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Schmierlochverschluß Die Erfindung betrifft einen Schmierlochverschluß.
Die Schmierlochverschlüsse werden in bekannter Weise z. B. so ausgebildet, daß ein
Körper aus festem oder halbfestem Material durch eine Feder an das Loch angepreßt
wird, welches zum Einführen des Schmiermittels dient. Durch das Auf- bzw. Ansetzen
eines Schmiermittelbehälters werden diese federbelasteten Abschlußstücke zurückgedrängt
und das Einfüllen damit freigegeben. Bei der Abnahme des Schtniermittelfüllgerätes
wird der Verschlußteil durch die Feder wieder vor das Loch geschoben, so daß das
Loch mehr oder weniger gut abgedichtet ist, Man kennt auch Schmierlochverschlüsse,
die aus Filzstopfen oder ähnlichen porösen volumenveränderbaren Stoffen bestehen.
Diese dienten dazu,* das Schmierloch soweit wie möglich zu verengen und ließen nur
eine Öffnung frei, in welche das Mundstück einer Schmierkanne eingesetzt wurde,
wobei das Mundstück sich durch einen Druck von außen abdichtend gegen die Öffnung
des Verschlußpfropfens preßte. Diese Öffnung im Verschlußpfropfen blieb dauernd
offen und gab dadurch den Weg für Schmutz oder ähnliche Fremdkörper zum Lager dauernd
frei.
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Die Erfindung betrifft einen neuartigen Schmierlochverschluß. Gemäß
der Erfindung
besteht der Verschluß aus einem elastischen Körper,
der sich beim Füllvorgang zur Einfüllöffnung oder zur Einfüllöffnung und gleichzeitiger
Abdichtungsfläche verformt, während nach Beendigung des Füllvorgangs sich der Körper
wieder zum Verschluß zurückformt und damit die Einfiillöffnung nach außen hin vollkommen
abschließt. Während des Füllvorganges wirkt einmal der mechanische Druck des an
das Schmierloch angesetzten Schmiermittelgerätes oder zum anderen wirkt der hydraulische
Druck des Schmiermittels selbst öffnend auf den elastischen Körper, welcher sich
damit verformt. Es können aber auch beide Wirkungen gemeinsam zur Verformung des
elastischen Körpers benutzt werden. Nachdem der Pressendruck oder der Druck des
Schmiermittels oder der Druck von beiden gemeinsam beendet ist, tritt die Entspannung
des elastischen Verschlußlörpers ein, und das VerschIußglied verformt sich zum Verschluß,
das Schmierloch abdichtend, zurück.
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Um das Verschlußglied in dem Schmierloch in seiner Lage zu sichern,
wird die äußere Fläche des Verschlußgliedes vorzugsweise aufgerauht. Die Aufrauhung
kann so gehalten «-erden, daß eine Verklammerung gegen die Wandung des Schmierloches
erfolgt. Der Verschlußkörper wird oder kann von Hand in das Schmierloch eingedrückt
werden und findet durch die Aufrauhung eine Verklammerung gegen das Wiederhinaustreten
aus dem Schmierloch.
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Das Verschlußglied wird vorzugsweise auch in eine Stützform eingebracht
und kann mit dieser Stützform durch Einvulkanisieren vereinheitlicht werden. Es
können auch in dein Verschlußglied selbst noch zur Versteifung oder Verstärkung
irgendwelche Stützglieder einvulkanisiert sein. Die Stützformen für das elastische
Verschlußglied können die Gestaltung eines Druckschmierkopfes irgendwelcher Form,
vorzugsweise nach den genormten Gestaltungen, haben.
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Die Aufrauhung an der äußeren Oberfläche des elastischen Verschlußgliedes
kann die verschiedensten Formgestaltungen haben, so daß die Wirkung kleiner Druck-
und Saugnäpfchen entsteht. Damit klammert sich der Verschluß besonders innig an
der Wandung des Ölloches an. Eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Nullenwandung
des elastischen Schmierlochverschlusses besteht darin, daß die Aufrauhung in einem
Winkel, der schräg oder spitz zu der Oberfläche des Schmierloches gerichtet ist,
erfolgt. Damit entstehen verschieden lange Schenkel als Halte- oder Stützteile des
elastischen Verschlußgliedes. Es wird damit erreicht, daß der Verschluß beim Eindrücken
in das Schmierloch leicht eingeführt werden kann. Die Stützglieder geben nach. Andererseits
wird bei einem Versuch, den elastischen VerschluL) aus dem Schmierloch herauszuziehen,
!lie Wirkung eintreten, dall der Widerstand sich wesentlich erhöht. Dadurch wird
ein ganz sicheres Feststützen des elastischen Verschlußgliedes im Schmierloch gesichert.
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Das Verschlußglied besteht aus für Schmiermittel unempfindlichem Gummistoff.
Diese Gummistoffe stellen einer Volumenänderung einen ungeheuren. einer Formänderung
einen großen, aber praktisch beeinflußbaren Widerstand entgegen. Für den Gegenstand
der Erfindung ist das Verschlußglied in eine solche Forin gebracht, dali die Verformung
der Deckelwand zugleich von einer relativen Mitverforniung seitlicher Wände mitgetragen
wird. Die Deckelwand enthält eine fast mikroskopisch feine Bohrung. die sich. wie
oben dargestellt, unter den Drücken entweder des Schmiermittels oder der Press°
verformt. Diese Verformung dos keine Volumenänderung zulassenden Gummistofcs erfolgt
in die Hohlriiume, die durch die Rand- und Deckelwand gebildet «-erden. Der hohe
Widerstand der Gtiministofie gegen die Verformung hat zur Wirkung, daß nach Aufhören
der Drücke des Schmiermittels oder des Pressenniundstückes die Verformung aus den
Hohlräumen in die Urform sofort erfolgt. Die Deckelwand hatte sich unter den Drücken
so weit verformt, daß die vorher mikroskopisch feine Durchtrittsöffnung sich zti
einem vollkommenen Durchlaß für das Schmiermittel geöffnet hat, und sie verformt
sich nach Aufhören der Drücke durch den Widerstand des Materials gegen die Verformung
wieder zum vollkommenen Verschluß der Durchtrittsöffnung zurück.
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Das Verschlußglied kann zur Kenntlichmachung des Schmierloches noch
aus besonders gefärbten Gummistoffen hergestellt sein. Diese Guministoite erhalten
dann von vornherein bei der Fabrikation diejenige Farbe, die zur Kenntlichmachung
des Schmierloches erforderlich ist.
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Der Erfindungsgedanke. der noch andere konkrete Ausführungsmöglichkeiten
zuläßt, ist in Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt, und zwar zeigen die
Abb. i bis 6 und 7 bis 9 verschiedene Schnitte durch Schmierlochverschlüsse. Die
Abb. io und t i zeigen Einzelheiten.
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In den Abb. i. 2 und 3 sind drei verschiedene Ausführungsarten des
Schinierlochverschlusses in den Lagerdeckel i eingebaut. Die Welle des Lagers ?
führt gemäß dem Ausführungsbeispiel, schematisch gezeichnet, durch den ganzen Lagerdeckel
i hindurch. 3 ist das Schmierloch, in das der elastische Verschlußteil d., der verschiedene
Formen
haben kann, eingebaut ist. 5 ist die Ausflußbohrung nach
der Lagerstelle selbst.
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Gemäß Abb. i ist der elastische Schmierlochverschlüß an einem äußeren
Umfang 6 aufgerauht, und es ergibt sich damit eine feste Verbindung mit der ebenso
vorbereiteten Innenwandung des Schmierloches 3. In der Mitte besitzt der Schmierlochverschluß
die mittlere Öffnung 7, die zunächst durch die elastische Eigenschaft des Materials
verschlossen ist, beim Einführen des Schmiergerätes jedoch auseinandergetrieben
wird, und zwar einmal durch den Druck des Schmiergerätes selbst und zweitens durch
den Druck des Schmiermittels.
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Bei der Ausführung gemäß Abb. 2 ist der elastische Verschlußkörper
durch eine äußere Verschlußplatte 8, die aus festem Material besteht, abgestützt.
Sie sichert damit gleichzeitig den elastischen Verschlußteil in dem Lagerdeckel
i.
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Bei der Ausführung gemäß Abb. 3 ist eine besonders gestaltete Stützform
9 angewendet. In dieser Stützform ist das elastische Verschlußglied an den Punkten
ii, io und 12 abgestützt. Zwischen der Form 9 und der äußeren Oberfläche des elastischen
Gliedes ist ein Hohlraum 22 vorhanden. Bei dem Einpressen von Schmierfett wird das
elastische Verschlußglied gespannt. Es tritt damit gegen die Wandung des Stützgliedes
9. Die Hohlräume 22 verkleinern sich. Andererseits wird innerhalb des elastischen
Verschlußgliedes ein Vorratsraum geschaffen, in den das Schmiermittel mit eingeführt
wird. Wenn dann die Presse wieder abgenommen wird und der Schmiermitteldruck aufhört,
der von der Presse kommt, entspannt sich das elastische Verschlußglied und schiebt
das Schmierfett vor sich her nach der Lagerstelle.
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In den Abb. 4, 5 und 6 ist das Ansetzen des Schmiergerätes 15 mit
dem Auslaß 16 dargestellt. Der elastische Verschlußteil 4 ist in eine Stützform
13 eingebaut. Das Material des elastischen Verschlußgliedes 4. kann rhit der Stützform
vulkanisiert sein. Bei dem Aufsetzen des Schmiergerätes auf das elastische Material
4 verformt sich dieses zunächst unter dein mechanischen Anpressungsdruck des Schmiergerätes.
Weiterhin tritt eine Verformung ein, sobald das Schmiermittel selbst durch die Bohrung
16 unter dem Druck der Presse zugeführt wird. Das elastische Verschlußglied geht
dann in die Gestalt gemäß Abb. 6 über. Die Einfüllöffnung 7 erweitert sich. Es entsteht
ein hoher Anpressungsdruck zwischen dem Schmiergerät 15 und dem elastischen Verschlußglied
4 auch unter Zuhilfenahme des Schmiermittels selbst. In den Abb. 7, 8 und 9 ist
die Einrichtung des Erfindungsgegenstandes bei Anwendung eines Druckschmierkopfes
nach DIN 3402 und DIN Kr 1411 wiedergegeben. Der elastische Schmierlochverschluß
4 ist hier in einem diesen genormten Teilen entsprechenden Stützkörper 18 bzw. i9
eingebaut.
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' An Stelle einer bloßen Aufrauhung zum Festhalten des Schmierlochverschlusses
in seinem Lagerdeckel gemäß Abb. i kann auch eine besonders innige Verklammerung
bzw. ein besonders inniger Halt durch Einrichtungen getroffen werden, wie sie in
den Abb. io und i i dargestellt sind. - Die Außenfläche besitzt hier besondere Löcher
2o bzw. 20'. Diese werden bei der Verformung des Verschlußteiles zusammengedrückt
und wirken daher wie Saugnäpfe. Wenn die Schmierpresse wieder abgenommen wird, verhindern
die Löcher gleichzeitig das Herausziehen bzw. Heraufziehen des Schmierlochverschlusses.
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Gemäß der Ausführung nach Abb. I i ist die Einrichtung insofern
noch etwas vorteilhafter gestaltet; als hier die Löcher besondere Formen haben,
und zwar sind sie nach oben, d. h. außen zu gerichtet. Die Vertiefungen haben zu
diesem Zweck verschieden lange Schenkel 2i und 21'. Diese bewirken, daß der Schmierlochverschluß
4 leicht in seine Form bzw. sein Loch eingefügt werden kann, jedoch ist ein Herausnehmen
bzw. Wiederheraufziehen sehr schwierig. Die veschieden langen Schenkel stemmen sich
gegen die Innenwandung 3 des Schmierloches.