DE765667C - Roentgenroehre - Google Patents
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Description
AUSGEGEBEN AM 5. APRIL 1954
N 41086 VIIIc12ig
Röntgenröhre
Für die Hochspannungssicherung von Röntgenröhren sind mehrere Mittel bekannt.
Eine auch, jetzt noch vielfach in der Praxis angewandte Lösung dieses Problems besteht
darin, die Röhre in einem geerdeten, die Enden der Röhre mit Abstand umgebenden Mantel aus Metallblech anzuordnen, so daß
eine im wesentlichen aus Luft bestehende Isolation zwischen den Röhrenenden und dem
Schutzmantel vorhanden ist. Manchmal wird der erforderliche Abstand zwischen Metallmantel
und Röhrenende durch eine Zwischenwand aus Isolierstoff vermindert; auch sind
Einrichtungen bekannt, bei denen die Luftisolation durch eine ölfüllung ersetzt ist.
Bei einer anderen Lösung wird die die Röhrenenden umgebende Luft elektrostatisch
entlastet, und es wird ein Schutzmantel aus Isolierstoff benutzt, der auf seinen den
Röhrenenden zugewandten Innenflächen eine ao mit den von ihnen umgebenen Hochspannungsteilen
verbundene leitende Schicht besitzt, während an der Außenseite dieses Schutzmantels
sich ebenfalls eine leitende Schicht befindet, die beim Betrieb- geerdet wird.
Es wurde bereits vorgeschlagen, die mit Luft oder öl gefüllten Zwischenräume ganz
zu vermeiden und einen Körper aus festem Isolierstoff unmittelbar auf die Glaswand
anzubringen. Die Außenoberfläche dieses
Isolierkörpers kann dabei mit einer beim Betrieb zu erdenden leitenden Schicht überzogen
sein.
Bei jeder der bekannten Konstruktionen bildet die Entfernung der beim Betrieb in der
Röhre entwickelten Wärme ein Problem für sich. Bei den einen Luftraum enthaltenden
Röhrenhauben kann in dem Raum zwischen Röhrenende und Schutzmantel ein Luftstrom
ίο hindurehgeführt werden, wozu manchmal ein
elektrisch angetriebener Ventilator mit dem Schutzmantel zusammengebaut wird. Bei dem
ohne Zwischenraum an der Röhre anliegenden Schutzkörper kommt dieses Mittel nicht in
Frage, vielmehr wird durch das mit einem offenen Kanal versehene Hochspannungskabel
eine strömende Flüssigkeit oder ein Gas in das Innere der Anode geführt, um die auf
ihrer vom Kathodenstrahleubündel getroffenen Oberfläche entwickelte Wärme abzuleiten.
Xur bei kleinen Röhren für sehr geringe Leistung kann auf künstliche Kühlung überhaupt
verzichtet werden.
Die Erfindung bezweckt, eine hochspannungsgeschützte
Röntgenröhre zu bauen, bei der die Schwierigkeiten der Wärmeableitung
auf andere Weise gelöst sind als bisher und bei der die Beseitigung der !
Betriebswärme auf derartige Weise vor sich 1 geht, daß die nicht langer durch Wärme- 1
Probleme behinderte Sicherung gegen Hochspannung denkbar einfach wird. Es hat sich
überraschenderweise gezeigt, daß es durch diese Erfindung möglich wird. Diagnostikröhren
für ganz normale Leistungen herzustellen, die nur halb so lang sind wie die
bisher üblichen Typen, während das Gewicht bis auf ein Drittel herabgesetzt ist.
Bei der neuen Röhre wird die Betriebswärme von den gegen Berührung zu schützenden
Röhrenteilen ferngehalten, so daß diese Teile mit Hilfe von nicht thermisch beanspruchten
Bekleidungen aus Isoliermaterial geschützt werden. Um dies zu erreichen, wird gemäß der Erfindung von mehreren an sich
bekannten Maßnahmen gleichzeitig Gebrauch gemacht.
Die Anode der Röhre ist von dem sogenannten schweren Typ. d. h. die hochschmelzende
Aufprallscheibe ist mit einer die Wärme gut leitenden Metallmasse, vorzugsweise Kupfer,
über die sich die bei der Belastung frei werdende Wärme sofort verteilt, verbunden, j
und die Mantelfläche dieser Anode ist über einen großen Teil (mindestens 75 cm"2) geschwärzt,
so daß die Anode eine vergrößerte Wärmeausstrahlungsfähigkeit besitzt. Diesem ganzen Teil liegt ein gegen die Anode und die
Kathode der Röhre für Hochspannung isolierter Metallteil der Röhrenwandung frei gegenüber.
Dabei sind die isolierenden Röhrenenden samt den auf Elektrodenpotential befindlichen außenliegenden Metallteilen von
einem isolierenden Berührungsschutzkörper anliegend umgeben, an dem ein berührungssicheres
Hochspannungskabel befestigt ist, während die direkte Verbindung der Anode mit dem Röhrenende und dem äußeren Stromzuführungsleiter
eine so geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt, daß die über sie abgeleitete
Wärmemenge so gering ist und gleichzeitig durch einen oder mehrere mit dem metallenen
Teil der Röhrenwand wärmeleitend verbundene Schirme zwischen Anode und Röhrenende
auch ein Wärmeübergang in das Röhrenende durch Strahlung so weit unterdrückt ist,
daß diese Teile trotz des wärmeisolierenden Abschlusses von der Außenluft keine unzulässige
Temperatur annehmen, während die auf der Anode entwickelte Wärme bei verhältnismäßig
niedriger Anodentemperatur von der Anode durch den Metallteil der Röhrenwand hindurch ausgestrahlt wird.
Man hat bereits vorgeschlagen, durch Schwärzung der Anodenoberfläche bei einer
Röntgenröhre mit sich drehender Anode die Strahlungsfähigkeit der Anode zu verbessern.
Bei normal belasteten Diagnostikröhren muß die Verlustleistung, die, über eine ganze
Arbeitsperiode gerechnet, durchschnittlich etwa 100 Watt beträgt und momentan Werte
von über 20 kW haben kann, abgeführt werden. Bei dieser Belastung wird der Anodenkörper
mit verbesserter Strahlungsfähigkeit immerhin noch bis etwa 5000 C erhitzt.
Isolierende Schutzteile und isolierende Teile der Wandung können diese Temperatur nicht
vertragen.
Die bekannten Röhren dieser Art sind nicht hochspannungsgeschützt, so daß die Wärme
nach außen abgeführt werden kann. Bei einer weiteren bereits bekannten, ebenfalls nicht
hochspannungsgeschützten Röhre hat die Verbindung der Anode mit der Röhrenwandung
eine geringe Wärmeleitfähigkeit zum Zweck, die Durchführung gegen zu hohe
Temperatur zu schützen. Die Mantelfläche der Anode liegt einem erweiterten Teil der
Röhrenwandung gegenüber, die durch ihre große Oberfläche imstande ist, die auf ihr
abgestrahlte Wärme an die umgebende Luft abzugeben. Durch diese bekannten Ausführungen
wird jedoch nicht eine Röntgenröhre geschaffen, bei der die Berührungsschutzhauben
unmittelbar auf die Röhrenenden aufgesetzt werden können. Es sind zwar auch Röntgenröhren bekanntgeworden,
bei denen die Isolierhauben direkt auf die Röhrenenden aufgesetzt wurden und ein Teil
der Anodenwärme durch Strahlung an einen metallischen Wandungsteil abgegeben wurde.
Aber derjenige erhebliche Anteil der Anoden-
Verlustleistung, der dennoch an die Röhrenenden abgegeben wurde, erhitzte in unerwünschter
Weise die Röhrenenden und die sie umgebende Isolation, so daß dadurch der möglichen Röhrenleistung eine enge Grenze
gezogen blieb. Eine erhebliche Erhöhung der Röhrenleistung auch bei kleinem' Gesamtvolumen
der Röhre erreicht man erst gemäß der Erfindung, und zwar dadurch, daß man ίο neben der Verwendung von Berührungsschutzlcörpern,
die isolierend und eng anliegend die Röhrenenden umgeben, sowohl eine hinreichend große Oberfläche des Anodenmantels
schwärzt und die Anodenwärme vom Anodenmantel gegen einen isolierenden Metallteil der Röhrenwand durch Strahlung
abgeben läßt als auch gleichzeitig den Wärmefluß von der Anode in die Röhrenenden
unterbindet, indem man einmal die abgeleitete Wärme im Verhältnis zu der von der Anode
abgestrahlten Wärme gering macht und darüber hinaus die Wärmestrahlung in die
•Röhrenenden durch Verwendung von mit dem metallenen Teil der Röhrenwand wärmeleitend
verbundenen Schirmen unterbindet. Durch die erfindungsgemäße Kombination von Maßnahmen wird erreicht, daß die
Betriebswärme auf einen Teil der Röhrenwand abstrahlt und seitwärts abgegeben wird.
Diese Röhrenwand läßt die eingestrahlte Wärme gut durch und gibt sie gegebenenfalls
an Stativteile oder einen aufgesetzten Radiatorkörper leicht ab, so daß dieser Mittelteil
im Gegensatz zu einer Wandung aus Glas, welche die Wärme absorbiert, jedoch nicht
abgeben würde, verhältnismäßig kalt bleibt. Sie wird z. B. bei einer Anodentemperatur
von 5000 C nicht wärmer als etwa ioo° C. Dadurch können dem Hochspannungsschutz
dienende Isolierteile die Röhrenenden samt den auf Elektrodenpotential befindlichen
außenliegenden Metallteilen umgeben, ohne daß auf thermische Beanspruchung dieser
Teile Rücksicht zu nehmen ist. Berührungssichere Hochspannungskabel sind an diesen
Schutzkörpern befestigt. Die ganz geringe Wärmemenge, die noch durch Strahlung oder
Leitung auf die Röhrenenden kommt, kann, falls überhaupt noch eine unzulässige Tempego
raturerhöhung befürchtet werden sollte, leicht beseitigt werden. Hierzu kann z. B. ein kleiner
Ventilator dienen. Luftkanäle, Wasserschläuche oder sonstige Kühlmittel sind aber
nicht nötig, da es sich nur um einen geringen Prozentsatz der ganzen Verlustwärme handelt,
und die Schutzteile und Kabelendverschlüsse können sehr einfach ausgeführt sein.
Zweckmäßig wird das Anodenende der Röhre oder beide Röhrenenden werden gegen
Einstrahlung von Wärme aus den Elektroden durch einen oder mehrere im Vakuumraum
angeordnete, mit dem metallenen Teil der Röhrenwand wärmeleitend verbundene
Schirme geschützt.
Auch die mechanische Belastung der den vakuumdichten Abschluß bewirkenden Isolierteile
kann stark vermindert werden, indem die Anode oder die Kathode oder diese beiden
Teile von einer an dem Metallteil der Wand befestigten Querwand aus Isoliermaterial
getragen werden. Auf diese Weise kann.man eine Röhre bauen, bei der ein metallener
Mittelteil der Röhre zusammen mit den Elektroden und den diese mit dem Metallteil der
Wand mechanisch verbindenden Isolierscheiben baulich eine Einheit bilden, die einen
mittleren Raum umschließt und bei der die Isolierkörper, in denen die Stromzuführungsleitungen
eingeschmolzen sind, nur zur Abdichtung dienen und mittels Schutzkappen der Berührung von außen entzogen sind.
Die Querwände können aus keramischem Material hergestellt werden, so daß sie eine
hohe Temperatur aushalten können. Elektrisch gut isolierendes, jedoch die Wärme gut leitendes
Material hat den Vorteil, daß die Querwände durch ihren Kontakt mit dem Metallteil
der Röhrenwand gekühlt werden. Zu diesem Zweck ist ein in üblicher Weise aus in chemischer Hinsicht besonders reinem und
eisenfreiem Magnesiumsilikat hergestelltes Isoliermaterial besonders geeignet.
Um eine wirksame Abschirmung gegen Wärmestrahlung zu erhalten, kann man einen
kühlbaren Metallschirm anordnen, der eventuell auch die die Anode bzw. das Kathodengebilde
tragende Querwand aus Isoliermaterial gegen Erhitzung schützt, so daß diese keine Wärme nach dem Röhrenende hin ausstrahlt.
Zweckmäßig wird dieser Metallschirm an dem Metallteil der Röhrenwand befestigt. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von Röntgenröhren nach der Erfindung
im Querschnitt veranschaulicht.
Fig. ι ist eine Röhre mit auf ihren Enden
aufgesetzten Schutzkappen; in
Fig. 2 ist unter Weglassung der zugehörigen Schutzkappen eine andere Ausführung
dargestellt.
Das Vakuumgefäß der Röntgenröhre nach Fig. ι besteht aus einem Metallrohr 1 mit an
dessen Rändern angeschmolzenen Glaskörpern 2 und 3. Die etwa 60 mm lange Anode 4, die einen Durchmesser von etwa
55 mm hat, besteht mit Ausnahme der Wolframpastille 5 aus Kupfer und hat eine
geschwärzte Mantelfläche 6 von ungefähr 100 cm2 Oberfläche. Das Metallrohr 1 erstreckt
sich von dem Kathodenende der Röhre bis vorbei der geschwärzten Mantelfläche, so
daß diese über ihre ganze Ausdehnung als Metallteil der Wandung frei gegenüberliegt.
Der Teil ι kann beim Betrieb geerdet werden.
Er ist mit einer Bleischicht 7 belegt, um die unerwünschten Röntgenstrahlen zu absorbieren.
Durch das Glasfenster 8 und eine entsprechende Aussparung in der Bleischicht können die von der Wolframpastille 5 ausgesandten
Röntgenstrahlen austreten. Die Bleischicht wird von einem zweiteiligen metallenen Schutzmantel 9 mit Fensterbüchse
10 umgeben.
Die schwarze Oberfläche 6 der Anodenmantelfläche strahlt die beim Betrieb auf der
Anode entwickelte Wärme leicht aus, und die sie umgebenden Teile geben die von ihnen
aufgenommene Wärme gut ab, so daß die Anodentemperatur auf einem verhältnismäßig
niedrigen Wert, z. B. 500° C, bleibt. Bei einer Anodentemperatur von 4700 C ist eine
Wärmeausstrahlung von 1,3 Watt pro Quadratzentimeter der Mantelfläche erreichbar.
Die 100 cm2 große Mantelfläche 6 kann also bei dieser Temperatur 130 Watt kontinuierlich
ausstrahlen. Für hohe Leistungen kann, um die Wärmeabgabe noch zu erieichtern, der Schutzmantel 9 mit Kühlrippen 39
versehen sein.
Die isolierenden Röhrenenden sind mit Schutzkappen n und 12 aus hochwertigem
Isoliermaterial, z. B. Kunstharz, abgedeckt. Diese bestehen aus einem auf die Röhre aufgekitteten
inneren Teil 13 und einem den Kabelendverschluß 14 enthaltenden äußeren
Teil 15.
Es ist glastechnisch schwierig, die Teile 2 bzw. 3 und 13 genau ineinanderpassend herzustellen.
Darum ist ein enger Spalt 16 freigelassen, der mit einer erhärteten Kittmasse,
z.5B. Bleiglätte, ausgefüllt ist, so daß Lufteinschlüsse
vermieden sind. Die Teile 15 sind mittels Schrauben 17 an dem Metallteil 1 befestigt.
Zur Aufnahme der Enden dieser Schrauben können im Metallteil 1 Löcher eingebohrt
sein, so daß die Teile 15 und 1 unbeweglich miteinander verbunden sind. Es
können die Schraubenenden auch in einer umlaufenden Führungsrille 40 liegen und die
Teile 15 auf den Teilen 13 drehbar sein. Gegebenenfalls sind die Teile 15 nicht direkt
mit dem Metallteil 1. sondern mit dem diesen Metallteil umschließenden Metallmantel fest
oder drehbar verbunden, oder sie sind mit diesen Metallteilen überhaupt nicht in Berührung.
Die Teile 15 können außen mit einer (z. B. aufgespritzten; Metallschicht versehen
sein, die mit dem Metallteil 1 verbunden ist. so daß die beim Betrieb geerdete Oberfläche
sich über die Schutzkappen 11 und 12 erstreckt. Bei genügender Dicke der. Isolierteile
15 ist diese Schutzmaßnahme überflüssig. Die Anschmelzungen und isolierenden
Schutzkappen erwärmen sich nicht, weil einerseits die Wärme von der Anode sozusagen
durch den Metallteil 1 hindurch ausgestrahlt wird, andererseits die Verbindung
der Anode mit dem Röhrenende und dem in der Schutzkappe 11 liegenden Stromzuführungsleiter
18 -eine geringe Wärmeleitfähigkeit hat. Letzteres wird dadurch erreicht, daß
die Anode von einem dünnwandigen Metallrohr 19, z. B. aus Chromeisen von 0,5 mm
Wandstärke, getragen wird. Dieses Rohr, das einen schlechten Wärmeleiter bildet, ist nicht
an dem Glasteil 2 befestigt, sondern das Ende des Rohres ist in einer Scheibe 20 aus vorzugsweise
gut wärmeleitendem keramischem Isoliermaterial gefaßt. Die Scheibe 20 ist am Metallteil 1 befestigt. Die Wärme, die überhaupt
noch durch das Rohr 19 abgeleitet wird, und die von der Scheibe 20 aufgenommene
Strahlungswärme fließt leicht zum Wandteil 1 ab. Das in der Scheibe 20 eingesetzte Ende
des Rohres 19 und der daran befestigte Stromzuführungsdraht 21 bleiben demzufolge
kühl.
Das aus der Sammelvorrichtung 22 und dem Glühdraht 23 bestehende Kathodengebilde
wird ebenfalls von einem dünnwandigen Metallrohr 25 getragen, das in einer am
Metallteil 1 befestigten Isolierscheibe 24 gefaßt ist. so daß auch von der Kathode nur
eine unbedeutende Wärmemenge nach dem Kathodenende der Röhre abgeleitet werden kann.
Der Metallteil 1 bildet mit den Isolierscheiben 20 und 24 ein selbständiges Gefäß,
in dem die Elektroden angeordnet sind. Dieses Gefäß ist nicht vakuumdicht. Für die
Abdichtung dienen die Glasteile 2 und 3, durch die die Stromzuführungsleiter luftdicht
hindurchgeführt sind. Am Anodenende ist hierzu eine eingeschmolzene Metallscheibe 26
vorgesehen, an der der Draht 21 befestigt ist und die mit dem im Isolierteil 11 eingeschlossenen
Stromleiter elektrisch in Verbindung steht. Die Stromzuführungsleiter 2j und 28
der Glühkathode sind mit einem Metallring 29 bzw. einer kleinen Metallkappe 30 verbunden.
Der Ring 29 und die Kappe 30 sind mittels eines zwischengeschmolzenen Glasriuges3i
voneinander isoliert. Mit dem Ring
29 ist die Kontaktbuchse 32, mit der Kappe
30 der Kontaktstift 33 in Berührung. Die Büchse ^2 ist mit dem rohrförmigen Leiter
34. der Stift 33 mit dem zentralen Draht 35 verbunden. Die Leiter 34 und 35 sind durch
eine Gummieinlage 36 voneinander isoliert und setzen sich mit letzterer in metallumflochtenen
Hochspannungskabel yj fort.
Um Überschläge von den Stromzuführungsleitern ab über die Trennfläche der Teile 13
und 15 zu vermeiden, sind diese Teile, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit ineinander-
passenden Vorsprüngen und Aussparungen versehen. Hierdurch wird ein langer Kriechweg
von den Hochspannungsteilen über die Trennfläche nach der Außenoberfläche der Teile ii und 12 erhalten.
Das Anodenende der Röhre ist durch die Isolierscheibe 20 gegen direkte Einstrahlung
von Wärme aus der Anode geschützt. Einer heftigen Wärmestrahlung ist diese Scheibe
selbst nicht ausgesetzt, weil ein Metallschirm 38 vorgesehen ist, der einen erhebliehen Teil
der Wärmestrahlung, die sonst die Scheibe treffen würde, aufnimmt. Der Schirm 38, der
aus Kupfer bestehen kann, ist am Metallteil 1 befestigt und wird somit gekühlt. Die der
Anode zugewandte Oberfläche des Schirmes 38 und die dem Schirm 38 zugewandte Oberfläche
der Anode können auch geschwärzt sein, um den Wärmeübergang von der Anode nach dem Metallteil 1 über den Schirm 38 zu
erleichtern.
Die Isolierscheiben 20 und 24 sind mit konzentrischen Rillen versehen, um die
Isolierfähigkeit ihrer Oberfläche zu verbessern und Überschläge über diese Oberfläche
zu vermeiden.
Die Röhre nach Fig. 2 hat ebenfalls einen metallenen Wandungsteil 41 mit angeschmolzenen
Glasteilen 42 und 43 und Strahlen-' austrittsfenster 44. Die Kupferanode 45 mit
der Wolframpastille 46 hat eine geschwärzte Mantelfläche 47 und wird von einem dünnwandigen
Metallrohr 48 getragen. Dieses Metallrohr ist an einem Kupferteil 49 befestigt, der mittels eines Anschmelzrandes 66
an dem Glasteil 42 befestigt ist. Das Rohr 48 ist ein schlechter Wärmeleiter, und da ferner
der Teil 49 eine verhältnismäßig große Wärmekapazität hat und somit nicht rasch eine hohe Temperatur erreicht, bleibt das
Röhrenende beim Betrieb genügend kalt, so daß in gleicher Weise, wie an Hand der Fig. 1
erläutert, die Möglichkeit besteht, die Röhre mit isolierenden Schutzkappen ohne Kühleinrichtung
zu versehen.
Das Anodenende der Röhre ist durch einen Metallschirm 50, der mit dem Schirm 38 in
Fig. ι übereinstimmt, der direkten Einstrahlung von Anodenwärme entzogen. Übrigens
wird auch durch die Verbreiterung 51 des Teils 49 verhindert, daß die Glaswand und
die Anschmelzung von Wärmestrahlen und Elektronen getroffen werden. Das Kathodengebilde
besteht aus dem als Sammelvorrichtung für die Kathodenstrahlen dienenden
Metallgefäß 52 und dem Glühdraht 53. Letzterer ist, wie gebräuchlich, auf einer Wolframplatte
54 angeordnet, die den axialen Austritt von Röntgenstrahlen verhindert. Der eine
Stromzuführungsdraht 55 zur Kathode ist ebenso wie das eine Ende des Glühdrahtes mit
der Platte 54 verbunden, der andere Zuführungsleiter 56 ist isoliert durch die Platte
54 hindurchgeführt. Beide Drähte sind bei 57 in einem Quetschfuß eingeschmolzen. An
seiner Rückseite trägt das bei 58 am Glasteil 43 angeschmolzene Metällgefäß 52 einen
Schirm 59. Dieser schützt die Anschmelzung 58 gegen Elektronenaufprall. Der an dem
Metallteil 41 befestigte Ring 60 schützt zusammen mit dem abgewinkelten Rand 61 des
Schirmes 59 den Glasteil 43 und seine Anschmelzung 63 an den Metallteil 41 gegen
Wärmestrahlung und Ele'ktronenaufprall.
Auf die Enden der Röhren können, wie es in Fig. ι angegeben ist, Schirmkörper aus
Isolierstoff mit daran befestigten hochisolierten Stromzuführungskabeln aufgesetzt
werden. Diese können entweder fest oder drehbar an dem Metallteil 41 befestigt werden.
Der Metallzylinder 41 kann mit einem Strahlenschutzmantel und Metallmanschette bedeckt
werden. Der Metallteil 41 gibt die ihm von der Anode 45 eingestrahlte Wärme leicht ab;
die Röhrenenden bleiben kühl, weil sie gegen Wärmestrahlung geschützt sind und das
Anodenende der Röhre nur über einen hohen Wärmewiderstand mit der Anode verbunden
ist. Um die Temperatur der Anschmelzungen 62 und 63 möglichst niedrig zu halten, haben
die Metallteile 1 und 41 dünn ausgezogene Ränder 64 und 65, die einen erhöhten Wärmewiderstand
darstellen.
Claims (9)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Röntgenröhre, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer gut wärmeleitenden Metallmasse und mit dieser verbundenen hochschmelzenden Aufprallscheibe bestehende Anode über einen großen Teil (mindestens 75 cm2) ihrer Manteloberflache geschwärzt ist und diesem ganzen Teil ein gegen die Anode und die Kathode der Röhre für Hochspannung isolierter Metallteil der Röhrenwandung frei gegenüberliegt, daß die isolierenden Röhrenenden samt den auf Elektrodenpotential befindlichen außenliegenden Metallteilen von einem isolierenden Berührungsschutzkörper anliegend umgeben sind, an dem ein berührungssicheres Hochspannungskabel befestigt ist, und daß die direkte Verbindung der Anode mit dem Röhrenende und dem äußeren Stromzuführungsleiter eine so geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt, daß die über sie abgeleitete Wärmemenge gering ist im Verhältnis zur von der Anode abgestrahlten Wärmemenge und daß mindestens das Anodenende der Röhre gegen Einstrahlung von Wärme aus den Elektroden durch einenoder mehrere mit dem metallenen Teil der Röhrenwand wärmeleitend verbundene Schirme geschützt ist.
- 2. Röntgenröhre nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß die Anode oder das Kathodengebilde oder diese beiden Teile von einer an dem die Anode umgebenden Metallteil der Wandung befestigten Querwand aus Isoliermaterial getragen werden, so daß die den vakuumdichten Abschluß bewirkenden Isolierteile nicht mit dem Gewicht der Elektroden belastet werden.
- 3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwand bzw. die Querwände aus keramischem Material bestehen.
- 4. Röntgenröhre nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwand bzw. die Querwände aus gut wärmeleitendem Isoliermaterial bestehen.
- 5. Röntgenröhre nach Anspruch 2. 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierfähigkeit der Querwand bzw. Querwände durch eine oder mehrere konzentrische Rillen erhöht ist.
- 6. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein an dem die Anode umgebenden Metallteil der Wand befestigter Metallschirm ein Ende der Röhre oder eine Querwand gegen Wärmestrahlung schützt.
- 7· Röntgenröhre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsschutzkörper unter Vermeidung von elektrostatisch belasteten Lufteinschlüssen an den Röhrenenden anliegen.
- 8. Röntgenröhre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsschutzkörper mit dem die Anode umgebenden Metallteil der Wandung oder einem diesen Metallteil umschließenden Metallmantel fest oder drehbar verbunden sind. +5
- 9. Röntgenröhre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die Anode umgebende Metallteil der Wand, gegebenenfalls unter Zwischenlage eines Strahlenschutzbelages, mit Kühlrippen versehen ist.Zur Abgrenzung des Erftndungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschriften Xr. 296 334.
316S16. 599029. 603896. 611 336.
623027;
schweizerische Patentschriften Xr. 94764, 114 588. 158 061;französische Patentschrift Xr. 748 116;
britische Patentschrift Xr. 295028;
USA.-Patentschrift Xr. 2030561.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen@ 5898 3.54
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN41086D DE765667C (de) | 1937-08-20 | 1937-08-21 | Roentgenroehre |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE205665X | 1937-08-20 | ||
DEN41086D DE765667C (de) | 1937-08-20 | 1937-08-21 | Roentgenroehre |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE765667C true DE765667C (de) | 1954-04-05 |
Family
ID=25760065
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN41086D Expired DE765667C (de) | 1937-08-20 | 1937-08-21 | Roentgenroehre |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE765667C (de) |
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