DE7342613U - Wassergekühlte Lanze für metallurgische Öfen - Google Patents
Wassergekühlte Lanze für metallurgische ÖfenInfo
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Description
Vereinigte österreichische Eisen- und Stahlwerke ~ Alpine Montan Aktiengesellschaft
in Wien, Österreich
Wassergekühlte Lanze für Metallurgische öfen
Die Neuerung betrifft eine wassergekühlte Lanze für metallurgische
Öfen, insbesondere Blaslanze für Sauerstoffaufblaskonverter,
mit einem Innenrohr, z.B. für die Zufuhr eines Gases, wie
Sauerstoff, einem koaxialen Außenrohr und einem dazwischen angeordneten Leitrohr zur Führung und Umlenkung des Kühlwassers
am Lanzenkopf, wobei der Lanzenkopf durch Schweißnähte mit dem Innen- und Außenrohr verbunden ist.
VJas sergekühlte Lanzen dieser Art v/erden beispielsweise zum. Aufblasen
von Sauerstoff auf ein flüssiges Roheisenbad (DGM 7,026,215), für die Zufuhr flüssiger oder gasförmiger Brennstoffe (ÖPS 287.756)
und für die kontinuierliche Messung der Temperatur schmelzflüssiger Bäder eingesetzt (ÖPS 298.831 unä 307.081). Diese Lanzen haben am
unteren Ende Schweißnähte, die das Innenrohr und das Aüßenrohr mit.
• ♦ *
dem Lanzenkopf integral verbinden. Bei Blaslanzen für die.
Zufuhr von Sauerstoff und/oder Heizgas bzw. -öl ist der Lanzenkopf in der Regel aus Kupfer hergestellt; er kann eine oder
mehrere.öffnungen für den Austritt von Gasen oder flüssigen
Brennstoffefi aufweisen. Diese Schweißnähte sind sehr stark
beansprucht, und es besteht die Gefahr des Aufreißens, wodurch
in kurzer Zeit große Kühlwassermengen in das Innere des metallurgischen Ofens, z.B. Konverters, einfließen und dort Knallgasexplosionen
und ähnliche Verpuffungen hervorrufen können. Auf den Schweißnähten lastet der Druck des Kühlwassers, das Eigengewicht des Innenrohres und - bei Blaslanzen - zusätzlich der
Druck des zugeführten Sauerstoffes oder Brennstoffes.
Aufgabe der Neuerung ist es, eine Lanze zu schaffen, bei der
diese Beanspruchungen der Schweißnähte während des Betriebes nicht auftreten bzw. kompensiert warden? es soll ihre Betriebssicherheit
wesentlich verbessert und ihre Lebensdauer erhöht werden.
. Neuerungsgemäß besteht die Lösung dieses Problems darin, daß
das Innenrohr an seinem oberen Teil einen mit einer Dichtung versehenen Kolben aufweist, der innerhalb der Wandung des
Außenrohres axial verschiebbar und auf seiner Unterseite von Kühlwasser beaufschlagbar ist, wobei die Kolbenfläche so bemessen
ist, daß die auf die Schweißnähte wirkende Belastung, zusammengesetzt aus auf die Schweißnähte zwischen Lanzenkopf und
Innenrohr bzw. Außenrohr wirkendem Kühlwasserdruck, Eigengewicht des Innenrohres samt Kolben sowie gegebenenfalls auf. die Schweißnähte
wirkendem Gasdruck, im wesentlichen kompensiert wird.
Die Kolbenfläche wird in Abhängigkeit von den anzuwendenden
Drücken so dimensioniert, daß .
ΡΚ·ΡΚ -
<F1 -F2'-Pu + G + f:3-P
2
worin Fv die Fläche des Kolbens in cm , P„ den Kühlwacserdruck
worin Fv die Fläche des Kolbens in cm , P„ den Kühlwacserdruck
J\ Jx
vor dem Kolben, F1 die lichte Querschnittsfläche des Außenrohres
2 ■ 2
in cm , F2 die äußere Querschnittsfläche des Innenrohres in cm ,
P den Kühlwasserdruck im Bereich der Umlenkung des Lanzenkopfes in kg/cm , G das Gewicht des Innenrohres samt Kolben in kg, F3
den lichten Querschnitt der Leitung bzw. den äußeren Querschnitt
2 des Innenrohres an seinem oberen Ende in cm und ρ den Gasdruck
in kg/cm bedeuten.
Vorteilhaft ist auf der Oberseite des Kolbens ein Stift befestigt,
der einen mit einer Skala zusammenwirkenden Zeiger zur Messung der Längenänderung des Außenrohres aufweist.
Es kann die Lanze auch so ausgebildet werden, daß für die Kolbenbewegung
oberhalb des Kolbens ein Raum freigehalten ist, der mindestens eine Entlüftungsbohrung aufweist.
Einzelheiten der Neuerung werden anhand eines Ausführungsbeispiels
und der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Sauerstoffblaslanze im Vertikalschnitt
und Fig. 2 gibt, ebenfalls im Vertikalschnitt, eine Einzelheit wieder, nämlich die Anordnung eines Stiftes zur
Messung der Längenänderung des Außenrohres.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Innenrohr aus Stahl für die Zufuhr von Sauerstoff bezeichnet; 2 ist ein Außenrohr aus gleichem Werkstoff
und 3 ein Lanzenkopf aus Kupfer mit einer Auftrittsöffnung 4. Der Lanzenkopf 3 ist durch Schweißnähte 5, 6 mit dem Innen- bzw. Außenrohr
verbunden. Zwischen Innenrohr und Außenrohr ist ein Kühlwasserumlenk- bzw. Leitrohr 7 angeordnet; 8 und 9 sind Anschlüsse für
die Kühlwasserzu- bzw. -abfuhr. Die Strömungsrichtung des Kühlwassers
ist durch Pfeile gekennzeichnet. Durch den auf die Fläche 10 wirkenden Kühlwasserdruck, der sich aus dem Produkt von Kühlwasseräruck
und der Fläche F1 - F3 errechnet, wobei F1 der lichte Quer-
schnitt des Außenrohres 2 oberhalb des Lanzenkopfes 3 und F
der äußere Querschnitt des Innenrohres 1 oberhalb der Schweißnaht 5 ist- v/erden die Schweißnähte 5 und 6 stark beansprucht.
Außerdem lactet auf der Schweißnaht 6 dfis Eigengewicht des
Innenrohres 1; das Eigengewicht des Düsenkopfes 3, dessen "Längserstreckung im Vergleich zu der des Innenrohres sehr klein
ist, kann bei dieser Betrachtung vernachlässigt werden. Ein zusätzlicher Druck wird erzeugt durch das Produkt von Sauerstoffdruck
- gemessen in der Zufuhrleitung 19 - und der Fläche F.,, wobei F- der lichte Querschnitt der Leitung 19 bzw. der
äußere Querschnitt des Innenrohres 1 an seinem oberen Ende 14 ist.
Neuerungsgemäß wird die Summe dieser Drücke und Kräfte kompensiert
durch einen Kolben 11, der im Dereich des oberon Endes
des Innenrohres 1 angeordnet, d.h. an diesem Gefestigt ist und
es ringförmig umgibt.. Mit 12 ist eine Ringdichtung zum Abdichten
des Kolbens 11 gegenüber der Innenwand 13 des Außenrohres 2
bezeichnet; der Kolben 11 ist zusammen mit dem Innenrohr 1 axial verschiebbar, wenn sich das Außenrohr 2 als FoIc;? einer Wärmeeinwirkung
dehnt. Das obere Ende 14 ist innerhalb eines Rohrstückes 15 verschiebbar gelagert und durch Ringdichtungen 16 gegenüber
letzterem abgedichtet, so daß kein Sauerstoff von der Leitung in das Kühlwasser gelangen kann und umgekehrt. Mit 17 ist ein für
die Kolbenbewegung erforderlicher Raum 17 bezeichnet, der mindestens eine Bohrung 18 zur Entlüftung aufweist. Die Bohrung 18
dient auch zur Kontrolle der Funktion der Dichtungen 12, 16; man
kann feststellen, ob durch diese Bohrungen 18 Sauerstoff oder Kühlwasser ausfließt. Die vom Kühlwasser beaufschlagte untere
Kolbenfläche 20 wird neuerungsgemäß so groß bemessen, daß das Produkt (Kühlwasserdruck - gemessen vor den Kolben - mal Fläche
2O) gleich oder größer ist als das Produkt (K'ihlwasserdruck ir.al
(F, - Fj)) + das Produkt (Sauerstoffdruck - gemessen in der
Leitung 19 - mal F^) + das Eigengewicht ües Innenrohres 1. Eei
Einhaltung dieser Beziehung sind die Schweißnähte 5, 6 nicht
belastet, und dieser Zustand bleibt während des Betriebes veil
erhalten, d.h. die Wärmedehnung des Außenrohres 2 hat keinen
Claims (4)
1. Wassergekühlte Lanze für metallurgische öfen, insbesondere
Blaslanze für Sauerstoffaufblaskonverter, mit einem Innenrohr,
z.B. für die Zufuhr eines Gases, wie Sauerstoff, einem koaxialen Außenrohr und einem dazwischen angeordneten Leitrohr zur
Führung und Umlenkung des Kühlwassers am Lanzenkopf, wobei der Lanzenkopf durch Schweißnähte mit dem Innen- und Außenrohr verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr an.seinem
oberen Teil (14) einen mit einer Dichtung (12) versehenen Kolben (11) aufweist, der innerhalb der Wandung (13) des Außenrohres
(2) axial verschiebbar und auf seiner Unterseite (20) vom Kühlwasser baaufschlagbar ist, wobei die Kolbenfläche so bemessen
ist, daß die auf die Schweißnähte (5, 6) v/irkende Belastung, zusammengesetzt aus auf die Schweißnähte (5, 6) zwischen Lanzenkopf (3) und Innenrohr (1) bzw. Außenrohr (2) wirkendem
Kühlwasserdruck, Eigengewicht des Innenrohres (1) samt Kolben (11) sowie gegebenenfalls auf die Schweißnähte wirkendem Gasdruck, im wesentlichen kompensiert wird.
Schutz ansprüche:
Wassergekühlte Lanze für metallurgische öfen, insbesondere
Blaslanze für Sauerstoffaufblaskonverter, mit einem Innenrohr,
z.B. für die Zufuhr eines Gases, wie Sauerstoff, einem koaxialen Außenrohr und einem dazwischen angeordneten Leitrohr zur
Führung und Umlenkung des Kühlwassers am Lanzenkopf, wobei der Lanzenkopf durch Schweißnähte mit dem Innen- und Außenrohr verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr an.seinem oberen Teil (14) einen mit einer Dichtung (12) versehenen KoIb..-t
(11) aufweist, der innerhalb der V7andung (13) des Außenrohres (2) axial verschiebbar und auf seiner Unterseite (20) vom Kühlwasser
beaufschlagbar ist, wobei die Kolbenfläche so bemessen
ist, daß die auf die Schweißnähte (5, 6) wirkende Belastung, zusammengesetzt aus auf die Schweißnähte (5, 6) zwischen Lanzenkopf
(3) und Innenrohr (1) bzw. Außenrohr (2) wirkendem Kühlwasserdruck, Eigengewicht des Innenrohres (1) samt Kolben
(11) sowie gegebenenfalls auf die Schweißnähte wirkendem Gasdruck, im wesentlichen kompensiert wird.
2. Lanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die KoJ.
benfläche in Abhängigkeit von den anzuwendenden Drücken de Beziehung foJ.gc:
FK.PK * (F1 - F2).P + G + F3.η
vrorin F die Fläche des Kolbens (20) in cm", P der. Kühlwas-K
K
serdruck vor dem Kolben; F.. die lichte Querschnittsflüche des
2
Außenrohres (2) in cm , F- die äußere Querschnitts!iäche des
Innenrohres (1) in cm , P den Kühlwasserdruck iir>
üereich der
u 2
Umlenkung des Lanzenkopfes in kg/cm , G das Gewicht des Innenrohres (1) samt Kolben (11) in Ig, F_ den lichten Querschnitt
der Leitung (19) bzw. den äußeren Querschnitt des Innenrohres
2 (1) an seinem oberen Ende (14) und ρ den Gasdruck in kg/cm
bedeuten.
3. Lanze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
auf cer Oberseite de&> Kolbens (11) ein Stift (21) befestigt
ist, der einen mit einer Skala (24) zusammenwirkenden Zeiger (23) zur Messung der Längenänderung dss Außenrohres (2) aufweist.
4. Lanze nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Kolbennewegung oberhalb des Kolbens (11) ein
Raum (17) freigehalten ist, der mindestens eine Eiitlüftungsbohrung (18/ auf v/eist.
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