DE75321C - Körner-Mikrophon - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT^

Das den Gegenstand vorliegender Erfindung darstellende Körner-Mikrophon hat bekannten Vorrichtungen dieser Art gegenüber den Vorzug, dafs bei demselben, gleichviel bei welcher Beeinflussung bezw. Vibrationsstärke, der körnige Uebermittler nach jeder einzelnen Schwingung wieder in genau demselben Grade der Lockerung, welcher ihm beim Ruhezustande eigen ist, vor die Schaltplatte gebracht wird, und aufserdem beim Zusammendrücken der Kohlenkörner auch eine Ausdehnung der unmittelbar mit der Schallplatte in Berührung gehaltenen Körnerfläche stattfindet, woraus sich ergiebt, dafs diese Vorrichtung sich nicht allein immer selbstthätig und genau regulirt, sondern auch die Stimme mit viel gröfserer Reinheit wie die älteren Körner-Mikrophone überträgt.

Diese vervollständigte Wirkung wird dadurch erzielt, dafs der körnige Uebermittler nicht wie bisher hinter der Schallplatte in einem aus starren Wänden gebildeten Behälter, sondern in einer aus federnden Wänden hergestellten Schale untergebracht wird, so dafs nach Beendigung des durch eine Schallwelle ausgeübten Druckes die Schallplatte nicht allein durch ihre eigene Federkraft, sondern aufserdem noch mit der zusätzlichen Kraft der federnden Schalenwand zurückgeworfen wird, wodurch nicht allein diese Bewegung eine viel genauere wird, sondern auch, besonders wenn die Schalenwand aus elastischem Stoff besteht, etwaige Nachschwingungen vollkommen aufgehoben werden und daher die Deutlichkeit der Stimme durch keinen fremden Einflufs ungünstig beeinflufst wird.

Ein nach diesen Grundsätzen aufgebautes Körner-Mikrophon ist auf der Zeichnung im Schnitt veranschaulicht, und ist dabei D die Schallplatte, S die den körnigen Uebermittler enthaltende, an der hinteren Seite im Centrum an einer starren Gegenlage G befestigte federnde Schale, B der Schallbecher und K der äufsere Schutzkasten.

Die federnde, an beiden Seiten offene und die Kohlenkörnchen aufnehmende Schale ist vorzugsweise aus nicht hartem elastischen Stoff, am besten leicht vulcanisirtem Kautschuk hergestellt und ist derart in ihren Abmessungen, dafs nur ein kleines Häufchen Körner an einer Seite mit dem Mittelpunkt der Schallplatte und an der anderen mit dem Metallklötzchen G der starren Gegenlage in Berührung kommt, welche sich aufser demselben noch aus der durch die Traverse ^gehenden Kopfschraube Fzusammensetzt, wobei letztere dazu dient, den Lockerungsgrad der Körner genau zu reguliren. Der körnige Uebermittler wird nun dadurch in den Strom eingeschaltet, dafs ein von der Schallplatte ausgehender Draht f und ein zweiter an der Traverse T befestigter Draht f¹ an die Inductionsspule bezw. die Säule anschliefst.

Zur Vermeidung von Oxydirung des Kautschuks der Schale. 5 durch seine Berührung mit der metallenen Schallplatte D ist letztere auf der inneren Seite vergoldet. Selbstverständlich könnte die federnde Schale S auch

jede andere Form wie die gezeichnete annehmen und auch aus einem anderen geeigneten Stoff hergestellt sein.

Die Wirkungsweise der federnden Schale ist nun sehr leicht ersichtlich. Sobald eine Schallwelle auf die Schallplatte trifft, wird die kleine Kohlenmasse entsprechend zusammengedrückt, während dabei der Rand der elastischen Schale, sich erweiternd, zurückweicht, um unmittelbar nach Beendigung des Druckes wieder seine Normalstellung einnimmt und die Schallplatte zurücktreibt, sowie durch seine weiche Beschaffenheit jeder weiteren Forderung derselben ein Ziel setzt und daher die Vibration derselben genau zum Ausdruck kommt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Körner-Mikrophon, dadurch gekennzeichnet, dafs ein elastischer, becherartiger, mit Kohlenkörnern angefüllter Behälter mit seinem umgebogenen Rand die Schallplatte berührt, um beim Schwingen derselben die Berührungsfläche zwischen dieser und den Kohlenkörnern zu verändern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.