DE754229C

DE754229C - Verfahren zur Erhoehung der Wasserundurchlaessigkeit von Kunststoffen bzw. Kunststoffgemischen

Info

Publication number: DE754229C
Application number: DEL99343D
Authority: DE
Inventors: Walter Schulze; Hans Dipl-Ing Zimmermann
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1939-10-29
Filing date: 1939-10-29
Publication date: 1954-03-15

Description

Verfahren zur Erhöhung der Wasserundurchlässigkeit von Kunststoffen bzw. Kunststoffgemischen Die Erfindung betrifft eine Kunststoffmischung mit verminderter Wasserdurchlässigkeit.
Es ist bereits bekannt, Kunststoffmischungen zur Herstellung von Schläuchen, zur Metallumkleidung, zur Ummantelung elektrischer Kabel und zu ähnlichen Zwecken zu benutzen. Dabei hat sich jedoch ergeben, daß die, wenn auch geringe Wasserdurchlässigkeit von Kunststoffen vielen Anwendungen im Wege steht. Obzwar die Wasserdurchlässigkeit von.beispielsweise Kabelmänteln aus Kunststoffen für die Mehrzahl der Fälle ausreichend niedrig ist, gibt es Fälle, in welchen eine Erniedrigung der an sich geringen Wasserdurchlässigkeit der Kunststoffkabelmäntel erwünscht ist. Gegenstand der Erfindung ist nun eine Kunststoffmischung, bei welcher der bei Kunststoffen unvermeidliche Feuchtigkeitsdurchtritt auf lange Zeit hinausgeschoben wird. Das wird gemäß der Erfindung dadurch- erreicht, daß die an sich geringen Wassermengen, welche in die Kunststoffschicht hineindiffundieren, in dieser Schicht selbst abgefangen werden. Zu diesem Zweck werden dem Kunststoffgemisch anorganische oder organische Stoffe zugemischt, welche Wasser chemisch binden, mit Wasser unter Bildung unschädlicher Produkte chemisch reagieren oder Wasser physikalisch absorbieren. Als solche Stoffe können z. B. Calciumoxyd, gebrannter Gips, Calciumcarbid, Aluminiumcarbid, Zement, Kieselsäuregel, Leim und ähnliche zur Anwendung gelangen.
Diese Zusätze werden in feingemahlenem Zustand den üblichen Kunststoffmischungen zugesetzt. Zweckmäßigerweise wird bei diesen Mischungen der Gehalt an indifferenten Füllstoffen herabgesetzt oder von einem Zusatz solcher ganz abgesehen, so daß der Gehalt an füllstofffreiem Kunststoff ungefähr der gleiche ist wie bei Kunststoffmischungen ohne den wasserbindenden Zusatz gemäß der Erfindung. Beispiel i Poly acry lsäureäthylester . . . . . . . . . . . . . . 55 0i' ö Calciumcarbid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . io °/o Weichmacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50, o indifferente Füllstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . 30 o;`0 Beispiel Mischpolymerisat aus Acrylsäureäthylester und Acrylsäurenitril . . . . . . . . . . 55 0!0 Calciumosyd ........................ 150;o Weichmacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5% indifferente Füllstoffe ................ 25 Beispiel 3 Polyv iny lchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70')/o gebrannter Gips ..................... 200/0 Weichmacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 01/, Beispiel Polyacrylsäureäthylester . . . . . . . . . . . . . . 55 0;j0 Aluminiumcarbid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 0 0 Weichmacher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50110 indifferente Füllstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . 3,90110 Diese Mischungen werden auf übliche Weise auf Mischwalzen hergestellt und durch Spritzen, Auswalzen oder auf ähnliche `'eise verarbeitet. Vulkanisierbare Mischungen können vulkanisiert werden, wobei aber Freidampfvulkanisierung vermieden wird. Oft kann es vorteilhaft sein, auf die Schicht aus den Mischungen gemäß der Erfindung eine zweite, gegebenenfalls dünnere aufzubringen, welche aus einer Kunststoffmischung besteht, die frei ist von wasser bindenden Zusätzen.
Die Mischungen gemäß der Erfindung sind überall dort mit Vorteil anzuwenden, wo es darauf ankommt, eine biegsame Schlauchleitung oder Umhüllung mit sehr geringer Wasserdampfdurchlässigkeit zu schaffen. Aus Kunststoffmischungen gemäß der Erfindung hergestellte Schläuche können z. B. als Leitungen für Gase oder Flüssigkeiten dann mit Vorteil verwendet werden, wenn es darauf ankommt, die Wasserdampfdiffusion zu unterbinden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erhöhung der Wasserundurchlässigkeit von Kunststoffen bzw. Kunststoffgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß den Kunststoffen wasserbindende oder wasserabsorbierende Stoffe, zweckmäßig in feingemahlenem Zustande, zugesetzt werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden Britische Patentschrift Nr. 384 030; kanadischer Patentauszug N r. 367 2o3.