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Verfahren und Vorrichtung zum Richten von Blechhorden Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Richten (Senki echtstellen)
von auf der Ziehpresse o. dgl. hergestellten, im Grundriß parabolisch oder halbelliptisch
oder ähnlich, verlaufenden Blechborden. Bei Werkstücken mit rechtwinklig angebogenen
Borden der erwähnten Art stehen diese infolge Zurückfederns vielfach nicht unter
9o°, sondern unter einem größeren Winkel zur Blechebene, so daß man den Bord nach
innen hin nachrichten muß.
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Das bekannte Richten von Hand dauert länger als das Bördeln und verteuert
die Werkstücke erheblich; auch ist es schwierig, dabei die Form und die Masse der
Werkstücke einzuhalten. Der Weg des Nachrichtens der Borde in Guri-imipolsterhochdruckpressen
ist meistens nicht gangbar, weil solche Pressen oft nicht vorhanden sind oder für
den Zweck des Riahtens nicht zur Verfügung gestellt werden können. Es ist bekannt,
topfförmige gezogene Werkstücke nachträglich mit Hilfe eines Gummiringes auszubauchen.
Der Blechtopf sitzt dabei auf einem von dem Gummiring umgebenen Klotz oder Dorn,
der in eine die gewünschte Ausbauchung aufweisende starre Matrize hineinragt und
unter der Einwirkung achsrechten Druckes den Topfmantel nach außen ausbaucht. Das
Verfahren ist jedoch zum Nachrichten nach, innen hin nicht anwendbar, weil ein Verengen:
des Werkstückumfanges Stauchungen und infolgedessen Falten im Werkstück hervorruft.
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Gemäß der Erfindung soll ein faltenloses Richten von im Grundriß gekrümmten
Blechborden dadurch ermöglicht werden, daß mit einem besonders kräftigen Drück zuerst
der am engsten gekrümmte Teil (Scheitel) des Bordes und im Anschluß daran, vom Scheitel
zu den beiden Schenkelenden hin gleichzeitig fortschreitend; mit einem nach Maßgabe
der
Zunahme cl-es Krüminungshalbniessers des Bordes abnehmenden
Druck der Bord fertiggerichtet wird.
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Zum Pressen halbkreisförmig gekrümmter Blechkörper, wie Kraftwagenkotfliigel
o. cl-l.. ist eine. Vorrichtung bekannt, bei der ein in Richturig der W,@rkstü ckachse
verschiebbarer Druckkörper (las Werkstück mittels eine: Guininipolst@rs s@)wohl
krümmt wie auch finit einer versteifenden Ausbauchung versiebt. Die Arbeitsweise
dieser Vorrichtung entspricht jedoch dein erfindungsgetnällen Verfahren nicht, denn
leim Bekannten wird die Krümmung des Werkstückes gleichzeitig und rin wesentlichen
gleiclimä Ltig durchgeführt. und zwar derart. (lal:1 eher auf die Schenkelenden
als auf den Krüniinungsscheitel der gröl'iere Druck entfällt. , Demgegenüber wird
erfindttngsgemäla finit dein ersten und stiirksten Druck dort auf (las `-Werkstück
'einewirht, -@vo der Abstand von den Schenhclenlen am größten ist (Scheitel) und
die -ILriitinntiiig,;lialbniesser des Grundrißbordverlaufs am kleinsten sind. während
der auf die Schenkel ausgeübte Druck zeit-:ich später aufgebracht wird und entslireclien(1
der Zunahme der hrünnnungshallimessei der Schenkel allmählich abnimmt. Auf diese
tV°ise wird deni übersrhüs.igen Werkstoff des engen gekrümmten Scheitelgebietes
die Möglichkeit gegeben. nach den Stellen grünerer Krüinnitlngsliall)niessei- hin
auszuweichen, wodurch die Faltenbil(lung vermieden wird.
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Gegeniitier cieni Richten der Borde von Hand wird mit (1eni erüticltitigsgeiniil.ten
Verfahret, viel Zeit gespart. während zugleich die Foren und die Abmessungen des
Werkstückes genau gewahrt bleiben. Gegenüber den Hochdruckpressen kommt man mit
weniger Gummi von einfacher Gestalt und finit niedrigen Drücken aus; diese lassen
sich in: kleinen, durchweg vorhandenen Pressen erzeugen, die dadurch einem weiteren
Zweck dienstbar gedacht werden. Als Ergänzung einer Niederdruckpresse verursacht
das erhndungsgeni-iiße Bordrichtgerät nur ein:ri Bruchteil (per Kosten, die bei
einer Hochdruckpresse entstehen wurden.
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Zur Ausübung des Verfahrens geneigt ein einer \iederdruckpresse o.
dgl. zuzuordnendes zweiteiliges Gerät, von (lern der eine "feil in einem auf dein
L'ressetitiscii zu befestigenden starren Gesenk mit einer der Foren des den nachzurichtenden
Bord aufweisenden Blechkörpers angellafliten Grube besteht. In sie werden als Druckkörper
eine Stütz- und Mitnehnierplatte teil eine Bordrichtplatte eing:legt. die beide
einstückig sind und das Werkstück bis auf den Bord zwischen sich einschließen. hie
Mitnelinierplatte und die Bordrichtplatte bilden den Einspannkörper, und das Guinniipolster
ist ein einfacher, die Gesenkgrube, mit vorn Bordscheitel zu den Schenkeln hin zunehmendem
Abstand( vom Werkstück, ausfütternder und den Einspannkörper überragender, auf seiner
Schmalseite stehender Gummistreifen. Er wird nach <lern linspannen des Werkstückes
durch eine in zurre Bord paralleler Richtung be«-egte Druckplatte des Pressenstempels
zusammengepreßt.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgein:ißen Gerätes ist ia der
Zeichnung darge-#.tellt. Es zeigen Fig. i und 2 den Ober- und Unterteil (pes Ger2ites
ini lotrechten Schnitt und Fig. 3 den Gerätunterteil rin Grundrill. Diu auf dein
Arbeitstisch einer i51di-uckpresse- o. dgl. zu befestigende gesenkartige Platte
A hat eine gegebenenfalls durch Holzbeilagen C zu verkleinernde oder sonstwie der
Foren (pes Werkstückes R anzupassende Grube G, in die der Guniuiistreifen
19 eingelegt wird. In die Grube B wird der Druck-@@der Einspanrilcörl)er
F_ eingelegt, dessen MitneInnrrplatte c#' und Bordrichtplatte e" (las Werkstück
R so zwischen :ich festhalten, claß der zu richtende Bord :ich zwischen dem EinspannkörperlJ
und dein GumniistreifenD befindet. Bei dein rin Grundritt beispielsweise lanzettföriiiigen
« erkstück R ist der erste und stärkste Druck an der die laeinsten Kriiniinungsradien
aufweisenden Spitze auszuüben., Dazu wird der rin Gesenk A liegende Einspannkörper
E (furch einen mit einer Rückholfeder H versehenen Schieber (r so weit verschoben,
dan er auf das Bordstück rin der Lanzettspitze einen kräftigen Druck ausübt, der
bestehen bleibt. Eine am I'ressenstempel h sitzende Platte I' wirkt bei diesem Arbeitsvorgang(
in bekannter Weise über Keilflächen auf den Schieber G ein. Der z. B. an einer Schraube
liiingende und durch Muttern ,lI ver- und feststellbare Keil F sitzt an einer Seite
der Preßplatte I' und kommt beim Abwärtsgange des Stempels li zuerst zur Wirkung
'.l. Er greift in einen Ausschnitt des Schiebers.(;, der eine Keilgegenfläche aufweist.
Mittels der beiden Keilflächen wird der Druck- oder Einspannkörper E nebst dein
Werkstück l? gegen den Guniniistreifen D waagerecht verschoben und gegen diesen
gepreßt.
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Unter der Platte P befindet sich eine Aufspannplatte L und unter ihr
eine ebenfalls mit dein Gummistreifen I_) zusanitnenwirkende Druckplatte N, die
einen federbelasteten Niederhalter O für den Einspannkörper E tragen kann. Bei der
weiteren. Abwärtsbewegung der Platten P und 1' tritt letztere in die Ge-@enkgrube
B ein. Sie drückt nun den ganzen Guniniistneifen D von oben her so zusammen (ial'
dieser (las Werkstück R umschließt und
den Bord mit einem nach den
Schenkelenden hin allmählich abnehmenden Druck gegen den Einspannkörper E preßt.
Nach dem Richten des Bordes steigt der Pressenstempel K; der Keil F gibt den Schieber
G frei, der dann von der Feder H zurückgeholt wird, worauf man das Werkstück R herausnehmen
kann.