DE7639923U1 - Walzwerk zum Vorwalzen von Hohlblöcken zu nahtlosen Rohren, die anschließend in einem Streckreduzierwalzwerk zu Fertigrohren auswalzbar sind - Google Patents

Walzwerk zum Vorwalzen von Hohlblöcken zu nahtlosen Rohren, die anschließend in einem Streckreduzierwalzwerk zu Fertigrohren auswalzbar sind

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PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MÖLLER*·" D. GROSSE · F. PÖLLME'iER - 3 -
2.JuIi 1979 fi.th 32 255
SCHLOEMANN-SIEMAG Aktiengesellschaft 4000 Düsseldorf 1
Walzwerk zum Vorwalzen von Hohlblöcken zu nahtlosen Rohren, die anschließend in einem Streckreduzierwalzwerk zu Fertigrohren auswalzbar sind
Die Erfindung betrifft ein Walzwerk zum Vorwalzen von auf einem Schrägwalzwerk oder einer Lochpresse aus Knüppeln hergestellten Hohlblöcken über eine Dornstange zu nahtlosen Rohren, die anschließend in einem Streckreduzierwalzwerk zu Fertigrohren auswalzbar sind.
Es ist bekannt, die hier zu erarbeitenden Hohlblöcke aus rund oder mehreckigen Knüppeln durch Lochen derselben in einem Lochschrägwalzwerk oder in einer Lochpresse herzustellen. Dabei ist das Lochschrägwalzwerk oder die Lochpresse unter Zwischenschaltung eines Quertransportes dem Walzwerk zum Vorwalzen der Hohlknüppel vorschaltbar.
Solche Walzwerke zum Auswalzen der Hohlblöcke zu Rohren, die gewöhnlich als Mittelstaffel zwischen einem Lochschrägwalzwerk oder einer Lochpresse und einem Streckreduzierwalzwerk anordbar sind, gibt es in verschiedenen Bauarten.
Bei der klassischen Bauweise eines solchen Walzwerkes ist dieses als mehrgerüstiges Contiwalzwerk ausgebildet, dem die von dem Lochschrägwalzwerk oder von der Lochpresse kommenden Hohlblöcke zugeführt werden.
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Dabei muß dem Kontiwalzwerk ein Quertransport vorgeschaltet werden, wenn die Hohlblöcke durch ein Lochschrägwalzwerk hergestellt werden, weil letztere während der Lochung und danach um ihre Längsachse rotieren und das Kontiwalzwerk rotierende Blöcke nicht aufnehmen kann. Infolge dessen muß deren Drehung zunächst beseitigt werden. Die Hohlblöcke können auch deshalb nicht unmittelbar in das Kontiwalzwerk einlaufen, weil der Lochdorn des Lochschrägwalzwerkes auslaufseitig angeordnet ist und deshalb aus dem Hohlblock ausgezogen werden muß.
Das Kontiwalzwerk formt die Hohlblöcke über eine Dornstange um, die von der Einlaufseite des Kontiwalzwerkes in den Hohlblock eingeführt wird und während des Walzvorganges in Walzrichtung mitläuft. Diese Dornstange muß deshalb eine Längenabmessung haben, welche mindestens derjenigen des Kontirohres entspricht.
Ein Kontiwalzwerk erfordert zudem an seiner Auslaufseite eine Dornstangenausziehvorrichtung, die den Dorn nach dem Auslaufen des Kontirohres aus dem Kontiwalzwerk herauszieht und zur Einlaufseite des Kontiwalzwerks zur erneuten Verwendung zurückfördert.
Eine Dornstangenausziehvorrichtung erlaubt nicht, die Walz-
linie des Kontiwalzwerkes auf diejenige eines nachgeordneten
Streckreduzierwalzwerkes auszurichten. Ein Kontiwalzwerk muß |S
daher stets einen nachgeordneten Quertransport aufweisen, j$
der die Kontirohre vor die Einlaufseite des Streckreduzier- |$
Walzwerkes fördert. Wegen des relativ langen Durchlaufweges
der Knüppel durch das Kontiwalzwerk und der nicht unbe- >
trächtlichen Verweildauer der Kontirohre in der Dornstangen- ,·'
ausziehvorrichtung kühlen diese bis auf eine Temperatur von ·■?. etwa 65O0C ab und müssen vor dem Einführen in das Streckreduzier-: walzwerk nachgewärmt werden. Zu diesem Zweck ist im Anschluß an den Quertransport auch noch ein Nachwärmofen vorgesehen, den die Kontirohre zum Aufwärmen durchlaufen müssen, bevor
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sie in das Streckreduzierwalzwerk eingeführt werden können. Dabei verzundert insbesondere das Innere der Rohre, wodurch deren Qualität verschlechtert wird. Daraus ergibt sich, daß Kontiwalzwerke der vorgeschriebenen bekannten Bauart aufwendige Hilfseinrichtungen brauchen, die lange und breite Hallen erfordern. Außerdem begrenzen die als Zwischenprodukte anfallenden Kontirohre das Einsatzgewicht der zur Rohrherstellung benutzten Ausgangsknüppel, weil sie, bedingt durch die Auslegung der Hilfsanlagen, eine bestimmte Länge - maximal 30 m nicht überschreiten dürfen.
Ein kontinuierliches überführen der ausgewalzten Hohlknüppel in ein nachgeschaltetes Streckreduzierwalzwerk ist somit mit einem solchen, z.B. im "Klepzig Fachberichte" 81. Jahrg. (1973), S. 218 - 221 beschriebenen Kontiwalzwerk nicht möglich.
Zur Verminderung des baulichen Aufwandes ist in der Zeitschrift "Stahl und Eisen" 93. Jahrg. (1973) Nr. 22, S. 1026 in der rechten Spalte schon der Vorschlag gemacht worden, an Stelle des mehrgerüstigen Kontiwalzwerks ein Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen und mit einem Planetenantrieb derselben einzusetzen. Bei Verwendung eines solchen Schrägwalzwerkes ändert sich jedoch nichts, wenn hier in bisher üblicher Weise die Auswalzung der Hohlblöcke über einen mitlaufenden Dorn erfolgt und daher die Dornstangen-Ausziehvorrichtung, der zugeordnete Quertransport und der einem Streckreduzierwalzwerk vorgeordnete Nachwärmofen beibehalten werden müssen. Diese Literaturstelle erwähnt mit keinem Wort die Verwendung eines feststehenden Dornes und gibt auch keinen Hinweis auf die Vorteile desselben.
Bei der Herstellung von nahtlosen Rohren aus Rundknüppeln hat man ferner dem Lochschrägwalzwerk zur Herstellung der Hohlblöcke ein sogenanntes Asselwalzwerk nachgeordnet. Beim Asselwalzwerk erfolgt die Umformung der Hohlblöcke zu Luppen gewöhnlich während des Walzvorganges über einen feststehenden Dorn, der einlaufseitig angeordnet ist. Wird aber ein solcher Dorn
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verwandet, muß dieser sich während des Walzvorganges drehen, wobei das Walzgut diese Rotationsbewegung mitmacht. Zwar ist im Asselwalzwerk in diesem Falle eine Dornstangenausziehvorrichtung nicht erforderlich, jedoch kann auch hier das erzeugte Rohr nicht unmittelbar in ein Streckreduzierwalzwerk einlaufen, weil, wie schon erwähnt, Streckreduzierwalzwerke rotierende Rohre nicht aufnehmen können. Dem Asselwalzwerk muß daher ebenfalls ein Quertransport und ein Nachwärmofen zugeordnet werden, so daß der Aufwand auch in diesem Falle noch beträchtlich ist.
Beim Asselwalzwerk bereitet außerdem die Lagerung des einlaufseitig angeordneten Dornes beträchtliche Schwierigkeiten, weil dieser mit dem Walzgut rotiert und durch ein aufwendiges Axialdrucklager abgestützt werden muß. Bei solchen Asselwalzwerken ist die erzielbare Rohrlänge verhältnismäßig klein (bis 12 m).
Asselwalzwerke werden im übrigen auch mit mitlaufenden, rotierenden Dornstangen betrieben, wenn die thermische Belastung eines feststehenden Dornes zu hoch wird. Da solche Dornstangen, wie erwähnt, ebenfalls einen Quertransport, eine Dornausziehvorrichtung und einen Nachwärmofen erfordern, ist auch hier der bauliche Aufwand übermäßig hoch.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß zur Herstellung nahtloser Rohre auch sogenannte Pilgerschrittwalzwerke eingesetzt worden sind. Hier dreht sich das Walzgut nicht kontinuierlich, sondern absatzweise. Die aus den Pilgerschrittwalzwerken austretenden Rohre können daher ebenfalls nicht unmittelbar in ein nachgeordnetes Streckreduzierwalzwerk einlaufen.
Zweck der Erfindung ist es, die Nachteile aller vorstehend beschriebenen Walzwerke zum Vorwalzen von nahtlosen Hohlknüppeln zu Rohren zu vermeiden. Daher liegt ihr die Aufgabe zugrunde, ein Walzwerk zum Vorwalzen von Hohlknüppeln zu schaffen, bei dem die vorgefertigten Rohre voll kontinuierlich und in einer
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Hitze zu Fertigrohren und ohne viel Lärm weiter ausgewalzt werden können. Zugleich sollen die Ausstreckungen der Hohlknüppel (statt 3fach nunmehr bis 15fach) und das Einsatzgewicht für die Rundknüppel erhöht werden können, so daß der Produktionsausstoß des vorwalzenden Walzwerkes entsprechend verbessert wird. Ferner sollen bei ihm nachgeschaltete Hilfseinrichtungen, wie z.B. ein Querrollgang, eine Dornausziehvorrichtung und ein Nachwärmofen in Wegfall kommen, so daß die Fabrikhallen weniger breit und lang als bisher gebaut werden können. Außerdem soll ein nachgeschaltetes Streckreduzierwalzwerk mit weniger Gerüsten als bisher ausgestaltet werden können. Schließlich sollen so lange Fertigrohre erzeugt werden können (nunmehr bis 130 m lange Rohre) , daß der Anteil des Schrottes, der durch in einem Streckreduzierwalzwerk sich bildende verdickte Rohrenden entsteht, wesentlich verkleinert werden kann.
Die Lösung dieses komplexen Problems wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß das Walzwerk zum Vorwalzen der Hohlknüppel als Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen und mit einem Planetenantrieb derselben ausgebildet sowie ihm eine einlaufseitig angeordnete, während des Walzvorgangs mit der Dornspitze ortsfest in die Verformungszone hineinragende Dornstange zugeordnet ist.
Da bei einem solchen Schrägwalzwerk einerseits der auszuwalzende Hohlknüppel während des Walzvorganges nicht rotiert und andererseits die hier verhältnismäßig kurze Dornstange eine ortsfeste Lage hat, kann das erhaltene Rohr unmittelbar, also ohne Zwischenhalt aus dem vorstehend erwähnten Schrägwalzwerk in ein Streckreduzierwalzwerk einlaufen. A'uch kann das Streckreduzierwalzwerk dem Schrägwalzwerk unmittelbar hinter dessen Auslaufseite angeordnet werden. Da die Luppe in einem solchen Schrägwalzwerk nur auf einer relativ kurzen Strecke verformt wird und wegen der einlaufseitig ortsfesten Dornstange auslaufseitig eine Dornstangenausziehvorrichtung nicht erfordert, werden ein Quertransport und ein Nachwärmofen nicht benötigt. Daher kann nach einem
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weiteren Merkmal der Erfindung die Walzlinie des vorgenannten Schrägwaizwerkes mit derjenigen eines nachgeordneten Streck- | reduzierwalzwerkes fluchten. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Walzhalle wesentlich kürzer und schmaler gebaut werden kann. $
Damit ein einwandfreier Betrieb eines solchen Schrägwalzwerkes m bei der Auswalzung der Hohlblöcke zu Luppen sichergestellt JS ist, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Dorn- ;| stange an der Einlaufseite dieses Schrägwalzwerkes um die S Länge der Hohlblöcke axial verschiebbar angeordnet. Durch die- If se Maßnahme lassen sich die Hohlblöcke auch hier vcr Loch- j§ schwägwalzwerk oder von der Lochpresse durch einen Quertransport |< vor die Einlaufseite des Schrägwalzwerkes bringen, woraus dann | die Dornstange mit der Dornspitze durch den Hohlblock bis in ff die Verformungszone des Schrägwalzwerkes mit umlrufenden Walzen % vorgeschoben werden kahn. Durch anschließenden Vorschub des κ Hohlblockes wird dessen vorderes Ende in die Verformungszone des genannten Schrägwalzwerkes gebracht und dort über die ; ortsfeste Dornspitze kontinuierlich mit einem großen Streckrad in einem Walzstich zu einer Luppe geformt, die anschließend : unmittelbar zur Herstellung des Fertigrohres in ein Streckreduzierwalzwerk einlaufen kann. f-
Der anmeldungsgemäße Vorschlag liegt auch bei Berücksichtigung £ des nachfolgend genannten Standes der Technik nicht nahe. | Die Literaturstellen "Stahl und Eisen" 96 (1976) Nr. 4, 26.Februaa S. 173, bzw. "Stahl und Eisen" 93 (1973) Nr. 22, S. 1024 bis ;'j 1029, bzw. DE-OS 24 18 454 erhellen zwar, daß die Schrägwalz- " werke mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb Hochverform.ungseinrichtungen sind, bei denen das Walzgut ohne Drehung .; um seine Längsachse aus dem Walzspalt austritt. Vorgenannte Druckschriften sind aber im wesentlichen abgestellt auf das Walzen von Vollquerschnitten. Die gleichzeitige Verwendung einer feststehenden Dornstange offenbaren diese Druckschriften nicht. Zum einen war bisher beim Walzen von Rohren eine Verkettbarkeit eines Schrägwalzwerkes mit umlaufenden Walzen
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mit Planetenantrieb mit einem Streckreduzierwalzwerk und der Betrieb auf einer Walz linie, wobei in beiden Walzwerken gleichzeitig eine Rohrluppe bearbeitbar wird, ohne Vorbild. Zum zweiten bedeutet die Verwendung einer Dornstange bei einem Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb nicht automatisch, die Dornstange einlaufseitig zu halten. Zwar sind, wie schon erwähnt, feststehende Dornstangenanordrungen bei Asselwalzwerken bekannt, doch müssen diese noch eine Drehung um ihre Längsachse ausführen. Weil in ' Asselwalzwerken die thermische Beanspruchung solcher Dornstangen begrenzt ist, liegen außerdem die erzielbaren Rohrlängen unter 12m. Beim kontinuierlichen Walzen sind im Gegensatz zum Asselwalzwerk die Dornstangen mitlaufend, so daß sich die thermische Belastung derselben durch die wandernde Belastungszone verringert. Da beim Walzen sehr langer Rohre, d.h. langer thermischer Belastung der Dornstangen, sich unter Berücksichtigung des vorstehend Gesagten viel eher eine mitlaufende als eine feststehende Dornstange anbietet, ist der erfindungsgemäße Vorschlag als eine Abkehr vom Naheliegenden anzusehen, so daß die DE-AS 16 02 135 bzw. die DE-PS 635 015 und 574 6 27 das Beanspruchte ebenfalls nicht nahelegen können,
Anhand einer Zeichnung soll die Erfindung beschrieben werden. Es zeigt
Fig. 1 in rein schematischer Draufsicht ein herkömmliches Kontiwalzwerk, dem ein Lochschrägwalzwerk vor- und ein Streckreduzierwalzwerk nachgeschaltet ist, während in
Fig. 2 in schematischer Draufsicht ein erfindungsgemäßes Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen, die von einem Planetenantrieb angetrieben werden, dargestellt ist, dem ebenfalls ein Lochschrägwalzwerk vor- und ein Streckreduzierwalzwerk nachschaltbar ist.
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In beiden Figuren der Zeichnung wird, wie bekannt, ein Drehherdofen 1 von einem Lagerplatz ,2 aus, z.B. über einem Rollgang 3 und einen Quertransport 4 an der einstoßseite 5 taktweise mit Rundknüppeln 6 bestückt, die nach ihrer Erhitzung, ebenfalls taktweise, an der Ausstoßseite 7 des Drehherdofens ! entlassen werden. Von dort aus gelangen sie über einen Quertransport 8 zunächst in eine Zentriereinrichtung 9 und von dort aus wiederum über Quertransporte 10 und 12 sowie einen Rollgang 11 vor die Einlaufseite eines Lochschrägwalzwerkes 13. In diesem Lochschwägwalzwerk werden die Rundknüppel 6 sodann in bekannter Weise über einen auslauf seitig gehaltenen Dorn 14 zu Hohlblöcken 15 umgeformt. Nachdem der Hohlblock 15 das Lochschrägwalzwerk 13 vollständig verlassen hat, wird der Dorn 14 von der Auslaufseite weg aus dem Hohlblock 15 herausgezogen. Sodann gelangt der Hohlblock 15 wiederum auf einen Quertransport 16 und über einen Rollgang 17 zu einem weiteren Quertransport 18.
Bei der in Fig. 1 dargestellten herkömmlichen Einrichtung zur Herstellung von Fertigrohren wird der Hohlblock 15 vom Quertransport 18 vor die Einlaufseite eines mehrgerüstigen Kontiwalzwerkes 19 gebracht. Dort wird zunächst eine lange Dornstange 20 durch das rückwärtige Ende in den Hohlblock 15 eingeschoben, wonach dieser mit der Dornstange 20 in das Kontiwalzwerk 19 einläuft. Hierin wird dann der Hohlblock 15 über die mitlaufende Dornstange 20 zu einer Luppe 21 ausgewalzt. Die Luppe 21 gelangt nunmehr auf einen Quertransport 22 und wird darauf bis vor eine Dornstangenausziehvorrichtung gebracht. Die Dornstangenausziehvorrichtung 23 zieht nunmehr die Dornstange aus der Luppe 21 heraus und fördert sie rückwärts zu einem Quertransport 24. über den Quertransport 24 wird dann die Dornstange 20 wieder vor die Einlaufseite des Kontiwalzwerkes 19 gebracht. Die von der Dornstange befreite Luppe 21 wird auf dem Quertransport weiter befördert und gelangt von dort über einen Rollgang 25 in einen Nachwärmofen 26, weil sie zwischenzeitlich auf eine Temperatur von 65O0C abgekühlt ist.
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Im Nachwärmofen 26 wird die Luppe 21 während einer quer gerichteten Transportbewegung wieder auf 9500C erwärmt. Von dort gelangt sie über einen Rollgang 27 in ein Streckreduzierwalzwerk 28 mit einer großen Anzahl von Walzgerüsten (bis 28 Gerüste) und wird darin auf die endgültige Wanddicke und den geforderten Durchmesser ausgewalzt.
Es ist ohne weiteres klar, daß das Kontiwalzwerk mit seinen hier erforderlichen nachgeschalteten Hilfseinrichtungen nach Fig. 1 sehr aufwendig ist und dabei wegen des komplizierten Arbeitslaufes nur mit einem eng begrenzten Einsatz gewichtder Rundknüppel 6 betrieben werden kann. Die Dornstangenausziehvorrichtung 2 3 verursacht außerdem noch erheblichen Lärm und führt durch ihren Betrieb dazu, daß die Luppe 21 auf eine Temperatur abkühlt, die ein Nachwärmen erforderlich macht, bevor diese in das Streckreduzierwalzwerk 28 einläuft.
Die Darstellung nach Fig. 2 zeigt an Stelle eines mehl gerüstigen Kontiwalzwerkes 19 ein Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen und mit einem Planetenantrieb derselben 29 vorgesehen. Der Hohlblock 15 kann durch einen Quertransport 18 vor die Einlaufseite dieses Schrägwalzwerkes 29 gebracht werden. Dort wird dann von der Rückseite her eine Dornstange 3 0 durch den Hohlblock 15 mit ihrer Dornspitze 31 bis in die Verformungszone des erwähnten Schrägwalzwerkes 2 9 vorgeschoben und dann in ihrer Lage fixiert, über die Dornstange 30 wird nun der Hohlblock 15 mit seinem vorderen Ende in die Verformungszone des Planetenschrägwalzwerkes 2 9 vorgeschoben und dort über die stationäre Dornspitze 31 mit einem hohen Streckgrad zu einem Rohr umgeformt. Da die Durchlaufstrecke der Hohlblöcke 15 durch das genannte Schrägwalzwerk 2 9 nur sehr kurz ist und das erzielte Rohr frei von der Dornspitze 31 der Dornstange 30 abläuft, kann sie unmittelbar in das Streckreduzierwalzwerk 28 einlaufen und darin auf die endgültige Wanddicke und den geforderten Durchmesser ohne Unterbrechung zum Fertigrohr ausgewalzt werden.
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Die Auswalzung der vom Lochschrägwalzwerk 13 kommenden Hohlblöcke 15 kann also auch hier durch 'den Einsatz eines Schrägwalzwerkes mit umlaufenden Walzen, mit einem Planetenantrieb derselben und mit einer feststehenden Dornstange wegen dessen hohen Abstreckgrades voll kontinuierlich, d.h. ohne Unterbrechung, und zwar in einer einzigen Walzhitze erfolgen.
Durch den Einsatz eines solchen Schrägwalzwerkes 2 9 mit der einlaufseitig ortsfest fixierbaren Dornstange 30 kommen ferner nicht nur die Quertransporte 22 und 24 und die Rollgänge 25 und 27, sondern insbesondere auch der Nachwärmofen 26 in Wegfall. Außerdem kann auch das Einsatzgewicht für die Rundknüppel 6 wesentlich erhöht bzw. verdreifacht werden, weil die im genannten Schrägwalzwerk 2 9 als Zwischenprodukte hergestellten Rohre nicht über eine mitlaufende Dornstange gewalzt werden. Durch die hier mögliche Erhöhung des Einsatzgewichtes der Rundknüppel läßt sich das Ausbringen an Fertigrohren beträchtlich verbessern.
Erwähnt sei abschließend noch, daß hier als Einsatzmaterial auch Achtkant-Stranggußblöcke verwendbar sind. Diese werden nicht durch ein Lochschrägwalzwerk 13 zu Hohlblöcken 15 gewalzt, sondern mittels einer Lochpresse durchstoßen. Diese Achtkant-Hohlblöcke können unmittelbar in das Schrägwalzwerk 29 eingeführt und über die einlaufseitig ortsfest fixierbare Dornstange 30 ausgewalzt werden.
Ein weiterer Vorteil eines Schrägwalzwerkes mit umlaufenden, mittels eines Planetenantriebes angetriebenen Walzen und mit einer einlaufseitig fixierbaren Dornstange 30 liegt darin, daß dieses sehr ruhig und mit einem bis 15-fachen Streckgrad arbeitet, während ein beispielsweise achtgerüstiges Kontiwalzwerk 19 lediglich einen vierfachen Streckgrad erreicht. Durch den Einsatz eines solchan Schrägwalzwerkes 2 9 wird außerdem eine hohe Oberflächengüte bereits an dem als Zwischenprodukten entstehenden Rohren erreicht. Weil im Falle einer vorgesehenen Fertigwalzung dieser Rohre nicht mehr nachgewärmt werden muß,
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verzundert auch die Innenfläche der Rohre weniger als bisher. Die Fabrikhallen, die das Schrägwalzwerk aufnehmen, können weniger breit und lang gebaut werden. Auch kann bei Verwendung eines nachgeschalteten Streckreduzierwalzwerkes dieses mit weniger Gerüsten als bisher gebaut werden. Durch die Kombination eines Schrägwalzwerkes, das umlaufende Walzen und einen Planetenantrieb derselben aufweist, mit einer während des Walzvorganges mit der Dornspitze ortsfest in die Verformungszone hineinragenden Dornstange ist erstmals ein Rohrwalzwerk geschaffen worden, bei dem die auslaufende Rohrluppe nicht rotiert.

Claims (2)

PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GERD MÜLLER'-'D. GRt)SSE*- F. PÖLLME'ER 2.Juli 1979 fi-th 32 255 SCHLOEMANN-SIEMAG Aktiengesellschaft Düsseldorf 1 Schutzansprüche
1. Walzwerk zum Vorwalzen von auf einem Schrägwalzwerk oder einer Lochpresse aus Knüppeln hergestellten Hohlblöcken über eine Dornstange zu nahtlosen Rohren, die anschließend in einem Streckreduzierwalzwerk zu Fertigrohren auswalzbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Walzwerk zum Vorwalzen der Hohlblöcke als Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen und mit einem Planetenantrieb derselben (29) ausgebildet und ihm eine einlaufseitig angeordnete, während des Walzvorganges mi1: ihrer Dornspitze (31) ortsfest in die Verformungszone hineinragende Dornstange (30) zugeordnet ist.
2. Walzwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer Walzlinie angeordnet ist, die mit derjenigen des Streckreduzierwalzwerkes (28) fluchtet (Fig. 2)
3. Walzwerk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ihm ein Quertransport vorgeschaltet ist.
3. Walzwerk nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, d a d u rch gekennzeichnet , daß das Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen und mit einem Planetenantrieb derselben (29) unmittelbar vor der Einlaufseite des Streckreduzierwalzwerkes (28) angeordnet
ist.
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5. Walzwerk nach dem Anspruch 1,
dadurc h gekennzeichnet, daß die Dornstange (30) an der Einlaufseite des PlanetenschrägwalzWerkes (29), mindestens um die Länge der Hohlblöcke (15) axial verschiebbar, angeordnet ist.
DE7639923U Walzwerk zum Vorwalzen von Hohlblöcken zu nahtlosen Rohren, die anschließend in einem Streckreduzierwalzwerk zu Fertigrohren auswalzbar sind Expired DE7639923U1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0119154A2 (de) * 1983-03-10 1984-09-19 MANNESMANN Aktiengesellschaft Walzwerksanordnung zur Herstellung von nahtlosen Stahlrohren

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0119154A2 (de) * 1983-03-10 1984-09-19 MANNESMANN Aktiengesellschaft Walzwerksanordnung zur Herstellung von nahtlosen Stahlrohren
EP0119154A3 (de) * 1983-03-10 1985-01-09 MANNESMANN Aktiengesellschaft Walzwerksanordnung zur Herstellung von nahtlosen Stahlrohren

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