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Formenöl Formenöle finden bekanntlich Anwendung bei Metallforrnen,
Sandformen, Holzformen, bei Gesenken und Matrizen.
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Formenöle im Sinne dieser Erfindung sind nur diejenigen öle, die zum
Bestreichen der Sai-ldforrnen 'und -kerne in den MetaUgieM-reien dienen, besonders
bei dem in neuerer Zeit immer mehr in Aufnahme kommenden Naßgußveifahren.
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Da diese Formenöle die naß hergestellte Form fertig voraussetzen,
scheiden also alle für die Herstellung einer Form nötigen öle, also sog. Formsaind-
oder Kernbindemittel, von vornherein aus. Ebenso scheiden aber aucli aus die für
M.etallformen und Kokillen verwendeten Auskleidungsmassen, Pasten und spachtelarti,gen
Anstriche, ferner die sog. Kokillenlacke.
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Gegenüber dem in den Metallgießereien früher üblichen Trockengußverfahren,
bei dem die Sandformen inir Hilfe eines Bindemittels auf Leinöl- oder Sulfitlaugegrundlage
geformt (ein Paraffinöl wäre nach einem Diagra= bei G e i g e r
. denkbar unSeeignet hierfür - )
und dann langsam getrocknet -,vurden,
besteht ja der große Vorteil der Naßformerei darin, daß maxi ohne derartige Bindemittel
nur aus feuchtem Sand formt und die Formen unmittelbar verwendet.
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Um nun diese Formen vor dem Anbrennen zu schütze-n, bedarf es besonderer
Schutzüberz üge. Nach G ei - er kommen für naß zu vergießende, sog.
grune Formen, nur Überzugstoffe in Frage, die sich staubförmig auftragen lassen,
während für trockene Formen suppenartig angemachte Stoffe verwendet werden, meist
in wäßriger Anmachung (Formen-#schwärzen.), auch unter ülzusatz.' Man hat in den
Metallgießereien auch ein Einölen der Formen und Kerne vorgenommen I mit Erzeugnissen
aus dem natürlich vork6mmenden Erdöl, wie Gasöl, Spindelöl und insbesondere
Petroleum,
um zu vermeiden, daß der Sand in.daCs Gußstück einbrennt und die Oberfläche verdirbt.
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Beim Vergießen der so behandelten Formen tritt aber dann der Nachteil
auf, daß diese öle bei der einsetzenden Verbrennung mit überaus u stark-er und lästiger
Geruchsent:7 wicklun- verbrennen.
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Außerdem bilden sich hierbei Verbrennugg - srückstände,
die zusammen mit dem Forni##_ sand die Oberfläche des fertigen Gußstück4bs beeinträchtigen.
Es brennen Sandnester fest, die in mühsamer und kostspieliger Putzarbeit entfernt
werden müssen.
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Ein für -die Sandformerei bestgeeignetes Formenöl muß deshalb folg-enden
Anforderungen genügen: geringe Flüchtigkeit, ausreichende Zähigkeit, rauch- und
geruchlose Verbrennung, langsame Verbrennung unter möglichst lange dauernder Erhaltung
einer schützenden Zwischenschicht, rückstandlose Verbrennung, gute Trennwirkung,
d.h. gute Alylösbark-eit des fertigen Guf'>stück-es, um das Anhaften von Sandnestern
und damit teure Putzarbeit zu ersparen.
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Es wird daher ein Jürmenöl zum Bestreichen von Sandformen und. -kernen.
vorgeschlagen, das geruch- und rauchlos * ohne Rückstand verbrennt und das
Festhaften der Gußstücke vermeidet, welches aus den Homologen der Alethanreihe CH"
+ 2, deren Siedegrenzen zwischen 2oo bis 350' liegen, besteht.
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Gegenüber Petroleum, Spindelölen und besoiiders Gasöl besitzt es höhere
Siedegrenzen, 'also geringere Flüchtigkeit und damit rauch-und geruchärmere Verbrennung.
Infolge des oft hohen Gehaltes an ungesaitigten Kohlenwasserstolion in diesen dünnenülen
zerfallen sie in derHitze mitAV:asserdampf unter stark-erGeruchbelästigung. We-en
des verhältnisra iz `# äßiff beträchtlichen Anteils hochsiedender Bestandteile verläuft
nun die Verbrennung der erfindun gsgemäßen öle langsamer und auch anders-ZD
. -irtie, - als bei den dünnen Olen. Es verdampfen und verbrennen
zunächst nur die niedrigsiedenden Bestandteile; die höhersiedenden Anteile, die
zum Teil sogar aus bei gewöhnlicher Temperatur festen Paraffinen besteheq, setz,en
der Verdampfung wie der Verbrennung eii)en bemerkenswerten Widerstand entgegeq,
so daß diese Anteile als schützende Zwischenichicht verliä #'ltiiisrnäf.')i- t'
lange Zeit erhalten bleibeii. Bei der schließlich erfolgenden thermischen Zersetzung
dieses Anteils entsteht neben Gas in feiner Verteilung ein graphitähnlicher, harter
Kohlenstoff, der ebenfalls eine verhältnismäßig lange Zeit eine schützende Wirkung
ausübt, aber schließlich rück-C -standlos verbrennt bzw. vom flüssigen g Metall
gelöst wird. Dadurch wird eine ausgezeichil'ete Trennwirkung erreicht. Während bei
An-*dun- dünn-er öle noch zal-dreiche Sand-.-Aies - ter durch Putzen entfernt
werden müssen. fäÜt bei Benutzung des Formöls nach der Er-' findung der Formsand
durch Klopfen nahezu restlos ab, was einen beträchtlichen wirtschaftlichen Vorteil
bietet und dem Naß-ußverfahren erst seinen Weg in die Technik eröffnet.
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Das erfindun,-,-9""emäß zur Anwendung kommende ül vereinigt also in
ZD .glücklichster Weise alle für die Anwendung notwendigen Eigenschaften. Es findet
eine besonders vorteilhafte zbi"v--ndun,-, unter Zusatz von bis zu 3oo,'o Graphit
und bis zu 5 #lo Kolloidstoffen, also von Zusatzstolien, die die beschriebenen
vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäß anzuwendenden Oles in keiner Weise
beeinträchtigen, sondern im Gegenteil noch z>
verstärken. Besonders vorteilhaft
hat sich beispielsweise hierbei ein öl erwiesen aus 780,10
paraffinischem
Cil, 200jo Graphit und 20,16 Kolloidstoffen. Vorteilhaft läßt sich aber auch ein
Zusatz von Steinkohlenstaub anwenden.
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Bemerkenswert ist, daß die naheliegende Zusainineiti-nischung ein-es
dein s nthetischen b y Öl ähnlichen Erzeugnisses aus natürlichem Petroleum
und Paraffin in ihrer WirkuntIr vollkommen versagt.
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ZD