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Schwingspule für elektrodynamische Schwingungswandler Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schwingspule für elektrodynamische Schwingungswandler, und
zwar insbesondere für Lautsprecher. Sie stellt sich die Aufgabe, den Wicklungsträger
solcher Schwingspulen wesentlich zu verbessern. Dieser bestand bisher im allgemeinen
aus einer wendelig und kantenbündig gewickelten Papierlage, die durch eine ebenfalls
wendelig und die Stoßstellen der Papierlage überlappend gewickelte, aufgeklebte
. Lage 'aus dünnster Japanseide -zusammengehalten wurde. Ein so aufgebauter Wicklungsträger
hat erhebliche Nachteile. Auf der glatten Seidenoberfläche läßt sich die Wicklung,
die durch ein Klebemittel auf @ dem Wicklungsträger . festgelegt wird, praktisch
nicht mit ausreichender Sicherheit so befestigen, daß eine Lockerung einzelner Windungen
oder sogar der ganzen Wicklung im Betriebe unmöglich ist. Die Lockerung einzelner
Wicklungsteile hat aber, wenn sie nicht die Zerstörung des ganzen Lautsprechers
einleitet, mindestens unangenehme Klirrerscheinungen zur Folge. Um diesen Nachteil
wenigstens zu verringern, hat man den Träger mit einer Einprägung versehen, die
zur Aufnahme der Wicklung bestimmt war, und hat außerdem ganz bestimmte, nicht völlig
trocknende Klebemittel verwendet. Die Prägung des Trägers hat indessen eine weitere
Verringerung seiner ohnehin nicht ausreichenden inneren Steifigkeit zur Folge, was,
sich in dem bekannten Abfall des Lautsprecherwirkungsgrades schon bei mittleren
und vor allem bei den höheren Frequenzen ,äußert. Die dem Lautsprecher zugeführte
Energie wird bei diesen Frequenzen zum großen Teil zur Erregung innerer Schwingungen
des Wicklungsträgers aufgebraucht und gelangt nicht an die Membran.
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Alle diese Nachteile und Fehlerquellen vermeidet der nach der Erfindung
aufgebaute Wicklungsträger. Er hat darüber hinaus noch den Vorteil, auf ausländische
Werkstoffe völlig zu verzichten. Die erfindungsgemäße Schwingspule besitzt eine
um :ein Vielfaches höhere innere Steifigkeit als die bekannten Schwingspulen gleicher
Abmessungen, und ein Lösen von Wicklungsteilen im Betrieb ist praktisch völlig unmöglich.
Infolgedessen ist bei einem Lautsprecher mit erfindüngsgem,äßer Schwingspule nicht
nur die Wiedergabe wegen des Fehlens von Klirrerscheinungen und des besseren Wirkungsgrades
bei höheren Frequenzen wesentlich besser, sondern es ist auch möglich, diesen Lautsprecher
höher zu belasten als bekannte Lautsprecher gleicher Größe.
Die
erfindungsgemäße Schwingspuke zeichnet sich dadurch aus, daß ihr Wicklungsträger
aus mindestens zwei wendelig, kantenbündig und einander überlappend gewickelten
Papierlagen besteht, die miteinander innig verklebt sind. Auf der rauheren Papieroberfläche
läßt sich die Wicklung ohne Schwierigkeit so gut befestigen, daß sich bei gewaltsamen
Zerstörungsversuchen der Träger selbst zerstören läßt, ohne dah eine Lockerung der
Wicklung eintritt. Bei den bekannten Wick-Jungsträgern war die innere Festigkeit
praktisch nur durch die innere Festigkeit der Wicklung selbst und durch deren Befestigung
auf dem Träger bestimmt, da die wendelig durch den Träger verlaufende Papierstoßstelle
durch die Japanseide nur notdürftig zusam= mengehalten wurde, aber keine ausreichende
Festigkeit gegen Formänderungen erhalten konnte. Dagegen ist bei der erlindungsgemäßen
Schwingspule jede Stoßstelle mindestens durch eine weitere Papierlage überdeckt
und besitzt daher große Festigkeit. Außerdem -ist auch die Verbindung der einzelnen
Papierlagen miteinander inniger als die Verbindung von Papier mit Seide.
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Sehr wichtig für die Erreichung größter Festigkeit des Wicklungsträgers
bei geringster Wandstärke ist die Ausnutzung der Tatsache, daß die Festigkeit von
Papier in der Walzrichtung wesentlich größer ist als senkrecht dazu. Nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung werden daher die Streifen für die Herstellung der
Wicklungsträger so aus Papierbahnen herausgeschnitten, daß die Walzrichtung des
Papiers mit der Achsrichtung des fertigen Wicklungsträgers zusammenfällt.
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An einem in den Abbildtuigen dargestellten Ausführungsbeispiel soll
die Erfindung nun noch genauer erläutert werden.
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In Abb. i ist zunächst ein Stück einer Papierbahn i dargestellt, bei
dein die Walzrichtung angegeben ist. 2, 3, 4., 5 und 6 sind) Streifen, die daraus
zur Herstellung von Wicklungsträgern in der angegebenen Lage herausgeschnitten werden.
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In Abb.2 ist eine fertige Schwingspule mit einem Teil der daran befestigten
Membran gezeigt. Der Wicklungsträger besteht aus zwei Papierlagen 9, i o, die wendelig,
kantenbündig und einander überlappend gewickelt und miteinander innig verklebt sind.
i i ist die Stoßstelle des Papierstreifens 9, 12 die Stoßstelle des Streifens io.
Die Stoßstellen sind, da es sich um einen zweilagigen Träger handelt, um die halbe
Streifenbreite gegeneinander versetzt. So wird die größte Festigkeit erzielt. Bei
einem dreilagigen Träger würde man die Stoßstellen um je ein Drittel der Streifenbreite
gegeneinander versetzen usw. IV ist die Walzrichtung, die mit der Achsrichtung der
Spule zusammenfällt. ä ist die Wicklung, die zum Teil entfernt gedacht ist. 7 ist
ein Teil. der mit dem Wicklun,-sträger verbu,nd,en,en Me ihran.
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Eine Einprägung zur Aufnahme der Wicklung ist nicht vorgesehen, da
diese auf der Papieroberfläche, in die das Klebemittel bis zti einem gewissen Grade
eindringt, so sicher haftet, daß eine Lockerung ganz unmöglich ist. Falls es aus
anderen Gründen erwünscht sein sollte, können indessen auch bei nach der Erfindung
aufgebauten Wicklungsträgern Einprägungen angebracht werden.
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L; m eine durch die Lautsprecherkonstruktion vorgeschriebene Wandstärke
des Trägers einzuhalten, wird es gelegentlich sein, die Papierstreifen der verschiedenen
Lagen aus verschieden dickem Papier zu schneiden, da Papier nicht in jeder beliebigen
Stärke hergestellt wird. in solchen Fällen muß darauf geachtet werden, daß die Papiersorten
bei gleicher spezifischer Belastung gleiche Dehnung aufweisen, da andernfalls indem
Wicklungsträger im Betrieb innere Spannungen auftreten, die die Festigkeit und Haltbarkeit
erheblich beeinträchtigen können.