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Leitungsklemme, insbesondere für Aluminiumleitungen Durch die neuerdings
gebotene Verwendung von Aluminium für elektrische Kraftverteilungsleitungen sind
an die für die Abzweigung von Leitungen zu verwendenden Klemmen neue Anforderungen
gestellt. Die bisher für Kupferleitungen verwandten sogenannten Krallenklemmen,
Universalklemmen u. dgl. sind für das verhältnismäßig weiche Aluminium nur mit gewissen
nachteiligen Begleitwirkungen verwendbar. Aluminiumleitungen verlangen zur Herstellung
eines guten Kontaktes insbesondere eine ausreichende Auflagefläche in der Klemme
und einen verhältnismäßig hohen Druck.
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Es ist schon bekannt, solche Aluminiumleitungen bzw. Leitungsseile
in einer sie vollkommen umschließenden Klemmvorrichtung unmittelbar aufeinander
zu pressen. Bei Seilleitungen tritt aber hier der Nachteil ein, daß durch den Druck
der sich kreuzenden Einzeladern in diesen Einkerbungen entstehen, welche ungünstige
Begleiterscheinungen hervorrufen. Zudem sind diese Art Klemmen jeweils nur für einen
ganz bestimmten Leitungsquerschnitt verwendbar.
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Es sind auch schon andere Klemmen bekannt, bei denen zwischen der
am Grund des einen Klemmenteils ruhenden Hauptleitung und der abzweigenden, durch
den deckelartigen zweiten Klemmenteil gehaltenen Leitung ein Zwischenstück angeordnet
ist, so daß jede der beiden Leitungen zwischen dieses Zwischenstück und den einen
von beiden Klemrqenteilen eingespannt wird. Bei dieser Art von Klemmvorrichtungen
wird die Verbindung zwischen Unterteil und Deckel durch eine Anzahl Schrauben hergestellt.
Bei der für stärkere Aluminiumleitungen erforderlichen Länge der Klemmenteile sind
im allgemeinen mindestens vier Schrauben erforderlich.
Dadurch ist
die Anbringung solcher Klemmen verhältnismäßig umständlich, zumal da die Schrauben
reichlich lang gewählt werden niiissen, um die Möglichkeit zu schaffen. daß verschieden
große Querschnitte in ein-und derselben derselben Klemmengröße miteinander verbunden
werden können. Das Ein- und Ausschrauben von vier langen Schrauben erfordert verhältnismäßig
viel Zeitaufwand, zumal da die Schrauben auch noch gesichert werden müssen, um ein
allmähliches Lockern zu vermeiden. Ein weiterer Nachteil dieser Verbindungsart besteht
darin, daß sie nicht elastisch ist, d. h. daß sie den Wärmeausdehnungen bei wechselnder
Belastung und Witterung nicht im erwünschten Maße nachgeben kann. Ein dritter Nachteil
schließlich besteht darin, daß, da Aluminiumschrauben zur Verbindung der Kleinmenteile
wegen ihrer geringen Zugfestigkeit nicht anwendbar sind. Korrosionserscheinungen
an der Berührungsstelle zwischen den Aluminiumteilen und den Eisenschrauben, selbst
wenn diese mit einem Izorrosionsscliutziiberzug versehen sind, auf die Dauer unvermeidbar
sind.
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Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung ausgeschaltet. Dieselbe
besteht darin, daß an Stelle der Schraubverbindung eine Keilverbindung und gleichzeitig
als Zwischenlage zwischen den beiden Leitungen ein Hohlgebilde angewandt wird, welches
dem Verbindungsdruck nachgeben kann und dadurch einen um so festeren Überleitungskontakt
mit den Wandungen des Klemmenunterteils herstellt, und zwar bei allen möglichen
Wärmezuständen, da sowohl die hohle Zwischenlage als auch die Klernmenteile, da
sie vorzugsweise alle aus dein gleichen Werkstoff bestehen, den auftretenden Temperaturschwankungen
iin gleichen Maße folgen.
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Es ist auch schon eine aus zwei gegeneinander verspannbaren Kleininenteilen
und einem die zu verklemmenden Leitungen trennenden und mit Längsrillen zur Einlagerung
der Leitungen versehenen Zwischenstück, welches in dem einen zweckmäßig U-förmigen
Klerninenteil geführt wird, bestehende Klemme vorgeschlagen, bei der der Unterteil
der Klemme zur Erzielung eines elastischen Kontaktdruckes dadurch nachgiebig ausgebildet
ist, daß die Seitenwände des U-förmigen unteren Kleininenteiles mit über ihre ganze
Breite laufenden, nach außen - gedrückten Pillen versehen sind, in welchen bei zunehmendem
Druck der Schraube, welche Ober- und Unterteil zusammenhält, eine Federung möglich
ist. 'Mit diesem Vorschlag sind aber auch eine Reihe von Nachteilen verbunden: Die
Verbindung zwischen Ober-und Unterteil geschieht mit Hilfe von in den Oberteil eingeschraubten
Druckschrauben. ' «-elche Tiber ein Zwischenstück einen Preßdruck auf die beiden
zu verbindenden Leitungen und ihre Zwischenlage ausüben. Dabei besteht die Gefahr
einer ü'berdehnung des elastischen Teils durch zu starken Schraubendruck, wodurch
nicht nur die Fähigkeit der Anpassung an wechselnde Wärmezustände verlorengeht,
sondern auch der Kontakt zwischen den Seitenwänden des Klemmenunterteils und den
Leitungen und Zwischenlagen. Diesem übelstand ist nach der Erfindung dadurch abgeholfen,
daß der U-förmige untere Kleininenteil an beiden Längsseiten mit U-förmig nach außen
umgebogenen Lappen versehen ist, deren freie Schenkel keilartig ansteigen. und denen
am Deckel mit entsprechendem Keilanzug versehene, nach innen umgebogene Lappen zugeordnet
sind. Durch die erfindungsgemäße Keilverbindung wird eine mit zunehmender Spannung
der Keilverbindung zunehmende Anpressung zwischen Klemmenunterteil, Leitungen und
Zwischenlage bewirkt, die noch dadurch erhöht wird, daß letztere hohl und elastisch
ist.
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Die Anwendung einer Keilklennnung statt Verschraubung ist bei der
Verbindung von Leitungen an sich schon bekannt, aber nicht als elastische an den
jeweiligen Wärmezustand anpassungsfähige Verbindung. Mit der bekannten Verbindung
war vielmehr die Gefahr verbunden, daß durch Änderung der Spannung infolge Wärmeänderungen
die Verbindung sich selbsttätig lockerte.
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Es ist weiter noch eine Befestigungskeilklemme bekannt, bei der der
Keilschieber sich von innen gegen die nach innen umgelegten Ränder des anderen Kleminenteils
legt. Als Kontaktklemme ist diese Klemme jedoch nicht geeignet, weil mit zunehmender
Keilspannung die seitliche Anlage zwischen Kleinmenteil und Leitungsteilen aufgehoben
würde.
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Der Fortschritt nach der Erfindung besteht darin, daß die eigenartige
Keilverbindung zwischen den beiden Klemmenteilen bei allen i Temperaturverhältnissen
eine feste Kontaktpressung zwischen Leitungen. Zwischenlage und Klemmenteilen in
Richtung der Mittelebene der Leitungen und senkrecht dazu sichert, insbesondere
noch in Verbindung mit der Eigenelastizität der Zwischenlage.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt:
Abb. i und 2 zeigen eine-einfache Klemme in Seitenansicht, teilweise geschnitten.
bzw. im Querschnitt, _Abb.3 eine Doppelklemme in Seitenansicht. Die Klemme nach
Abb. i und 2 bestellt aus einem U-förmigen Unterteil a,, welcher an beiden Längsseiten
mit U-förmig nach außen umgebogenen Lappen b versehen ist, deren freie Schenkel
keilartig ansteigen, und denen
am Deckel c mit entsprechendem Keilanzug
versehene, nach innen umgebogene Lappen d zugeordnet sind. Zur Versteifung des Deckels
ist in der Mitte eine Quersicke e angebracht.
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Das Hauptleitungsseil f liegt auf dem Grunde des Klemmenunterteils
a. Zwischen ihm und dem Abzweigseil g ist das hohle Zwischenstück h angeordnet,
das schließend in den Klemmenunterteil c, paßt. Das Zwischenstück 1a ist. oben und
unten mit je einer dem Ouerschnitt der einzuklemmenden Leitungen entsprechenden
bogenförmigen Vertiefung versehen. Die Seitenwände können ebenfalls mit ähnlichen
Vertiefungen versehen werden, etwa für Seile g von anderem Durchmesser.
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Wird der Deckel c mit seinen Lappen d über die Lappen b des Unterteils
geschoben, so werden durch die dabei entstehende Keilwirkung die beiden Leitungseile
f und g gegen das hohle Zwischenstück h gepreßt. Da das hohle Zwischenstück la.
federnd ist, so werden unter dem Preßdruck seine Längsseiten fest gegen die Wände
des Unterteils a gedrückt. Letztere werden aber ihrerseits durch das vom Keildruck
der Lappen d auf die Lappen b hervorgerufene Biegungsmoment mit entgegengesetzt
gerichteter Kraft an das Zwischenstück h angepreßt. Die einander entgegenwirkenden
Kräfte erhalten bei jeder Temperaturschwankung den erforderlichen Anpressungsdruck
selbsttätig aufrecht.
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Bei größeren Leitungsquerschnitten kann es zweckmäßig sein, etwa um
die erforderlichen Verbindungsquerschnitte zwischen Haupt- und Abzweigleitung zu
sichern, statt eines. Klemmdeckels c zwei solcher mit einem entsprechend längeren
Unterteil a und Zwischenstück dz zu verwenden.
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In Abb. 3 ist eine solche Klemme zum Abzweigen von zwei Nebenleitungen
von ein und derselben Hauptleitung dargestellt. Dieselbe besteht aus einem gemeinsamen
Unterteil in, der, abgesehen von der Länge, im wesentlichen von gleicher Ausführung
ist wie der Unterteil a nach Abb. i und 2. Die Lappen n, o sind vorzugsweise nach
entgegengesetzten Seiten geneigt. Die Hauptleitung p ist indem Unterteil nz gelagert.
Über ihr liegen zwei Zwischenstücke q von gleicher Ausführung wie das Zwischenstück
la in Abb. i und 2, oder auch ein gemeinsames Zwischenstück für beide Abzweigleitungen
r und .s. Die Druckverbindung zwischen letzteren und der Hauptleitung p wird durch
die Keilklemmdeckel t
und ac, von gleicher Ausführung wie der Klemmdeckel
c in Abb. i und 2, hergestellt.
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Um von einem Hauptleitungsquerschnitt unter Verwendung ein und desselben
Klemmdeckels in möglichst weiten Grenzen verschieden starke Nebenleitungen abzweigen
zu können, können verschieden hohe Zwischenstücke da bzw. q verwendet
werden, wenn man nicht entsprechend geformte Vergleichstücke verwenden will.