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Verfahren zum Herstellen von Glashohlkörpern, insbesondere Hohlbausteinen
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des Verfahrens zum Herstellen von
Glashohlkörpern, insbesondere von Hohlbausteinen o. dgl. aus Glas, nach Patent 735
375, bei welchem die Öffnung eines vorgeformten, noch warmen, einseitig offenen
Glashohlkörpers durch Aufschmelzen einer Glastafel verschlossen wird. Nach dein
Hauptpatent wird bei dem Herstellen der allseitig geschlossenen Glashohlkörper so
verfahren, daß die in getrenntem Arbeitsgang geformten, an ihrer einen Seite offenen,
noch warmen, jedoch schon festen Glashohlkörper mit Zwischenräumen auf ein fortlaufend
gezogenes oder gewalztes Glasband aufgesetzt werden, welches sich noch in so heißem
Zustand befindet, daß die aufgesetzten Formkörper ohne eine neue Erwärmung mit ihren
Rändern an dem Glasband anschmelzen, worauf nach ordnungsmäßigem Kühlen das Glasband
an vorbestimmten Stellen zerteilt wird. Das Aufsetzen der Formkörper auf das heiße
Glasband erfordert eine große Sorgfalt und Geschicklichkeit des bedienenden Arbeiters,
wenn dabei stets die richtige Lage zwischen Formkörper und Glasband erzielt und
jedes einseitige Eindrücken der Formkörper in das noch zähflüssige Glasband vermieden
werden soll.
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Die Erfindung bezweckt, das fehlerfreie Zusammenfügen der Formkörper
mit dein aufzuschmelzenden Glasband von der Sorgfalt und Geschicklichkeit des bedienenden
Arbeiters unabhängig zu machen, urid kennzeichnet sich dadurch, daß die vorgeformten,
noch warmen, aber schon festen Glashohlkörper mit ihrer Öffnung nach oben mit Zwischenräumen
hintereinander auf ein Transportband gesetzt und unter der Austrittsöffnung der
ein Glasband erzeugenden Zieh- oder Walzvorrichtung mit einer Geschwindigkeit, die
der Zieh- und
Walzgeschwindigkeit des Glasbandes entspricht, entlang
bewegt werden, so daß das austretende heiße Glasband sich von oben auft die Formkörper
legt und an deren Rändern anschmilzt. Das Aufsetzen der Formkörper auf das Transportband
erfordert keine besondere Sorgfalt oder Geschicklichkeit des beditt#tb nenden Arbeiters.
Vorteilhaft kann dabei die richtige Lage der Formkörper zu dem aufzulegenden Glasband
dadurch erzielt werden, daß die Formkörper auf dem Transportband in Vertiefungen
der Randoberfläche oder zwischen aufgebrachten Führungsleisten eingelegt werden.
Diese Anordnung ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Glasband, zur Erleichterung
des späteren Trennens, beim Walzen in gleichmäßigen Abständen mit Einkerbungen versehen
wird. Die Vertiefungen oder die Führungsleisten auf dem Transportband erhalten dann
einen solchen Abstand, daß Gewähr dafür geboten ist, daß die Zwischenräume zwischen
den Formkörpern mit den Einkerbungen des Glasbandes zusammenfallen.
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Das neue Verfahren bietet weiterhin die Möglichkeit, mit den in der
gleichen Preßform hergestellten Formkörpern Glashohlsteine von verschiedener Größe
herzustellen. Hierbei wird gemäß der Erfindung so verfahren, daß über die mit dem
aufgelegten Glasband verschmelzenden Formkörper je ein weiterer, gleich großer Formkörper
mit der Öffnung nach unten auf das Glasband aufgesetzt wird und an diesem anschmilzt.
Die so hergestellten Glashohlsteine haben infolge der von dem Glasband gebildeten.
Zwischenwand eine hohe Festigkeit und gute Isolierfähigkeit. Zum Herstellen von
Glashohlsteinen größerer Abmessungen können erfindungsgemäß auch Formkörper verwendet
werden, deren Hohlraum durch Zwischenwände unterteilt ist. Die Zwischenwände schmelzen
an dem Glasband an und unterstützen dadurch das aufgelegte Glasband, wodurch Hohlsteine
sehr hoher Festigkeit erhalten werden.
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Das Trennen der fertigen Glashohlkörper kann vor oder nach dem Erkalten
erfolgen. Das Glasband kann aber auch schon vor dein Auflegen auf die Formkörper
bis auf einen ganz dünnen Steg zerteilt werden. Dies kann, wie bereits bekannt,
in einfacher Weise dadurch geschehen, daß an der einen oder an beiden Walzen der
das Glasband erzeugenden Walzvorrichtung Trennleisten von solcher Stärke vorgesehen
sind, daß die beiden Walzen sich an den Stellen der Trennleisten berühren. Das Trennen
der fertigen Formkörper erfolgt ganz leicht von Hand.
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In der Zeichnung ist der Vorgang bei der Durchführung des neuen Verfahrens
und eine Vorrichtung da-zu schematisch dargestellt. Fig. i ist ein Schnitt durch
den Glasofen. die Walzvorrichtung für das Glasband. (las ` @r,ansportband finit
den aufgesetzten @ornik81-pern und den Ternper- oder Kühlofen, in <<-.(ichein
die fertigen Hohlkörper abgekühlt 1itrden ; '' Fig. 2 zeigt in axoiioinetrisclier
Darstelltiiig einen zum Herstellen von Glashohlsteinen ,größerer Abmessungen bestimmten
Formkörper, dessen Hohlraum durch Zwischenwände unterteilt ist; Fig. 3 veranschaulicht
die Herstellung von Glashohlsteinen mit einer von dem Glasband gebildeten Zwischenwand.
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Mittels einer an dem Glasschmelzofen r angeschlossenen Flachglaszieh-
oder Walzvorrichtung 2 bekannter Bauart wird ein endloses Glasband 3 erzeugt. -Die
auf der einen Seite offenen Glashohlkörper d. werden in getrenntem Arbeitsgang einzeln
vorgeformt und sodann in noch warmem aber schon festem Zustand mit ihrer Öffnung
nach oben in.Abständen hintereinander auf ein Transportband 5 aufgesetzt, welches
die Formkörper unter der Austrittsöffnung der Walzvorrichtung -a mit der gleichen
Geschwindigkeit, finit der das Glasband 3 erzeugt wird, entlang bewegt. Dabei legt
sich das aus der Walzvorrichtung austretende heiße Glasband 3 von oben auf die Formkörper
.4 und schmilzt an deren Rändern an. Auf der einen Walze der Walzvorrichtung 2 sind
Leisten 6 angebracht, durch welche das Glasband 3 beim Walzen in gleichmäßigen Abständen
mit Einkerbungen 7 versehen wird. Damit die Einkerbung des Glasbandes mit den Zwischenräumen
zwischen den auf dem Transportband beförderten Formkörpern 4. zusaininenfallen,
werden die Formkörper in Vertiefungen bzw. zwischen aufgebrachten Führungsleisten
des Transportbandes 5 eingelegt, «-elche nicht besonders dargestellt sind. Die finit
dem Glasband 3 verschmolzenen Formkörper .I werden sodann von dein Transportband
5 in einen Teinper-oder Kühlofen 8 befördert, in welchem sie erkalten. Auf dein
Wege zu dein Temperofen 8 werden die mit (lein Glasband vereinigten Formkörper durch
einen mittels Brenner 9 heizbaren Kanal io geleitet, wodurch ein allzu schnelles
Abkühlen verhindert wird. Sofern es Schwierigkeiten bereitet, das Glasband 3 beim
Auflegen auf die Formkörper d. auf der erforderlichen Hitze zu erhalten, kann auch
an dieser Stelle eine Beheizung des Glasbandes mittels eines oder mehrerer Brenner
9 erfolgen.
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Gemäß Fig.3 werden unter Verwendung oder gleichen Formkörper Glashohlsteine
größerer Abmessungen in der Weise hergestellt, daß über die mit dem aufgelegten
Glasband 3 verschmelzenden, auf dem Transportband
beförderten Formkörper
4 je ein weiterer Formkörper d' mit der Öffnung nach unten auf das Glasband 3 aufgesetzt
wird und an diesem anschmilzt. Gemäß Fig. z dient zum Herstellen von Glashohlsteinen
größerer Abinessungen ein Formkörper ii, dessen Hohlraum durch Zwischenwände 12
unterteilt ist, welche mit ihren der Öffnung zugewendeten Kanten das aufgelegte
Glasband unterstützen und an diesem anschmelzen. Das Trennen der durch das Glasband
zusammenhängenden Glashohlkörper kann vor oder nach dem Erkalten vorgenommen werden.
Das Glasband kann aber auch vor dem Auflegen auf die Formkörper, wie'bekannt, bis
auf einen dünnen Steg zerteilt werden, indem z. B. an der einen oder auch an beiden
Walzen der Walzvorrichtung 2 Trennleisten von solcher Stärke vorgesehen werden,
daß die beiden Walzen sich an den Stellen der Trennleisten berühren.