DE750629C

DE750629C - Fundament mit im wesentlichen senkrechter Belastung

Info

Publication number: DE750629C
Application number: DEG101418D
Authority: DE
Priority date: 1940-03-07
Filing date: 1940-03-07
Publication date: 1945-01-20

Description

Fundament mit im wesentlichen senkrechter Belastung Fundamente für Bauwerke werden bei im wesentlichen senkrechter Belastung mit waagerechter Sohle ausgebildet. Dabei kragt das Fundament wegen der im Verhältnis zum Baustoff geringen Festigkeit des Baugrundes nach allen Seiten über den es belastenden Bauteil aus. Es entstehen im Fundament Biegespannungen, die in der Sohle Zugspannungen hervorrufen und in vielen Fällen eine starke Bewehrung bedingen. Bei den auftretenden Zugspannungen können feine Risse entstehen, durch die Feuchtigkeit bis an die Einlagen dringen und sie durch Rost zerstören kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die auf das Fundament wirkenden Biegungsmomente und damit die Bewehrung und die Gefahr der Rissebildung zu vermindern.
Die Erfindung besteht darin, daß an den Rändern der Unterseite des Fundamentes Abschrägungen oder Abstufungen vorgesehen sind.
Durch diese Ausbildung des Fundamentes ergeben sich folgende Auswirkungen: Wenn die Sohle an den Rändern abgeschrägt wird, so wirkt hier die Lastaufnahme des Baugrundes nicht mehr senkrecht nach oben, sondern nach innen geneigt. Wenn der Baugrund die Eigenschaft einer Flüssigkeit besäße, würde die Lastaufnahme senkrecht auf die Außenflächen wirkend angreifen. Bei einem völlig starren Boden würden die senkrecht von oben wirkenden Belastungskräfte auch senkrecht von unten wirkende Lastaufnahmekräfte hervorrufen. Nun ist aber der Baugrund weder ein flüssiger noch ein starrer Körper. Die Lastaufnahmekräftewirken demnach unter einem Winkel gegen die Schräge, der geringer als go° ist.
Zu den bei den waagerechten Teilen der Fundamentsohle zweifellos nach oben gerichteten Kräften kommen aus den schräg gerichteten Kräften Horizontalkomponenten hinzu, die gegen die Fundämentmitte gerichtet sind. Diese Komponenten wirken den Zugspannungen an der Fundamentsohle unmittelbar entgegen und vermindern sie.
Werden nun statt der Abschrägungen im Fundament Abstufungen vorgesehen, so ergibt sich folgendes: Auf das Fundament wirkt bei einer Überlagerung durch das Erdreich ein gewisser Erddruck, der allgemein bei der Berechnung von Fundamenten wegen seiner geringen Höhe meist vernachlässigt wird. Die Größe des Erddruckes ist abhängig von der darüberliegenden Erdlast oder von einer zusätzlichen Auflast. Wenn man bei den Abstufungen die Belastung des darüberliegenden Fundamentteiles als Auflast annimmt, so ist der auf den senkrechten Teil der Stufe wirkende horizontale Erddruck wesentlich höher als der Erddruck, der ohne Auflast wirksam sein würde. Bei der Zusammenpressung des Erdbodens unter den Abstufungen entsteht also eine horizontal gegen die Fundamentmitte zu gerichtete Kraft, die den hier auftretenden Zugspannungen entgegenwirkt.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist in der Mitte der Fundamentsohle eine Fuge angeordnet, um eine gewisse seitliche Ausweich- oder Bewegungsmöglichkeit der Fundamentteile zu schaffen. Hierdurch können der seitlich auf die Fundamentteile wirkende Erdwiderstand und eine erhöhte Reibung in der Fundamentsohle in Rechnung gestellt werden.
Ähnliche Wirkungen treten auf, wenn sich an Stelle der von vornherein vorgesehenen Fuge in der Fundamentsohle selbsttätig ein Riß bilden sollte.
Fundamente nach der Erfindung sind auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Es stellen dar: Abb. i eine Seitenansicht von zwei Ausführungsformen der Erfindung mit einem Teil eines darauf stehenden Bauwerkes (links die Erddruckkräfte eingezeichnet), Abb. 2 eine Seitenansicht von zwei anderen Ausführungsformen.
In der Zeichnung bedeutet a ein auf den Fundamenten ruhendes Bauwerkteil, b einen darunterliegenden Sockel und c das Fundainent des Bauwerkes mit dem Abstand h der Fundamentsohle von der Erdoberfläche.
An dein Fundament ist entweder eine Abschrägung vorgesehen, wie auf der rechten Seite der Abb. i veranschaulicht, oder es ist eine Abstufung g ausgespart (Abb. links).
DieLastaufnahmekräfte sind mit d bezeichnet, die Belastungskräfte dagegen mit %. e, ei und e., sind die Erddruckkräfte. Mit i ist eine auf den senkrechten Teil der Abstufung wirkende Kraft bezeichnet. Die Fundamente nach Abb. 2 weichen noch dadurch von denen nach Abb. i ab, daß in der Mitte der Sohle eine Fuge I angeordnet ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Fundament mit im wesentlichen senkrechter Belastung, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verminderung der durch die Bodenpressung auf das Fundament wirkenden Biegungsmomente an den Rändern der Unterseite des Fundamentes Abschrägungen oder Abstufungen vorgesehen sind. z: Fundament nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte der Fundamentsohle eine Fuge (L) angeordnet ist, so daß die beiderseits der Fuge liegenden Teile des Fundamentes unter der Auflast in einem gewissen Umfange seitlich ausweichen können. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen «-orden deutsche Patentschrift ..... Nr. ao.I 384; USA.- 1320720, 1 746918; Esselborn, Lehrbuch des Tieflaues, 3. Aufl., Band I, Seite 222.