DE7502616U - Abstrichröhrchen - Google Patents
AbstrichröhrchenInfo
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Postscheckkonto Dortmund 66868-467
Ref.: M 05 053 B/h.
München
29. Januar 1975
Societe des Verreries Industrielles Reunies du Loing
90-92, rue Baudin, F 92306 Levallois-Perret (Frankreich)
Abstrichröhrchen
Die Neuerung bezieht sich auf ein Abstrichröhrchen mit automatischer
Einstellung des Füllungsniveaus*
C Es ist bekannt, daß die Füllung von Abstrichröhrchenf wie
Pipetten für die Feststellung der Sedimentationsgeschwindigkeit, im allgemeinen dadurch erfolgt, daß die in einem Vorratsbehälter
enthaltene, abzunehmende Flüssigkeit in eine gegebenenfalls mit einer Graduierung versehene Pipette bis zu einem Niveau
etwas über einem Markierungszeichen, das als Nullwert angenommen wird, angesaugt wird, dann mit dem Zeigefinger der rechtem
Hand die obere Öffnung der Pipette abgedeckt wird, damit die Flüssigkeit nicht in den Vorratsbehälter zurückfließen kann,
und anschließend durch Lockern der Abdichtung durch den Finger das Niveau sanft auf den Markierungsstrich zurückgeführt wird,
wo man es zum Stillstand bringt.
Man muß dann, immer noch den Finger auf der oberen Öffnung der
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Pipette, den beschmutzten unteren Teil abwischen, die Pipette auf einen Träger aufsetzen, in dem man die untere
öffnung auf einem für diesen Zweck vorgesehen Gummitampon abstützt, um die Dichtheit des Verschlusses sicherzustellen.
Erst dann kann der Finger von der oberen öffnung genommen werden.
Dieses im allgemeinen in Analyselaboratorium zur Anwendung kommendes Verfahren erfordert eine gewisse Geschicklichkeit
und bringt schwere Unbequemlichkeiten mit sich.
Obwohl Ansaugvorrichtungen, wie Saugballons oder Schutzvor-■-richtungen,
wie Gummiröhren, deren Handhabung weder schnell noch bequem ist, bekannt sind, gibt sich der Großteil der
Laboranten damit zufrieden, die Flüssigkeit unmittelbar mit dem Mund anzusaugen. Es ergibt sich deshalb häufig, daß durch
Zufall die angesaugte Flüssigkeit bis an das obere Ende der Pipette rasch hochsteigt und in den Mund eindringt, was das
Risiko der Infektion des Laboranten bedeutet, wenn es sich bei der Flüssigkeit um eine infizierte Flüssigkeit handelt.
Es ist somit neben der wenig zweckmäßigen und wenig wissenschaftlichen
Seite des Vorganges zu erkennen, daß sich der Laborant der Gefahr der Infektion aussetzen kann. Man hat
{ insbesondere im Falle von auch sehr einfachen Blutanalysen, wie Messungen der Sedimentationsgeschwindigkeit, festgestellt,
daß es für den Laboranten durch mittelbare oder unmittelbaren Kontakt mit den Blut durch Nahrungsaufnahme oder durch Vermittlung
einer oberflächlichen Wunde zu einer Verunreinigung mit dem Hepatitis-Virus B von extremer Kontagionsfähigkeit
kommen kann.
Man kann deshalb nicht genug auf die Gefahr einer unmittelbaren Pipettierung hinweisen, obwohl viele Laborchefs die Gefahr
in Ermangelung von :>twas besserem nicht zu akzeptieren scheinen.
Durch die Neuerung wird die Gefahr einer Verunreinigung oder
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1 > 1 I I 1 1
3» · — Ill»
Infektion vollständig unterdrückt. Sie liefert somit einen bedeutenden Fortschritt hinsichtlich der Hygiene und der
Sauberkeit bei der Handhabung.
Neben den vorher aufgezeigten Gefahren ergibt sich bei der bekannten Handhabung das Problem der Genauigkeit des Volumens
der aufgezogenen Probe. So weist eine Flüssigkeit, wie Zitratblut eine sehr hohe Ausflußgeschwindigkeit auf, so daß die
Glaspipette, die keine zur Bremsung der Flüssigkeit vorgesehene Verengung aufweist, die Einstellung des Niveaus auf einen
vorbestimmten Wert für den Laboranten außerordentlich schwierig macht. Selbst ein erfahrener Laborant muß häufig den Vorgang
mehrmals wiederholen.
Darüber hinaus kommt es auch vor, daß aus Gründen der Lichtundurchlässigkeit
von Flüssigkeit, die auf den Wandungen verbleibt, oder von kleinen Blasen auf der Oberfläche das Niveau
nicht ohne weiteres genau einzustellen ist. Es kommt auch vor, daß Flüssigkeitstropfen beim Abwischen und bei dem Transport
der Pipette auf ihrem Träger verloren gehen.
Es ist somit gar nicht selten, daß die mit geeichten Röhrchen durchgeführten Messungen mit einem Fehler von drei bis vier
Millimeter behaftet sind.
Durch die Neuerung wird ein Gerät geschaffen, mit dem es möglich ist, das Flüssigkeitsniveau sozusagen sofort und praktisch
mit geschlossenen Augen auf den Millimeter genau einzustellen, wodurch jegliche zufällige Absorption der hochgezogenen
Flüssigkeit vermieden wird.
Die der Neuerung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch Herstellung des Füllniveaus des Abstrichröhrchens mit Hilfe
eines porösen Diaphragmas, das im Inneren des Rohres eingesetzt ist und aus einem etwas kompressiblen absorbierenden
Material mit offener Porosität besteht, dessen untere Abschlußfläche die gewünschte Füllhöhe darstellt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Neuerung besteht das poröse
Diaphragma aus einem pflanzlichen Schwamm.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Neuerung ist das poröse Diaphragma aus nicht verwebten Fasern oder aus einer
verdrillten Schnur aus Baumwolle oder Zellulose hergestellt.
Das poröse Diaphragma kann ferner aus einem gerollten und verdrehten Papierblatt bestehen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann man
schwammiges Kunststoffmaterial verwenden, aus dem das poröse Diaphragma hergestellt ist.
Das gemäß der Neuerung hergestellte Abstrichröhrchen kann in all den Fällen verwendet werden, wo man eine vorbestimmte
Menge menschlicher oder tierischer Flüssigkeit rasch, genau und mit absoluter Sicherheit auf medizinischem oder veterinii:
medizinischem Gebiet und insbesondere für Analysen durch Sedimentation aufziehen will.
Die oben angegebenen Merkmale und die daraus resultierenden Vorteile ex-geben sich vollständig aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
Bei der Erläuterung des Ausführungsbeispiels ist Bezug genommen auf die Entnahme eines vorbestimmten Volumens einerin
Suspension befindliche Teilchen enthaltenden Flüssigkeit,
um eine Messung der Sedimentationsgeschwindigkeit vorzuneh^o:
d. h. das freie Absinken dieser in Suspension befindlichen Teilchen in einer in der Pipette vorgesehenen Flüssigkeitssäule
zu messen. Im vorliegenden Falle wird das freie Absin'"
roter Blutkörperchen in einer Säule gerinnungsunfäbig gemachten
Blutes betrachtet. Das Abstrichröhrchen oder rl ic?
Pipette gemäß der Neuerung besteht aus einein zylindrisch'τ
Rohr 1 aus durchsichtigem oder wenigstens durchsehe-1 -!neri-1'..·::.
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Glas oder Kunststoff und ist gegebenenfalls mit einer Grad- j
einteilung versehen. Ein poröses Diaphragma 2 von im allge- j
meinen zylindrischer oder kugeliger Form, das aus einem ! absorbierenden, leicht zusammendrUckbaren Material mit offener
Porosität über die gesamte Höhe des Diaphragmas herausgeschnitten ist, ist in das Abstrichröhrchen 1 eingesetzt, wobei das Diaphragma
mit seiner Basis auf einem Markierungsniveau 3 steht, das die im Röhrchen enthaltene Abstrichflüssigke.ltsmenge
bestimmt.
j Beim gewählten Ausführungsbeispiel kann man zur Messung der \
^ Absetzgeschwindigkeit der Blutkörperchen als poröses Dia- \
phragma einen kleinen Tampon aus pflanzlichem Schwammaterial S von einigen Millimetern Höhe verwenden, den man in das Innere \
des Abstrichröhrchens so einsetzt, daß sein unteres Ende ; auf dem Meßstrich Null aufsitzt. Der Querschnitt bei freiem !
Zustand des Diaphragmas ist so gewählt, daß die Elastizität des Materials ausreichenden seitlichen Druck gegen die Röhrchenwandungen
liefert, wenn das Diaphragma in das Röhrchen eingesetzt ist. Das Diaphragma bietet einen gewissen Widerstand
gegen den Durchtritt von Luft zur Zeit des Einsaugens, ε ο daß
das Hochsteigen des Blutes gegenüber einem Pipettieren ohne Diaphragma merklich verlangsamt ist. Wenn die Flüssigkeit
f mit dem Diaphragma in Berührung kommt, dann steigt der Ansaugwiderstand
plötzlich sehr stark an und der Aufstieg der Flüssigkeit ist praktisch gestoppt. Der Laborant wird dies unmittelbar
gewahr und hört das weitere Ansaugen auf.
Darüber hinaus hat der das Diaphragma bildende pflanzliche Schwamm die bekannte Eigenschaft, sein mit dem im Blut in
Anteilen von 85 % enthaltenen Wasser in Kontakt befindliches Volumen zu verdreifachen. Da sich der Schwamm nicht quer
zum Rohr ausdehnen kann, schließen sich seine Poren derart, daß im trockenen Zustand das Diaphragma zwar Luft hindurchläßt,
im feuchten Zustand jedoch eine vollständige Abdichtung liefert.
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Es let deshalb für das Abwischen und für da» Abstellen
des Rohres auf einem Träger nioht mehr erforderlich, den
Finger oben auf der Pipette zu halten und man kann diese Arbeitsvorgänge ohne Schwierigkeiten ausführen, ohne daß
die Gefahr beisteht, Flüssigkeit zu verlieren. Das Vorhandensein des Diaphragmas stört In keiner Weise die Erscheinung
der Sedimentation 'der roten Blutkörperchen und die Ergebnisse
sind absolut identisch mit denjenigen, die man nach den klasslsohen Verfahren erhält. Außerdem bietet die Beobachtung
keinerlei größere Schwierigkeiten als bei den bisher angewendeten Verfahren.
Es wurde eine Vielzahl anderer Materialien mit den angegebenen Eigenschaften untersucht, um poröse Diaphragmen,
herzustellen. Es stellt sich dabei heraus, daß man vorteilhaft auch andere Manterialien wie nicht verdrehte Fasern aus
Baumwolle oder Zellulose, verflochtene Schnüre aus Baumwolle oder Zellulose, synthetische Kunststoffmaterialien, eingerollte
Papierblätter oder verdrehtes Papier, ein Stück Balsa, Polyurethanschaum, eingerolltes Löschpapier, Zigarettenfilter
u. dgl. verwenden kann. Selbstverständlich können die mit einem solchen Diaphragma versehenen Pipetten nur
ein einziges Mal verwendet werden \ind müssen nach der einmaligen
Benutzung verworfen werden, da solche Diaphragmen nicht wieder verwendbar sind.
Obwohl in der Beschreibung eine Vielzahl von Materialtypen aufgezählt ist,ist diese Liste selbstverständlich nicht
vollständig und damit nicht einschränkend im Sinne der Neuerung. Man kann auch andere Materialien verwenden, wenn sie nur
entsprechend der allgemeinen Lehre der Neuerung ausgewählt lind eingesetzt sind.
- Schutzansprüche: -
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Claims (9)
1. Aufzieh- oder Abstrlchröhrohen mit automatischer Einstellung
des Füllungsniveaus, dadurch gekennzeichnet , daß es aus einem an seinen beiden
Enden offenen Rohr besteht, in dessen Inneren das FUllungsnlveau
durch ein porpöses Diaphragma aus einem absorbierenden,
leicht zusammendruokbarem Material mit offener Oberfläche über die gesamte Diaphragmahöhe vorgesehen ist,
dessen unteres Ende das gewählte FUllnlveau darstellt.
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichn
e t , daß das poröse Diaphragma aus pflanzlichem Schwammaterial besteht.
3. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das poröse Diaphragma aus nicht verwebten Fäden aus Baumwolle oder Zellulose besteht.
4. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß das poröse Diaphragma aus einer verdrehten Schnur aus Baumwolle oder Zellulose hergestellt ist.
5. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß das poröse Phragma aus einem Balsastück besteht,
6. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das poröse Diaphragma aus einem Stack eingerollten und/oder verdrehten Papierblatt besteht.
7. Rohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das poröse Diaphragma aus einem eingerollten Löschpapier besteht.
8. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich-
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net, daß das noröse Diaphragma aus einem schwammig1.
Kunststoffmaterial besteht.
j
9. Rohr nach Anspruch S1, dadurch gekennzei ch
\ net, daß das poröse Dianhragma aus Polyurethan-
·.-■ schaum besteht.
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