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Löschkammer für Hochspannungsölschalter Zusatz zum. Patent
528378
Die genannten Schwierigkeiten konnten bislang nur durch Verbindung
der metallischen Teile mit dem die eigentliche Löschkammer bildenden, vorzugsweise
aus Hartpapier bestehenden Zylinder über ein besonderes steilgängiges Gewinde behoben
werden, welches Gegenstand des Hauptpatentes ist. Zur völligen Abdichtung wurden
dabei ölfeste Kitte benutzt, die aber den Nachteil mit sich bringen, daß die zusammengekitteten
Teile im Bedarfsfall nur mühsam wieder voneinander getrennt werden können. Damit
wird aber wiederum die Zugänglichkeit zu den im Innern der gekitteten Löschkammer
befindlichen Teilen derart erschwert, daß Auswechselungen ' schadhafter Einzelteile
nicht mehr möglich sind. Bei Beschädigungen derartiger im In-Im, Schalterbau bereitet
der Aufbau von Löschkammern; insbesondere die einwandfreie Verbindung der einzelnen
eine Löschkammer bildenden Teile, Schwierigkeiten. Seinen Grund hat dies darin,
daß einerseits die Löschkammerteile durch die bei der Verdampfung der Schaltflüssigkeit
im Augenblick des Schaltens auftretenden Drücke besonderen Beanspruchungen ausgesetzt
sind und andererseits eine völlige Abdichtung gegenüber der jeweils- verwendeten
Schaltflüssigkeit erreicht werden muß.
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Da in den meisten- Fällen als Schaltflüssigkeit l verwendet wird,
welches infolge seiner guten Wärmeableitung besonders zur Schaltlichtbogenlöschung
geeignet ist, ist eine einwandfreie Abdichtung besonders schwierig.
nein
gelagerter Teile müssen daher die Löschkammern selbst ausgewechselt werden, wodurch
wiederum die Ersatzteillagerhaltung - erheblich verteuert wird. Die verwendeten
ölfesten Kitte gehen darüber hinaus mit bestimmten Metalllen chemische Verbi.ndungei,
ein, wodurch ihreÖlfestigkeitverlorengeht. Es konnten aus diesem Grund nur Metalle
für diese Zwecke verwendet werden, die gegenüber derartigen Kitten inaktiv bleiben.
So bestehen die metallischen Teile der Kammern bei den bekannten Konstruktionen
aus Eisen, welches zum Zwecke der völligen Verhnderung -chemischer Reaktionen mit
den Kitten verzinnt werden muß, während für größere Stromstärken an Stelle von Eisen
Kupferlegierungen, beispielsweise Rotguß oder Messing, verwendet werden, die infolge
ihrer besseren Wärmeleitfähigkeit und nichtmagnetischen Eigenschaften bei nebeneinander
angeordneten Löschkammern eine übermäßige Erwärmung der Teile und des im Kammerinnern
befindlichen Öls zu verhindern gestatten. Eisen wie Kupferlegierungen haben den
Nachteil, daß bei Verwendung von Eisen neben der Verzinnung die Bearbeitung der
Teile unwirtschaftlich und daher ebenso wie bei Kupferlegierungen infolge des hohenWerkstoffprei:ses
als - nichbheirnische Werkstoffe eine vorteilhafte Massenfertigung nicht möglich
ist. Leichtmetalle können wegen ihrer chemischen Reaktionsfähigkeit mit den ölfesten
Kitten nicht verwendet werden. Die dringliche Forderung nach wirtschaftlicher Gestaltung
der gesamten elektrischen Energieverteilung, deren Kosten zu einem nicht unerheblichen
Teil die Schaltgeräte bestimmen, vermögen die bekannten Anordnungen daher nur in
beschränktem Maße zu erfüllen.
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Die Erfindung beseitigt die Mängel der be= kannten Anordnungen. Sie
erreicht dies dadurch, daß für. die metallischen Teile der Löschkammer, soweit sie
nicht ummittelbar zur Stromunterbrechung dienen, in bei anderen Flüssigkeitsschaltern
bekannter Weise Leichtmetall zur Verwendung kommt, bei deren Verschraubung mit dein
vorzugsweise aus--Hartpapier bestehenden Löschkammerzylinder über ein Gewinde gemäß
dem Hauptpatent ein Dichtungsglied aus ölbeständigem und nicht kittförmigem Werkstoff
eingepreßt wird. Die Herstellung der einzelnen Teile kann nunmehr auch im Kokillenguß
und bei noch größeren Mengen im Spritzgußverfahren erfolgen: Derart hergestellte
Teile sind völlig öldicht. Eine genaue Nacharbeitung der einzelnen Teile nach dein
Guß- bzw. Spritzgußvorgang ist entbehrlich, so daß die Herstellungskosten auf das
geringstmögliche Maß herabgesetzt werden. Die völlige Abdichtung der miteinander-
verschraubten Teile gegenüber der Schaltflüssigkeit erfolgt durch einen Dichtungsring
aus ölfestem, synthetischem Gummi oder Kunstharzstoff auf Nitrocellulosebasis. Das
Gewicht der Schalter wird erheblich verringert, so daß auch die Tragkonstruktionen
der Schalter entsprechend geringer bemessen werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, unter Verwendung von Aluminium
bzw. einer Silicium-Aluminium-Legierung sei nachstehend' an Hand der Zeichnung näher
beschrieben.
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Abb. i zeigt die altbekannte Ölschalterausführung, bei der eine Beschränkung
des Ölvolumens noch gar nicht angestrebt wurde. Eine dichte Abschließung der eigentlichen
Schaltkammer bzw. der in dieser befindlichen Schaltflüssigkeit ist hier nicht erforderlich.
Der die Schaltkammer 6 begrenzende Har tli papierzylinder i ist über ein Gewinde
mit dem metallischen Teil 2 verbunden. Um die Scherbeanspruchung des .mit Innengewinde
versehe -nenHartpapierzylinders i möglichst niedrig zu halten bzw. dessen Festigkeit
der des Metallteiles 2 anzupassen, ist das -Gewinde steilgängig gewählt. Zur Vereinfachung
der Bearbeitung der Teile i und 2 können diese lediglich mit einer an ihrer Innen-
bzw. Außenmantelflache spiralig verlaufenden Nut versehen wer- s den, in die eine
das eigentliche Gewinde bildende Drahtspirale 3 nachträglich eingelegt wird. Die
Spirale 3 wird dabei vorzugsweise mit dein metallenen Teil 2 durch stellenweises
Anlöten fest verbunden.
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Abb. 2 zeigt einen heute üblichen ölarmen Schalter. Teil 2 besteht
aus verzinntem Eisen bzw. bei höheren Stromstärken aus Rotguß oder einer anderen
Kupferlegierung. Die Abdichtung der Schaltflüssigkeit erfolgt hier durch eine Ringschicht
.4 aus ölfestem Kitt.
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Abb.3 schließlich zeigt einen ölarmen Schalter,dessen .metallisoherTei112
aus Leichtmetall, im vorliegenden Fall aus Aluminium ' bzw. einer Silicium-Aluminium-Legierung,
besteht. Die Abdichtung erfolgt erfindungsgemäß durch einen Ring 5 aus ölfestem
Gummi oder Kunstharzstof, wie beispielsweise auf Nitrocellulosehasis, welcher in
eine entsprechende Ausspärung des Gewindes eingelegt und beim Einschrauben des metallischen
Teiles 2 unter- Druck gesetzt wird.