DE758634A - - Google Patents
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Description
Georg Weißenbergw
eingereicht ; 11»Märζ 1943
D 82 840 IXa/57 a
Friedrich Dönitz
Friedrich Dönitz
Die Erfindung betrifft eine Panorama-Kamera, die insbesondere zur Herstellung von Horizont-Fernaufnahmen für die
Zwecke der militärischen Aufklärung bestimmt ist. Es sind Panorama-Kameras
bekannt, bei denen ein optisches Abbildungssystem das Blickfeld durch Drehung um eine lotrechte Achse über eine
Spaltblende auf einem entsprechend synchron fortlaufenden Film abbildet. Bei diesen bekannten Panorama-Kameras wird bisher eine
Ebene starr durch die horizontale Bewegung bestrichen. Infolgedessen ist das Blickfeld ausserordentlich begrenzt und abhängig
von dem vom Objektiv erfassten Bildwinkel. Weitwinkelobjektive sind zur Erfassung sehr grosser Entfernungen nicht geeignet.
Für diese Zwecke sind vielmehr nur Objektive grosser Brennweiten zu gebrauchen, und bei diesen ist bekanntlich der Bildwinkel
ausserordentlich klein. Es gelingt bei weitem nicht, alle zur Erfüllung des Gesamtaufklärungszweckes notwendigen Objekte zu
erfassen. Ausserdem haben geringe Abweichungen des Apparates von der Horizontalen zur Folge, dass die G-egenstände nicht oder nur
teilweise auf dem Film erscheinen.
Zur Vermeidung dieser lachteile isi gemäss der Erfindung die Panorama-Kamera derart ausgebildet, dass die mittlere
Blickrichtung des optischen Abbildungssystems während mehrerer aufeinanderfolgender Umläufe stetig oder schrittweise um eine
horizontale Achse schwenkbar ist. Dadurch wird erzielt, dass ein beliebig verbreiterter Bildwinkel nacheinander lückenlos aufgenommen
werden kann. Es kann alles das, was am Himmel und auf der Wasser- oder Erdoberfläche sichtbar ist, erfasst werden und zwar
durch Abtastung in Form einer flachen Spirale oder in gegeneinander schrittweise versetzten untereinander parallelen Streifen,
die sich auch ganz oder teilweise überlappen können. Erst durch die erfindungsgemässe Vorrichtung wird erreicht, dass Objektive
langer Brennweiten von 80 und 100 cm sowie mehreren Metern nunmehr als optische Abbildungssysteme in der Praxis herangezogen
werden können und trotz des grossflächigen Überblicks für einen Bildpunkt die denkbar schärfste fotografische Aufzeichnung ermöglichen.
Es wird weiter die Möglichkeit geschaffen, derartige Kameras auch am Fesselballon oder Drachen zu verwenden.
Bei einer solchen Panorama-Kamera, die ein zweites zur Herstellung von Kontrollaufnahmen dienendes optisches Abbildungssystem
besitzen kann, wird gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung der gleiche Film, der zur Aufnahme des Panoramas
stetig unter einer Spaltblende hindurchgezogen wird, vor oder hinter der Spaltblende absatzweise oder aber kontinuierlich beispielweise
unter Verwendung eines optischen Ausgleichs durch ein Bildfenster gezogen, innerhalb dessen die Kontrollaufnahmen
beispielsweise auf den Rand des Films aufgebracht werd-en. Es
ist notwendig, dass das Kontrollbildfeld unmittelbar oder durch ein Bilddrehungssystem gegen das zur Herstellung der Kontrollbilder
dienende optische System mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit gedreht wird, mit der die Abtastung des Horizontes
duroh das Panorama - Aufnahmesystem geschieht. Erst die Kontroihlaufnahme
gestattet es, die rechtweisende Richtung der aufgenommenen Horizontobjekte, nötigenfalls mit Hilfe einer Entzerrungs-Yorrichtung,
zu bestimmen.
Sollten die räumlichen Verhältnisse eine starke Verkürzung des optischen ffeges notwendig machen, so kann dies durch
Verwendung eines umlaufenden Raumspiegels und eines oder mehrerer
fest eingebauter Spiegel geschehen.
Die Erfindung sei im folgenden an Hand der Abbildungen näher erläutert. Von diesen zeigen zunächst Fig. 1 und
Fig.2 in schematischer Darstellungsweise zwei grundsätzlich Yerschiedene
Lösungsmöglichkeiten; Fig.5 zeigt den Ausschnitt eines belichteten Filmes, während Fig.4 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäss
durchgebildete technische Kamera wiedergibt. Alle diejenigen Teile einer Kamera - wie z.B. Verschlüsse, Blenden,
Lichtschleusen u.dgl. - welche für das unmittelbare Verständnis der Erfindung keine Bedaeutnng haben, sind hierbei der
Übersichtlichkeit wegen weggelassen.
Gemäss Fig.l ist innerhalb des etwa kugelförmigen
Kameragehäuses 1 eine Kapsel 2 angeordnet, welche im ganzen um die gestrichelt angedeutete Achse a-b drehbar ist und von einem
uhrwerk 3 angetrieben wird. Die Kapsel 2 liegt dabei oben und unten in je einem Ringlager 4 bezw. 5.
Die Kapsel 2 ist nach oben durch das Objektiv 6 und den darüber angeordneten Dachspiegel 7 abgeschlossen, welche
sich mit ihr drehen. Das in Richtung des Pfeiles 8 einfallende Licht wird vom Dachspiegel 7 dem Objektiv 6 zugeleitet und von
diesem Objektiv 6 zu einem Bilde auf dem Film F vereinigt. Der Film F wird durch eine Maltheserkreuzrolle 10 schrittweise von
der Filmspule 11 abgezogen und unter dem Kontrollbildfenster hindurchgezogen. Er bildet dann eine Schleife 13 und wird von
dieser Schleife 13 aus mittels der Transportrollen 14 stetig unter der Spaltblende 15 hinweggezogen; von hier gelangt er dann
auf die Aufwickeltrommel 16.
Die Durchzugsgeschwindigkeit des Filmes ist so geregelt, dass sie im gleichen Verhältnis zur Bildverlagerung verläuft,
welche dadurch entsteht, dass der Dachspiegel 7 sich um die Achse a-b dreht und hierbei den Horizont bestreicht. Zur
Herstellung des Kontrollbildes dient ein Kompass 17, welcher in der Drehachse a-b angeordnet ist und über die in der umlaufenden
Kapsel 2 angeordneten Spiegel 18,19 mittels des Objektives 20 im Kontrollbildfenster 12 auf dem Rande des Filmes F abgebildet
wird.
Statt die ganze Filmführung gemeinsam mit der Spaltblende 15 der stürzenden Bewegung des vom Panoramaobjektiv
entworfenen Bildes nachzuführen, kann diese öildstürzung natürlich
auch durch entsprechende Hilfsmittel zur Bilddrehung ausgeglichen werden. Eine Anordnung dieser Art zeigt Fig.2. Die
Hülse 21, welche den Dachspiegel 22 trägt, läuft in Richtung des eingezeichneten Pfeiles 23 um und bewirkt hierdurch, dass
das Blickfeld des Objektives 24 den Horizont bestreicht. Zwischen dem Objektiv 24 und der Spaltblende 25 ist das Bilddre^r'
Prisma 26 angeordnet, das ebenfalls in der Richtung des Pfeiles 23 aber mit der halben Winkelgeschwindigkeit wie die Hülse
21 und der Dachspiegel 22 umläuft.
Der Film wird auch hier zunächst schrittweise durch ein Kontrollbildfenster 27 hindurchgezogen, bevor er unter die
Spaltblende 25 gelangt. An Stelle einer Maltheserkreuzrolle ist jedoch im vorliegenden Falle ein Filmschläger 28 vorgesehen,
welcher zwischen dem Kontrollbildfenster 27 und den stetig angetriebenen Transportrollen 29 liegt. Der Film wird also schrittweise
von der Filmrolle 30 durch das Kontrollbildfenster 27 hindurchgezogen, um dann von den Transportrollen 29 in stetiger
Bewegung der Spaltblende 25 zugeführt zu werden, von der aus er auf die Aufwickeltrommel 16 gelangt.
Im Kontrollbildfenster 27 entwirft das Objektiv 31 über das zweite Bilddrehprisma 32 das Kontrollbild. Die -öilddrehprismen
26-32 laufen mit gleicher Winkelgeschwindigkeit. Um einen besonders gleichmässigen Lauf der mechanischen Teile
zu erzielen, kann in bekannter Weise für die Kontrollaufnahmen statt des Filmschlägers ein optischer Ausgleich vorgesehen
werden.
Fig.2 zeigt gleichzeitig die Mittel zur Durchführung
einer stufenweise verlaufenden Schwenkung des Dachspiegels 22 um die horizontale Achse 33. Der Dachspiegel 22 ist zu diesem
Zwecke in der Achse 33 gelagert und wird durch eine Feder 34 gegen eine Scheibe 35 gedrückt, deren Lagerung gleichzeitig
mit diesem Spiegel kreist, während die Scheibe 35 sich hierbei langsam im Sinne des Uhrzeigers dreht. Hierbei fällt der Dachspiegel
22 nacheinander in die verschiedenen Stufen der Scheibe 35 ein und wird hierdurch schrittweise in dar Winliolyiohtuag
do α Abmiiuso gekippt.
Ein schematisches Bild der sich so ergebenden Filmaufzeichnung
ist in Fig.3 wiedergegeben. Das Bildfeld B-j des Filmes
F enthält dabei das Bild des aufgenommenen Panoramas, innerhalb dessen der Horizont durch eine gestrichelte Linie angedeutet
ist. An der durch einen Pfeil P angedeuteten Stelle ist der Spiegel 22 in die nächste Stufe der Scheibe 35 eingefallen, sodass
der Dachspiegel 22 um einen bestimmten Winkel gekippt wurde und eine entsprechende Verlagerung der Horizontlinie eintrat. Unscharf
wird hierbei nur ein schmaler Streifen S in der ungefähren Breite des Spaltes 25. Bei aufeinanderfolgenden Horizontaufnahmen
kann man die Lage dieser Unscharfezonen gegeneinander
um einen geeigneten Winkel versetzen. Übergreifen sich hierbei die aufeinanderfolgenden Aufnahmen, so ist die Sicherheit gegeben,
dass jeder Punkt des Gesichtsfeldes an mindestens einer Stelle scharf abgebildet wird. Neben dem Panorama-Bild liegen
in passenden Abständen die als Kreise angedeuteten Kontrollaufnahmen K innerhalb des Randstreifens B2. Die Abtastung kann natürlich
auch spiralenförmig geschehen.
Fig.4 zeigt schliesslich den Querschnitt durch eine technische Konstruktion erfindungsgemässer Art. Die betreffendes
Kamera ist dabei als Luftbild-Kamera zur Aufhängung am Halteseil
eines Drachens gedacht. Als Kontrollaufnahmen dienen daher in
bekannter Weise beispielsweise Aufnahmen des Schiffes, an dem das Halteseil des Drachens verankert ist. Infolgedessen ist das zur
Herstellung der Kontrollaufnahmen dienende Objektiv 31a in der
mittleren Richtung, die das Hgilteseil eines Drachens einzunehmen
pflegt, also etwa 45° nach unten gerichtet. Im übrigen entspricht die Anordnung im Prinzip der an Hand von Fig.2 besprochenen Einrichtung
und es sind daher auch gleichartige Teile mit den gleichen Bezugsziffern (unter Beifügung des Index wa") gekennzeichnet.
Um trotz grosser Brennweiten eine möglichst kleine Baulänge zu erzielen, dienet zur Bilddrehung ein zweiflächiger Raumspiegel 36,
der das von der Fernbildlinse 24a aus einfallende Licht einem Spiegel 37 zuleitet, der dies Licht nach Art eines Spiegelteleskopes
durch den Blendenschacht 38 zur Spaltblende 25a führt. Weitere Spedgel zur Verkürzung des Weges können zwischengeschaltet
werden.
Nach Fig.4 wird der über dem Objektiv angeordnete,
unter 45° zur optischen Achse des Objektives stehende Spiegel 22a nicht schrittweise, sondern in stetiger Weise langsam um die
horizontale Achse 33a geschwenkt, um die Unschärfenzone S zu vermeiden.
An Stelle der Stufenscheibe 35 (Fig.2) dient dabei zur Führung des Spiegels 22a ein Innengewinde, das an dem feststehenden
Fassungskragen 39 der Fernbildlinse 24a vorgesehen ist, und in dem das Scheibenrädchen 40 abläuft, wenn der Spiegel 22a sich
um die optische Achse der Fernbildlinse 24a dreht. Hierbei wird der Dachspiegel 22a entgegen der äigrichtung der Feder 34a um
die Achse 33a geschwenkt. Durch einen Druckknopf 41 kann man das Scheibenrädchen 40 mit dem Innengewinde des Kragens 39 ausser
Eingriff bringen, sodass der Dachspiegel 22a dann wieder in seine durch einen Anschlag begrenzte Ausgangslage zurückschnellt.
Claims (4)
1. Panorama-Kamera, insbesondere zur Herstellung von Horizontfernaufnahmen für die Zwecke der militärischen Aufklärung
unter Benutzung eines optischen Abbildungssystems, dessen Blickfeld durch Drehung um eine lotrechte Achse über eine Spaltblende
auf einem entsprechend synchron fortlaufenden Film abgebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Blickrichtung (8) des optischen Abbildungssystems (6,24,24a) während mehrerer aufeinander
folgender Umläufe stetig oder schrittweise derart um eine horizontale Achse (33,33a) schwenkbar ist, dass ein beliebig verbreiterter
Bildwinkel nacheinander lückenlos aufgenommen werden kann.
2. Panorama-Kamera nach Anspruch 1 unter Verwendung eines zweiten, zur Herstellung von Kontrollaufnahmen dienenden optischen
Abbildungssystems, dadurch gekennzeichnet, dass der gleiche Film (F), welcher zur Aufnahme des Panoramas stetig unter einer Spaltblende
(15,25,25a) hindurchgezogen wird, vor oder hinter der Spaltblende absatzweise oder kontinuierlich unter Verwendung eines
optischen Ausgleichs durch ein Bildfenster (12,27,27a) gezogen wird, innerhalb dessen die Kontrollaufnahmen auf den Hand des
Films aufgebracht werden.
3. Panorama-Kamera nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontrollbildfeld unmittelbar (Figur 1) oder durch
ein Bilddrehungssystem (Figur 2) gegen das zur Herstellung der Kontrollbilder dienende optische System mit der gleichen Winkel-
geschwindigkeit gedreht wird, mit der die Abtastung des Horizontes
in ihrer Grundhorizontalen durch das Panoramaaufnahmesystem
erfolgt.
4. Panorama-Kamera nach Anspruch 1, insbesondere für
sehr lange Brennweiten,gekennzeichnet durch die Verwendung eines umlaufenden Raumspiegels (36) als Bilddrehungssystem,
welches das Licht dem Spiegel (37) zuleitet, der dieses Licht der seitlich angeordneten Spaltblende (25a) direkt oder unter
Zwischenschaltung weiterer Spiegel zur Verkürzung des Weges zuführt·
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