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Verfahren zum Überführen von geschmolzenem Pech in den festen kleinstückigen
Zustand Die Schwierigkeiten,' Pech in einen gut transportfähigen Zustand zu bringen,
sind be-Icannt. Gewöhnlich läßt man das heiß und flüssig anfallende Pech in Gruben
taufen und dort erstarren; zur Verladung hackt man dann das Pech von Hand in Stücke.
Nach einem anderen Verfahren läßt man das Pech in dünner Schicht auf ein endloses
Plattenband auflaufen, auf welchem es durch Wasserberieselung und Luftkühlung erstarrt,
so daß schließlich flache, dünne Pechstücke entstehen. Dieses Verfahren bedingt
jedoch eine komplizierte mechanische Anlage, die insbesondere infolge der dauern.d.n
Temperaturschwankungen laufend erhebliche Reparaturarbeiten notwendig macht und
deshalb ebenfalls im Betrieb teuer ist.
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Es sind weiterhin Verfahren bekannt, bei denen -das Pech durch Einleiten
in Wasser granuliert wird. Man 1'sißt dabei- das heiße, flüssige Pech in _Strahlen
in kaltes Wasser einlaufen. Offenbar zur Erzielung einer schnellen und guten Abschreckung
des Peches hat man dabei von vornherein möglichst bewegtes Wasser verwandt. Bei
den meisten Vorschlägen läßt man in diesem Sinne das Pech in durch Rinnen fließendes
Wasser einlaufen. Dabei ergibt sich jedoch leicht der Nachteil, daß das granulierte
Pech verhältnismäßig viel Wasser enthält. Das bewegte Wasser reißt nämlich das langsam
in Strahlen einlaufende Pech sofort. in Form von Schaum und Blasen auseinander,.
so daß das Pech sehr dünnwandig mit großer Oberfläche erstarrt und dabei -wassergefüllte
Hohlräume einschließt. In I:rlcenntnis dieses Nachteils wurde bereits vorgeschlagen,
das Pech nur teilweise in Wasser zu kühlen, dann die Wasserkühlung vorzeitig al)zubreclien
und die Restkühlung durch Lutt vorzunehmen. Dieser Vorschlag behält also den Einlauf
des Peches in eine wasserdurchströmte Rinne bei,
kürzt nur die Rinne
ab und schließt dafür einen längeren Weg des Peches in freier Luft a11.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein wesentlich einfacherer
und vollkommen sicher zum Ziel führender Weg. Pech in Wasser zu "i-ailuliereil unter
X'erinei.dung' der lachteac. (hr bekannten Verfahren.
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(lein Verfahren nach der Erfindung ers.i= das Pech in verllältn:smäßig
dicken, glatfei Strähnen (feste massive Stangen) mit geriri-7t' ger 0herlj:idlc
wild ohne Einschluß von Blasen, so daß der Wassergehalt sehr gering ist.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man beine Einlauf von
flüssigem Pech in kaltes Wasser glatte, blasenlose Stückform des erstarrten Peches
nur dann erhalten kann, wenn das Wasser möglichst ruhig in -einem ausreichend tiefen
Behälter steht und das Pech nicht zu heiß, höchstens 2oo° über Erweichungspunkt,
einläuft. Es ist also jede Erschütterung des Wassers, vor allem jedes merkliche
Fließen, zu.vermeiden, da dadurch die einlaufenden Pechstrahlen sofort auseinandergerissen
werden. Selbstverständlich muß mit Rücksicht auf die Temperatur das Wasser dauernd
zu- und ablaufen. Jedoch müssen Zu- und Ablauf so erfolgen, daß sie .das im Behälter
stehende Wasser möglichst wenig erschüttern. Ein fühlbarer Wasserstrom durch Zu-
und Ablauf ist zu vermeiden. Wird die angegebene Höchsttemperatur für das einlaufende
Pech überschritten, so sinkt (las Pech nicht, wie es erfindungsgemäß beabsichtigt
ist, unter, sondern schwimmt oben-. auf. Das Untersinken erfolgt um so sicherer,
je weitgehender diese Höchsttemperatur unterschritten wird.
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Das auf den Boden des Behälters fallende feste, kleinstückige Pech
wird fortlaufend entfernt, und zwar zweckmäßig durch eine Einrichtung, welche gleichzeitig
die erstarrten Pechsträhnen in kleine Stücke bricht, beispielsweise eine Schnecke.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
nach der Erfindung schematisch in zwei zueinander senkrechten Schnitten dargestellt.
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Der verhältnismäßig tiefe Granulierbehälter d ist mit schrägen Bodenflächen
b versehen. Über dem Wasserbehälter ist der Pechbehälter c angebracht,. der unten
eine Reihe von Düson d besitzt, aus denen das Pech in Strahlen in den Wasserbehälter
einläuft. Das Wasser läuft bei e in eine Vorkammer f ein und tritt von hier über
die Überlauflcante g fortlaufend ruhig und ohne Erschütterung in den Behälter a
über. An der tiefsten Stelle des Behälterbodens ist im Behälter eine Schnecke h
vorgesehen. Das Schneckengehäuse schließt an der in der Förderrichtung liegenden
Stirnseite an -das nach oben führende Decherwerk i an. An dieser Seite befindet
sich bei k der Wasserablauf. Man kann auch den Wasserablauf an der dem "Zulauf gegenüberliegenden
Längsseite ebenfalls als Leberlauf einrichten.
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Infolge der besonderen Anordnung des Wasserzulaufs und Wasserablaufs
steht (las Wasser in deih Behälter a fast völlig still. -.Das in Strahien in das
Wasser eintretende 'flüssige Pech sinkt im Wasser unter, erstarrt auf dein langen
Wege durch das stehende Wasser und' bildet zunächst. feste, massive Stangen, die
auf ihrem Wege zum Boden des Wassergefäßes entweder von selbst zerfallen öder durch
die mechanische Beeinflussung durch die Transportschnecke zertrümmert werden. Die
Schnecke fördert das kleinstückige Pech . zu dem Becherwerk, dessen' Becher zum
Ablauf des Wassers zweckmäßig Siebböden besitzen, welches das Pech sofort zur Verladestelle
bringt. Auf diesem Wege, teer zweckmäßig eine Entwässerungsrutsche und ein Transportband
einschließt, tropft das .anhaftende Wasser weitgehend von dein Pech ab.
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Die Höhe des Wasserbehälters und der durch Schnecke und Becherwerk
aufgezwungene Weg bedingen, daß das Pech in jedem Fall absolut kalt den Wasserbehälter
verläßt und zur Verladung kommt. Jahreszeitliche Einflüsse sind also' weitgehend
ausgeschaltet, ebenso die Möglichkeit des Zusammenklebend im Waben. Die dein nach
den bisher üblichen Verfahren granulierten Pech anhaftenden Mängel der Bildung von
Hohlräumen.beim Erstarren werden planmäßig dadurch vermieden, daß, wie in der Erfindung
beansprucht, größter Wert auf die Temperaturführung des in das Wasser einlaufenden
Peches gelegt wird. Es kann also die Granulation gefahrlos bis zur völligen :Auskühlung
im Wasser durchgeführt werden, ohne daß sich Hohlräume bilden, die mit Wasser vollaufen
und den Wert des Eildproduktes herabsetzen. Die granulierten Stücke sind auch nicht
wie bei den bisher üblichen Verfahren von unregelmäßiger Gestalt, die Wasser oberflächlich
hartnäckig festhalten, das auch auf dem langen Luftweg nur teilweise abläuft, und
von stark aufgeteilter Oberfläche, sondern glatt. Die einzelnen granulierten Stücke
stellen Bruchstücke von Zvlindern dar, da d er in das Wasser laufende Pechstrahl
in der bleichen Form ohne Oberflächenänderung erstarrt. An diesen. glatten granulierten
Stücken läuft das anhaftende Wasser gut und schnell ab. Das zur Verladung kommende
Erzeugnis liegt niedriger im Wassergehalt als das nach bisher üblichen Verfahren
hergestellte granulierte Pech.
Beispiel i Pech von einem Er@veichungspunkt
von über iOo°, dis durch die Art-,der Herstellung finit einer Temperatur von etwa
36o° anfällt, wird in einen Hochbehälter gebracht, wo es unter 300° abgekühlt wird.
Von hier läuft es dann einem mit _@u slaufdüsen versehenen Ablaufbehälter, der über
einem tiefen @@Tasserbecken liegt, zu. Durch Üffnen der Düsen läßt nian den Pechinhalt
in dasWassereinlaufen. Die" einzelnen Pechstrahlen laufen glatt, also ohne Aufblähungen,
durch das Wasser hindurch zum Boden. des Behälters. Hier transportiert eine Schnecke
das in Bruchstücke zerfallene Pech nach einem seitlich angeordneten Becher-,verk,
welches die Granalien aus dem Wasser Heraushebt und auf ein Transportband abwirft,
das es der Verladung zuführt. Der Wassergehalt des Verladegutes beträgt etwa Beispiele
Pech von einem Erweichungspunkt von ;o°, das mit einer Temperatur von 36o° anfüllt,
wird in ebnem Hochbehälter auf etwa iäo° heruntergeküh.lt und so dem Ablaufbehälter
zugeleitet. Beim Auslauf aus den Düsen fällt das Pech glatt durch das Wasser zur
Bodenschnecke. Der Wassergehalt des Verladegutes liegt unter In einer zu Versuchszwecken
aufgebauten Rinnengranulierungseinrichtung wurde Pech voii gleicher Eigenschaft
und Temperatur des Beispiels i der vorliegenden Erfindung granulert:,:.. Das erhaltene
Granulat hatte nach einer:--Lägerdauer von i Tag noch einen Wassergehalt von 6°/a,
das Pech des Beispiels i dagegen bereits nach 2stündiger Lagerdauer nur 2°10.