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Vorrichtung zum Herstellen von Faserstoffhohlkörpern Bei der Herstellung
von Faserstoffhohlkörpern an Siebformen werden, sofern es sich nicht um verhältnismäßig
flache Gegenstände handelt, Formen angewendet, deren entwässernde Siebflächen aus
mehreren Teilen bestehen, .die zusammen mit den sie stützenden Unterformen auseinanderbewegt
werden, um die Entnahme des geformten Hohlkörpers zu ermöglichen.
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Bisher hat man diese Teilung in der Weise vorgenommen, daß die Trennfugen
vornehmlich in vertikaler Richtung, also bei eckigen Behältern an den vertikalen
Ecken, bei runden Dosen längs zweier oder mehrerer Meridianlinien, verlaufen, wobei
die Teile der Form entweder um Drehpunkte auseinandergeklappt oder in waagerechter
Richtung auseinandergezogen werden, um den Formling freizugeben. In vielen Fällen
wird zusätzlich der Bodenteil der Form nach -unten gesenkt.
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Da der erzeugte Formling ein getreues "#£bbild der verwendeten Siebform
ist, markieren sich an seiner Oberfläche die Trennfugen. Wenn dies auch seine Brauchbarkeit
im allgemeinen nicht beeinträchtigt, so stellen die sichtbaren Nähte .doch ,zum
mindesten Schönheitsfehler dar. Sind die Steuerungsorgane der einzelnen Formteile
aber ungenau montiert oder bereits abgenutzt, so kommen zu diesen Schönheitsfehlern
Paßfehler hinzu, .die den Gebrauchswert der Hohlkörper mehr oder weniger herabsetzen
können. Es ist daher erwünscht, diese Nachteile zu vermeiden. Diesem Zweck dient
.die Erfindung.
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Sie besteht darin, daß man die Trennung der Siebflächen der Form in
der Weise vornimmt, .daß ein Oberteil des Formsiebes nach oben hin aus dem im übrigen
keine Trennfugen enthaltenden Unterteil herausgenommen wird. Dabei bietet sich in
den meisten praktischen Fällen die Gelegenheit, die sich ergebende horizontale Trennfuge
an eine Stelle zu verlegen, wo sie nicht zu einer störenden Markierung führt, z.
B. an die Kante eines für ,den Behälter vorgesehenen Falzes. Fernerhin ergibt sich
die Möglichkeit, den abzuhebenden Oberteil der Form in. .dem verbleibenden Unterteil
zentrisch zu führen,
so daß außer den Schönheitsfehlern auch Paßfehler
vermieden werden.
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Horizontale Trennfugen sind in der Formtechnik allgemein bekannt,
auch bei Maschinen, die dem kombinierten Entwässern und -Nachpressen von Faserstoffkörpern
dienen. Sie sind daher an sich nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie
werden nur insoweit beansprucht, als sie es ermöglichen, zum Zweck der Herausnahme
aus Faserstoff hergestellter Hohlkörper aus ihren Formsieben einen Teil des Formlings
von innen und außen freizulegen, .so @daß die bei derartigen Formkörpern bisher
angewendeten, zu Schönheits- und Paßfehlern Veranlassung gebenden Vertikalnähte
entbehrlich werden.
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Es ist ferner bekannt, nahtlose, nicht geteilte Formsiebe aus
ihren Formen nach unten oder nach oben hin herauszunehmen, um sie zusammen mit den
daran angeforinten, noch nassen Formlingen einer Trocknung zuzuführen. Demgegenüber
verfolgt die Erfindung eine ganz andere Aufgabe, nämlich: Die Entnahme des bereits
getrocknetenFormlings aus dem Formsieb durch Zerlegen des letzteren in einen abhebbaren
Oberteil und einen ungeteilten Unterteil so zu gestalten, daß Schönheits- und Paßfehler
vermieden werden.
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Der Erfindungsgegenstand kann vorteilhaft angewendet werden zum Herstellen
von runden oder eckigen Verpackungsbehältern oder ähnlichen Hohlkörpern, und zwar
in solchen Maschinen, bei denen nach dem Formen ein Weiterleiten der Form zu anderen
Arbeitsstationen erfolgt, insbesondere also bei den bekannten Drelitischmaschinen,
bei denen die Form in einer sogenannten Entnahmestation von oben zugänglich, der
Formling also nach oben herausnehmbar ist. Solche Maschinen wurden bisher nur zum
Erzeugen verhältnismäßig flacher Formlinge, z. B. von Lautsprechermembranen, verwendet,
bei denen man mit einfachen, ungeteilten Siebflächen auskommt. Das Anwendungsgebiet
dieser Maschinen erfährt daher durch die Erfindung eine beträchtliche Erweiterung.
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Dabei entsteht der bei diesen Maschinen wichtige Vorteil, daß nach
Abnahme .des Oberteils des Formsiebes der obere Rand,des Formlings von außen und
innen freigelegt ist und daher leicht und ohne Beschädigung mittels eines einfachen
Werkzeuges aus der Form Herausgehoben werden kann, auch wenn er noch nicht restlos
getrocknet ist. Hierdurch wird Ausschußware vermieden.
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Die Zeichnung zeigt in schematischer Form einige Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgedankens.
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In Abb. i bedeutet a. die gelochte Form für einen runden oder eckigen
Faserstoffbehälter. Sie ist in bekannter Weise mit Öffnungen zum Abführen des Faserstoffwassers
versehen und in ihrem Innern mit dem eigentlichen Formsieb b ausgekleidet. In dieser
Form ist oben ein Teil c herausnehmbar eingesetzt, der ebenfalls aus einem mit Öffnungen
versehenen Körper und dem daraufliegenden Formsieb d besteht. Die gesamte Form ist
in einen Topf e eingehängt, in welchem durch Anschluß der Abflußöffnung j- an eine
Vakuumleitung ein Unterdruck hergestellt «-erden kann,' der in bekannter Weise zum
Entwässern des oben, beispielsweise im Aufsatz ä, eingefüllten Stoffwassers und
somit zum Niederschlagen der Fasern an den Sieben b und d verwendet wird.
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Ist der Formling hergestellt und beispielsweise durch Einführen von
Heißluft genügend getrocknet, so wird der Oberteil c'd nach oben herausgehoben.
Dadurch wird, wie in Abb. 2 ausschnittweise dargestellt ist, der obere Rand des
Formlings 1r von außen und innen freigelegt, so daß er mit einem beispielsweise
expandierenden, nicht besonders angegebenen Werkzeug aus der übrigen Form herausgehoben
werden kann. Um dieses Herausheben zu erleichtern, kann die Form eine schwache Konizität
aufweisen, jedoch ist dies nicht unerläßlich.
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In Abb. i ist der Oberteil mit zwei verschiedenen Innendurchmessern
eingezeichnet. Rechts entspricht der Durchmesser des Siebes d demjenigen
des Siebes b, so daß ein Formling ohne Absatz hergestellt wird. Links ist
der Durchmesser von d kleiner als von b, so daß ein Hohlkörper mit Falz. entsteht,
der zu einem entsprechenden Deckel paßt.
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Abb.3 zeigt die Form zum Herstellen eines Hohlkörpers von verwickelter
Form. i bedeutet den Unterteil, k den Oberteil der Siebform. In dem gezeichneten
Beispiel wird beim Herausnehmen des Oberteils der Forinlin@'y zunächst aus der Unterform
heratisgelioben. Um ihn hiernach auch aus der O,berforin freizugeben, ist diese
zusätzlich geteilt, zum Beispiel in zwei Teile k1 und 7z=. Die Anordnung kann aber
auch so getroffen werden, daß zuerst die beiden Hälften des Oberteils auseinandergezogen
werden, so daß der Formlincr zunächst noch ini Unterteil verbleibt und erst danach
aus diesem herausgehoben wird.
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Auch in Abb. 3 sind zwei verschiedene Ausführungen des Oberteils/,
angedeutet. Links ist es in der Form i geführt, rechts dagegen in dem Topf 1. In
beiden Fällen aber bedingt die zentrische Führung ein genaues Passen der beiden
Formteile hl und 1,@@ gegenüber d eim Unterteil i.
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In beiden Abb. i und 3 sind die Oberteile in gestrichelten Linien
in herausgenommener Lage angedeutet, wobei in Abb.3 die beiden Teile k, und kvoneinander
getrennt sind.
Abb. q. zeigt die Anwendung des Erfindlungsgegenstandes
auf die Herstellung besonders langer Hohlkörper. Die gesamte Höhe ist hier in zwei
etwa .gleich große Hälften geteilt, so daß ein Hohlkörper erzeugt wird, der, abgesehen
von ider Markierung der horizontalen Trennfuge, in der Mitte völlig nahtlos ist.
Bei geeigneter Führung des Entwässerungs- und Trocknungsprozesses kommt man auch
hier mit einer praktisch kaum sichtbaren Konizität -der beiden Formkörperhälften
aus.