DE3903963C2 - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B13/00—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing conductors or cables
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
kontinuierlichen Herstellung von Adern für elektrische Kabel,
deren isolierter elektrischer Leiter aus einem
massiven Profildraht besteht.
Solche Kabel sind hinlänglich bekannt ("Einführung in die Starkestromkabel-Technik", Teil 2, Typenkunde III, Jan. 1970, S. 20-27). Sie kommen in der
Regel als sogenannte Niederspannungskabel zum Einsatz,
wobei in der Mehrzahl der Fälle vier solcher Adern zur
sogenannten Kabelseele verseilt werden. Zur Rundung dieser
Seele wird auf den Verseilverband ein sogenannter
Innenmantel aufgebracht, der abschließend von dem
mechanisch festem Außenmantel überdeckt ist. Wegen der
verhältnismäßig geringen Spannungsbeanspruchung der
Isolierung solcher Kabel bzw. Adern und wegen des z. B. im
Vergleich zu Hochspannungskabeln wesentlich einfacheren
Kabelaufbaus, ist man bestrebt, aus Kostengründen die
Fertigung der genannten Kabeltypen weiter zu
rationalisieren. Während die bei der Kabelherstellung
üblichen Verseilvorgänge, Bandierungsverfahren und
dergleichen bei hohen Fertigungsgeschwindigkeiten
durchgeführt werden können, sind Engpässe in einer
Fertigungslinie noch immer die für den isolierenden
Schichtenaufbau benötigten Extruder sowie zusätzliche
fertigungstechnische Maßnahmen, die sich beispielsweise
dadurch ergeben, daß die Isolierung vernetzt sein soll
bzw. der zu isolierende Leiter einer Vorbehandlung bedarf.
Ausgehend von diesen in der Kabeltechnik bekannten
Problemstellungen liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Möglichkeit zu finden, den Fertigungsprozeß
von insbesondere mit niedrigen Spannungen betriebenen
elektrischen Kabeln weiter zu vereinfachen, die
Fertigungsgeschwindigkeit der Gesamtanlage zu erhöhen,
sowie die Qualität des Endproduktes zu verbessern.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß
zunächst aus einem oder mehreren metallischen Strängen
nach deren Aufschmelzen infolge Reibung und Druck ein der
Querschnittsform der Adern entsprechender Profildraht
ausgeformt und anschließend auf den durch diesen
Formprozeß noch warmen Profildraht die Aderisolierung in
Linie aufextrudiert wird.
Damit wird von der bisher
üblichen Praxis abgewichen, die in der beschriebenen Art
hergestellten Profildrähte zunächst aufzuwickeln und in
dieser aufgewickelten Form einer sogenannten Aderstraße
zur weiteren Verarbeitung zuzuführen. Abgesehen davon, daß
durch die Erfindung zusätzliche Transportkosten und -wege
entfallen, besteht keine Gefahr mehr, daß die extrudierten
Profildrähte auf dem Transportwege an der Oberfläche
beschädigt werden, was im weiteren zu einem
Spannungsdurchschlag an der extrudierten Isolierung führen
kann. Es ist aber auch verhindert, daß die
Leiteroberfläche mit Schmier- oder Tränkmitteln beschmutzt
wird, was im anschließenden Extrusionsvorgang bei der dort
herrschenden Betriebstemperatur zu einem Vergasen des
Schmier- oder Tränkmittels und damit zu einer Störung in
der Isolierung führen kann.
Vorteilhaft ist es in Weiterführung der Erfindung auch,
wenn die Temperatur des ausgeformten Profildrahtes vor der
Extrusion des isolierenden Werkstoffes dem
Eigenschaftsbild der fertigen Isolierung angepaßt wird.
Dies ergibt sich aus der erfindungsgemäßen Maßnahme, daß
unmittelbar nach der Herstellung des Profildrahtes dieser
ohne zunächst einen Aufwickelprozeß durchlaufen und
anschließend transportiert werden zu müssen, dem Extruder
zur Aderisolierung zugeführt wird. Je nach dem späteren
Verwendungszweck des hergestellten Kabels sowie in
Abhängigkeit von den eingesetzten Werkstoffen für die
Isolierung und der Art ihrer Behandlung, wird das
Eigenschaftsbild der fertigen Isolierung stark
unterschiedlich sein. So kann das Kunststoffmaterial der
Aderisolierung je nach den gestellten Forderungen z. B.
vernetzt oder auch unvernetzt sein.
Bei den heute im Betrieb befindlichen Kabeln, die etwa
als sogenannte Niederspannungs-Verteilerkabel verwendet
werden, ist man in neuerer Zeit dazu übergegangen, den
Vernetzungsprozeß der für die Isolierung verwendeten
Werkstoffe dadurch herbeizuführen, daß man das
Basismaterial zunächst mit ungesättigten Silanverbindungen
pfropft und nach der Ausformung die hergestellte
Isolierung der Einwirkung von Feuchtigkeit aussetzt.
Während man bisher hierfür die Trommel oder Spule mit dem
Wickelgut, d. h. dem elektrischen Kabel, in einen dicht
verschließbaren Raum eingebracht und dort dem Einfluß von
Wasserdampf ausgesetzt hat, zeigt die Erfindung einen
wesentlich kostengünstigeren Weg, die Vernetzung der
extrudierten Isolierung herbeizuführen. Handelt es sich
nämlich um Kabel mit unter dem Einfluß von Feuchtigkeit
vernetzbarer Isolierung, dann wird man in Weiterführung
des Erfindungsgedankens so vorgehen, daß mit der durch die
Temperatur des ausgeformten Profildrahtes bewirkten
Restwärme, die Vernetzungszeit der Aderisolierung
gesteuert wird. Die Steuerung der Vernetzungszeit kann
z. B. durch eine entsprechende Kühlung des aus dem
Formwerkzeug austretenden Profildrahtes erfolgen, indem
dem Profildraht soviel Restwärme entzogen wird, daß die
zur Vernetzung der Aderisolierung benötigte Wärmemenge
durch den Leiter selbst mit in den Extruder für die
Aderisolierung eingebracht wird. Das führt nach dem
Durchlaufen der isolierten Ader z. B. durch ein Wasserbad
dazu, daß die Aderisolierung etwa nach Abschluß der nach
Herstellung der Adern erfolgenden Verseilung bereits
ausreichend vernetzt ist. Eine zusätzliche Wasser- bzw.
Wasserdampflagerung in einem gesonderten Raum entfällt.
Wie angedeutet, werden nicht alle Aderisolierungen
vernetzt, einige verbleiben auch unvernetzt auf dem
elektrischen Leiter. In solchen Fällen ist es Vorschrift,
die Leiter vor dem Einlauf in den Extruder vorzuwärmen,
um das sogenannte Einfrieren der extrudierten Werkstoffe
auf dem kalten Leitermaterial zu verhindern. Hierzu wird
eine Leitertemperatur benötigt, die z. B. zwischen 80 und
100°C liegt. Werden nun, wie bei der Erfindung
vorgesehen, die aus der Extrusionsanlage austretenden
Profildrähte unmittelbar anschließend im Durchlauf mit der
Isolierung versehen, dann ist es auf einfachem Wege
möglich, etwa durch kurzfristiges Kühlen an der umgebenden
Außenluft oder durch kurzfristiges Eintauchen in ein
geeignetes Flüssigkeitsbad, die Temperatur des
Profildrahtes auf die Vorwärmtemperatur des Leiters zu
bringen. Die bei dem Herstellungsprozeß des Profildrahtes
erzeugte Wärmemenge kann damit gleichzeitig für den
weiteren Arbeitsablauf zur Herstellung der elektrischen
Ader verwendet werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die
Herstellung der elektrischen Kabel kontinuierlich, nach
Herstellen einer Aderlänge ist jedoch die gefüllte
Kabeltrommel durch eine neue zu ersetzen. Zur Überbrückung
der hierzu benötigten Rüstzeit, aber auch zur Steuerung
der Zufuhr des Profildrahtes zum Extruder, der die
Aderisolierung aufbringt, sieht eine Weiterbildung die Erfindung vor,
daß jeweils ein Längenabschnitt der aus einem oder
mehreren metallischen Strängen ausgeformten Profildrähte
vor der Isolierung im Durchlauf gespeichert wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Fig. 1 und 2
näher erläutert.
Wie die Fig. 1 zeigt wird von einem nicht dargestellten
Vorrat ein metallischer Strang 1, beispielsweise aus
Kupfer oder Aluminium, der aus dem Reibrad 2 und der
Anpreßrolle 3 bestehenden Einrichtung zugeführt. Das
Reibrad 2 weist an seiner Umfläche eine Nut 4 auf, in die
die Anpreßrolle 3 mit dem umlaufenden Steg 5 hineinragt.
Der in die Öffnung zwischen den Nutengrund der Nut 4 und
dem Steg 5 hineingeführte Strang 1 wird so dicht in die
Nut gepreßt und in Umlaufrichtung des Reibrades
mitgenommen. Durch eine etwa an der der Anpreßrolle 3
gegenüberliegenden Seite befindliche Staunase 6, die in
die Nut 4 hineinragt, erfolgt ein Rückstau des beim Umlauf
des Reibrades 2 angelieferten Metalles, das unter dem
Einfluß der längs der Strecke "Anpreßrolle 3-Staunase 6"
herrschenden Reibungs- und Druckverhältnisse aufschmilzt.
Durch eine nicht näher dargestellte im Werkzeug 7
befindliche Öffnung mit entsprechender Formdüse, kann das
aufgeschmolzene Metall als Strang oder Profildraht 8
ausgepreßt werden. Dieser Profildraht 8 wird
unmittelbar dem Extruder 9 zugeführt, der die
Aderisolierung auf den Profildraht 8 aufbringt. Die so
hergestellte Ader 10 wird dann der Aufwickelvorrichtung 11
zugeführt, in der die Kabeltrommel 12 zur Aufnahme einer
Aderlänge angeordnet ist. Die unmittelbare Ausnutzung der
Prozeßwärme durch die weiteren Arbeitsschritte läßt höhere
Fertigungsgeschwindigkeiten zu, sie führt aber auch zu
einer wesentlichen Rationalisierung des Arbeitsprozesses.
Darüber hinaus trägt die mit dem Profildraht automatisch
gelieferte Restwärme zur Verkürzung der Vernetzungszeit
bei, wenn die auf den Profildraht 8 aufgebrachte
Isolierung anschließend noch einem Vernetzungsprozeß
unterworfen werden muß. Sie hilft aber auch in solchen
Fällen die Fertigung zu vereinfachen bzw. die Qualität des
Endproduktes zu verbessern, wenn auf eine Vernetzung
verzichtet wird, die Kristallinität des Werkstoffes aber
durch eine ungeeignete Leitertemperatur beim
Extrusionsvorgang nachteilig beeinflußt werden könnte.
Mit 13 ist eine schematisch dargestellte Einrichtung
bezeichnet, die sich zwischen der aus Reibrad 2,
Anpreßrolle 3 und Werkzeug 7 bestehenden Anlage zum
Extrudieren des Profildrahtes 8 und dem Extruder 9
befindet und dazu dient, die vom Profildraht 8 noch
mitgebrachte Restwärme auf einen Wert zu bringen, der für
die weiteren Arbeitsschritte optimal genutzt werden kann.
Geeignet für diesen Zweck ist z. B. eine temperierbare
Flüssigkeitsrinne, es können aber auch an sich bekannte
Sprühdüsen verwendet werden, die Wasser oder eine andere
geeignete Flüssigkeit oder ein Temperiergas auf den
durchlaufenden Profildraht aufspritzen bzw. mit dem Gas
beaufschlagen.
Die Extruder zum Aufbringen der Kunststoffisolierung
lassen oft Fertigungsgeschwindigkeiten zu, die einen
schnelleren Abzug des Profildrahtes 8 erforderlich machen.
Eine Erhöhung der Abzugsgeschwindigkeit setzt aber bei dem
dargestellten Herstellungsverfahren der Profildrähte auch
eine Erhöhung der Materialzufuhr auf der anderen Seite
voraus. Um hierbei eine Anpassung an die
Leistungsfähigkeit nachgeschalteter
Fertigungseinrichtungen sicherzustellen, werden nach der
Fig. 2 des erfindungsgemäßen Verfahrens zwei Profilstränge
14 und 15 dem Reibrad 16 zugeführt. Dieses enthält im
Gegensatz zu der Ausführung nach der Fig. 1 an seinem
Umfang, entsprechend der Anzahl der Stränge, zwei
umlaufende Nuten 17, wobei in jede dieser Nuten 17 die
Stränge 14 und 15 mittels der Anpreßrolle 18, die
entsprechend der Anzahl der Nuten Stege 19 aufweist,
eingepreßt werden. Der weitere Ablauf des
Herstellungsprozesses geschieht wie oben beschrieben,
Staunasen 20 sorgen für einen Rückstau des in den Nuten 17
befindlichen Metalles, das in einer allen Nuten
gemeinsamen Staukammer gesammelt und dann durch ein
entsprechend ausgebildetes Formwerkzeug (27) nach draußen
gepreßt wird. Die nach Isolierung des Leiters 21
hergestellte Ader 24 wird dann mittels der
Aufwickelvorrichtung 25 auf die Kabeltrommel 26
aufgewickelt. Der Speicher 22 dient in bekannter Weise zum
Ausgleich von gefertigter und benötigter Länge längs der
Strecke zwischen dem Reibrad 16 und dem Extruder 23, er
dient aber auch als Speicher für die Länge an Profildraht,
die vom Reibrad 16 während eines Wechsels der Trommel 26
angeliefert wird.
Selbstverständlich können auch bei diesem
Ausführungsbeispiel entsprechend der Fig. 2 Maßnahmen
getroffen werden, die die Temperatur des vom Reibrad 16
gelieferten Profildrahtes in der einen oder anderen
Richtung beeinflussen können um so vorab auf die weiteren
Be- oder Verarbeitungsschritte Einfluß zu nehmen, mit dem
Ziel, das Herstellungsverfahren eines elektrischen Kabels
insgesamt zu vereinfachen und erhöhte
Materialdurchlaufzeiten zu vermeiden. Der
Automatisierungsgrad solcher Anlagen läßt sich damit
weiter erhöhen.
Claims (5)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Adern
für elektrische Kabel, deren isolierter elektrischer
Leiter aus einem massiven Profildraht besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst aus einem oder
mehreren metallischen Strängen (1, 14, 15) nach
deren Aufschmelzen infolge Reibung und Druck ein der
Querschnittsform der Adern (10, 24) entsprechender
Profildraht (8, 21) ausgeformt und anschließend auf
den durch diesen Formprozeß noch warmen Profildraht
(8, 21) die Aderisolierung in Linie aufextrudiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur des ausgeformten Profildrahtes
(8, 21) vor der Extrusion des isolierenden
Werkstoffes dem Eigenschaftsbild der fertigen
Isolierung angepaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem der isolierte
Werkstoff nach Aufpfropfen von ungesättigten
Silanverbindungen auf das Basispolymer durch
Feuchtigkeitseinwirkung vernetzbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der durch die Temperatur des
ausgeformten Profildrahtes (8, 21) bewirkten
Restwärme die Vernetzungszeit der Aderisolierung
gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der durch die Temperatur des ausgeformten
Profildrahtes (8, 21) bewirkten Restwärme die
Vorwärmung des Leiters vor seiner Isolierung
gesteuert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein
Längenabschnitt der aus einem oder mehreren
metallischen Strängen ausgeformten Profildrähte (8,
21) vor der Isolierung im Durchlauf gespeichert
wird.
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-
1989
- 1989-02-10 DE DE19893903963 patent/DE3903963A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Date | Code | Title | Description |
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