DE743404C

DE743404C - Verwendung von Chrom-Kobalt-Legierungen zur Herstellung kalt verformbarer Gegenstaende

Info

Publication number: DE743404C
Application number: DEK153926D
Authority: DE
Inventors: Med Dent H C Friedrich Haup Dr; Dr-Ing Ewald Imbusch; Dr Phil Walter Tofante
Original assignee: Krupp Stahl AG
Current assignee: Krupp Stahl AG
Priority date: 1939-03-26
Filing date: 1939-03-26
Publication date: 1943-12-24

Description

Verwendung von-ChromrKobalt-Legierungen zur Herstellung kalt verformbarer Gegenstände Die Verwendung von Chrom-Kobalt-Legierungen in gegossenem Zustande für verschiedene'Verwendungszwecke, insbesondere zur Herstellung künstlicher Glieder für das Innere des menschlichen Körpers, ist bekannt. Es ist zwar möglich, derartige Legierungen bei Temperaturen von goo° bis 115o° C durch Schmieden zu verformen. Gleichwohl haben diese in geschmiedetem Zustande bisher noch keine Anwendung gefundene und zwar hauptsächlich deshalb, weil es nicht möglich ist, derartige Legierungen in kaltem Zustande zu verformen. Diese Verformbarkeit ist insbesondere erwünscht zur Herstellung dünner Profile und Drähte, wie sie insbesondere für zahnprothetische Arbeiten benötigt werden.
Die vorliegende Erfindung beruht darauf, Legierungen auf der Chrom-Kobalt-Basis die Eigenschaft der Verformbarkeit in kaltem Zustande zu geben und sie dadurch zur Herstellung von Gegenständen für das Innere des menschlichen oder tierischen Körpers geeignet zu machen. Es wird dies erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man Legierungen mit 15 bis 30 % Chrom und 58 bis 40 0(a Kobalt Nickel in Mengen von 15 bis 30 °4 zusetzt. Es ergab sich, daß es möglich ist, derartige Legierungen in wirtschaftlicher Weise kalt zu verformen. Aus solchen Legierungen hergestellte Drähte zeichnen sich in gleicher Weise durch hohe Korrosionsbeständigkeit, wie sie den bekannten Chrom-Kohalt Legierungen eigen ist, aus. Insbesondere sind sie unbedingt mundbeständig und lassen sich daher mit Vorteil für zahnprothetische Zwecke aller Art verwenden. -Gegenüber anderen mundbeständigen Werkstoffen, insbesondere den austenitischenChrom- Nickel-Stählen mit 181/o Chrom und 8% Nickel, weisen die neuen Legierungen folgende wichtige Vorteile auf: i. Starke Verfestigung des weichen Werkstoffes durch Kaltverformung.
z. Beständigkeit der Verfestigung bei hohen Temperaturen.
Hierzu sei im einzelnen folgendes ausgeführt: In der Zahntechnik ist bei der Herstellung zahnprothetischer Teile eine gute Federung des zur Verwendung kommenden Werkstoffes notwendig. Dies gilt besonders für die Klaminertechnik sowie bei der Herstellung orthodont;scher Apparate. Man bediente sich bisher hierbei kalt verformter Drähte, die mit Hilfe geeigneter Werkzeuge in die gewünschte Form gebracht werden. Da hierbei durch die weitere Kaltverformung der Werkstoff übermäßig beansprucht wird, ist der Bruch derartiger Klammern und Apparate in vielen Fällen nicht zu vermeiden. Legierungen geinäß der vorliegenden Erfindung zeigen nun die besondere Eigenschaft, daß man aus ihnen z. B. bei Verwendung von weichem, gut verformbarem Draht Klammern herstellen kann, die infolge der starken Kaltverfestigung nach der Fertigstellung eine besonders gute Federung aufweisen.
Diese Eigenschaft bleibt bei den erfindungsgemäßen Legierungen, im Gegensatz zu den anderen Nichtedelmetallegierungen, auch dann vollständig erhalten, wenn nachträglich der Werkstoff einer Wärmebehandlung unterzagen wird, wie ,dies in der Zahntechnik, z. B. beim Löten mit Hartloten und Goldloten, geschieht.
Die näheren Verhältnisse ergeben sich aus der beiliegenden Abbildung; in der der Einflut eines Anlassens auf die Zugfestigkeit verschiedener Legierungen zur besseren Veranschaulichung graphisch dargestellt ist. Man ersieht aus ihr, daß die durch eine Ka.ltverforinung erzielte Festigkeit von Chrom-Nickel-Stählen schon durch ein Anlassen auf etwa 54.o° unterschritten wird, während bei den untersuchten nickelhaltigen Chrom-Kobalt-Legierungen diese Unterschreitung erst bei Anlaßtemperaturen von (15o° bzw. 730° stattfindet. Außerdem sinkt bei letzteren, im Gegensatz zu den Chrom-Nickel-Stählen, die Festigkeit auch bei Temperaturen über goo° nicht unter einen Wert von ioo kg/min=, der für eine Erhaltung der Federkraft mindestens erforderlich ist.
An dem Wesen der Erfindung wird nichts geändert, wenn man den Legierungen andere Elemente in Mengen zusetzt, welche den Legierungscharakter nicht wesentlich beeinflussen, also z. B. Eisen bis zu 250,10, Kohlenstoff bis zu i0/1 oder Silicium bis zu i0(1.
Dasselbe gilt, wenn man das Nickel ganz oder teilweise durch Mangan ersetzt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verwendung von Legierungen mit 1,5 bis 30% Chrom, 58 bis 4.1°/o Kobalt, 15 bis 3001p Nickel als Werkstoff für Gegenstände, insbesondere künstliche Glieder für das Innere des menschlichen oder tierischen Körpers, die bei ihrer Herstellung einer Kaltverformung unterworfen werden.
2. Verwendung gemäß Anspruch i von Legierungen mit 15 bis 3,)01o Chrom, 58 bis 4.0% Kobalt, 15 bis 300% Nickel, die außerdem noch andere Elemente in Mengen, welche den Legierungscharakter nicht wesentlich beeinflussen, beispielsweise bis zu 251/o Eisen, bis zu i01, Kohlenstoff oder bis zu i o,'o Siliciunm, enthalten.
3. Verwendung gemäß Anspruch i von Legierungen mit 15 bis 30% Chrom, 58 bis 4o0% Kobalt, 15 bis 300/0 Nickel, in denen das Nickel ganz oder teilweise durch Mangan ersetzt ist. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ...... N r. 642 04.0: schweizerische Patentschriften Nr. 179 591-61, 0.29: USA.-Patentschrift ....... Nr. i 9;8_14h.