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Schnellfülleinrichtung für die Kreisläufe von Strömungsgetrieben Die
Erfindung bezieht sich auf eine Schnellfülleinrichtung für die Kreisläufe von Strömungsgetrieben
und hat den Zweck, jederzeit eine besonders rasche Füllung der einzelnen Strömungskreisläufe
unabhängig von derAufrechterhaltung des normalen Flüssigkeitsumlaufs während des
Betriebes zu ermöglichen.
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Bei den seither bekannten Einrichtungen ,wurde in der Regel sowohl
die erstmalige Füllung der Strömungskreisläufe als auch die Füllung heim Umschalten
von dem einen zum anderen Strömungskreislauf durch eine sogenannte Füllpumpe oder
seltener aus einem unter atmosphärischem Druck stehenden Hochbehälter bewerkstelligt.
Da die Betriebsflüssigkeit den Kreisläufen unter Druck zugeführt werden muß, so
kann die Einrichtung mit einem Hochbehälter für Fahrzeuge überhaupt nicht verwendet
werden, während die zweite erwähnte Ausführung mit einer Füllpumpe unter anderem
den Nachteil besitzt, daß bei normaler Bemessung der Pumpe die Füllung der Kreisläufe
nur langsam vor sich geht, was beim Fahrbetrieb, z. B. in Straßenfahrzeugen, zu
Füll- bzw. Umschaltzeiten führt. die der praktischen Verwendung solcher Strömungsgetriebe
hinderlich sind. Durch Vergrößerung der Füllpumpe kann dieser Übelstand verringert
werden. Diese Maßnahme hat aber wiederum den \ achteil, daß der Kraftverbrauch der
Füllpumpe ein sehr hoher ist und damit der Gesamtwirkungsgrad des Getriebes verschlechtert
wird. Außerdem sinkt die Förderhöhe und -leistung einer solchen Pumpe ganz erheblich
mit abnehmender Motor- und damit Pumpendrehzahl, was insbesondere beim Umschalten
auf einer steilen Bergstrecke eine unzulässig hohe Umschaltzeit verursacht. Weiter
gelangt beim Umschalten leicht Ölschaum und' Luft in die
Kreisläufe,
da die rasche Entleerung beim Umschalten in den unterhalb der Kreisläufe liegenden
Ölbehälter das ü1 zum Schäumen bringt, wodurch die Übertragungsfähigkeit der Kreisläufe
erheblich vermindert wird.
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Bekannt ist es auch, die Betriebsflüssigkeit mittels Druckluft aus
einem Behälter in das Getriebe zu drücken. Auch in diesem Falle geht das Umschalten
nicht genügend schnell vor sich, da das Unterdrucksetzen des Behälters eine gewisse
Zeit in Anspruch nimmt.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile durch Anordnung eines Windkessels,
der durch ein Mittel gefüllt wird, das unabhängig roll der zum Ersetzen der Leckverluste
und zum Umwälzen der Kühlflüssigkeit dienenden Vorrichtung ist, der also nur während
des Füllens bzw. Umschaltens mit den Strömungskreisläufen in Verbindung steht. Beim
Fahrbetrieb wird auf eine besondere, klein zu haltende Leckpumpe umgeschaltet, die
den zur Kühlung notwendigen Flüssigkeitsumlaut aufrechterhält und die unvermeidlichen
Leckverluste in den Strömungskreisläufen ersetzt. Dabei kann die Anordnung so getroffen
sein, daß nach dem Füllen der Strömungskreisläufe der Windkessel selbsttätig. abgeschaltet
und die weitere Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsumlaufs von der kleinen Leckpumpe
oder mittels eines Hochbehälters besorgt werden kann.
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Die Anordnung eines besonderen Windkessels hat den weiteren Vorteil,
daß nur reine Flüssigkeit ohne Luft und Schaum zum Füllen versendet wird. Die Strömungskreisläufe
entleeren sich in den unterhalb liegenden Behälter, aus welchem eine Zahnradpumpe
das gegebenenfalls schaumhaltige Öl zunächst in den Windkessel fördert. Dort scheidet
die Betriebsflüssigkeit die mitgeführte Luft aus, wodurch gleichzeitig der notwendige
Luftinhalt des Windkessels ständig ergänzt und aufrechterhalten wird.
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Durch ein besonderes federbelastetes und druckgesteuertes Überströmventil
kann der Windkesseldruck beliebig hoch gewählt und eingestellt «-erden. Gleichzeitig
ist damit der Vorteil verbunden, daß die Windkesselpurnpe nach erreichter Füllung
dieses Windkessels nur noch gegen atmosphärischen Druck zu arbeiten hat, wodurch
ihr Kraftbedarf während des normalen Betriebes ganz gering wird.
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Auch beim Betrieb auf Steilstrecken, wo die Motordrehzahl und damit
auch die Füllpumpendrellzahl niedrig werden kann, besteht durch die Anordnung des
Windkessels die Möglichkeit, die Kreisläufe in kürzester Zeit zu füllen.
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Durch Abschalten des Windkessels nach erfolgter Füllung stehen die
Strömungskreisläufe im Betrieb nie unter hohem Druck, was den weiteren Vorteil bringt,
daß die Leckverluste. gering sind. Schließlich kann hierdurch die Leckpumpe sehr
klein bemessen «-erden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Die mit dem Motor verbundene Antriebswelle A treibt die Pumpenräder
der Kupplung K und des Wandlers I1- an. Die "Turbinenräder -der beiden Kreisläufe
K und 1I" sind mit der Abtriebswelle B, die zu den Treibachsen führt, verbunden.
Unterhalb der Strömungskreisläufe h und W ist ein unter atmosphärischem Druck stehender
Flüssigkeitsbehälter C angeordnet, aus dem die Leckpumpe D und die Zahnradpumpe
E ihre Flüssigkeit saugen. Die beiden Pumpen D und l:
«-erden von der
Welle <-1 über ein Kegelradgetriebe H und eine Welle h¹ angetrieben.
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Von einem Wechselhahn L aus wird wahlweise Flüssigkeit aus dem Windkessel
J beim Füllen durch die Leitung il oder von der kleinen Leckpumpe D während des
Betriebs über die Leitung dl nach dem Verteilventil M gefördert, von wo aus die
Flüssigkeit über die Leitungen ,in' bzw. m² nach den Strömungskreisläufen K bzw.
W geleitet wird. Durch den Wechselhahn L, dessen Bewegung selbsttätig in Abhängigkeit
von der Füllung der Strömungskreisläufe erfolgt, wird die Möglichkeit geschaffen,
daß wechselweise entweder nur der Windkessel J beim Füllen oder nur die Leckpumpe
D während des Fahrbetriebs angeschlossen sind.
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Die Füllung des Windkessels J erfolgt von der Zahnradpumpe E über
die Leitung e¹. Ist der gewünschte und eingestellte Druck im Windkessel erreicht,
so öffnet sich das einstellbare federbelastete Ventil F, so daß die Pumpe ohne Gegendruck
fördert und ihr Kraftverbrauch nahezu Null ist. Durch das Rückschlagventil G wird
verhindert, daß der Inhalt des Windkessels in den Behälter C zurückfließt.
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Zur Umschaltung vom Windkesselbetrieb auf Fahrbetrieb kann statt eines
Drehschiebers (Wechselhahn) auch eine andere Einrichtung vorgesehen sein. Ebenso
kann die Leckpumpe D als Kreisel- oder Zahnradpumpe ausgebildet sein.