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Kreiselgerät mit Stromzuführung Die Zuführung des Stromes zu elektrisch
betriebenen Kreigelgeräten, z. B. des Antriebsstromes für .des Kreiselmotor, blebetdeshalb
Schwierigkeiten, weil der Strom einem im Rahmen. des Gerätes schwenkbär gekgerten
Teil zugeführt werden muß, die hierzu dienenden Einsrichtungen aber der Bedingung
genügen sollen, daß sie die Winkelfreiheit möglichst wenig beschränken, möglichst
wenig elastische Kräfte und Reibung auf den. schwenkbar gelagerten Teil ausüben
und keinen Anlaß zu Funkstörungen geben. Schleifringe besitzen meist zuviel Reibung.
Sagenannte to;rsionsfreie Litzen oder Bänder -übertragen stets restliche Kräfte
auf das, Kreiselsystem, die häufig stören. Die Zuleitung des Stromes durch isoliert
eingebaute Kugellager gibt bei Erschütterungen oder Direhungen.Anlaß zu winzigen
Funken und. dadurch zu Funkstörungen. Es ist bekannt, den. schwenkbaren Teil in
voneinander isolierten. Spitzen zu lagern und durch diese den Strom zuzuführen,
ferner ist es bekannt, bei. Lagerung der Rotorwelle in Kugellagern die Stromzuführung
durch gleichachsig zu dem drehbaren Teil angeordnete Spitzenkontakte zu bewirken,
doch kann man auf diese Weisen nur zwei Zuleitungen anschließen, was häufig, z.
B: bei Zuführung eines dreiphasigen Betriebsstromes, unzureicheaid ist. Erfindungsgemäß,
erfolgt die Stromzuführung in der Weise, daß an einem Achsenende des schwenkbaren
Teiles mehrere Spitzenkontakte so angeordnet- sind, daß sämtliche Berührungspunkte
zwischen den Kontaktgliedern in der Richtung der Mittellirgie. der Schwenkachse
liegen.
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Es hat sich gezeigt, daß bei genau gleidiachsiger Lage der Kontaktspitzen
und bei nicht zu hohem Kontaktdruck die Reibung
so niedrig gehalten
werden kann, daß der Reibungskoeffizient der Ruhe bei Anordnung von sieben Kontaktpaaren
nur etwa derjenigen einer Lagerung in ausgesuchten Kugellagern entspricht, während
der Reibungskoeffizient der Bewegung, der beispielsweise bei vibrierender Unterlage
in Betracht kommt, sogar noch niedriger ist.
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Die Winkelfreiheit zwischen dem schwenkbaren Teil und dem Rahmen äes
Kreiselgerätes läßt sich leicht auf über 18o° bemessen, was für Horizonte, Wendezeiger
und viele .andere Geräte bequem ausreicht. Für Messungen im Azimut, bei denen unbeschränkte
Winkelfreiheit erwünscht ist, ist die Erfindung anwendbar, wenn der den schwenkbaren
Teil tragende Rahmen dem schwenkbaren Teil in bekannter Weise nachgedreht wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der beiliegenden
Zeichnung veranschaulicht. In dieser zeigt Fig. 1 eine Teilansicht eines Kreiselgerätes,
teilweise in einem axialen Schnitt, und Fig.2 eine Schnittansicht in vergrößertem
Maßstab.
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Das Kreiselgerät enthält einen schwenkbar gelagerten Teil, der mit
Zapfen 1 in einem Rahmen 3 gelagert ist und der vier getrennte Stromzuführungen
erfordert. Der Rahmen 3 kann beispielsweise ein Kardanring sein.
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Der Zapfen 1 ist zu diesem Zweck zur Aufnahme von vier Leitungen 8
bei 2 durchbohrt, die je an eine Lötfahne 9 angeschlossen sind. Die "Lötfahnen sitzen
an einem kammartig ausgebildeten Halter 6 aus einem nichtleitenden Stoff, der mit
seinem Fuß bei 5. alt einem Flansch 4 der Achse 1 angeschraubt ist und dessen Zinken
gleichachsig zum Zapfen 1 durchbohrt sind. In Fig. 2 ist eine solche Zinke des Teiles
6 veranschaulicht. In die Bohrung ist ein zylindrischer Zapfen ' 12 mit einer Spitze
7 eingesetzt, an welche die Lötfahne 9 leitend angeschlossen ist.
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An die Spitzenkontakte 7 legen sich quer zur Achse verlaufende Blattfedern
1 o mit Kontaktplättchen 11 an, die mittels eines Halters aus nichtleitendem Stoff
an dem Rahmen 3 befestigt und an denen die nicht mit dargestellten Zuleitungsdrähte
angeschlossen sind.
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Da die Bohrungen zur Aufnahme der Zapfen 12 gleichachsig zueinander
liegen, können sie in einem Arbeitsgang mit ein und demselben Werkzeug hergestellt
werden, und zwar zweckmäßig ,auf der gleichen Maschine, mit der auch eine zylindrische
Paßkante an dem Fuß des Kammes 6 für den Flansch 4 eingearbeitet wird. Auf diese
Weise kommen die Bohrungen für die Zapfen 12 genau gleichachsig zu der Paßkante
zu liegen und daher nach Einbau -des Halters 6 auch genau gleichachsig zum Zapfen
1. Große Genauigkeit in dieser Hutsicht ist zur Erzielung geringer Reibung erforderlich.
Die-. zylindrischen Zapfen 12 der Spitzenkontake 7 können in den Bohrungen
der Zinken des Kammes 6 eingepreßt oder eingekittet werden.
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Um die in Achsenrichtung von den Blattfedern 1o ausgeübten Kräfte
zu verringern, können die Zapfen in zwei Gruppen unterteilt werden, von denen die
eine mit ihren Spitzen entgegengesetzt wie die andere Gruppe angeordnet ist. Während
sich dann die Blattfedern gegen die Spitzen der einen Gruppe von oben her anlegen,
legen sie sich an tlie Spitzen der anderen Gruppe von unten her an, -so daß sich
die von den Blattfedern ausgeübten Kräfte aufheben und die nicht näher veranschaulichten
Lager der Zapfen 1 nicht belasten.
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Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß der Halter 6 mit
den Spitzen am Rahmen 3 und die Blattfedern 1o am schwenkbaren Teil 1 angeordnet
sind.