DE745844C

DE745844C - Schlitzgesteuerte Zweitaktbrennkraftmaschine

Info

Publication number: DE745844C
Application number: DEC53863D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1938-04-01
Filing date: 1938-04-01
Publication date: 1944-05-15

Description

C 53863

Die Erfindung betrifft eine schlitzgesteuerte Zweitaktbrennkraftmaschine mit Flachkolben und einem breiten oder mehreren schmalen, radial angeordneten und nach dem Zylinderdeckel hin gerichteten Spüllufteinlässen, die sich zu beiden Seiten einer durch die Auslaßmitte und Zylinderachse gelegten Ebene gleich weit über mehr als die den Auspuffschlitzen gegenüberliegende Zylinderhälfte bis in die Nähe des Auslasses erstrecken. Es ist bei schlitzgesteuerten Zweitaktbrennkraftmaschinen mit Flachkolben und Umkehrspülung bereits bekannt, die Spüllufteinlässe so anzuordnen, daß sie sich zu beiden Seiten einer

»5 durch die Auslaßmitte und Zylinderachse gelegten Ebene gleich weit über mehr als die den Auspuffschlitzen gegenüberliegende Zylinderhälfte erstrecken und den in die Einlaßschlitze einmündenden Kanälen, d. h. dem Winkel zwischen der oberen Begrenzungsfläche des Kanals und der senkrecht zur Zylinderachse verlaufenden Horizontalebene, eine solche Neigung zu geben, daß diese von der der Auslaßmitte gegenüberliegenden Stelle anfangend nach beiden Seiten zum Auslaß hin stetig abnimmt. Durch diese Anordnung, bei der die Spülkanäle nicht radial, sondern auf einen außerhalb der Zylinderachse, in der den Auslaßschlitzen gegenüberliegenden Zylinderhälfte gelegenen Punkt gerichtet sind, soll ein besonders zweckmäßiger Strömungsverlauf des Umkehrspülungsstromes erzielt werden.

Im Gegensatz zu dieser bekannten Anordnung weist der Erfindungsgegenstand radiale Einströmkanäle auf und eine Ouerströmung. Erfindungsgemäß nimmt bei einer derartigen Anordnung der Ein- und Auslaßkanäle die Neigung der in die Einlaßschlitze mündenden Kanäle, d. h. der Winkel zwischen der oberen Begrenzungsfläche des Kanals und der senkrecht zur Zylinderachse \*erlaufenden Horizontalebene, in an sich bekannter Weise von der der Auslaßmitte gegenüberliegenden

Stelle anfangend nach beiden Seiten zum Auslaß hin stetig ab. Durch die Anwendung dieses bei der Umkehrspülung an sich bekannten Merkmales soll beim Erfindungsgegenstand mit den radial angeordneten Einlaßschlitzen und der Querspülung eine Verbesserung der Füllung bei hohen Drehzahlen und damit eine Leistungssteigerung des Motors erzielt werden.

to Bei einer Anordnung der Spülschlitze nach der Erfindung ergibt sich kein geschlossener • Spülstrom mit einem ruhenden Kern, um den die Frischgase während des Spülvorganges umlaufen, sondern es ergibt sich vielmehr die abgeänderte Form einer Querspülung, wobei die von vielen Seiten kommenden Spülströme im wesentlichen in der oberen Zylinderhälfte aufeinandertreffen. Versuche haben ergeben, daß diese nicht geschlossene Spülform von

ao besonderem Vorteil ist und die Gefahr mindert, daß Frischgase vorzeitig den Zylinder durch den Auspuff verlassen. Die in dem oberen Zylinderteil aufeinandertreffenden Frischgasströme bremsen sich gegenseitig ab, so daß ihre Strömungsenergie in der Hauptsache in Druck umgewandelt wird. Dieser Druck treibt die Abgase verhältnismäßig langsam und gleichmäßig nach unten und drückt sie durch die Auspuffschlitze nach außen. Die langsame Abwärtsbewegung der Trennschicht zwischen Spülgasen und Abgasen gibt eine Gewähr, daß keine oder eine nur sehr geringe Vermischung von Spülgasen mit Abgasen eintritt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen

Fig. ι einen Längsschnitt nach der Linie I-I der Fig. 2 durch den Zylinder einer Zweitiiktbrennkraftmaschine mit Flachkolben,

Fig. 2 einen Querschnitt durch den Zylinder und

Fig. 3 einen Längsschnitt durch diesen nach der Linie III-III der Fig. 2.

Die radial im Zylinder angeordneten Spülschlitze 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11 münden nach oben gerichtet in diesen ein. Sie umfassen dabei einen Teil des Zylinderumfanges, der sich über mehr als die Hälfte des Gesamtumfanges erstreckt. Der Winkel α, den die obere Begrenzungsfläche eines den Auspufföffnungen gegenüberliegenden Spülkanals, z. B. des Kanals 8, mit der senkrecht zur Zylinderachse verlaufenden Horizontalebene bildet, ist dabei größer als der Winkel ß, den die gleiche Begrenzungsfläche eines der Auspufföffnung näher befindlichen Spülkanals, z. B. des Kanals 3, mit der Horizontalebene bildet. Die Winkel α und/? schwanken zwischen 14 bis 20°, sich stetig ändernd.

Da die Dichtungsringe des Kolbens 14 abgestützt sein müssen, weisen sehr breite Spülschlitze zweckmäßig an der inneren Zylinderseite eine Unterbrechung durch schmale Stege auf. Diese Stege haben jedoch auf den Spül-Vorgang keinen Einfluß.

Bei der in der Zeichnung dargestellten Anordnung der Spülschlitze steigen die Frischgase an den Zylinderwandungen steil, auf etwa die Hälfte bis Dreiviertel des Zylinderumfanges verteilt, empor, um im oberen Zylinderteil aufeinanderzuprallen und die Abgase von oben nach unten zu den Auspuffschlitzen hinauszudrängen. Die Frischgase sind auf einen großen Teil des Zylinderumfanges verteilt, so daß eine wirksame Spülung des Zylinders erzielt wird, ohne daß befürchtet werden muß, daß ein größerer Teil der Frischgase in die Auslaßleitung abgesaugt wird. Auch für den Übertritt der Frischgase in den Zylinder bei hohen Drehzahlen der Maschine ist ein genügend großer Spülkanalquerschnitt vorhanden.

Claims

Patentanspruch: -

Schlitzgesteuerte Zweitaktbrennkraftmaschine mit Flachkolben und einem breiten oder mehreren schmalen, radial angeordneten und nach dem Zylinderdeckel hin gerichteten Spüllufteinlässen, die sich zu beiden Seiten einer durch die Auslaßmitte und Zylinderachse gelegten Ebene gleich weit über mehr als die den Auspuffschlitzen gegenüberliegende Zylinderhälfte bis in die Nähe des Auslasses erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der in die Einlaßschlitze mündenden Kanäle, d. h. der Winkel zwischen der oberen Begrenzungsfläche des Kanals und der senkrecht zur Zylinderachse verlaufenden »oo Horizontalebene, in an sich bekannter Weise von der der Auslaßmitte gegenüberliegenden Stelle anfangend nach beiden Seiten zum Auslaß hin stetig abnimmt.

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Zur Abgrenzung des Aumeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

deutsche Patentschriften .... Nr. 649 339,

653 19⁶. 568223;
britische Patentschrift - 321 514.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen