DE736842C - Verfahren zur Verguetung von Moertel und Beton - Google Patents

Verfahren zur Verguetung von Moertel und Beton

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DE736842C
DE736842C DEB194590D DEB0194590D DE736842C DE 736842 C DE736842 C DE 736842C DE B194590 D DEB194590 D DE B194590D DE B0194590 D DEB0194590 D DE B0194590D DE 736842 C DE736842 C DE 736842C
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Germany
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mortar
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kieselguhr
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DEB194590D
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English (en)
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Dr Phil Karl Brandt
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PHIL KARL BRANDT DR
Original Assignee
PHIL KARL BRANDT DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/02Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vergütung von Mörtel und Beton Für die Herstellung von Mörtel und Beton sind eine Reihe in der Natur vorkomlriender mineralischer Zuschläge, wie Traß, Bauxit, Schwerspat, Kieselgur, bekannt, welche, in kleineren oder größeren Mengen angewandt, gewisse Materialeigenschaften in verhältnismäßig engen Grenzen verbessern können. Andererseits sind chemische Zusätze zu Mörtel und Beton gebräuchlich, durch welche bestimmte Materialeigenschaften, wie Wasserdichtigkeit, Festigkeit, Abbindegeschwindigkeit, Plastizität, in verhältnismäßig viel weiterem Bereich geregelt werden können.
  • Es ist bekannt, Mörtel und Beton mit einem Zusatz von Kieselgur bis zu io % und mehr zu versehen. Schon durch verhältnismäßig kleine Mengen Kieselgur von etwa 1 °/o wird die Bildsamkeit des Mörtels oder Betons, insbesondere die Klebkraft, erhöht, was für manche Verwendungszwecke «wichtig ist. Eine Erhöhung der Plastizität im Sinne einer Wasserersparnis wird hierdurch nicht erreicht, im Gegenteil steigt zufolge der aufsaugenden Natur der Kieselgur der Wasseranspruch. (Vgl. R. Grün, Erfahrungen mit Spezialzementen, Ang. Chemie 49, S. 9.4 [r936], Tabelle 6). Hieraus dürfte zu erklären sein, dar mit Kieselgur verarbeiteter Mörtel oder Beton etwas verringerte Fertigkeiten aufweist. (Vgl. R. Grün, Der Beton, -a. Aufl., S. 1o7).
  • Weiterhin ist es bekannt, die Plastizität und die Festigkeit von Mörtel und Beton auf chemischem Wege durch den Zusatz eines löslichen Ligninderivates, etwa einer Ligninsulfos.äure bzw. deren Salz, zu verbessern.
  • Der Weg, Mörtel und Beton- durch zielbewußtes Aufsuchen und Anwenden bestimmter Kombinationen von mineralischem Zuschlag und chemisch wirkendem Zusatzmittel zu verbessern, ist bisher noch nicht beschritten worden. Soweit in der Praxis einem mit mineralischen Zuschlägen versehenen Mörtel oder Beton zusätzlich chemische Mittel zugefügt wurden, erfolgte die Auswahl der erstgenannten Stoffe ohne näheren Zusammenhang mit der Art der anzuwendenden chemischen Zusätze. Eine andere Handhabung war nach dem Stande der Technik bzw. der Erkenntnis nicht möglich, da Wechselwirkungen günstiger Art zwischen so verschiedenen Kategorien von Mörtel- und Betonzusätzen bisher weder in irgendeinem Fall bekanntgeworden sind, noch von theoretischen Gesichtspunkten aus begründet werden könnten. Man kann schlechthin von der gleichzeitigen Anwendung mineralischer Zuschläge einerseits, chemischer Verbesserungsmittel andererseits günstigstenfalls additive Wirkungen erwarten.
  • Insofern vermittelt die vorliegende Erfindung eine grundsätzlich neue Lehre, welche, zunächst nur einen offenbar sehr seltenen Einzelfall darstellend, doch für die Weiterentwicklung der Mörtel- und Betontechnik eine aussichtsreiche Arbeitsrichtung erschließen kann.
  • Es wurde gefunden, daß bei kombinierter Anwendung von Kieselgur und wasserlöslichein Ligninderivat eine außerordentliche Gütesteigerung von Mörtel und Beton erzielt wird, die weit über das aus den bekannten Einzelwirkungen von Kieselgur und Ligninderivat zu erwartende --#\Iaß hinausgeht. Der überraschende Befund wird durch die folgende Versuchstabelle veranschaulicht:
    Benutztes Gemisch: Zement/Kiessand z : 5
    Druckfestigkeit Wasserdurchgang
    Mörtelart Wasseranspruch 5
    für gleiche Steife in 0'o nach 2S Tagen bei 7 at Druck inner-
    (Zusätze auf Zement berechnet) der trocknen Stoffe halb ad. Stunden
    kg'cm2 in g/Std.
    1. Ohne Zusatz . . . . . . . . . . . . . . 12,6 352 3,2
    a. 1,5 % Gur . . . . . . . . . . . . . . . . 12,8 342 2,6
    (1,5°/o Zunahme)
    3. 0,21)1', Ligninsulfosaures Na-
    1,3
    trium .. . . . . . . .. .. . . .. . . 12,0 374
    (6(1/, Ersparnis)
    4. 1,5°/o Gtir, o,2°;, Ligninsulfo-
    0,3
    saures Natrium . . .. . . . . . 11,5 440
    (1o °/o Ersparnis)
    Hiernach bewirkt Kieselgur, was sich mit den bekannten Befunden deckt, leine Wasserersparnis, vielmehr eine Vergrößerung des normalen Wasseranspruches um etwa i, 5 0'o auf diesen bezogen. Ligninsulfosaures Natrium bewirkt 60/, Wasserersparnis. Die gleichen Mengen Kieselgur und ligninsulfosaures Natrium, die nach erfahrungsgemäßer Erwartung eine Wasserersparnis von 4,5 °/o ergeben müßten, liefern aber eine solche von 1o°/" also mehr als das Doppelte, und diese überaus überraschende Wirkung wird durch Mitverwendung eines im übrigen nicht ausgesprochen mörtel- bz*. betongünstigen Bestandteils erzielt. Weiter ergibt sich eine sehr beträchtliche Festigkeitszunahme von etwa 30 °% und schließlich eine außerordentlich gesteigerte Wasserundurchlässigkeit. Letztere kann in ihrem Ausmaß zahlenmäßig aus der Gegenüberstellung mit den durch die einzelnen Verfahrungsstoffe erzielten Wasserdichtigkeiten nicht richtig gewürdigt werden; vielmehr muß dazu berücksichtigt werden, <laß die Erzielung völliger oder annähernd völliger Dichtigkeit bei dem verhältnismäßig hohen Druck von 7 at überaus schwierig und an sich weder mit noch so reichlich bemessenen Einzelzusätzen noch mit deren Kombination zu erwarten war. Wird an Stelle von Kieselgur ein anderer mineralischer Zuschlagstoff, z. B. Bauxit bzw. Aluminiumoxyd, mit dem Ligninderivat kombiniert und unter gleichen Bedingungen verarbeitet, so zeigt sich Erhöhung des Wasseranspruches, geringfügige Festigkeitszunahme und gleichbleibende Wasserdurchlässigkeit gegenüber alleiniger Verwendung des Ligninderiv ates; die Ergebnisse folgen der additiven Rechnung.
  • Zii den in außerordentlich überraschender Weise verbesserten erwähnten Eigenschaften der mit dem kombinierten Mittel hergestellten Baustoffe kommen noch weitere wichtige Vorteile. Nach diesem Verfahren erzielter Mörtel und Beton besitzt hohe Bildsamkeit und Klebkraft, die Schlammbildung auf den Oberflächen ist stark vermindert, die Haftfestigkeit an Eisen sehr gesteigert. Die Verarbeitungsmöglichkeiten von Mörtel und Beton «-erden durch die vereinigt zugesetzten Stoffe mithin ini ganzen sehr verbessert.
  • Das Vergütungsmittel wird den Mörtel-und Betonstoffen vor oder bei deren Verarbeitung, gegebenenfalls schon bei der Klitikermahlung, getrennt oder gemischt zugeführt. Für die gewöhnliche Praxis kommen Kieselgurrnengen von o,5 bis io °,lo, Ligninderivatniengen von o,05 °;@", bis i auf Zement berechnet, in Betracht. - Doch können für spe-' zielte Anwendungsfälle insbesondere die Kieselgurmengen noch erheblich größer gewählt «-erden.
  • :Als Kieselgur, die im übrigen von roher. ereinigter oder kalzinierter Beschaffenheit sein kann, wird vorteilhaft ein möglichst feines, evtl. gemahlenes Erzeugnis benutzt. als Ligninkomponente außer Ligninsulfosäure bzw. deren Salzen die Alkalilignine, Phenollignine oder sonstige wasserlösliche L igninderivate bzw. -substitutionsprodukte. Selbstverständlich kann das Ligninderiv at auch in gelöster Form, etwa als gereinigte Zellstoffablauge in Anwendung kommen. Die Verfahrensstoffe stehen im Inland billig und reichlich zur Verfügung.
  • Neben dem neuen Vergütungsmittel können sonstige bekannte Zuschläge und chemische Mittel, insbesondere bekannte Abbindebeschleuniger oder -verzögerer, Härtemittel, Füllmittel, Farbstoffe u. dgl., Anwendung finden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Vergütung von 'Mörtel und Beton, dadurch gekennzeichnet, daß den Mörtel- und Betonstoffen vor oder bei der Verarbeitung Kieselgur sowie wasserlösliche Ligninderivate zugesetzt werden.
DEB194590D 1941-06-14 1941-06-14 Verfahren zur Verguetung von Moertel und Beton Expired DE736842C (de)

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DE (1) DE736842C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1082544B (de) * 1954-03-09 1960-05-25 Dr Karl Brandt Verfahren zur Herstellung von frostbestaendigem Moertel und Beton
DE1187974B (de) * 1952-04-26 1965-02-25 Rene Marie Berthier Schlackenzement
DE4410728A1 (de) * 1994-03-28 1995-10-05 Sued Chemie Ag Hilfsmittel für mineralische Bindemittelsysteme

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1187974B (de) * 1952-04-26 1965-02-25 Rene Marie Berthier Schlackenzement
DE1082544B (de) * 1954-03-09 1960-05-25 Dr Karl Brandt Verfahren zur Herstellung von frostbestaendigem Moertel und Beton
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