DE757028C

DE757028C - Herstellung von elektrisch isolierten Leitungen mit durch heisse Pressung aufgebrachten, aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchlorid, bestehenden UEberzuegen

Info

Publication number: DE757028C
Application number: DEL97302D
Authority: DE
Inventors: Winton I Patnode
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1938-03-01
Filing date: 1939-03-02
Publication date: 1954-01-25

Description

Herstellung von elektrisch isolierten Leitungen mit durch heiße Pressung aufgebrachten, aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchlorid, bestehenden Ueberzügen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von elektrisch isolierten Leitungen mit durch heiße Pressung aufgebrachten, ans thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchlorid, bestehenden Überzügen unter Vermeidung von Rißbildtingen.
Beim Aufbringen thermoplastischer Kunststoffe auf elektrische Leitungsdrähte wird in gleicher Weise verfahren, wie wenn Gummi auf einen elektrischen Leitungsdraht aufgebracht wird. Der alls. elektrischer Leiter bestimmte Draht wird durch eine Strangpresse gezogen und dabei mit dem Kunststoff, der durch Hitze weichgemacht ist umpreßt. Unmittelbar nach Austritt aus der Strangpresse durchläuft der isolierte Draht ein Kaltwassedrbad, wo er abgekühlt wird und sich die Kunststoffmasse sofort verfestigt. Wie sich aber gezeigt hat, neigen die so hergestellten Kunststoffüberzüge leicht zu Rißbildungen.
Es wurde uiin festgestellt, daß die RiBbildungen darauf zurückzuführen sind daß dler Kunststoffüberzug bei der heißen Formung in der Strangpresse eine Dehnung erfährt, die aber infolge der plötzlichen Abkühlung durch das Kaltwasserbad nicht mehr zum Abklingen kommt. Dem heißen, unter Dehnung stehenden Kunststoffüberzug ist also nicht mehr Zeit gelassen, in die entdehnte Fou zurückzukehren, er erstarrt vielmehr im gedehnten Zustand. An mechanisch schwachen Stellen im Kunststoffmantel treten hierdurch leicht Rißbildungen auf, die sich vermehren, wenn der Leiter bei der späteren Verwendung Zugbelastungen erfährt, z. R. wenn er auf einen Spulenkörper gewickelt wird, wobei der Kunststoffüberzug eine weitere Dehnung er leidet.
Gemäß der Erfindung werden die Rißbildungen dadurch vermieden, daß der heiße, mit dem Kunststoffüberzug versehene Draht unmittelbar nach dem Austritt aus der Strangpresse einer weiteren kurzen Hitzeeinwirkung unterworfen wird. Diese muß zeitlich so bebemessen sein, daß der im Dehnungszustand befindliche Kunststoffüberzug in die entdehnte Form zurückgehen kann. Es hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, eine höhere Temperatur einzuhalten, als zur Aufbringung der Kunststoffmasse auf den Leitungsdraht erforderlich ist. Beispielsweise wird unmittelbar zwischen der Strangpresse und dem Kaftwasserbad ein etwa 1 m langer Ofen einge schaltet, dessen Temperatur auf etwa 350 bis 470° C gehalten wird. Der aus der Strangpresse kommende, mit dem heißen Kunststoffüberzug versehene Leitungsdraht durchläuft dann erst den Ofen, bevor er durch das Kaltwasserbad geführt wird. Die Länge des Ofens und die Durchlaufgeschwindigkeit des Drahtes müssen dabei so bemessen sein, daß sich der Kunststoffüberzug, ohne Schaden zu leiden, völlig entdehnen kann. Die hierbei jeweils einzuhaltende Temperaturgrenze richtet sich nach dem Querschnitt des Drahtes und der Dicke der Isolierung. Es ist selbstverständlich, daß der Draht bei der Geschwindigkeit, mit der er durch den Ofen bewegt wird, keinesfalls die hohe Temperatur des Ofens annimmt. Bei den so wärmebehandelten Kunststoffüberzügen tritt keine Rißbildung auf, auch wenn die isolierte Leitung später erw wärmt und gereckt oder gebogen wird. Das Verfahren läßt sich nicht nur an Überzügen aus Polyvinylchlorid, sondern auch an solchen aus Polystyrol oder Polyacrylsäureverbindungen ausüben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von elektrisch isolierten Leitungen mit durch heiße Pressung aufgebrachten, aus thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchlorid, bestehenden Uberzügen unter Vermeidung von Rißbildungen, dar durch geleennzeichnet, daß der mit dem Kunststoff, insbesondere Polyvinylcnlorid, umpreßte Leiter unmittelbar nach dem Austritt aus der Presse durch eine heiße Zone geführt wird, deren Temperatur höher liegt als bei der Verpressung, d. h. über I50° C.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 5 I8 328; französische Patentschrift Nr. 597 842.