DE739028C - UEberspannungsableiter mit einer in einem Loeschrohr angeordneten Schutzfunkenstrecke - Google Patents

Description

• Überspannungsableiter mit einer in einem Löschrohr angeordneten Schutzfunkenstrecke Es sind Überspannungsableiter bekannt, die aus einem Isolierrohr bestehen, das an seinem oberen Ende eine stabförmige und an seinem unteren Ende eine rohrförmige Elektrode enthält. Um das Löschrohr im normalen Betriebszustande vor den Einflüssen der Netzspannung zu schützen, ist in der Regel eine freiliegende Luftfunkenstrecke mit ihm in Reihe geschaltet. Beim Auftreten einer Überspannung wird zunächst diese Lufttrennstrecke überschlagen und danach die in dem Isolierrohr befindliche Schutzfunkenstrecke. Die Löschung des der Stößentladung nachfolgenden Betriebsstromes erfolgt in bekannter Weise nach dem Prinzip der Auspuffsicherung im Inneren des Rohres. Als Material für das Löschrohr kommen hauptsächlich gasabgebende Stoffe in Betracht, wie Hartgummi, Fiber, Harnstoffkunstharze, aber auch keramische Stoffe. Ist die Oberfläche des Löschrohres dem Einfluß der Witterung ausgesetzt, so kann durch Feuchtigkeitsaufnahme der obersten Schichten der an und für sich hohe Widerstand des Löschrohres herabgesetzt werden. Damit ist eine erhöhte Beanspruchung der vorgeschalteten Lufttrennstrecke verbunden, weil beide Elektroden des Löschrohres wegen des herabgesetzten Widerstandes der Rohrwandung annähernd das gleiche Potential erhalten. Es ruht dann praktisch die ganze Netzspannung allein an der Vorfunkenstrecke. Dies kann, wie gefunden wurde, von Nachteil sein, wenn es dazu führt, daß das Löschrohr bereits bei verhältnismäßig kleinen überspannungen anspricht, die bei Schaltvorgängen im Netz häufig auftreten und der Isolation im allgemeinen ungefährlich sind. Ein unnötiges Ansprechen eines Ableiters soll aber vermieden werden. Nach der Erfindung werden die Elektroden der Vorfunkenstrecke derart plattenförmig ausgebildet oder mit solchen vorzugsweise ringförmigen Verbreiterungen versehen, daß die Kapazität der Vorfunkenstrecke vergrößert und damit ein unzulässiges Absinken der Ansprechspannung auch bei Feuchtigkeit bzw. Witterungseinflüssen vermieden wird.
• Es ist zwar bereits der Vorschlag einer Funkenstrecke für Überspannungsableiter bekannt, bei welcher die eine Elektrode plattenförmig ist, während die andere aus einer Kugelkalotte besteht, die von dem sie tragenden Stift durch eine Schicht aus Isoliermaterial getrennt ist. Hierbei handelt es sich jedoch darum, bei der Betriebsfrequenz einen gleichförrhigeri, bei hochfrequenten Ausgleichsvorgängen dagegen einen verzerrten Feldverlauf hervorzubringen. Eine Vergrößerung des Kapazitätsstromes ist dagegen nicht beabsichtigt.
• Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Abbildung ein schematisches Ausführungsbeispiel gezeigt.
• io ist die zu schützende Leitung, i i der Löschrohrableiter, der mit einer Stabelektrode 12 und einer Rohrelektrode 13 versehen ist. Die Rohrelektrode ist bei diesem Ausführungsbeispiel geerdet. Die Stabelektrode ist mit der einen Elektrode einer freiliegenden Luftfunkenstrecke verbunden. Die Elektroden der Luftfunkenstrecke 1q., 15 sind erfindungsgemäß plattenförmig ausgebildet oder mit ringförmigen Verbreiterungen versehen. Beide sind ferner mit Spitzen 16, 17 versehen, die sich in der Mitte befinden.
• Die Verwendung derartig verbreiterter Elektroden für die Vorfunkenstrecke hat gegenüber den bisher hierfür üblichen Elektrodenausbildungen die Wirkung, daß der Kapazitätsstrom der Vorfunkenstrecke, der über den Körper des Löschrohres i i nach Erde fließt, größer wird. Es ergibt sich dadurch ein größerer Spannungsabfall längs der schwach leitenden Oberflächenschicht über das Isolierrohr und damit eine größere Wärmeentwicklung.
• Dadurch wird erreicht,- daß das Löschrohr durch die ständige Erwärmung trockengehalten und infolgedessen die Vorfunkenstrecke im normalen Betriebe von einem Teil der Netzspannung entlastet wird. Zugleich behält auch die Ansprechspannung des Ableiters ihren Normalwert im wesentlichen unverändert bei, und eine übermäßige Abnutzung des Löschrohres durch zu häufiges Ansprechen wird vermieden.
• Die weiterhin mit der Erfindung vorgeschlagene Anwendung zusätzlicher, zweckmäßig in der Mitte der Elektroden der Vorfunkenstrecke vorgesehener Spitzen 16, 17 erlaubt die Einstellung einer größeren Schlagweite der Vorfunkenstrecke und macht ihre Überschlagsspannung unabhängig von Witterungseinflüssen, z. B. Beregnung.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. 'berspannungsableiter mit einer in einem Löschrohr angeordneten Schutzfunkenstrecke und einer dazu in Reihe geschalteten Vorfunkenstrecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden der Vorfunkenstrecke (1q.; 15) derart plattenförmig ausgebildet oder mit solchen vorzugsweise ringförmigen Verbreiterungen versehen sind, daß die Kapazität der Vorfunkenstra-cke vergrößert und damit ein unzulässiges Absinken der Ansprechspannung auch bei Feuchtigkeit bzw. Witterungseinflüssen vermieden wird.
2. 2. Überspannungsableiter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden der Vorfunkenstrecke mit Spitzen (i6, 17) versehen sind.