0746 ZZ2 VOSSlUS&PARTNi=R
SiEBBRTSTR. 4
81675 MÜNCHEN
18. Nov. 1998
EP 95 90 7215.8-2107
Synaptic Pharmaceutical Corporation
U.Z.: L 197 EP
Patentansprüche
5
(Deutsche Übersetzung nach Art. 67 EPÜ)
1. Nucleinsäuremolekül, das einen Y4-Rezeptor codiert.
2. Nucleinsäuremolekül nach Anspruch 1, wobei das Nucleinsäuremolekül
ein DNA-Molekül oder ein RNA-Molekül ist.
3. DNA-Molekül nach Anspruch 2, wobei das DNA-Molekül ein
cDNA-Molekül ist.
4. DNA-Molekül nach Anspruch 2, wobei das DNA-Molekül ein
genomisches DNA-Molekül ist.
5. Nucleinsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei
das Nucleinsäuremolekül einen menschlichen Y4-Rezeptor
20
codiert.
6. Nucleinsäuremolekül nach Anspruch 5, wobei das Nucleinsäuremolekül
einen Rezeptor codiert, der durch eine
,,_ Aminosäuresequenz in dem Transmembranbereich charakterisiert
ist, wobei die Aminosäuresequenz eine Homologie von 60 % oder mehr zu der Aminosäuresequenz in dem
Transmembranbereich des in Figur 2 gezeigten menschlichen Y4-Rezeptors besitzt.
7. Nucleinsäuremolekül nach Anspruch 5, wobei der
menschliche Y4-Rezeptor im wesentlichen die gleiche Aminosäuresequenz wie in Figur 1 gezeigt, besitzt.
8. Nucleinsäuremolekül nach Anspruch 5, wobei der 35
menschliche Y4-Rezeptor die Aminosäuresequenz wie in
Fig. 1 gezeigt, besitzt.
9. Nucleinsäuremolekül nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei das Nucleinsäuremolekül einen Ratten-Y4-Rezeptor
codiert.
° 10. Nucleinsäuremolekül nach Anspruch 9, wobei der Ratten-Y4-Rezeptor
im wesentlichen die gleiche Aminosäuresequenz wie in Figur 3 gezeigt, besitzt.
11. Nucleinsäuremolekül nach Anspruch S1 wobei der Ratten-Y4-Rezeptor
die Aminosäuresequenz wie in Figur 3 gezeigt, besitzt.
12. Gereinigtes Y4-Rezeptor-Protein.
1^ 13. Vektor, der das Nucleinsäuremolekül nach einem der Ansprüche
1 bis 11 umfaßt.
14. Vektor nach Anspruch 13, der zur Expression in einer Bakterien-, Hefe-, Insekten- oder Säugerzelle angepaßt
^O ist und die für die Expression der Nucleinsäure in der
Zelle notwendigen regulatorischen Elemente umfaßt, die funktionell mit der den Y4-Rezeptor codierenden DNA
verknüpft sind, so daß Expression davon stattfinden
kann.
25
15. Vektor nach Anspruch 14, wobei der Vektor ein Baculovirus ist.
16. Vektor nach Anspruch 14, wobei der Vektor ein Plasmid ist.
17. Plasmid nach Anspruch 16 mit der Bezeichnung pcEXV-Y4 (ATCC-Hinterlegungsnummer 75631) oder pcEXV-rY4 (ATCC-Hinterlegungsnummer
75984).
18. Säugerzelle, die den Vektor nach Anspruch 16 oder 17 umfaßt.
19. Zelle nach Anspruch 18, wobei die Zelle ursprünglich nicht-neuronal ist.
20. Zelle nach Anspruch 18, wobei die Zelle eine COS-7-Zelle
oder eine LM(tk-) Zelle ist.
21. Zelle nach Anspruch 20 mit der Bezeichnung L-hY4-3
(ATCC-Hinterlegungsnummer CRL-11779).
10
22. Zelle nach Anspruch 20, wobei die Zelle eine NIH-3T3-Zelle
ist.
23. Zelle nach Anspruch 22 mit der Bezeichnung N-hY4-5 (ATCC-Hinterlegungsnummer CRL-11778).
24. Nucleinsäuresonde, die ein Nucleinsäuremolekül von mindestens 15 Nucleotiden umfaßt, das zur spezifischen Hybridisierung
mit einer einzigartigen Sequenz innerhalb der Sequenz eines Nucleinsäuremoleküls fähig ist, das
einen Y4-Rezeptor nach einem der Ansprüche 1 bis 11 codiert .
25. Nucleinsäuresonde nach Anspruch 24, wobei die Nucleinsäure DNA ist.
26. Nucleinsäuresonde nach Anspruch 24, wobei die Nucleinsäure RNA ist.
27. Antisense-Oligonucleotid mit einer Sequenz, die zur spezifischen Hybridisierung mit einem mRNA-Molekül fähig
ist, das einen Y4-Rezeptor nach Anspruch 2 codiert, so daß die Translation des mRNA-Moleküls verhindert
wird, oder mit einer Sequenz, die zur spezfischen Hybridisierung mit dem cDNA-Molekül nach Anspruch 3 fähig
ist.
28. Antisense-Oligonucleotid nach Anspruch 27, das chemische Nucleotidanaloge umfaßt.
29. Antikörper, der zur Bindung an einen Y4-Rezeptor fähig ist, der von dem Nucleinsäuremolekül nach einem der Ansprüche
1 bis 11 codiert wird.
30. Antikörper, der zur kompetitiven Hemmung der Bindung des Antikörpers nach Anspruch 29 an einen Y4-Rezeptor
fähig ist.
31. Antikörper nach Anspruch 30, wobei der Antikörper ein monoclonaler Antikörper ist.
1^ 32. Monoclonaler Antikörper nach Anspruch 31, der gegen ein
auf der Oberfläche einer Y4-Rezeptor exprimierenden Zelle vorhandenes Epitop einer Y4-Rezeptors gerichtet
ist.
33. Arzneimittel, das eine Menge des Oligonucleotids nach Anspruch 27 oder 28 umfaßt, die zur Verminderung der
Aktivität eines Y4-Rezeptors bei Durchtritt durch eine
Zellmembran und durch spezifische Bindung an mRNA wirksam ist, die einen Y4-Rezeptor in der Zelle codiert, so
daß ihre Translation verhindert wird, und einen pharmazeutisch verträglichen Träger, der zum Durchtritt durch
eine Zellmembran fähig ist.
34. Arzneimittel nach Anspruch 33, in dem das Oligonucleo- ^Q tid an eine Substanz gebunden ist, die mRNA inaktiviert.
35. Arzneimittel nach Anspruch 34, wobei die Substanz, die
mRNA inaktiviert, ein Ribozym ist.
35
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..5
* 36. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 33 bis 35, wobei
der pharmazeutisch verträgliche Träger eine Struktur umfaßt, die an einen Rezeptor auf einer Zelle bindet,
der nach Bindung an die Struktur durch die Zellen aufgenommen werden kann.
37. Arzneimittel nach Anspruch 36, in dem die Struktur des pharmazeutisch verträglichen Trägers an einen Rezeptor
binden kann, der für einen ausgewählten Zelltyp spezifisch ist.
38. Arzneimittel, das eine zur Blockierung der Bindung eines Liganden an einen Y4-Rezeptor wirksame Menge des
Antikörpers nach Anspruch 29 und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfaßt.
39. Transgener nicht-menschlicher Säuger, der eine einen
Y4-Rezeptor codierende Nucleinsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 11 exprimiert.
40. Transgener nicht-menschlicher Säuger, der ein durch homologe
Rekombination erhaltenes Geninaktivierungsprodukt "Knockout" des aktiven Y4-Rezeptors umfaßt.
41. Transgener nicht-menschlicher Säuger, dessen Genom eine Antisense-Nucleinsäure umfaßt, die zu einer einen Y4-Rezeptor
codierenden Nucleinsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 11 komplementär ist und so angeordnet
ist, daß sie in Antisense-mRNA transkribiert wird, die
zu einer einen Y4-Rezeptor codierenden mRNA komplementär
ist und mit einer einen Y4-Rezeptor codierenden mRNA hybridisiert, wodurch ihre Translation vermindert
wird.
..&bgr;
42. Transgener nicht-menschlicher Sauger nach Anspruch 39
oder 41, bei dem die einen Y4-Rezeptor codierende Nucleinsäure zusätzlich einen induzierbaren Promotor
umfaßt.
5
43. Transgener nicht-menschlicher Sauger nach Anspruch 3 9 oder 41, bei dem die einen Y4-Rezeptor codierende
Nucleinsäure zusätzlich gewebespezifische regulatorische Elemente umfaßt.
44. Transgener nicht-menschlicher Sauger nach einem der Ansprüche
39 oder 40 bis 43, wobei der transgene nichtmenschliche Sauger eine Maus ist.
1^ 45. Verfahren zur Bestimmung, ob ein Ligand spezifisch an
einen Y4-Rezeptor binden kann, umfassend das Inkontaktbringen einer Vielzahl von Zellen, die mit einer den
Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 11 transfiziert sind und diese exprimie-
2^ ren, mit dem Liganden unter Bedingungen, die die Bindung
der Liganden an diesen Rezeptor erlauben, und den Nachweis der Gegenwart eines beliebigen, spezifisch an
den Y4-Rezeptor gebundenen Liganden, und dadurch Bestimmung, ob der Ligand spezifisch an einen Y4-Rezeptor
bindet.
46. Verfahren zur Bestimmung, ob ein Ligand spezifisch an einen Y4-Rezeptor binden kann, umfassend die Herstellung
eines Zellextraktes aus Zellen, die mit einer den
3® Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure nach einem der Ansprüche
1 bis 11 transfiziert sind und diese exprimieren, die Isolierung einer Membranfraktion aus dem Zellextrakt,
das Inkontaktbringen des Liganden mit der Membranfraktion unter Bedingungen, die die Bindung des Li-
^° ganden an diesen Rezeptor erlauben, und den Nachweis
der Gegenwart eines beliebigen, an den Y4-Rezeptor ge-
bundenen Liganden, und dadurch Bestimmung, ob der Ligand spezifisch an einen Y4-Rezeptor binden kann.
47. Verfahren nach Anspruch 45 oder 46, wobei der Ligand vorher nicht bekannt ist.
48. Ligand, bestimmt gemäß dem Verfahren nach Anspruch 47.
49. Verfahren zur Bestimmung, ob ein Ligand ein Agonist eines Y4-Rezeptors ist, umfassend das Inkontaktbringen
einer Vielzahl von Zellen, die mit einer einen Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure nach einem der Ansprüche
1 bis 11 transfiziert sind und diese exprimieren, mit dem Liganden unter Bedingungen, die die Aktivierung
einer funktionellen Y4-Rezeptor-Antwort von der Zelle erlauben, und den Nachweis einer Zunahme der Y4-Rezeptoraktivität
mittels eines Biotests, wie einer "secondmessenger" -Antwort, und dadurch Bestimmung, ob der Ligand
ein Agonist eines Y4-Rezeptors ist.
50. Verfahren nach Anspruch 49, wobei der Y4-Rezeptor ein menschlicher Y4-Rezeptor oder ein Ratten-Y4-Rezeptor
ist.
51. Verfahren zur Bestimmung, ob ein Ligand ein Agonist eines Y4-Rezeptors ist, umfassend die Herstellung eines
Zellextraktes von Zellen, die mit einem Y4-Rezeptor codierende Nucleinsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 11
transfiziert sind und diese exprimieren, die Isolierung
^Q einer Membranfraktxon aus dem Zellextrakt, das Inkontaktbringen
der Membranfraktion mit dem Liganden unter Bedingungen, die die Aktivierung einer funktionellen
Y4-Rezeptorantwort erlauben, und den Nachweis einer Zunahme der Y4-Rezeptoraktivität mittels eines Biotests,
^5 wie einer "second-messenger"-Antwort, dadurch Bestimmung,
ob der Ligand ein Agonist eines Y4-Rezeptors ist.
52. Verfahren zur Bestimmung, ob ein Ligand ein Antagonist
eines Y4-Rezeptors ist, umfassend das Inkontaktbringen einer Vielzahl von Zellen, die mit einer einen Y4-Rezeptor
codierenden Nucleinsäure nach einem der Ansprüehe 1 bis 11 transfiziert sind und diese exprimieren,
mit dem Liganden in Gegenwart eines bekannten Agonisten eines Y4-Rezeptors unter Bedingungen, die die Aktivierung
einer funktioneilen Y4-Rezeptorantwort erlauben, und den Nachweis einer Abnahme der Y4-Rezeptoraktivität
mittels eines Biotests, wie einer " second-messenger"-Antwort, und dadurch Bestimmung, ob der Ligand ein Antagonist
eines Y4-Rezeptors ist.
53. Verfahren zur Bestimmung, ob ein Ligand ein Antagonist 1^ eines Y4-Rezeptors ist, umfassend die Herstellung eines
Zellextraktes aus Zellen, die mit einer einen Y4-Rezeptor
codierenden Nucleinsäure nach einem der Ansprüche 1 bis 11 transfiziert sind und diese exprimieren, die
Isolierung einer Membranfraktion aus dem Zellextrakt, das Inkontaktbringen der Membranfraktion des Extraktes
mit dem Liganden in Gegenwart eines bekannten Agonisten eines Y4-Rezeptors unter Bedingungen, die die Aktivierung
einer funktionellen Y4-Rezeptorantwort erlauben,
und den Nachweis einer Abnahme der Y4-Rezeptoraktivität
mittels eines Biotests, wie einer " second-messenger"-Antwort, und dabei Bestimmung, ob der Ligand ein Antagonist
eines Y4-Rezeptors ist.
54. Verfahren nach einem der Ansprüche 49 bis 53, wobei der "second-messenger"-Test die Messung von intrazellulärem
cAMP oder einer intrazellulären Calciummobilisierung umfaßt.
55. Verfahren nach einem der Ansprüche 45 bis 54, wobei die Zelle eine Säugerzelle ist.
..9
* 56. Verfahren nach Anspruch 55, wobei die Säugerzelle ursprünglich
nicht-neuronal ist.
57. Verfahren nach Anspruch 56, wobei die ursprünglich ° nicht-neuronale Säugerzelle eine COS-7-Zelle, eine CHO-Zelle,
eine LM(tk-)-Zelle oder eine NIH-3T3-Zelle ist.
58. Ligand, nachgewiesen gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 45 bis 57.
59. Ligand nach Anspruch 58, wobei der Ligand vorher nicht bekannt ist.
60. Arzneimittel, das eine zur Erhöhung der Aktivität eines Y4-Rezeptors wirksame Menge eines Agonisten eines Y4-Rezeptors
umfaßt, bestimmt gemäß dem Verfahren nach Anspruch 49 oder 50, und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
61. Arzneimittel, das eine zur Verminderung der Aktivität eines Y4-Rezeptors wirksame Menge eines Antagonisten
eines Y4-Rezeptors umfaßt, bestimmt gemäß dem Verfahren nach Anspruch 52 oder 53, und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger.
62. Arzneimittel nach Anspruch 60 oder 61, wobei der Agonist oder der Antagonist eines Y4-Rezeptors vorher
nicht bekannt ist.
63. Verfahren zum Durchmustern chemischer Verbindungen zur
Identifizierung von Wirkstoffkandidaten, die spezifisch
an einen Y4-Rezeptor auf der Oberfläche einer Zelle binden, umfassend das Inkontaktbringen einer Vielzahl
von Zellen, die mit einer einen Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure transfiziert sind und diese exprimieren,
mit einer Vielzahl von Verbindungen unter Bedingungen, die die Bindung der Verbindungen an den Y4-Rezeptor er-
* lauben, und die Bestimmung dieser Verbindungen, die
spezifisch an die transfizierte Zelle binden, und dadurch Identifizierung der Wirkstoffkandidaten, die spezifisch
an einen Y4-Rezeptor binden.
64. Verfahren zum Durchmustern chemischer Verbindungen zur
Identifizierung von Wirkstoffkandidaten, die spezifisch an einen Y4-Rezeptor auf der Oberfläche einer Zelle
binden, umfassend die Herstellung eines Zellextraktes
1^ aus Zellen, die mit einer einen Y4-Rezeptor codierenden
Nucleinsäure transfiziert sind und diese exprimieren, die Isolierung einer Membranfraktion aus dem Zellextrakt,
das Inkontaktbringen der Membranfraktion mit einer Vielzahl von Verbindungen und die Bestimmung sol-
1^ eher Verbindungen, die an die transfizierte Zelle binden,
und dadurch Identifizieren der Wirkstoffkandidaten, die spezifisch an einen Y4-Rezeptor binden.
65. Verfahren zum Durchmustern chemischer Verbindungen zur
Identifizierung von Wirkstoffkandidaten, die als Agoni-
sten eines Y4-Rezeptors wirken, umfassend das Inkontaktbringen
einer Vielzahl von Zellen, die mit einer einen Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure transfiziert
sind und diese exprimieren, mit einer Vielzahl von Ver- ° bindungen unter Bedingungen, die die Aktivierung einer
funktionellen Y4-Rezeptorantwort erlauben, und Bestimmung solcher Verbindungen, die diesen Rezeptor aktivieren,
unter Verwendung eines Biotests, wie eines "second-messenger"-Tests, und dadurch Identifizierung
3® der Wirkstoffkandidaten, die als Agonisten eines Y4-Rezeptors
wirken.
66. Verfahren zum Durchmustern chemischer Verbindungen zur
Identifizierung von Wirkstoffkandidaten, die als Agoni-
3^ sten eines Y4-Rezeptors wirken, umfassend die Herstellung
eines Zellextraktes aus Zellen, die mit einer einen Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure transfiziert
sind und diese exprimieren, die Isolierung einer Membranfraktion
aus dem Zellextrakt, das Inkontaktbringen der Membranfraktion mit einer Vielzahl von Verbindungen
unter Bedingungen, die die Aktivierung einer funktionellen Y4-Rezeptorantwort erlauben, und die Bestimmung
solcher Verbindungen, die diesen Rezeptor aktivieren, unter Verwendung eines Biotests, wie eines "secondmessenger"
-Tests, und dadurch Identifizierung der Wirkstoffkandidaten,
die als Agonisten eines Y4-Rezeptors ^ wirken.
67. Verfahren zum Durchmustern chemischer Verbindungen zur Identifizierung von Wirkstoffkandidaten, die als Antagonisten
eines Y4-Rezeptors wirken, umfassend das In-
1^ kontaktbringen einer Vielzahl von Zellen, die mit einer
einen Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure transfiziert sind und diese exprimieren, mit einer Vielzahl von Verbindungen
in Gegenwart eines bekannten Agonisten eines Y4-Rezeptors unter Bedingungen, die die Aktivierung
^P einer funktionellen Y4-Rezeptorantwort erlauben, und
die Bestimmung solcher Verbindungen, die die Aktivierung des Rezeptors hemmen, unter Verwendung eines Biotests,
wie eines "second-messenger"-Tests, und dadurch Identifizierung der Wirkstoffkandidaten, die als Antagonisten
eines Y4-Rezeptors wirken.
68. Verfahren zum Durchmustern chemischer Verbindungen zur
Identifizierung von Wirkstoffkandidaten, die als Antagonisten eines Y4-Rezeptors wirken, umfassend die Her-
^O stellung eines Zellextraktes aus Zellen, die mit einer
einen Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure transfiziert sind und diese exprimieren, die Isolierung einer Membranfraktion
aus dem Zellextrakt, das Inkontaktbringen der Membranfraktion mit einer Vielzahl von Verbindungen
in Gegenwart eines bekannten Agonisten eines Y4-Rezeptors
unter Bedingungen, die die Aktivierung einer funktionellen Y4-Rezeptorantwort erlauben, und die Bestim-
mung solcher Verbindungen, die die Aktivierung des Rezeptors
hemmen, unter Verwendung eines Biotests, wie eines "second-messenger"-Tests, und dadurch Identifizierung
der Wirkstoffkandidaten, die als Antagonisten eines Y4-Rezeptors wirken.
69. Verfahren nach einem der Ansprüche 63 bis 68, wobei der Y4-Rezeptor ein menschlicher Y4-Rezeptor oder ein Rat-
ten-Y4-Rezeptor ist.
10
70. Verfahren nach einem der Ansprüche 63 bis 69, wobei der "second-messenger"-Test die Messung von intrazellulärem
cAMP oder einer intrazellulären Calciummobilisierung
umfaßt.
15
71. Verfahren nach einem der Ansprüche 63 bis 70, wobei die Zelle eine Säugerzelle ist.
72. Verfahren nach Anspruch 71, wobei die Säugerzelle ursprünglich
nicht-neuronal ist.
73. Verfahren nach Anspruch 72, wobei die ursprünglich
nicht-neuronale Säugerzelle eine COS-7-Zelle, eine CHO-
Zelle, eine LM(tk-)-Zelle oder eine NIH-3T3-Zelle ist.
25
74. Arzneimittel, umfassend einen Wirkstoffkandidaten, der
gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 65, 66, 69, 70, 71, 72 oder 73 identifiziert wurde, und einen
pharmazeutisch verträglichen Träger. 30
75. Arzneimittel, umfassend einen Wirkstoffkandidaten, der
gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 67 bis 73 identifiziert wurde.
76. Verfahren zum Nachweis der Expression eines Y4-Rezeptors
durch den Nachweis der Gegenwart einer einen Y4-Rezeptor codierenden mRNA, umfassend die Gewinnung von
Gesamt-mRNA aus der Zelle und das Inkontaktbringen der
so erhaltenen mRNA mit der Nucleinsäuresonde nach einem der Ansprüche 24 bis 26 unter Hybridisierungsbedingungen
und den Nachweis der Gegenwart von mit der Sonde
hybridisierender mRNA, und dadurch Nachweis der Expression eines Y4-Rezeptors durch die Zelle.
77. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 60, 62 oder 74 zur Behandlung einer Anomalität in einem Individuum,
1^ wobei die Anomalität durch Erhöhung der Aktivität eines
Y4-Rezeptors gelindert wird.
78. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 33 bis 38, 61, 62
oder 75 zur Behandlung einer Anomalität in einem Indi-
1^ viduum, wobei Anomalität durch die Verminderung der Aktivität
eines menschlichen Y4-Rezeptors gelindert wird.
79. Arzneimittel nach Anspruch 77 oder 78, wobei der anomale Zustand eine Amnesie, eine Ernährungsstörung,
^O Epilepsie, Bluthochdruck, eine Schlafstörung oder
Schmerz ist.
80. Verfahren zum Nachweis der Gegenwart eines Rezeptors auf der Oberfläche einer Zelle, umfassend das Inkon-
&Dgr;&Oacgr; taktbringen der Zelle mit dem Antikörper nach Anspruch
29 unter Bedingungen, die die Bindung des Antikörpers an den Rezeptor erlauben, und den Nachweis der Gegenwart
des an die Zelle gebundenen Antikörpers, und dadurch Nachweis der Gegenwart eines Y4-Rezeptors auf der
Oberfläche der Zelle.
81. Verfahren zur Bestimmung der physiologischen Wirkungen der Expression unterschiedlicher Mengen eines Y4-Rezeptors,
umfassend die Herstellung eines transgenen nichtmenschlichen Säugers nach Anspruch 39, dessen Grad an
Y4-Rezeptorexpression durch Verwendung eines induzier-
* baren Promotors, der die Y4-Rezeptorexpression reguliert,
variiert wird.
82. Verfahren zur Bestimmung der physiologischen Wirkungen der Expression unterschiedlicher Mengen eines Y4-Rezeptors,
umfassend die Herstellung einer Reihe von transgenen nicht-menschlichen Säugern nach Anspruch 39, wobei
jeder eine unterschiedliche Menge des Y4-Rezeptors
exprimiert.
10
83. Verfahren zur Identifizierung eines Antagonisten eines
Y4-Rezeptors, der eine Anomalität in einem Individuum lindern kann, wobei die Anomalität durch die Verminderung
der Aktivität eines Y4-Rezeptors gelindert wird,
1^ umfassend die Verabreichung des Antagonisten an einen
transgenen nicht-menschlichen Säuger nach einem der Ansprüche
3 9 bis 44 und die Bestimmung, ob der Antagonist die von dem transgenen nicht-menschlichen Säuger als
Ergebnis der Aktivität eines Y4-Rezeptors gezeigten physischen und Verhaltens-Anomalitäten lindert, und dadurch
Identifizierung eines Antagonisten eines Y4-Rezeptors
.
84. Antagonist identifiziert gemäß dem Verfahren nach Anspruch
83.
85. Arzneimittel, umfassend einen gemäß dem Verfahren nach Anspruch 83 identifizierten Antagonisten und einen
pharmazeutisch verträglichen Träger. 30
86. Arzneimittel nach Anspruch 85 zur Behandlung einer Anomalität in einem Individuum, wobei die Anomalität
durch Verminderung der Aktivität eines Y4-Rezeptors gelindert wird.
87. Verfahren zur Identifizierung eines Agonisten eines Y4-Rezeptors,
der eine Anomalität in einem Individuum lindern kann, wobei die Anomalität durch Aktiviierung
eines Y4-Rezeptors gelindert wird, umfassend die Verab- ° reichung des Agonisten an einen transgenen nichtmenschlichen
Säuger nach einem der Ansprüche 39 bis 44 und die Bestimmung, ob die Substanz die von dem transgenen
nicht-menschlichen Säuger gezeigten physischen und Verhaltens-Anomalitäten lindert, wobei die Linderung
der Anomalität die Identifizierung eines Agonisten eines Y4-Rezeptors anzeigt.
88. Agonist, identifiziert gemäß dem Verfahren nach Anspruch
8 7.
89. Arzneimittel, umfassend einen gemäß dem Verfahren nach Anspruch 87 identifizierten Agonisten und einem pharmazeutisch
verträglichen Träger.
^O 90. Arzneimittel nach Anspruch 89 zur Behandlung einer
Anomalität in einem Individuum, wobei die Anomalität durch Aktivierung eines Y4-Rezeptors gelindert wird und
dadurch die Anomalität behandelt wird.
^° 91. Zusammensetzung, umfassend die Nucleinsäuresonde nach
einem der Ansprüche 24 bis 26, zur Diagnose einer Prädisposition
für eine mit der Aktivität eines spezifischen Y4-Rezeptorallels assoziierte Erkrankung durch:
a. die Gewinnung von DNA von Individuen, die an der
Erkrankung leiden;
b. die Durchführung einer Restriktionsverdauung der
DNA mit einer Reihe von Restriktionsenzymen; 35
c. die elektrophoretische Trennung der erhaltenen DNA-Fragmente auf einem nach der Größe trennenden Gel;
d. das Inkontaktbringen des erhaltenen Gels rait der
Nucleinsäuresonde, die zur spezifischen Hybridisierung mit einer einen Y4-Rezeptor codierenden DNA
fähig ist und mit einem nachweisbaren Marker mar
kiert ist;
e. den Nachweis der markierten Banden, die mit der einen Y4-Rezeptor codierenden DNA hybridisiert haben
und mit einem nachweisbaren Marker markiert
sind, zur Bildung eines einzigartigen für die DNA von an der Erkrankung leidenden Individuen spezifischen
Bandenmusters;
*5 f. die Herstellung der DNA, die für die Diagnose gemäß
den Schritten a - e gewonnen wurde; und
g. den Vergleich des einzigartigen Bandenmusters, das spezifisch für die DNA von an der Erkrankung leidenden
Individuen ist, von Schritt e und der für
die Diagnose erhaltenen DNA nach Schritt f, zur Bestimmung, ob die Muster die gleichen sind oder verschieden
sind, und damit zur Diagnose einer Prädisposition für die Krankheit, wenn die Muster gleich
sind.
92. Zusammensetzung nach Anspruch 91, wobei eine Krankheit, die mit der Expression eines spezifischen menschlichen
Y4-Rezeptorallels assoziiert ist, diagnostiziert wird. 30
93. Verfahren zur Herstellung eines gereinigten Y4-Rezeptors
nach Anspruch 12, das umfaßt:
a. die Konstruktion eines zur Expression in einer Zelle angepaßten Vektors, der die für die Expres
sion einer Nucleinsäure in der Zelle notwendigen regulatorischen Elemente umfaßt, die funktionell
mit der einen Y4-Rezeptor codierenden Nucleinsäure
verbunden sind, so daß eine Expression davon stattfinden kann, wobei die Zelle eine bakterielle
Zelle, eine Hefezelle, eine Insektenzelle oder eine Säugerzelle ist;
b. die Insertion des Vektors nach Schritt a in eine geeignete Wirtszelle;
^ c. die Inkubation der Zellen nach Schritt b unter Bedingungen,
die die Expression eines Y4-Rezeptors erlauben;
d. die Gewinnung des so produzierten Rezeptors; und 15
e. die Reinigung des so gewonnenen Rezeptors und dadurch
die Herstellung eines Y4-Rezeptors.
94. Membranpräparation, isoliert aus Zellen nach einem der
Ansprüche 18 bis 23.
95. Verfahren zur Identifizierung einer chemischen Verbindung,
die spezifisch an einen Y4-Rezeptor bindet, umfassend das Inkontaktbringen von auf ihrer Zelloberfläehe
den Y4-Rezeptor exprimierenden nicht-neuronalen Zellen oder einer Membranfraktion aus einem Zellextrakt
davon mit der chemischen Verbindung unter für die Bindung geeigneten Bedingungen und den Nachweis der spezifischen
Bindung der chemischen Verbindung an den Y4-Re-
zeptor.
96. Verfahren, das die kompetitive Bindung zur Identifizierung einer chemischen Verbindung einschließt, die spezifisch
an einen Y4-Rezeptor bindet, umfassend das ge-
trennte Inkontaktbringen von auf ihrer Zelloberfläche
einen Y4-Rezeptor exprimierenden nicht-neuronalen Zellen oder einer Membranfraktion aus einem Zellextrakt
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davon mit sowohl der chemischen Verbindung als auch einer zweiten chemischen Verbindung, von der bekannt
ist, daß sie an den Y4-Rezeptor bindet, und mit der zweiten chemischen Verbindung allein unter für die Bindung
der zwei chemischen Verbindungen geeigneten Bedingungen und den Nachweis der spezifischen Bindung der
chemischen Verbindung an den Y4-Rezeptor, wobei eine Abnahme der Bindung der zweiten chemischen Verbindung
an den Y4-Rezeptor in Gegenwart der chemischen Verbindung die Bindung der chemischen Verbindung an den Y4-Rezeptor
anzeigt.
91. Verfahren zur Bestimmung, ob eine chemische Verbindung
spezifisch an einen Y4-Rezeptor bindet und ihn aktiviert, umfassend das Inkontaktbringen von nicht-neuronalen
Zellen, die eine "second-messenger"-Antwort produzieren und auf ihrer Zelloberfläche einen Y4-Rezeptor
exprimieren; oder einer Membranfraktion von einem Zellextrakt
davon mit der chemischen Verbindung unter für die Aktivierung des Y4-Rezeptors geeigneten Bedingungen
und die Messung der "second-messenger"-Antwort in Gegenwart und in Abwesenheit der chemischen Verbindung,
wobei eine Veränderung in der "second-messenger"-Antwort in Gegenwart der chemischen Verbindung die Aktivierung
des Y4-Rezeptors durch die chemische Verbindung anzeigt.
98. Verfahren zur Bestimmung, ob eine chemische Verbindung an einen Y4-Rezeptor spezifisch bindet und seine Aktivierung
hemmt, umfassend das getrennte Inkontaktbringen von nicht-neuronalen Zellen, die eine "secondmessenger"
-Antwort produzieren und auf ihrer Zelloberfläche einen Y4-Rezeptor exprimieren, oder einer Membranfraktion
aus einem Zellextrakt davon mit sowohl der chemischen Verbindung als auch einer zweiten chemischen
Verbindung, von der bekannt ist, daß sie den Y4-Rezeptor aktiviert, und mit der zweiten chemischen Verbin-
* dung allein unter für die Aktivierung des Y4-Rezeptors
geeigneten Bedingungen und Messung der "secondmessenger" -Antwort in Gegenwart der zweiten chemischen
Verbindung allein und in Gegenwart sowohl der zweiten
° chemischen Verbindung als auch der chemischen Verbindung,
wobei eine kleinere Veränderung in der "secondmessenger" -Antwort in Gegenwart von sowohl der chemischen
Verbindung als auch der zweiten chemischen Verbindung gegenüber der Gegenwart nur der zweiten chenille sehen Verbindung allein die Hemmung der Aktivierung des
Y4-Rezeptors durch die chemische Verbindung anzeigt.
99. Verfahren nach Anspruch 97, wobei die "secondmessenger"
-Antwort eine Adenylatcyclaseaktivität umfaßt
*" und die Veränderung in der "second-messenger"-Antwort
eine Verminderung der Adenylatcyclaseaktivität ist.
100. Verfahren nach Anspruch 98, wobei die "secondmessenger" -Antwort eine Adenylatcyclaseaktivität umfaßt
2Q und die Änderung in der "second-messenger"-Antwort eine
geringere Verminderung des Grades der Adenylatcyclaseaktivität in Gegenwart sowohl der chemischen Verbindung
als auch der zweiten chemischen Verbindung gegenüber der Gegenwart nur der zweiten chemischen Verbin-
2^ dung allein ist.
101. Verfahren nach Anspruch 97, wobei die "secondmessenger" -Antwort intrazelluläre Calciummengen umfaßt
und die Änderung in der "second-messenger"-Antwort eine
^Q Zunahme der intrazellulären Calciummengen ist.
102. Verfahren nach Anspruch 98, wobei die "secondmessenger" -Antwort intrazellualäre Calciummengen umfaßt
und die Änderung in der "second-messenger"-Antwort eine geringere Zunahme der intrazellulären Calciummenge in
Gegenwart sowohl der chemischen Verbindung als auch der
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zweiten chemischen Verbindung gegenüber der Gegenwart nur der zweiten chemischen Verbindung allein &idigr;3^.
103. Verfahren nach einem der Ansprüche 95 bis 102, wobei die nicht-neuronale Zelle eine Säugerzelle ist.
104. Verfahren nach Anspruch 103, wobei die Säugerzelle eine COS-7-Zelle, eine CHO-Zelle, eine LM(tk-)-Zelle oder
eine NIH-3T3-Zelle ist.
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105. Verfahren nach Anspruch 104, wobei der Y4-Rezeptor ein
Ratten Y4-Rezeptor oder ein menschlicher Y4-Rezeptor
ist.