DE709935C - Verfahren zum Verarbeiten von synthetischem Kautschuk - Google Patents

Description

• Verfahren zum Verarbeiten von synthetischem Kautschuk Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von synthetischem Kautschuk, insbesondere zur Umhüllung elektrischer Leitungen mit synthetischem Kautschuk, der durch Spritzen geformt und im Freibrand vulkanisiert wird. Bei der Verarbeitung des synthetischen Kautschuks in dem vom natürlichen Kautschuk her bekannten. Verfahren zeigt sich, daß bei der Vulkanisation der geformten Erzeugnisse, insbesondere bei der D;ampfvulkanisatiön vom elektrischen. Leitungen, die mit synthetischem Kautschuk isoliert sind oder eine Umhüllung ,aus synthetischem Kautschuk haben, sich die Erzeugnisse in unzulässigem Maße verformen -und sogar Risse im synthetischen Kautschuk ,auftreten. Dies ist offenbar darauf zurückzuführen, daß der synthetische Kautschuk bei tieferen Temperaturen als der natürliche Kautschuk verarbeitet werden muß, weil per bei der Verarbeitungstemp-eratur des natürlichen Kautschuks zu bröcklig ist. - Daraus ergeben sich aber in den, geformten Erzeugnissen, beispielsweise in der Isolierung oder Ummantelung elektrischer Leitungen, sehr hohe innere Spannungen, die sich bei den hohen Vulkanisationstemperaturen plötzlich ausgleichen.
• Bei der Vulkanisation im Formbrand ist zwar diese Gefahr nicht so groß, da durch die Form eine unzulässige Verfarmiing verhindert wird; jedoch können auch dabei Risse innerhalb des synithetischen Kautschuks auftreten.
• Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird diese Gefahr dadurch vermieden, daß die durch Spritzen geformten Erzeugnisse, insbesondere Umhüllungen elektrischer, Leitungen aus synthetischem Kautschuk, -vor der eigentlichen Vulkanisation einer Wärmebehandlung bei Temperaturen ausgesetzt wird, die unterhalb der Vulkanisationstemperatur liegen. Die geforderte Mischung kann z. B. längere Zeit einet gleichmäßigen Temperatur von etwa 6o bis go° ausgesetzt werden. Dabei muß jedoch darauf geachtet werden, daß die Temperatur nicht so hoch gewählt wird, daß ein zu schneller Spannungsausgleich erfolgt und damit die gleichen Gefahren. wie bei der Vulkanisation auftreten. Es empfiehlt sich daher, die geformte Mischung, beispielsweise die zu vulkanisierende mit synthetischem Kautschuk umhüllte elektrische Leitung, einer allmählich steigenden Temperatur in dem erwähnten Bereich :auszusetzen. Die Dauer der Wärmebehandlung richtet sich nach der Abmessung des zu vulkanisierenden Formkörpers -und nach der gewählten Temperatur und liegt in dem -Bereich von etwa z bis 2q. Stunden. Bei normalen Gumnnschlauchleitungen zeigte beispielsweise eine* Erwärmung auf 8o" und eine Behandl@ungsd,auer von q. Stunden sehr befriedigende Eg@elinisse:_# Durch die Wärmebehandlung wird der::bei, der Vulkanisation auftretende plötzliche Spannungsausgleich vermieden und ein allmählieher den Zusammenhang und die Form dei' Mischung nicht beeinträchtigender Spannungsausgleich erzielt Beim Auswalzen des natürlichen Ka:ufschuks zu Platten tritt der sog. Kalandereffekt auf, der darin besteht, daß die gezogenen Platten hinsichtlich Zugfestigkeit und Dehnung in der Walzrichtung ein andares Verhalten zeigen als quer zur Walzrichtung. Es ist bekannt, daß der Kalandereffekt durch Erwärmung der gewalzten Platten oder durch Heißvulkanisation vermindert bzw. beseitigt wird, wobei die Platten in der Walzrichtung schrumpfen. Die Erfindung bezieht sich nicht auf den beim Walzen von Kautschuk auftretenden Kalandereffekt, sondern betrifft ausschließlich die Behandlung von durch Spritzen geformtem synthetischem Kautschuk. Die hierbei auf. tretende und durch die Erfindung beseitigte Neigung zur Rißbildung ist bei gespritztemnatürlichem Kautschuk nicht vorhanden, so daß es ohne weiteres möglich ist, gespritzten natürlichen Kautschuk vom kalten Zustand auf die hohe Vulkanisationstemperatur zu bringen.
• Die Erfindung wirkt sich bei der Vulkanis.ation vorn elektrischen Leitungen, die mit synthetischem Kautschuk isoliert oder umhüllt sind, besonders günstig aus, weil bei deren Vulkanisation infolge der mangelnden Schrumpfungsmöglichkeit durch die Drahteinlage die Rißbildung in besonders starkem Maße .auftritt. Dies macht sich besonders bemerkbar bei frei vulkanisierten Leitungen; jedoch besteht auch für solche Leitungen, die unter Blei vulkanisiert werden, mitunter die Gefahr der Rißbildung, und di- Erfindung kann auch in einem solchen Falle mit Vorteil angewendet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Verarbeiten von synthetischem Kautschuk, insbesondere zur Umhüllung elektrischer Leitungen mit synthetischem Kautschuk, der durch Spritzen geformt und im Freibrand vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Spritzen geformte Kautschukmischung vor der eigentlichen Vulkanisation einer Wärmebehandlung bei Temperaturen ausgesetzt wird, die unterhalb der Vul.kanisationstemperatur liegen. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Spritzen geformte Mischung längere Zeit einer gleichmäßigen Temperatur von etwa 6o bis 9o° ausgesetzt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Spritzen geformte Mischung längere Zeit einer allmählich zwischen 6o bis 9o" steigenden Temperatur ausgesetzt wird,