüche. Vorrichtung zur Herstellung eines verschiedene Biegungen aufweisenden Bogen& aus Vierkantstahldraht für die Zahnregulierung mittels einer Schiaufenbiegezange, gekennzeichnet durch einen Drahthalter (2) mit einer beidseitig offenen Führungsbohrung (4) , deren Querschnittkontur genau der Querschnittkont;'.r des Drahtes (1) angepaßt ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Passung Draht-Bohrung ein Schiebesitz ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruchi oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drahthalter (2) außen prismatische Form aufweist und sich zu seinem Ende hin verjüngt.
- 4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (1) des Drahthaltcrs (2) etwa das Hundertfache der größten Kantenlänge (k) des Drahtquerschnittes ist, während seine Höhe und Breite jeweils etwa das Zehn- bis Zwanzigfache der größten Kantenlänge des Drahtquerschnitts sind.
- 5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drahthalter (2) aus Kunstharz, einem7708275 O9.ea7Bähnlich formbeständigen Kunststoff oder Metall besteht.
- 6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem verjüngten Ende des Drahthalters (2) zur Führung des Drahtes (1) ein Metalleinsatz (6) vorgesehen ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, da.durch gekennzeichnet, daß der Metalleinsatz (6) eine Führungsilänge von etwa dem Acht- bis Zehnfachen der größten Kantenläinge (k) des Drahtquerschnitts aufweist.
- 7708275 09.0178
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7708275U true DE7708275U (de) | 1978-03-09 |
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