DE19948187C2 - Verfahren zur metallurgischen Behandlung einer Stahlschmelze in einem Konverter mit auf die Stahlschmelze aufgeblasenem Sauerstoff und Sauerstoffaufblaslanze - Google Patents
Verfahren zur metallurgischen Behandlung einer Stahlschmelze in einem Konverter mit auf die Stahlschmelze aufgeblasenem Sauerstoff und SauerstoffaufblaslanzeInfo
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Description
Für die metallurgische Behandlung einer Stahlschmelze in
einem Konverter wird mittels einer Blaslanze Sauerstoff
auf die Stahlschmelze kontrolliert aufgeblasen. Während
des Aufblasens von Sauerstoff auf die Stahlschmelze ist
die Sauerstoffaufblaslanze hohen thermischen Belastungen,
insbesondere an ihrer Stirnseite, ausgesetzt. Deshalb ist
es üblich, sie intensiv zu kühlen. Am intensivsten wird
eine Sauerstoffaufblaslanze gekühlt, wenn sie mit einem
großen Volumen Kühlwasser unter hohem Druck bis in den
Lanzenkopf durchspült wird und der Lanzenkopf aus einem
gut wärmeleitfähigem Werkstoff, wie Kupfer, besteht.
Hohe Temperaturspitzen bis zu ca. 3000°C insbesondere im
auf die Stirnseite des Lanzenkopfes strahlenden
Brennfleck auf der Badoberfläche und Verschleiß am
Lanzenkopf führen dazu, daß im Laufe der Zeit aber auch
sehr schnell und plötzlich bei zu geringem Abstand des
Lanzenkopfes von dem Badspiegel die Wandstärke von im
Lanzenkopf befindlichen Kühlkammern dünner wird und die
Wände erweichen mit der Folge, daß es zu Durchbrüchen
kommt. Austretendes Wasser verdampft dann explosionsartig
und beeinträchtigt nicht nur die metallurgische
Behandlung. Die Behandlung der Schmelze muß dann sofort
abgebrochen werden.
Um einerseits die Gefahr eines Wasserdurchbruchs einer
in Betriebsstellung befindlichen Blaslanze zu vermeiden
und andererseits sie aber intensiv zu kühlen, ist es bei
einem anderen Verfahren, bei dem die Blaslanze in die
Schmelze eintaucht, bekannt (DE 35 43 836 C2), mit zwei
im Wechsel zum Einsatz kommenden Blaslanzen zu arbeiten,
die sowohl mit Kühlluft als auch mit Kühlwasser gekühlt
werden können. Von den beiden Blaslanzen wird nur die
gerade in Blasstellung befindliche und in die Schmelze
eintauchende Blaslanze mit Kühlluft gekühlt, während die
sich gerade außerhalb der Schmelze befindende Blaslanze
intensiv mit Kühlwasser gekühlt wird. Wegen des ständigen
und rechtzeitig vor einer Überhitzung stattfindenden
Wechsels zwischen Kühlluftkühlung und Kühlwasserkühlung
der beiden Blaslanzen kann man zwar verhindern, daß es zu
Wasserdurchbrüchen kommt, doch wird dieser Vorteil mit
dem Aufwand einer zusätzlichen Blaslanze erkauft.
Ferner ist aus DE 27 38 334 B2 eine
Sauerstoffaufblaslanze zum Frischen einer Stahlschmelze
bekannt, die einen schaftartigen Lanzenkörper und einen
Lanzenkopf aufweist, wobei in dem Lanzenkörper
konzentrisch zueinander ein zentrales
Sauerstoffzuleitungsrohr und dieses umgebende
Kühlmittelrohre vorgesehen sind. Im Lanzenkopf endet das
Sauerstoffzuleitungsrohr in einer Kammer, von der aus der
Sauerstoff durch eine Düse ausgeblasen wird. Die
Kühlmittelrohre bilden diese Düse umgebende Kühlkammern.
Unter weitgehender Abschirmung gegenüber
Rohrhitzeeinwirkungen ist in der Kammer des
Sauerstoffzuleitungsrohrs ein Temperaturfühler
angeordnet, der durch den an ihm vorbeiströmenden
Sauerstoff gekühlt wird. Nachteilig an diesem Aufbau
einer Sauerstoffaufblaslanze ist, daß mit den
Meßergebnissen des Temperaturfühlers keine Aussagen über
den Zustand des Lanzenkopfes gemacht werden können.
Ausgehend von diesem Stand der Technik betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Frischen einer Stahlschmelze
in einem Konverter mit von einer wassergekühlten, aus
einem schaftartigen Lanzenkörper und einem Lanzenkopf
bestehenden Blaslanze auf den Schmelzbadspiegel
aufgeblasenem Sauerstoff, bei dem die Temperatur im
Lanzenkopf der Blaslanze, die von der Stahlschmelze auf
den Lanzenkopf übertragen wird, mit mindestens einem im
Lanzenkopf integrierten Temperaturfühler überwacht wird.
Ferner betrifft die Erfindung eine wassergekühlte, aus
einem schaftartigen Lanzenkörper und einem Lanzenkopf
bestehende Sauerstoffaufblaslanze mit einer durch den
Lanzenkörper verlaufenden und zu im Lanzenkopf verteilten
Blasdüsen führenden Sauerstoffzufuhrleitung, mit durch
den Lanzenkörper bis zu Kühlkammern im Lanzenkopf
verlaufenden Zu- und Abfuhrkanälen für das Kühlwasser und
mit einem im Lanzenkopf vorgesehenen Temperaturfühler,
dessen Signalleitungen durch den Lanzenkörper verlaufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der vorgenannten Art zu schaffen, mit dem der
metallurgische Blasprozeß überwacht und gesteuert werden
kann. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde,
eine Sauerstoffaufblaslanze zu schaffen, die weitgehend
vor Wasserdurchbrüchen geschützt ist.
Verfahrensmäßig wird die Aufgabe dadurch gelöst, die vom
im wärmeleitenden Kontakt mit der Wandung des
Lanzenkopfes angeordneten Temperaturfühlers erfaßten
Temperatur über die Wasserkühlung und/oder die
Sauerstoffzufuhr und/oder die Zugabe von Zuschlagstoffen
und/oder den Abstand des Lanzenkopfes von dem
Schmelzbadspiegel geregelt wird. Dabei können
vorzugsweise der stirnseitige Verschleiß des Lanzenkopfes
in Abhängigkeit von der Standzeit und der
standzeitabhängigen Temperaturkurve als Korrekturgrößen
berücksichtigt werden. Bei Zugabe von Zuschlagstoffen
kann über den Zeitpunkt und die Rate der Zugabe Einfluß
auf die Temperaturregelung genommen werden. Als
Zuschlagstoffe kommen insbesondere Kühlschrott, Briketts,
Erze, Kalk und dergleichen in Betracht.
Bei der Erfindung wird die Temperatur des unmittelbar auf
die Stirnseite des Lanzenkopfes strahlenden
Schmelzbadspiegels über die Temperatur im Lanzenkopf
erfaßt. Mit dieser Meßgröße der Temperatur läßt sich der
metallurgische Prozeß des Frischens kontrollieren.
Gleichzeitig läßt sich der Kopf der Blaslanze vor
Wasserdurchbrüchen durch die verschiedenen
Einzelmaßnahmen oder die kombinierten Maßnahmen schützen.
Zwar ist es bei wassergekühlten Blaslanzen bekannt
(JP 62-278217 A), bei der Behandlung der Schmelze die
Temperatur zu erfassen, doch wird eine solche Blaslanze
bei einem anderen Verfahren und mit anderer Zielsetzung
eingesetzt. Bei diesem Verfahren taucht nämlich die
Blaslanze in die Schmelze ein und mit höhenversetzt im
Lanzenkörper angeordneten Temperaturfühlern wird der
Pegel der Schlacke der Metallschmelze relativ gegenüber der
Blaslanze erfaßt. Es geht also bei diesem bekannten
Verfahren nicht darum, durch Erfassung der Temperatur die
Lanze vor Überhitzung zu schützen und den
Behandlungsprozeß zu steuern.
Bei der Sauerstoffaufblaslanze wird die vorgenannte
Aufgabe dadurch gelöst, daß der Temperaturfühler in
wärmeleitendem Kontakt mit der Wandung des Lanzenkopfs
zwischen den Kühlkammern angeordnet ist.
Mit der Erfindung läßt sich ortsnah die Temperatur des
Bereichs im Lanzenkopf erfassen, der erfahrungsgemäß
durchbruchgefährdet ist. Damit ist die Voraussetzung für
ein möglichst verzögerungsfreies Reagieren auf
unmittelbar bevorstehende Durchbrüche gegeben, sei es
wegen einer zu dünnen oder zu weich gewordenen
Lanzenkopfaußenwand.
Um die Signalleitungen des Temperaturfühlers einfach
montieren zu können und zu schützen, liegen sie in einem
zentralen Schutzrohr. Dieses sollte keine Verbindung zu
dem Prozeßmedium Sauerstoff und dem Kühlmedium Wasser
aufweisen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft und
trägt zur Betriebssicherheit bei, wenn der Lanzenkopf bis
zu dem darin integrierten Temperaturfühler abgebrannt und
damit offen ist. Selbst in diesem Fall kann es nicht zu
einem Austritt von Sauerstoff und/oder Kühlwasser kommen.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die in der Mitte
des Lanzenkörpers angeordnete Sauerstoffzuleitung von den
als koaxiale Ringkanäle ausgebildeten Zu- und
Abfuhrkanälen für das Kühlwasser umgeben, wobei der
Abfuhrkanal den äußeren Ringkanal und der Zufuhrkanal den
mittleren Ringkanal bilden.
Um die Montagearbeiten beim Auswechseln eines
verschlissenen Lanzenkopfes gegen einen neuen möglichst
zu erleichtern, kann der Temperaturfühler mittels eines
an der Innenseite des Lanzenkopfes lösbar befestigten
Adapters in einer Sackbohrung eines Mittelsteges des
Lanzenkopfes stecken. Dabei ist es für eine möglichst
fehlerfreie Messung der Temperatur von Vorteil, wenn der
Temperaturfühler durch eine im Adapter gehaltene Feder in
wärmeleitendem Kontakt mit dem Boden der Sackbohrung
gehalten wird.
Aus montagetechnischen Gründen aber auch zum
Längenausgleich bei unterschiedlichen thermischen
Längendehnungen von Schutz- und Sauerstoffrohr sollte das
Schutzrohr den Adapter nach Art einer Schiebemuffe
abgedichtet übergreifen.
Da von der Sauerstoffaufblaslanze der Lanzenkopf die
stärkste thermische Belastung beim Blasprozeß erfährt und
folglich dem stärksten Verschleiß unterliegt, sollte er
auswechselbar sein. Um das Auswechseln zu erleichtern,
ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß an den Kühlkammern des Lanzenkopfes koaxiale
Anschlußstücke für weiterführende koaxiale Zu- und
Abfuhrkanäle des Kühlwassers angesetzt sind. Diese
Anschlußstücke können dann an die weiterführenden
koaxialen Zu- und Abfuhrkanäle angeschweißt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Sauerstoffaufblaslanze im axialen Schnitt,
Fig. 2 den unteren Teil der Sauerstoffaufblaslanze
gemäß Fig. 1 im Axialschnitt und in
vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 den unteren Teil der Sauerstoffaufblaslanze
gemäß Fig. 1 ohne Lanzenkopf im Axialschnitt
und in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4 den oberen Teil der Sauerstoffaufblaslanze
gemäß Fig. 1 im Axialschnitt und in
vergrößerter Darstellung,
Fig. 5 die Sauerstoffaufblaslanze im Querschnitt nach
Linie B-B der Fig. 4
und
Fig. 6 die Sauerstoffaufblaslanze im Querschnitt nach
Linie C-C der Fig. 4.
Die in Fig. 1 dargestellte Sauerstoffaufblaslanze
besteht aus einem schaftartigen Lanzenkörper 1 und einem
daran angeschweißten Lanzenkopf 2. Dieser Lanzenkopf 2
besteht mit Blick auf das ihn durchströmende Prozeßgas
Sauerstoff aus Sicherheitsgründen im untersten Bereich
aus Kupfer. Ein weiterer Grund für die Wahl von Kupfer
als Werkstoff für den Lanzenkopf 2 ist die gute
Wärmeleitfähigkeit von Kupfer, die eine effektive Kühlung
des Lanzenkopfes 2 mit Kühlwasser während des Blasens
ermöglicht.
Der Lanzenkopf 2 weist Düsenkörper 2a, insbesondere aus
Kupfer, mit einem Kranz von insgesamt sechs gleichmäßig
auf einem Kreis verteilten und leicht nach außen
gerichteten Düsen 3, 4, Kühlkammern 5, 6, 7, 8, 9, 10 sowie
einen zentralen axialen Steg 11 auf. An den äußeren
Kühlkammern 7-10 schließen sich koaxiale rohrförmige
Anschlußstücke 2b, 2c, 2d an, die mit dem Düsenkörper 2a
eine auswechselbare Baueinheit bilden.
Der Lanzenkörper 1 besteht aus drei koaxialen Rohren
12, 13, 14 aus Stahl. Das innere Rohr 12 mit
Eingangsstutzen 12b bildet eine zentrale Zufuhrleitung 15
für den den Blasdüsen 3, 4 zuzuführenden Sauerstoff. Im
oberen Bereich zwischen dem inneren Rohr 12 einerseits
und dem eine Einheit bildenden mittleren und äußeren
Rohren 13, 14 andererseits ist ein Schiebesitz 12a
vorgesehen, der dem Ausgleich von relativen
Längenausdehnungen zwischen den Rohren 12, 13, 14 und der
Montage des Lanzenkopfes 2 dient. Zwischen dem inneren
Rohr 12 und dem äußeren Rohr 14 sowie dem
dazwischenliegenden Rohr 13 sind Ringkanäle 16, 17
ausgebildet, von denen der innere Ringkanal 16 den
Zufuhrkanal und der äußere Ringkanal 17 den Abfuhrkanal
für das unter hohem Druck durchzuleitende Kühlwasser
bilden. Über seitlich angesetzte Stutzen 18, 19 wird das
Kühlwasser zu- und abgeführt.
In dem Steg 11 des Düsenkörpers 2a ist eine Sackbohrung
20 angeordnet, in die als Temperaturfühler 21 ein
stabförmiges Thermoelement lösbar eingesteckt ist. Der
Temperaturfühler 21 wird von einem Adapter 22 zentriert
und mit seinem Ende in Berührungskontakt mit dem Boden
der Sackbohrung 20 gehalten, die nur wenige Millimeter
zurückversetzt gegenüber der Stirnseite 11a des
Düsenkörpers liegt. Der Adapter 22 ist an der Innenseite
des Düsenkörpers angeschraubt. Der Temperaturfühler 21
ist verschiebbar im Adapter 22 gelagert und in Richtung
des Bodens der Sackbohrung 20 durch eine Feder 23
vorbelastet. Dazu sitzt auf dem stabförmigen
Temperaturfühler 21 ein Widerlager 24 mit der Feder 23,
die sich an einer im Adapter 22 einschraubbaren
Stellschraube 25 abstützt. Vom Temperaturfühler 21 gehen
Signalleitungen 26 aus, die in einem zentralen Schutzrohr
27 verlegt sind. Das untere Ende 27a dieses Schutzrohres
27 und das obere Ende 22a des Adapters 22 bilden eine
abgedichtete Schiebemuffe, was das Auswechseln des
Lanzenkopfes 2 erleichtert und unterschiedliche
Längenausdehnungen der etwa 20 Meter langen Rohre 27 und
12 erlaubt.
Das Schutzrohr 27 ist an mehreren axial verteilten
Stellen an der Innenwandung des inneren Rohres 12 mittels
federnder, radialer Stützelemente 29, die eine axiale
Relativbewegung des Schutzrohres 27 gegenüber diesem
Rohr 12 erlauben, zentrierend gehalten. Nur ganz oben ist
das Schutzrohr 27 direkt und über radiale Stege 30
ortsfest mit dem Rohr 12 verbunden und abgedichtet aus
dem Rohr 12 herausgeführt und zur Atmosphäre offen.
Um den Lanzenkörper 1 mit einem neuen Lanzenkopf 2 zu
bestücken, wird bei wegen des Schiebesitzes 12a möglichen
axialen Versatzes von innerem Rohr 12 und mittlerem sowie
äußerem Rohr 13, 14 zunächst die Stellschraube 25 mit dem
stabförmigen Temperaturfühler 21 in den Adapter 22
eingeschraubt. Der Adapter 22 ist dabei bereits auf der
Innenseite des Düsenkörpers 2a vormontiert, so daß der
Temperaturfühler 21 nach dem Einschrauben der
Stellschraube 25 fest in der Sackbohrung 20 sitzt. Dann
wird der Düsenkörper 2a mit seinem Anschlußstück 2d an
das innere Rohr 12 an der Trennstelle 31 angesetzt und
angeschweißt. Dabei sind das mittlere und das äußere Rohr
13, 14 auf dem inneren Rohr 12 beziehungsweise dem
mittleren Rohr 13 zurückgeschoben. Anschließend werden
das mittlere Rohr 13 und das äußere Rohr 14 an die
Anschlußstücke 2b, 2c herangeführt, wobei das mittlere
Rohr 13 das Anschlußstück 2c mit einem Schiebesitz
übergreift und das äußere Rohr 14 angeschweißt wird. Das
Abtrennen eines verschlissenen Lanzenkopfes 2 an den
Schweißnähten erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Die besonderen Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß
an der für Wasserdurchbrüche kritischsten Stelle einer
Sauerstoffaufblaslanze, nämlich der dem Brennfleck
gegenüberliegenden Stirnseite 11a des Düsenkörpers, die
Temperatur überwacht wird, so daß bei einem drohenden
Durchbruch, sei es wegen mechanischer Abnutzung der
verbliebenen Wandstärke der Kühlkammer, sei es wegen
Aufweichung der Kammerwände wegen hoher Wärmespitzen bei
zu deren Abbau nicht ausreichender Kühlung, mit
geringstmöglicher Verzögerung Gegenmaßnahmen getroffen
werden können. Wegen der praktisch verzögerungsfreien
Erfassung der aktuellen Temperatur ist es auch möglich,
den Temperaturverlauf über die Zeit bei der Auswahl der
Maßnahmen zu berücksichtigen, mit denen man einem
Durchbruch entgegensteuern kann. Schließlich ist von
Vorteil, daß es nicht nur möglich ist, die
Sauerstoffaufblaslanze selbst vor Durchbrüchen zu
schützen, sondern auch über die Temperaturerfassung und
Regelung von den die metallurgische Behandlung
beeinflussenden Faktoren, wie Sauerstoffzufuhr, Abstand
des Lanzenkopfes vom Schmelzbadspiegel etc., den Prozeß
des Frischens positiv zu beeinflussen. Wird zum Beispiel
eine Temperatur gemessen, die weit unter der kritischen
Grenze für einen Lanzendurchbruch liegt, so ist eine
gezielte Abstandsverringerung zwischen Lanzenkopf und
Schmelzenoberfläche möglich, wodurch der Frischprozeß
beschleunigt und effizienter gemacht wird.
Claims (10)
1. Verfahren zum Frischen einer Stahlschmelze in
einem Konverter mit von einer wassergekühlten, aus einem
schaftartigen Lanzenkörper (1) und einem Lanzenkopf (2)
bestehenden Blaslanze auf den Schmelzbadspiegel
aufgeblasenem Sauerstoff, bei dem die Temperatur im
Lanzenkopf (2) der Blaslanze, die von der Stahlschmelze
auf den Lanzenkopf (2) übertragen wird, mit mindestens
einem im Lanzenkopf (2) vorgesehenen Temperaturfühler
(21) überwacht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die
vom im wärmeleitenden Kontakt mit der Wandung des
Lanzenkopfes (2) angeordneten Temperaturfühlers (21)
erfaßte Temperatur über die Wasserkühlung und/oder die
Sauerstoffzufuhr und/oder die Zugabe von Zuschlagstoffen
und/oder den Abstand des Lanzenkopfes (2) von dem
Schmelzbadspiegel geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Regelung der stirnseitige Verschleiß des Lanzenkopfes
(2) in Abhängigkeit von der Standzeit und der
standzeitabhängigen Temperaturkurve als Korrekturgröße
berücksichtigt werden.
3. Wassergekühlte, aus einem schaftartigen
Lanzenkörper (1) und einem Lanzenkopf (2) bestehende
Sauerstoffaufblaslanze mit einer durch den Lanzenkörper
(1) verlaufenden und zu im Lanzenkopf (2) verteilten
Blasdüsen (3, 4) führenden Sauerstoffzufuhrleitung (15),
mit durch den Lanzenkörper (1) bis zu Kühlkammern (5-10)
im Lanzenkopf (2) verlaufenden Zu- und Abfuhrkanälen
(16, 17) für das Kühlwasser, und mit einem im Lanzenkopf
(2) vorgesehenen Temperaturfühler (21), dessen
Signalleitungen (26) durch den Lanzenkörper (1)
verlaufen, insbesondere zur Verwendung bei einem
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Temperaturfühler (21) in wärmeleitendem Kontakt mit der
Wandung des Lanzenkopfs (2) zwischen den Kühlkammern
(5-10) angeordnet ist.
4. Wassergekühlte Sauerstoffaufblaslanze nach
Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Temperaturfühler (21) zentrisch in der Mittelachse des
Lanzenkörpers angeordnet ist.
5. Wassergekühlte Sauerstoffaufblaslanze nach
Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalleitungen (26) in einem zentralen Schutzrohr (27)
verlegt sind.
6. Wassergekühlte Sauerstoffaufblaslanze nach
Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
in der Mitte des Lanzenkörpers (1) angeordnete
Sauerstoffzuleitung (15) von den als koaxiale Ringkanäle
ausgebildeten Zu- und Abfuhrkanälen (16, 17) für das
Kühlwasser umgeben ist, wobei der Abfuhrkanal (17) den
äußeren Ringkanal und der Zufuhrkanal (16) den mittleren
Ringkanal bilden.
7. Wassergekühlte Sauerstoffaufblaslanze nach einem
der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Temperaturfühler (21) mittels eines an der Innenseite
des Lanzenkopfes (2) lösbar befestigten Adapters (22) in
einer Sackbohrung (20) eines Steges (11) des Lanzenkopfes
(2) steckt.
8. Wassergekühlte Sauerstoffaufblaslanze nach
Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Temperaturfühler (21) durch eine im Adapter (22)
gehaltene Feder (23) in wärmeleitendem Kontakt mit dem
Boden der Sackbohrung (20) gehalten wird.
9. Wassergekühlte Sauerstoffaufblaslanze nach
Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Schutzrohr (27) den Adapter (22) nach Art einer
Schiebemuffe abgedichtet übergreift.
10. Wassergekühlte Sauerstoffaufblaslanze nach einem
der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß an
den Kühlkammern (5-10) des Lanzenkopfes (2) koaxiale
Anschlußstücke (2b, 2c, 2d) für die weiterführende
Sauerstoffzuleitung (15) und die weiterführenden Zu- und
Abfuhrkanäle (16, 17) des Kühlwassers angesetzt sind.
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