DE758616C - Analgesiegeraet - Google Patents
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Description
AUSGEGEBEN AM 22. JUNI 1953
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30 k GRUPPE 14oi
S 132322 IXa/30k
Emil Einar Wilhelm Andersson, Stockholm-Lidingö
ist als Erfinder genannt worden
Svenska Aktiebolaget Gasaccumulator, Stockholm-Lidingö
Analgesiegerät
Patentiert im Deutschen Reich vom 31. Mai 1938 an
Patenterteilung bekanntgemacht am 2. November 1944
Die Priorität der Anmeldungen in Schweden vom 31. Mai und 30. August 1937
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft Analgesiegeräte, bei denen ein Betäubungsgas oder eine Betäubungsgas
enthaltende Gasniischung einem Raum veränderlicher Größe und von dort
durch Zutun des Patienten einem Atmungsmundstück zugeführt wird. Bei gewissen
Arten von Narkosen zu chirurgischen oder anderen Zwecken wünscht man den Patienten
in einer oberflächlichen· Narkose·, dem sog. Analgesiestadium, zu halten, ohne daß der
Patient dabei in das Excitatiiomsstadium oder
in das vollständig narkotische Stadium gelangen darf. In dem Analgesiestadium nehmen
etwa vorhandene Schmerzen ab, während die übrigen Sinne und Organe des Körpers von
dar Narkose im großen und ganzen unberührt bleiben. Vor allem tritt keine besondere Verminderung
der Müskelarbeitsfähigkeit ein.
Die Analgesienarkose kommt daher hauptsächlich bei gewissen leichteren Operationen
zur Anwendung, z. B. bei zahntechnischen Operationen und vor allem bei Geburten.
Im folgenden sei daher die Erfindung1 an Hand
eines für die Geburtshilfe gedachten Apparates beschrieben.
Um kurzdauernde Analgesiestadien hervorzubringen, hat man bis jetzt im allgemeinen
verschiedene Gase mit betäubender- Wirkung
benutzt, welche mit einer genügenden Menge
Luft oder Sauerstoff gemischt sind. Man hat jedoch in letzter Zeit gefunden, daß es in
Fällen, sich periodisch wiederholender, kurz dauernder Schmerzen, wie sie besonders bei
Geburten auftreten, vorteilhafter ist, daß der Patient unmittelbar vor dem Eintreten ein
Schmerzperiode reines Narkosegas und1 in der
Zwischenzeit Luft, gegebenenfalls mit einem ίο Überschuß von Sauerstoff, erhält.
Es sind bereits Vorrichtungen zur Narkoseverabfolgung
bekannt,, bei denen die einzunehmende Gasmischung dem Patienten durch
eine von ihm selbst durchgeführte Maßnahme zugeführt wird, beispiel sweise indem er auf
einen Knopf drückt oder an' einer Schnur
zieht. Nach einer vorausbestimmten1 Zeit wird danin unter Überwachung einer zeitbestimmenden
Vorrichtung die Verbindung zwischen Gasbehälter und Patient unterbrochen. Erst
wenn der Patient das Gerät abermals beeinflußt, wird diese Verbindung wieder hergestellt.
Die Erfindung bezweckt nun die Schaffung eines Analgesiegerätes, das durch den
Atmungsvorgang des Patienten, selbsttätig arbeitet, und zwar derart, daß dem Patienten
bei jeder Narkoseverabfolgung nicht zu viel Narkosegas zugeführt wird, und die Narkoseverabfolgung
nur in den im voraus1 vom Arzt festgelegten Zwischenräumen erfolgen kann.
Erreicht wird dies bei dem Analgesiegerät
gemäß der Erfindung durch eine solche Ventilanordnung,
die selbsttätig und unabhängig vom Zutun des Patienten in der Weise arbeitet,
daß nach jedesmaligem Entleeren des Raumes veränderlicher Größe die weitere Gaszufuhr zu dem Atmungsmundstück während
eines vorausbestimmten Zeitraumes abgesperrt wird.
Der Patient erhält somit ein gewisses angemessenes Volumen Narkosegas, das vorzugsweise
aus reinem Stickstoffoxydul besteht; wenn dieses Gas nach einigen Atemzügen,
z. B. zwei oder drei, verbraucht ist, so kann der Patient kein weiteres Narkosegas einatmen,
bis eine bestimmte, beispielsweise vom Arzt eingestellte Zeit verflossen ist, z. B.
ι bis 2 Minuten.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Gerätes nach der Erfindung dargestellt.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 wird das
Narkosegas in einem Gasbehälter üblicher Art aufbewahrt, der in der Zeichnung mit 1 bezeichnet
ist. Aus dem Gasbehälter strömt das Gas durch eine Rohrleitung 2, an einem Manometer
3 vorbei und durch einen Druckregler 4 und die Rohrleitung 5 zu1 einer Ventileimrichtungo.
In der Rohrleitung 5 ist ein Drosselventil 7 eingekuppelt. Parallel mit der Rohrleitung
5 ist eine Rohrleitung 8 vorhanden, die zwischen dem Ventilgehäuse 6 und einem
in Verbindung mit dem Druckregler 4 angeordneten Ventil 9 liegt. Das Ventil 9 ist so
ausgeführt, daß bei Hineindrücke η des Druckknopfes 10 die Rohrleitung 2 direkt mit der
Rohrleitung 8 verbunden wird, also unter Ausschluß des Drosselventils 7.
Das Ventilgehäuse 6 enthält zwei Ventile 11
und 12. Die Ventile 11 und 12 werden mittels
einer Ventilbrücke 13 von einer Membran 14,
die als Deckel eines Membrangehäuses 15
angebracht ist, gesteuert. Die Ventilbrücke 13
ist um den Punkt 16 drehbar und ist als zweiarmiger Hebel ausgeführt, so daß am
Ende des einen Hebels teils die Ventile 11
und 12 befestigt sind, teils der Verbindungsteil 17 zwischen dier Ventilbrücke und der
Membran, während das andere Ende der Ventilbrücke als Anker eines Hufeisenmagneten
18 ausgebildet ist. Das Innere des Membrangehäuses ist durch eine Rohrleitung 19
mit einem ausdehnbaren Raum 20 verbunden. Der ausdehnbare Raum kann beispielsweise
aus einer Gummiblase bestehen, aber auch aus einer Balgeneinrichtung oder einem anderen
zweckmäßigen Körper. Der ausdehnbare Raum 20 ist mit einer Einstellvorrichtung zwecks Bestimmung seines Maximalvolumens
versehen. Bei der gezeigten Ausführungsform besteht diese Einstellvorrichtung aus einem
Bügel 21, mit einer Stellschraube 22 versehen. Das Ventilgehäuse 6 ist mittels einer Wand
in zwei Räume geteilt, von welchen der eine mit den Rohrleitungen 5 und 8 und über das
Ventil n mit dem Membrangehäuse 15 in Verbindung steht, während der andere Raum
über das Ventil 12 mit dem Membrangehäuse 15 und über eine Rückstellklappe 23
mit einem Raum 24 in Verbindung steht. An den Raum 24 ist weiter ein Schlauch 25, der
den Raum 24 mit dem Atemmundstück 26 verbindet, und eine von der Rückstellklappe 27
gesteuerte Verbindung mit der Außenluft angeschlossen.
Die oben beschriebene Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise: Ehe die Vorrichtung in
Betrieb gesetzt worden ist, befindet sie sich in einer Ruhestellung wie folgt: Die Ventile
23 und 27, welche beide ab Rückstellklappen
arbeiten, sind geschlossen, d. h. in ihrer Normallage. Die Ventilbrücke 13 ist im Uhrzeigersinn
geschwenkt, so daß das Ventil 12 geschlossen, das Ventil 11 dagegen offen ist
und das Hinterteil der Ventilbrücke sich in magnetischer Berührung mit dem in der linken
Figur gezeigten Zweig des Hufeisenmagneten befindet. Der Gasdruck im Membrangehäuse
15 ist dem Druck der Außemluft gleich.
Wenn die Gaszufuhr vom Gasbehälter 1
geöffnet wird, strömt das Gas durch die Rohrleitung 2, den Druckregler 4, das Drosselventil
7 und das Ventil 11 in den ausdehnbaren1 ■ Raum hinein, der vom Membrangehäuse
15 und der Blase 20 gebildet' wird. Die Geschwindigkeit dieser Strömung wird
vom Arzt durch Einstellung des Drosselventils 7 bestimmt. Allmählich wird die
Blase 20 gefüllt, so daß sie gegen die beiden Stützen des Bügels 21 anlieigt. Von diesem
Augenblick an bedeutet eine weitere Gaszufuhr vom Behälter i, daß der Druck im Membran.-gehäuise
15 und in1 der Gasblase 20 steigen wird. Dies hat zur Folge, daß die Membran
14 links auszuweichen versucht. Hiergegen wirkt aber die magnetische Anziehung des
Hinterteils der Ventilbrücke 13 durch den Hufeisenmagneten 18. Wenn der Membrandruck
die magnetische Anziehungskraft iibersteigt, erfolgt eine Umstellung der Ventilbrücke,
so daß das Hinterteil mit dem rechten Zweig des Hufeisenmagneten in Kontakt
kommt, das Ventil 12 geöffnet und das Ventil π geschlossen wird. Durch Einstellung1 der
Schraube 22 hat der Arzt die Menge Narkosegas geregelt, welche der Apparat im diesem,
mit Narkosegas geladenen· Zustand enthält. Diese Menge muß so· dosiert sein, daß keine
stärkere Narkose al® reine Analgesic bei der Patientin eintreten kann, wenn sie das Mundstück
26 an den Mund führt und das· Gas einsaugt. In diesem Augenblick wird nämlich
die Rückstellklappe 23 geöffnet, so daß der Patientin vom Membrangehäuse 15 und der
Blase 20 durch das Rohrende 24, den Schlauch 25 und das Mundstück 26 Gas zugeführt wird.
Die im Memhrangehäuse 15 und in dar
Blase 20 untergebrachte Menge Narkosegas wird am besten so geregelt!, daß sie zwei oder
drei normalen Atemzügen entspricht. Dies ist meistens genügend, um eine schmerzstillende:
Analgesic zu erreichen. Falls die Patientin dem Apparat eine größere Menge
Narko'segas. entnehmen will, als sich im demselben
befindet, und zu diesem Zweck immerfort durch das Mundstück 26 atmet, so tritt
keine andere Wirkung ein, als daß die Membran 14 zurückschlägt, die Membranbrücke in
ihre ursprüngliche Lage zurückschwingt, das Ventil 12 geschlossen wird, das Ventil 11 geöffnet
wird, das Ventil 23 in geschlossene Lage zurückschlägt und das Ventil 27 von der
eigenen Saugkraft der Patientin geöffnet wird, so daß dem Raum 24 tmidi dem Schlauch 25
frische Luft zugeführt wird.
Diese Funktion wird dadurch erreicht, daß der von den Atembewegungen der Patientin
hervorgebrachte Unterdruck im Raum 15 die Membran 14 veranlaßt, in eine Lage überzugehen,
die den Gegensatz zu der in Fig. 1 angegebenen Lage bildet. Hierbei wird das
Ventil 12 geschlossen und das Ventil 11 geöffnet. Weiteres- Atmen der Patientin bringt
in dem zwischen den Ventilen 12 und 23 liegenden kleinen Raum einen Unterdruck
hervor, der bewirkt, daß sich das Ventil 23 unmittelbar schließt, wenn der Atemzug aufhört.
Die Ventile 23 und 27 sind indessen, so eingestellt, daß das Ventil 23 ein wenig leichter
als das Ventil 27 geöffnet wird, sobald -kein Unterdruck in dem unter dem Ventil
voThandenen Raum ist. Beim folgenden Atemzug der Patientin oder vielleicht schon während1
eines Atemzuges der Patientin wird daher das Ventil 2j durch ein Vakuum geöffnet,
das um ein weniges stärker ist als das Vakuum, das normalerweise das Ventil 23
öffnet. Das Ventil 23 bleibt dagegen in diesem Fall geschlossen.
Nach einer Zeit, die der Arzt durch Einstellung des Drosselventils 7 regelt, sind das
Membrangehäuse 15 und die ausdehnbare Blase 20 wieder mit Narkosegas gefüllt, und
die Ventilen und 12 werden in derselben
Weise wie früher umgestellt. Die Patientin kann hiernach eine neue Normaldösis Narkosegas
bekommen.
Es kann nium pasisieren, daß die Patientin
bei gewissen Umständen eine unzulängliche Menge Narkosegas bekommt, z. B. bei plötz- go
lieh eintretenden sehr starken Schmerzen oder
beim Eintreten anderer physikalischer oder physiologischer Umstände, welche die Wirkung
der Narkose beeinträchtigen. Der Arzt kann in solchen Fällen, wenn er es für ratsam
hält, die Füllung des Apparates mit Narkosegas vorübergehend beschleunigen, indem er
auf den Knopf 10 drückt. Hierdurch wird das Drosselventil 7 umgangen, so daß das Membrangehäuse
15 und die Blase 20 äugenblicklich mit Narkosegas gefüllt werden. Die
Patientin kann dann innerhalb des Bruchteils einer Sekunde, nachdem· sie das Narkosegas
aus dem Membrangehäuse und der Blase 20 entnommen hat, eine neue Dosis hiervon erhalten.
Fig. 2 zeigt eine etwas abweichende Ausführungsform der Erfindung. Auch bei dieser
Vorrichtung wird einem D ruck reduzierventil 4 von der Gasquelle 1 durch eine Rohrleitung 2
und ein Manometer 3 Gas zugeführt. Von dem Reduzierventil 4 wird das Gas durch das
Drosselventil· 28 zu dem ausdehnbaren Raum 20J 37 geleitet, der vom Ventilgehäuse 37 und
der ausdehnbaren Blase 20 gebildet wird. Das Drosselventil 28 hat indessen bei dieser
Einrichtung eine etwas abweiehe'nde Funktion,
verglichen mit dem Drosselventil 7 bei der Apparatur nach Fig. 1.
Auch in diesem Fall wird vorausgesetzt,
daß der ausdehnbare Raum aus einer Gummiblase 20 besteht, welche zwischen Stützen,
die von einem Bügel 21 getragen werden, gelagert
ist. Die eine Stütze ist mit Hilfe einer Schraube 22 regelbar. Bei der vorliegenden
Vorrichtung ist die andere Stütze jedoch nicht fest, sondern ist an dem einen, Ende
eines Hebels 29 befestigt und mit einem Anisatz 30 versehen, der gegen den einen. Zweig
31 des Bügels 21 anschlagen kann. Der Hebel 29 ist an dem anderen Ende mit einem
elektrischen Kontakt 32 verbunden, der bei leerer Blase 20 einen Gegenkontakt 33 berühren
soll, 11m so· durch eine Batterie 34 und
eine zeitbestimmende Vorrichtung den Stromkreis zu einem Relais 35 zu schließen. Die
Funktion dieses Relais wird im folgenden näher beschrieben werden. Schließlich ist der
Arm 29 mit Hilfe eines regelbaren! Gewichtes 36 belastet, wodurch ein guter Kontaktdruck
zwischen den Kontakten 32 und 33 gesichert wird.
Die Blase 20 steht in direkter Verbindung mit dem Ventilgehäuse 37, das über ein Ventil
38 mit dem Raum 39 und dem Schlauch 40 zum Atemmundstück 41 in Verbindung steht.
Der Raum 39 ist weiter mit einer Rückstellklappe 27 derselben Art. wie in Fig. 1 gezeigt,
versehen.
Das Ventil 38 ist so eingerichtet, daß es in geschlossener Lage von einem Anker festgehalten
wird, der vom Relais 35 bei Magnet
tisierung angezogen wird. Durch die Leitungen 45 ist ein Kontakt 46 so eingeschaltet,
daß bei dessen Schließen die Relaiswicklung 35 kurzgeschlossen wird. Der Kontakt 46
wird von einem Druckknopf 47 gesteuert, der gleichzeitig das Reduktionsventil 4 direkt mit
dem Raum 20 unter Vorbeikupplung des Drosselventils 28 verbindet.
Die Vorrichtung arbeitet in der folgenden 4.0 Weise: Bei der Ausgangslage kann man vermuten',
daß die Gummiblase 20 leer ist. Das Ventil 38 ist geschlossen. Das Gewicht 36 hat
den Hebel in einem dem Uhrzeiger entgegengesetzten Sinn so weit bewegt, daß zwischen
den Kontaktspitzen 32 und 33 Kontakt entstanden ist. Dies ist dadurch ermöglicht, daß
die Gummiblase 20 die Bewegung des Hebels 29 nicht verhindert hat. Ein Stromkreis von
der Batterie 34 über die Kontakte 32 und 33, die Relaiswicklung 35, den Widerstand 43
und zurück zur Batterie ist dadurch geschlossen worden und' gleichzeitig wird der Kondensator
44 über diesen Stromkreis geladen. Wenn das Xarkosegas vom Gasbehälter 1
durch die Rohrleitung 2, das Reduktionsventil 4 und das Drosselventil 28 zugelassen
wird, so strömt es ziemlich schnell in die Gummiblase 20, wodurch ihr Volumen vergrößert
wird, so daß der Hefcel 29 von: rechts
Su nach links in Bewegung gesetzt wird. Hierbei wird der Kontakt 32, 33 geöffnet, aber die
Magnetisierung des Relais 35, welches das Ventil 38 durch Anziehung des Ankers 42
verschließt, wird durch die zeitbestimmende Vorrichtung 43,44 eine gewisse Zeit aufrechterhalten.
Diese Zeit kann so geregelt werden, daß sie vorzugsweise in der Größenordnung von ι bis 2 Minuten liegt.
Schon nach bedeutend kürzerer Zeit ist die
Gummiblase 20 mit N^arkosegas gefüllt worden, und nachdem sie ihr maximales Volumen
erreicht hat, ist der Druck in der Blase etwa 0,4 mm gestiegen. Das Reduzierventil ist auf
einen ziemlich kleinen Überdruck, etwa 4 bis 5 mm, eingestellt. Wenn dieser Überdruck in
der Gummiblase erreicht worden ist, wird daher der Gasstrom vom Gasbehälter automatisch aufhören. Während der Magnetisierung
des Relais 35 tritt nun ein Bereitschaftszustand
für das Gerät ein, indem die Gummiblase 20 eine Xormaldosis Narkosegas enthält,
das jetzt der Patientin zur Verfügung steht. Das Ventil 38 muß als Rückstellklappe
eingerichtet sein, und es muß einen etwas stärkeren öffnungsdruck erfordern als der
jetzt in der Gummiblase vorhandene Überdruck von etwa 4 bis 5 mm. Beispielsweise
kann der Rückstelldruck des Ventils 38 10 mm sein.
Ein Druck von ιό mm wird von den Lungen
ohne Schwierigkeit und ohne fühlbare Belastung erzeugt. Wenn die Patientin durch
das Mundstück 41 einatmet, wird daher das Ventil 38 unmittelbar geöffnet werden, wenn
das Relais nach bestimmter Zeit nicht mehr erregt wird. Die Patientin kann nun die in
der Gummiblase 20 befindliche Gasmenge einatmen, die verhältnismäßig schnell, z. B. im
Laufe von zwei oder drei Atemzügen, entleert w'ird. Das- Drosselventil 28 hat den Zweck,
eine so schnelle Gaszufuhr zur Gummiblase zu verhindern, daß die Patientin direkt vom
Gasbehälter 1 kontinuierlich Narkosegas bekommt.
Wenn das Narkosegas aus der Gummiblase 20 entfernt ist, wird der Kontakt 32, 33
wieder geschlossen, so daß das Relais 35 magnetisiert wird und während der eingestellten
Zeit magnetisiert bleibt. Hierdurch schließt sich automatisch das. Ventil 38, auch falls die
Patientin fortwährend eine saugende Atembewegung ausführt. Der Patientin wird dabei
nur durch die Rückstellklappe 27 frische Luft zugeführt; diese Klappe ist auf ein etwas
höheres. Öffnungsvakuum als das Ventil 38, beispielsweise 15 mm, eingestellt. Dieser
Zustand dauert, bis das Relais 35 wieder entmagnetisiert wird, wobei die Gummiblase
schon früher mit Narkosegas gefüllt worden ist, wie zuvor beschrieben worden ist.
Wenn der Arzt der Patientin unabhängig von
der Regulier vorrichtung durch das Relais 35
schnell Narkosegas zuführen1 will; so drückt
er auf den Knopf 47. Hierdurch wird das Relais 35 über dem Kontakt 46 kurzgeschlossen,
während gleichzeitig das Drosselventil 28 ausgeschaltet wird, so daß die Gummiblase 20
mit Narkosegas, direkt- vom Druckregler 4 kontinuierlich gefüllt gehaltein wird. Während
der ganzen Zeit, wo der Arzt den Knopf 47 eingedrückt hält und während einer weiteren
Zeitspanne, die dem Verbrauch einer Normaldoisis
Narkosegas entspricht, welche die Gummiblase 20 enthält, wenn der Arzt den
Knopf -47 losläßt, ist der Verschluß des Ventils 38 somit aufgehoben. Während dieser
ganzen Zeit' gibt es also Gas mit dem schwachen Überdruck, den der Druckregler
gestattet, etwa 4 bis 5 mm im der Gummiblase 20.
Bei den" oben beschriebenen Ausführungs-
Bei den" oben beschriebenen Ausführungs-
ao formen der Erfindung besteht der ausdehnbare Raum aus einer Gummiblase, die ausgedehnt
werden kann, bis sie mit zwei, zu. beiden Seiten der Gummiblase angebrachten Stützen
mit regulierbarem Abstand in Berührung kommt. Wenn die Gummiblase leer ist, befindet
sie sich also nicht in. Berührung mit den Stützen. Die Erfahrung zeigt nun, daß
die Stützen· von Fall zu Fall mit der Gummiblase bei ihrer Expansion nicht auf derselben
Stelle in Berührung kommen, sondern daß die Lage der Gummiblase im Verhältnis zu den
Stützen sich aus verschiedenen Gründen verändern kann1. Dies; führt in der Praxis von
Fall zu Fall zu einem etwas verschiedenen Füllgrad der Gummiblase, der in gewissen
Fällen nicht erwünscht1 ist.
In Fig. 3 ist. eine Ausführungsform der
Erfindung dargestellt, bei welcher der Füllgrad der Gummiblase von ihrer eigenen
Spannung unabhängig wird. Dies geschieht dadurch, daß eine die Ventilanordnung beeinflussende
Zeitrelaisfvorrichtung vorgesehen ist, welche gemeinsam mit einem Drosselventil
in der Gaszuleitung die Gasmenge bestimmt, die der Gummiblase zugeführt wird. Hierdurch,
wird die die Bewegung der Gummiblase verhindernde Sperreinrichtung vermieden, und
die Gummiblase wird daher bei jeder Füllung genau ebensoviel Gas enthalten, was genau
denselben Gasdruck repräsentiert. Teile, die in den /Füg. 1 und 2 auch zu finden sind, sind
mit gleichen1 Ziffern1 bezeichnet worden.
An der Membran 14 ist ein Gelenk 48 befestigt, mit einem Hebel 49 verbunden, der
bei 50 im Deckel des Membrangehäuses 51 gelagert ist. Die entgegengesetzte Seite des
Hebels 49 ist mit dem beweglichen Kontakt 52 des Gegenkontaktes 53 verbunden. Die Kontakte
52," 53 sind über die Leitungen 54, 55 teils mit einer Batterie 56, teils mit der Relaisanordnung
verbunden, welche aus einem Elektromagneten 57 und einer zeitbestimmenden Vorrichtung 58, 59 besteht. Der Magnet 57
ist so angeordnet, daß' er sowohl die Ventilbrücke
13 wie einen Kontakt 60 beeinflußt. Schließlich ist der Magnet 57 in an und für
sich bekannter Weise mit einer Verzögerungswicklung 61 versehen.
Die oben beschriebene Einrichtung· wirkt auf folgende Weise: Gleichzeitig mit dem
Öffnen der Gaszufuhr vom Gasbehälter 1 wird auch der Stromkreis von der Batterie 56 geschlossen.
In der Ausgangslage war der Kon- ■ takt 52, 53 geschlossen. Infolgedessen geht
ein Strom von dem Pluspol der Batterie 56 durch den Kontakt 60, die zeitbestimmende
Vorrichtung 58, 59 und den Magneten 57 zum Minuspol. Der Magnet 57 wird infolgedessen
mit gewisser Verzögerung magnetisiert, und zwar verursacht von der Kurzschlußwicklung
61. Wenn das Relais 57 vollständig magnetisiert worden ist, wird der Kontakt 60
geöffnet, wodurch die Batterie vom Stromkreis abgeschaltet wird. Die Magnetwicklung erhält
inzwischen fortwährend Strom von der zeitbestimmenden Vorrichtung, so daß der Magnet
während einer im voraus bestimmten Zeitspanne magnetisiert bleibt. Während dieser
Zeit ist die Blase 20 gefüllt worden. Von dem Augenblick an, wo die Blase 20 gefüllt wird, go
bedeutet eine weitere Gaszufuhr vom Behälter i, daß der Druck im Membrangehäuse 15
und in der Gasblase 20 steigen wird. Dies hat zur Folge, daß die Membran 14 links auszuweichen
strebt. Gegen dieses Streben wirkt aber teils die magnetische Anziehung zwischen
dem Hufeisenmagneten 18 und dem Hinterteil der Ventilbrücke 13, teils die
magnetische Anziehung zwischen dem Magneten 57 und der Ventilbrücke 13. Bei vollständiger
Magnetisierung ist die magnetische Anziehungskraft des Magneten 57 der Anziehung
dies Hufeisenmagneten 18 weit überlegen. In erster Linie bestimmt daher die
Magnetisierung des Magneten. 57 den Zeitpunkt, wo die Ventilbrücke infolge der Zugkraft
der Membran umschlägt.
Gleichzeitig damit, daß der Membrandruck mit einer vom. Arzt durch Einstellung des
Drosselventils 7 bestimmten Geschwindigkeit
erhöht wird, nimmt auch die Anziehung des Magneten) 57 ab, und zwar gleichfalls mit
einer Geschwindigkeit, die vom Arzt durch Einstellung der zeitbastimmenden Vorrichtung
58, 59 bestimmt werden kann,. Nach einer gewissen, vom Arzt somit im voraus
bestimmten Zeit überwiegt der Membrandruck die Anziehungskräfte der beiden Magneten,
und die Ventilbrücke schlägt in ihre entgegengesetzte Lage um. Hierbei wird der
Kontakt 52, 53 geöffnet, und nach einem Augenblick wird der Kontakt 60 infolge der
Verzögerungs Wirkung des Magneten 57 ge1-schlossen,
was jedoch ohne Wirkung ist, weil die Verbindung zwischen den Leitungen 54 und 55 schon geöffnet worden ist.
Bei Umdrehung der Ventilbrücke kommt ihr Hinterteil in Kontakt mit dem rechten Zweig des Hufeisenmagneten 18, das Ventil 12 wird geöffnet und das Ventil 11 wird geschlossen. Der Arzt hat somit durch Be-Stimmung der Zeit, während welcher die Blase 20 geladen wurde, sowie der Strömungsgeschwindigkeit, mit der die Blase 20 geladen wurde, die Menge Narkosegas geregelt, welche der Apparat in diesem mit Narkosegas geladenen Zustand enthält.
Bei Umdrehung der Ventilbrücke kommt ihr Hinterteil in Kontakt mit dem rechten Zweig des Hufeisenmagneten 18, das Ventil 12 wird geöffnet und das Ventil 11 wird geschlossen. Der Arzt hat somit durch Be-Stimmung der Zeit, während welcher die Blase 20 geladen wurde, sowie der Strömungsgeschwindigkeit, mit der die Blase 20 geladen wurde, die Menge Narkosegas geregelt, welche der Apparat in diesem mit Narkosegas geladenen Zustand enthält.
Die Erfindung kann nicht nur auf viele verschiedene Weisen geändert werden, son^
dem es können auch weitere Einzelteile hinzugefügt
werden, ohne daß man dadurch von der Idee der Erfindung abweicht. Es; ist z. B.
möglich, ein Mischventil einzuschalten, das automatisch das Narkosegas mit einer geeigneten
Menge Sauerstoff, Stickstoff oder Luft verdummt. Es ist möglich, die Metnbrananordnung
gegen eine Balgvorrichtung, die Blase 20 gegen eine andere ausdehnbare Anordnung
usw. auszutauschen.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Analgesiegerät, bei welchem ein Betäubungsgas oder eine Betäubungsgas enthaltende Gasmischung· einem Raum veränderlicher Größe und von dort durch Zutun des Patienten einem Atmungsmundstück zugeführt wird1, gekennzeichnet durch eine Ventilanordnung (12 bzw. 38), die selbsttätig und unabhängig vom Zutun des Patienten in der Weise arbeitet, daß nach jedesmaligem Entleeren des Raumes veränderlicher Größe (15, 20) die weitere Gaszufuhr zu dem Atmungsmundstück (26 bzw. 41) während eines vorausbestimmten Zeitraumes abgesperrt wird.
- 2. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Ventilanordnung (11, 12), daß die Verbindung zwischen der Gasquelle und dem Raum veränderlicher Größe (15,20) unterbrochen und dafür eine Verbindung zwischen diesem Raum und dem Atmungstnundstück (26) geöffnet wird, sobald dem Raum (15, 20) eine vorausbestimmte Gasmenge zugeführt worden ist, und daß die erstgenannte Verbindung geöffnet und die letztgenannte Verbindung geschlossen! wird, sobald der Raum (15,20) seinen Gasinhalt durch Zutun des Patienten entleert hat, wobei die weitere Gaszufuhr zu dem Atmungsmundstück während der zum erneuten Füllen des Raumes (15, 20) mit Gas erforderlichen Zeit gesperrt bleibt.
- 3. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein in der Gaszufuhrleitung (37) zum Atmungsmundstück angeordnetes Ventil (38), das nach dem Verbrauchen der in dem Raum veränderlicher Größe (20, 37) enthaltenen Gasmenge während einer gewissen Zeit geschlossen gehalten wird.
- 4. Gerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit, während welcher der Patient nach Verbrauch einer vorausbestimmten in dem Raum veränderlicher Größe (15,20, Fig. 3) enthaltenen Gasmenge keine weitere Gaszufuhr erhält, durch eine Vorrichtung (57-61, Fig. 3) bestimmt wird, die die Umstellung dieser Ventile (11, 12) des Gerätes aus der Ladelage in die Entladelage während dieser Zeit verhindert.
- 5. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in der Verbinduogsleitung zwischen dem Raum veränderlicher Größe (15, 20, 37) und dem Atmungsmundstück (26 bzw. 41) vorgesehene Rückstellklappe (23 bzw. 38), die so eingestellt ist, daß das Gas nur beim Saugen des Patienten: aus dem Raum entfernt werden kann.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschrift Nr. 441 128;
britische Patentschrift Nr. 20 182 vomJahre 1908;USA.-Patentschriften Nr. 1 731 273,
2 020 643.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen5216 6. Si
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE207276X | 1937-05-31 | ||
SE300837X | 1937-08-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE758616C true DE758616C (de) | 1953-06-22 |
Family
ID=26656129
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES132322D Expired DE758616C (de) | 1937-05-31 | 1938-05-31 | Analgesiegeraet |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2225201A (de) |
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