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Sicherheitsmomentschlüssel Die Erfindung betrifft einen Schraubenschlüssel,
der mit einer an sich bekannten Anzeigevorrichtung versehen ist, wobei das aufzuwendende
Drehmoment infolge seiner Durchbiegung angezeigt wird und außerdem der um einen
Bolzen schwenkbare Schlüsselkopf in bekannter Weise durch einen Scherstift die zu
befestigenden Schrauben bzw. Muttern gegen Überbeanspruchung sichert.
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Bei den bekannten Ausführungsformen von Sicherheitsmomentschlüsseln
wird das aufzuwendende Drehmoment beim Anziehen der Schraube bzw. Mutter entweder
durch eine Meßuhr oder aber auch durch einen am Schlüsselkopf befestigten Zeiger
infolge der Durchbiegung des Schlüsselschaftes angezeigt. Die Nachteile dieser-
Ausführungsformen sind insbesondere darin zu sehen, daß die Möglichkeit einer Überbelastung
der Schrauben bzw. Muttern infolge unachtsamen oder ruckweisen Arbeiten bzw. Versagen
der Anzeigevorrichtung besteht und daher ein derartiger Schlüssel für die Montage
hochwertiger Maschinenteile nicht als vollwertiges Werftzeug anzusprechen ist.
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Bei den weiteren bekannten Ausführungsformen ist ein Scherstift vorgesehen,
welcher am beweglichen Schlüsselkopf befestigt ist und die Schraube gegen ein Überbeanspruchen
schützen soll. Der Nachteil dieser Ausführungsform besteht insbesondere darin.,
daß sinngemäß nach jeder Schraubenmontage der Scherstift ausgewechselt werden mußte,
was außerdem noch eine Verlängerung der Arbeitszeit zur Folge hat.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß ein
Sicherheitsmomentschlüssel
sowohl mit einer an sich bekannten Anzeigevorrichtung
als auch einem auswechselbaren, vermittels eines Bolzens schwenkbar an dem Schlüsselschaft
befestigten und in bekannter Weise durch einen Scherstift an diesem festgehaltenen
Schlüsselkopf ausgerüstet ist. Durch diese Ausbildung des Schlüssels wird ein Überbeanspruchen
der Mutter bzw. Schraube mit Sicherheit vermieden.
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Wird nun die Anzeigevorrichtung, sei es infolge einer Unaufmerksamkeit
es Arbeiters oder durch Versagen derselben, ausgeschaltet, so tritt vollkommen selbsttätig
derdem größtmöglichen Drehmoment angepaßte Scherstift in Tätigkeit und schützt auf
diese Art die Schrauben bzw. Muttern vor einem Überlasten. Der Scherstift wieder
würde seinen Zweck als zusätzliches Sicherungsmittel verfehlen, wenn nach jeder
SchraubenoderiMuttermontage ein neuer Stift eingesetzt werden müßte. Das Drehmoment
des Scherstiftes wird bei einer kombinierten Anwendung von Anzeigevorrichtung und
Scherstift an einem Sicherheitsmomentschlüssel, wenn der Stift als zusätzliche Sicherung
gedacht ist, etwas größer gehalten sein als das Drehmoment der Schraube bzw. Mutter,
wenn sie vorschriftsmäßig angezogen ist, aber wieder nicht so groß, daß beim Abscheren
des Stiftes die Fließgrenze der Schraube bzw. Mutter erreicht wird. Daraus folgt,
daß eine Spanne zur Verfügung steht, welche zwischen Anzugsdrehmoment für die festangezogene
Schraube und dem Abscheren des Stiftes liegt und somit nicht gleich bei jeder Unachtsamkeit
der Scherstift ausgewechselt werden muß. Die montierten Schrauben bzw. Muttern liegen
dann trotzdem noch im Bereich der zulässigen Belastung.
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Um den Schlüssel für mehrere an verschiedenen Stellen angesetzte und
damit auch unterschiedlich beanspruchte Schrauben verwenden zu können, sind Scherstifte
in den dem entsprechend dem Anziehen der Schrauben aufzuwendenden Drehmoment angepaßten
Härten in die für sie vorgesehene Bohrung einzusetzen. Nach Abscheren eines Stiftes
durch übermäßiges Anziehen werden die Stiftteile ohne besondere Umstände entfernt,
und der Schlüssel wird durch Einsetzen eines neuen Scherstiftes wieder gebrauchsfertig.
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Andererseits kann auch der Schlüsselkopf leicht ausgewechselt werden,
so daß nicht für jede Schraubengröße ein besonderer Schlüssel vorrätig gehalten
werden muß, sondern eben nur der betreffende Schlüsselkopf, was eine einfachere
und wenig kostspielige Lagerhaltung einer derartigen Schlüsselausführung gegenüber
der bisher bekannten mit sich bringt. Der Erfindungsgegenstand sieht neben der bisher
üblichen abgesetzten Ausführung noch eine andere vor. Schlüsselschaft und Kopf verlaufen
bei dieser nicht mehr in einer Linie, sondern sind versetzt und durch ein nachgiebiges
Flachstück, das sich unter dem aufzuwendenden Drehmoment durchbiegt, miteinander
verbunden. Die versetzte Anordnung bringt den Vorteil, daß am Handgriff des Schlüssels
eine Skala angebracht werden kann, durch die ein genaues Ablesen des Zeigeranschlages
ermöglicht wird, damit die Schrauben bei besonders hochbeanspruchten Maschinenteilen,
z. B. die Zylinderbefestigungsschrauben von Flugmotoren, nicht über ihre zulässige
Höchstgrenze hinaus beansprucht werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt,
und es zeigt Fig. r eine Draufsicht auf einen Sicherheitsmomentschlüssel mit Anzeigevorrichtung,
Fig. 2 eine ebensolche auf einen versetzt ausgeführten Schlüssel und Fig.3 einen
teilweisen Längsschnitt desselben.
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Der Schlüsselschaft, der nach bekannter Bauart an seinem einen Ende
als Handgriff r ausgebildet ist und der den biegsamen Absatz 2 besitzt, trägt an
seinem flachen Ende 3 den festsitzenden Zeiger q.. Auf das flache Ende ist das dieses
übergreifende Kopfstück 5, das je nach Bedarf als Vierkant-, Sechskantkopf oder
gerändelt ausgeführt ist, durch den Bolzen 6 um den Schaft drehbar angeordnet und
durch den Scherstift 7 mit diesem fest verbunden. Beim Anziehen einer Schraube bzw.
Mutter wird der Zeiger infolge Durchbiegung des Schaftabsatzes 2 ausschlagen und
beim höchstzulässigen Drehmoment eine angezeichnete Marke überdekken. Wird durch
irgendwelche Umstände diese überschritten, so wird der Stift 7 abgeschert, wodurch
ein Überschreiten der zulässigen Grenze vollkommen ausgeschlossen ist.
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Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Drehmomentschlüssels.
Bei diesem ist der Schaft durchlaufend, also nicht abgesetzt, dafür aber durch ein
elastisches Zwischenstück 8, das den Schaft mit dem von diesem getrennten Schaftende
verbindet, versetzt zu letzterem angeordnet. An dem flachen Ende 3 ist ebenfalls
ein Zeiger ¢ befestigt, der beim Anziehen einer Schraube den Ausschlag auf einer
am Schaft angeordneten Skala 9 anzeigt und so eine genaue Bestimmung des Zeigerausschlages
ermöglicht. Um Skala und Zeiger vor Beschädigung zu schützen, können dieselben von
einer Abdeckkappe
umgeben werden, die mit einer Schauöffnung zur
Beobachtung des Zeigerausschlages versehen ist. Das flache Schaftende dient auch
bei dieser Ausführung zur Aufnahme des Schlüsselkopfes vermittels Bolzen und Scherstift.