DE755415C - Verfahren zum AEndern der Schwingungsdauer eines ballistischen Galvanometers - Google Patents
Verfahren zum AEndern der Schwingungsdauer eines ballistischen GalvanometersInfo
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Description
Die Schwingungsdauer eines ballistischen Galvanometer^ ist durch den Ausdruck
S0=S,
arc sm ε
τα=0
gegeben, wobei JT,- die statische Empfindlichkeit,
Ta — Q die Schwingungsdauer beim
Dämpfungsgrad α = ο und ε = \ T^a? bedeuten.
Man sieht daraus, daß die ballistische Empfindlichkeit von der statischen Empfindlichkeit,
dem Dämpfungsgrad und der Schwingungsdauer
abhängt. Rein mathematisch be-
trachtet, läßt sich nun eine gewünschte Empfindlichkeit Sq durch Ändern einer dieser
Größen durchführen. Im allgemeinen werden dann aber eine oder auch beide anderen
Größen einen Werft annehmen, der die Brauchbarkeit eines so abgeglichenen Instrumentes
in Frage stellt1. Man kann die gewünschten ao Eigenschaften bekanntlich durch Ändern des
Magnetfeldes, durch Parallelschalten eines verhältnismäßig hohen Widerstandes zur
Galvanometetspule, durch Ändern der Masse des schwingenden System« und schließlich
durch Ändern des Drehmomentes der Spulen-
aufhängung beeinflussen. Bei einer Feldänderung ändert sich im wesentlichen die
statische Empfindlichkeit und der Dämpfungsgrad. Die Parallelschaltung des Widerstan-S
des zur Spule ändert insbesondere den Dämpfungsgrad. In beiden Fällen bleibt die
Schwingungsdauer praktisch konstant. Die Schwingungsdauer läßt sich in bekannter
Weise durch Auflegen von Gewichten auf die ίο Galvanometerspule beeinflussen, so daß es
z. B. möglich ist, ein für Strommessungen geeignetes Galvanometer auch für ballistische
Messungen verwendbar zu machen. Dieses Verfahren ist jedoch recht unbequem und für
die Praxis nicht befriedigend, weil es einen mechanischen Eingriff in das eigentliche
Meß werk erfordert.
Die Erfindung beruht nun auf der neuen, und zwar im Gegensatz zu der bisher herrsehenden
Meinung" stehenden Erkenntnis, daß es auch auf elektrischem Wege möglich ist,
die Schwingungsdauer eines Galvanometers zu beeinflussen, und zwar wird dies nach,
dem Verfahren gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Galvanometerspule ein
Kondensator parallel geschaltet wird. An sich ist die Parallelschaltung eines Kondensators
zu einer Galvanometerspule bereits bekannt, jedoch diente der Kondensator bisher
nicht zum Ändern der Schwingungsdauer, also zum Erhöhen der wirksamen Trägheit der Galvanometerspule, sondern nur zum
Einstellen eines passenden Dämpfungsgrades. Die bisher verwendeten Kondensatoren waren
nämlich für den vorliegenden Zweck im Verhältnis zum Widerstand der Galvanometerspule
viel zu klein. Für die bisher meist üblichen Galvanometerspulen mit verhältnismäßig
niedrigem Grenzwiderstand hätten die Kondensatoren nämlich wesentlich größer
sein müssen als die bisher benutzten. Besondere Bedeutung hat daher die Erfindung bei
Galvanometern mit verhältnismäßig hohem Grenzwiderstand, da. man dann, mit kleineren
Kondensatoren in der Größenordnung von einigen //F auskommt. Jedoch ist sie nicht
darauf beschränkt, sondern kann auch bei Galvanometern mit verhältnismäßig niedrigem
Grenzwiderstand benutzt werden. Zweckmäßig ist es dabei, dem Kondensator außerdem einen Widerstand, parallel zu
schalten, da man es so in der Hand hat, den Dämpfungsgrad dem gewünschten Wert anzupassen.
Um nun ein Galvanometer auf eine bestimmte ballistische Empfindlichkeit unter
Einhaltung der gewünschten Dämpfung abzugleichen, geht man unter Benutzung· des Verfahrens
gemäß der Erfindung zweckmäßig· so vor, daß zunächst der Parallelkondensator so lange verändert wird, bis die entsprechende
Schwingungsdauer erreicht! is:t, und dann der Parallelwiderstand so verändert wird, daß
auch der gewünschte-Dämpfungsgrad erreicht ist und somit das Galvanometer die einzustellende
ballistische Empfindlichkeit aufweist. Man hat also durch das neue Verfahren
die Möglichkeit, in einfacher Weise alle in einer Werkstatt hergestellten Instrumente
innerhalb einer gewissen Toleranz auf gleiche ballistische Empfindlichkeit zu bringen oder
bereits vorhandenen Instrumenten in gewissen Grenzen eine gewünschte Empfindlichkeit
zu geben. Andererseits ist es auch möglich, Instrumente, die an sich für ballistische
Messungen nicht geeignet sind, durch die einfache zusätzliche Parallelschaltung für
derartige Messungen brauchbar zu machen. Drei Ausführungs bei spiele für Schaltungen
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung sind, in der Zeichnung dargestellt.
Fig. ι zeigt die Grundschalt-ung. Der Galvanometerspule
ι sind der Kondensator 2 und der Widerstand 3 parallel geschaltet. Die
Eingangsklemmen des Instrumentes sind mit 4 und 5 bezeichnet.
Fig. 2 zeigt die Möglichkeit, ein für Strommessungen besonders geeignetes Instrument
wahlweise auch für ballistische Messungen verwendbar zu machen. Zu diesem Zweck ist hier ein Umschalter 6 vorgesehen, der in
der gezeichneten Stellung zu der Galvanometerspule ι die Parallelschaltung des Kondensators
2 und des Widerstandes 3 parallel legt. Zur Strommessung wird dann der Schalter 6 umgelegt, so daß nunmehr der
Widerstand 7 dem Galvanometer allein parallel liegt. Das Instrument hat dann als
Strommesser eine kurze Beruhigungszeit. Dadurch wird also· auf elektrischem Wege die
gleiche Änderung der Eigenschaften vorgenommen, die bei einer bekannten Konstruktion
mechanisch durch Auflegen von Gewichten erreicht wird.
Fig. 3 zeigt ein Galvanometer mit zwei WicklungsteMen 8, 9 der Galvanometerspule,
das dementsprechend drei Anschlußklemmen 10, 11 und 12 besitzt. Dem einen, bochohmigeren
Wicklungsteil ist hier der Kondensator 2, dem anderen, niedrigohmigen Wicklungsteil
der Widerstands parallel geschaltet.
Die Wirkungsweise entspricht der nach der Schaltung 1. Auch hier wird also eine entsprechende
Vergrößerung der Schwingungsdauer bzw. eine Änderung des Dämpfungsgrades erreicht.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Ändern der Schwingungsdauer eines ballistischen Galvanometers, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung durch Parallelschalten einesKondensators zur Galvanometerspule vorgenommen wird, deren Kapazität sich nach dem Grenzwiderstand des Galvano^ meters richtet.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch •gekennzeichnet, daß zum Einstellen des Dämpfungsgrades dem Kondensator ein Widerstand parallel geschaltet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2 zumJustieren des Galvanometers auf eine bestimmte ballistische Empfindlichkeit bei Einhaltung eines gewünschten Dämpfungsgradies, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Parallelkondensator so lange vergrößert wird, bis sich die entsprechende Schwingungsdauer einstellt und anschließend der Parallelwiderstand verändert wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5155 4.52
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES143362D DE755415C (de) | 1940-12-20 | 1940-12-20 | Verfahren zum AEndern der Schwingungsdauer eines ballistischen Galvanometers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES143362D DE755415C (de) | 1940-12-20 | 1940-12-20 | Verfahren zum AEndern der Schwingungsdauer eines ballistischen Galvanometers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE755415C true DE755415C (de) | 1952-05-05 |
Family
ID=7541943
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES143362D Expired DE755415C (de) | 1940-12-20 | 1940-12-20 | Verfahren zum AEndern der Schwingungsdauer eines ballistischen Galvanometers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE755415C (de) |
-
1940
- 1940-12-20 DE DES143362D patent/DE755415C/de not_active Expired
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