DE73091C

DE73091C - Einrichtung zum Frischerhalten von Oelfarben

Info

Publication number: DE73091C
Application number: DENDAT73091D
Authority: DE
Original assignee: F. V. KAMPTZ, Premier-Lieutenant d. R., in Düsseldorf, Rosenstr. 40
Anticipated expiration: 1913-06-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die aus den Tuben entnommenen und auf die Palette gesetzten Oelfarben längere Zeit frisch zu erhalten. Hierzu übertrug man bisher die Farbenhäufchen nach Beendigung des Malens von der Palette auf eine Glasplatte, die dann ins Wasser gelegt wurde. Vor Beginn des Malens mufsten jedoch die Farben wieder auf 4ie Palette gesetzt werden, was so umständlich und zeitraubend war, dafs die meisten Maler auf die Anwendung dieses Verfahrens verzichteten; aufserdem liefs sich das Verfahren bei einer Studienreise .oder einem Studienausfiuge auf dem Marsch nicht anwenden.

Die Palette selbst ins Wasser zu legen, ist ihrer Gröfse halber und ihres Materials wegen (die dünne Holzplatte, aus der sie besteht, würde sich völlig krumm ziehen) ausgeschlossen. Trennt man aber die Palette in einen zum Mischen dienenden Theil und einen solchen, der zum Tragen der Farbenhäufchen dient, so kann man den letzteren aus einem Material herstellen, welches sich unter Wasser nicht wesentlich verändert, und so gestalten, dafs er bequem von der Palette abzunehmen und an dieselbe anzustecken ist, sowie das Aufbewahren unter Wasser durch seine geringe Gröfse ermöglicht.

Zweckmäfsig werden zwei Streifen α von dem in Fig. 1 dargestellten Profil aus Zinkblech (Messing, Aluminium, Nickel, Hartgummi, emaillirtem Blech oder anderem Stoff) hergestellt und zum Befestigen an der Palette b (Fig. ι und 3) mit federnden Klammern c versehen (Fig. 4) oder mit flachen Tüllen d (Fig. 5), die sich auf an der Palette befestigte Blechzungen e (Fig. 6) aufschieben lassen. Bei dieser Einrichtung kann man die gebrauchte Palette nach Abnehmen der Blechstreifen vollständig reinigen, ohne, wie bisher, auf die Fafbenhäufchen Rücksicht zu nehmen, oder auch die Streifen einfach an eine reine Palette stecken und die schmutzige erst dann reinigen, wenn man zu malen aufgehört hat, während bisher die Farbenhäufchen erst mühsam einzeln von der einen auf die andere Palette übertragen werden mufsten.

Als ein zweckentsprechendes Gefäfs zum Aufbewahren der Farbenstreifen unter Wasser, welches auch die Mitführung auf Studienreisen und sogar die Anwendung während des Marsches gestattet, dient eine wasserdicht verschlossene Röhre aus Zinkblech oder dergleichen, welche durch ihr Profil f (Fig. 7) eine Trennung der beiden Farbenstreifen (auch drei oder mehr lassen sich, wie in Fig. 8 gezeigt ist, in einer Röhre zusammenfassen) bedingt. Die Farbenstreifen können auch in der Mitte mit einem Scharnier g zum Zusammenklappen versehen sein (Fig. 9 und 10), besonders wenn nur ein Farbenstreifen verwendet werden soll, damit sie einen kleineren Wasserraum beanspruchen.

Die vorliegende Erfindung gewährt den grofsen Vortheil, dafs sich der Maler in Zukunft rascher und häufiger zum Malen entschliefst, da der Farbensatz stets fertig ist und neu aufgesetzte Farben nicht umkommen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine Einrichtung zum Frischerhalten von Oelfarben, bestehend in einer Palette, bei welcher der zum Mischen dienende Theil

von dem den Farbensatz tragenden Theil getrennt ist, welcher letztere leicht abgenommen, ins Wasser gelegt und wieder angesteckt werden kann, auch aus einem Material besteht, das sich im Wasser nicht wesentlich verändert.
2. Eine Ausführungsform, bei welcher Streifen aus Blech den Palettensatz tragen, und eine mit Wasser zu füllende, dicht schliefsende Röhre, welche auch zu Studien im Freien mitgenommen werden kann, dieselben so aufnimmt, dafs ein Vermischen der Farbenhäufchen und ein Beschmutzen ausgeschlossen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.